DE891135C - Verfahren zur Herstellung eines bakteriostatisch und bakterizid wirkenden Stoffes - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines bakteriostatisch und bakterizid wirkenden Stoffes

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DE891135C
DE891135C DEK400A DEK0000400A DE891135C DE 891135 C DE891135 C DE 891135C DE K400 A DEK400 A DE K400A DE K0000400 A DEK0000400 A DE K0000400A DE 891135 C DE891135 C DE 891135C
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bacteriostatic
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streptococcus lactis
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Karl Dr-Ing Kremers
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    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K31/00Medicinal preparations containing organic active ingredients
    • A61K31/70Carbohydrates; Sugars; Derivatives thereof

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Description

  • Verfahren zur Herstellung eines bakteriostatisch und bakterizid wirkenden Stoffes Bestimmte Stämme des Milchsäurebakteriums Streptococcus lactis erzeugen in geeigneter Kultur einen Stoff, der von den Bakterienzellen durch fraktionierte Extraktion abtrennbar ist. Die bei diesem Vorgang gewonnene Substanz wirkt auf viele pathogene Keime hemmend.
  • Auf Grund von Konstitutionsaufldärungen handelt es sich um einen Körper von Polypeptidstruktur. Die Polypeptidbindung ist bei diesem Körper unter bestimmten. Umständen sehr labil, so daß leicht Aminokonfigurationen entstehen können, die mit Körpern, die Phenol- oder Sulfonamidgruppen aufweisen, in stöchiometrischem Sinn reagieren. Bei Körpern mit ungesättigten Doppelbindungen, reduzierend wirkenden Körpern, Salzen und anderen Körpern, die noch genannt werden, liegt Komplexbildung auf Grund des elektrochemisch amphoteren Charakters der Polypeptide bzw. der Aminokörper vor.
  • Es hat sich gezeigt, daß die bakteriostatische Wirkung des Bakterienstoffes durch die Kupplung an chemotherapeutisch wirksame Substanzen, die im folgenden noch näher ausgeführt werden sollen, erhöht werden kann. Dabei entsteht neben dem bakteriostatischen ein bakterizider Faktor.
  • Als besonders wirksam haben sich erwiesen Additions- bzw. Kuppelungsprodukte von obengenannter Substanz an I. Körper mit Phenolgruppen, die eventuell halogeniert bzw. kernhalogeniert sind, 2. Körper mit Sulfonamidgruppen, 3. Körper mit ungesättigten Doppelbindungen, wie z. B. aliphatische ungesättigte Fettsäuren, Ring- körper (Chaulmoograöl), 4. Körper, die reduzierend wirken, z. B. Ascorbinsäure, 5. Salze, insbesondere Calciumlactat.
  • Ebenso wird die Wirkung der obengenannten Substanz gesteigert durch Kombination mit a) biologisch wirksamen Säuren, wie Ascorbinsäure, p-Aminobenzoesäure, Folsäure,- Folinsäure, Nikotinsäure, Pantothensäure, b) anderen Antibioticis, c) Vitaminen.
  • Die Kombination der aus bestimmten Streptococcus-lactis-Stämmen gewonnenen Substanz mit den obengenannten chemotherapeutischen und biologischen Stoffen ergibt eine potenzierte Wirkung.
  • Dies war nicht vorauszusehen und bildet den Gegenstand der Erfindung.
  • Durch Kupplung bzw. Addition der in den Patentansprüchen genannten Substanzen an die nach dem Verfahren aufgearbeiteten Ausscheidungen von Streptococcus-lactis-Arten werden grampositive bakterien, wie Staphylococcus, Streptococcus, Pneumococcus, Diphteriebakterien u. a., und gramnegative, wie Gonococcus, Coli, Proteus u. a., sowie säurefeste Stäbchen und Pilze gehemmt.
  • Dagegen erstreckt sich die hemmende Wirkung des Antibiotikums allein nur auf grampositive Bakterien, säurefeste Stäbchen und Strahlenpilze. Demnach wird durch Kupplung bzw. Addition der Wirkungsbereich des Antibiotikums ausgedehnt.
  • Außerdem kann die bakteriostatische Wirkung je nach Wahl des I Kupplungspartners in eine bakterizide übergeführt werden, wie dies z. B. der Fall ist bei dem Kupplungsprodukt aus der isolierten aktiven Substanz aus Streptococcus-lactis-Arten mit Thymol, Hexylresorcin oder Formaldehyd.
  • Während jedoch Thymol nach Eichholtz »Lehrbuch der Pharmakologie« I947, 5. 505 erst bei einer Konzentration von Io-3 wirksam ist, wirkt das Kupplungsprodukt schon bei wesentlich niedrigerer Konzentration, bei Io-j bakterizid gegen Staphylococcus aureus. Ebenso liegen Hexylresorcin und Formaldehyd in dieser GröBenordnung (s. z. B.
  • Med. Monatsschrift I95I, 7, 5. 492: Hexylresorcin bei 3'Io-3 hemmend auf Staph. sowie Äv. Kruse, »Einführung in die Bakteriologie«, I93I, S428: Formalqdehvd hemmt bei 5 io-0.
  • Die Konstitution der isolierten aktiven Substanz aus diesen bestimmten Streptococcus4actis-Stämmen ist noch nicht völlig geklärt. Fest steht jedoch, daß es sich um eine Polypeptidstruktur handelt, bei der eine freie Arninogruppierung durch die üblichen Reaktionen nachweisbar ist. Läßt man jedoch die oben angeführten Substanzen verfahrensgemäß darauf einwirken, so ist keine freie Aminokonfiguration mehr nachweisbar. Es muß daher eine Addition bzw. Kupplung an die Aminogruppe erfolgt sein.
  • Es ist bekannt, daß Aminogruppen unter bestimmten Bedingungen mit Formaldehydlösung zu Methylolverbindungen reagieren können. Jedoch muß es als Neuheit gewertet werden, wenn nach dem Verfahren der Erfindung die Aminogruppe des antibiotisch wirkenden Körpers mit Formaldehyd zur Methylolverbindung kuppelt. Dadurch werden die pharmakologischen Eigenschaften der Substanzen, die an und für sich schon wirksam sind, gesteigert.
  • Ausführungsbeispiel I 1. Molke, die mit Wuchs- und Nährstoffen, wie Hefe, Pepton, Phosphaten u. a., versetzt wurde, wird mit Streptococcus lactis eines bestimmten Stammes beimpft und 48 Stunden bebrütet; 2. dann wird Salzsäure zur Kultur gegeben, bis ein p-Wert von 2 erreicht ist; 3. hierauf wird das Feste vom Flüssigen abzentrifugiert; 4. das Flüssige wird mit Natronlauge auf PH 4,2 bis'4,5 eingestellt und unter starkem Rühren Chloroform (5 <>10 v/v) zugegeben zur Bildung eines Chloroformgels, das den bakteriostatisch und bakterizid wirkenden Stoff enthält; 5. das Gel wird abgesondert, auf 40 C gekühlt und mit Alkohol gleicher Temperatur zur Fällung der aktiven Substanz versetzt; 6. die aktive Substanz wird abgetrennt und unter den bekannten und üblichen Bedingungen gereinigt.
  • IOO g der aktiven Substanz werden unter ständigem Rühren in eine Lösung von IO/o Kaliumcarbonat und 6o g 350/oigem Formaldehyd in 40 g Wasser eingetragen. Die Temperatur darf hierbei 500 nicht überschreiten. Nach kurzer Zeit tritt Lösung ein.
  • Man läßt erkalten, die ausgefallene Methylolverbindung wird abgetrennt und vom noch freien Formaldehyd befreit.
  • Ausführungsbeispiel II IOO g der aktiven Substanz, die nach I, I bis 5 gewonnen wurde, wird bei 500 in n/20 Salzsäure aufgenommen. Die salzsaure Lösung wird vorsichtig unter Rühren bei höchstens 500 mit IOO g p-Aminobenzoesäure versetzt und kurze Zeit zusammen unter Rühren im Vakuum auf 700 erwärmt. Es wird abfiltriert und im Hochvakuum zur Trockne-eingedampft.
  • PATENTANSPRtJCHE : I. Verfahren zur Herstellung eines bakteriostatisch und bakterizid wirkenden Stoffes von Polypeptidstruktur, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausscheidungen von bestimmten Stämmen von Streptococcus lactis gekuppelt bzw. addiert werden an Körper mit Phenolgruppen, die halogeniert bzw. kernhalogeniert werden können, z. B. Chlorcarvacrol, Chlorthymol, Hexylresorcin.
  • 2. Verfahren zur Herstellung eines bakteriostatisch und bakterizid wirkenden Stoffes von Polypeptidstruktur, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausscheidungen von bestimmten Stämmen von Streptococcus lactis gekuppelt bzw. addiert werden an Körper von Sulfonamidgruppen.

Claims (1)

  1. 3. Verfahren zur Herstellung eines bakteriostatisch und bakterizid wirkenden Stoffes von Polypeptidstruktur, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausscheidungen von bestimmten Stämmen von Streptococcus lactis gekuppelt bzw. addiert werden an Substanzen mit ungesättigten Doppelbindungen, z. B. ungesättigte Fettsäuren, ungesättigte Ringkörper (Chaulmoograöl).
    4: Verfahren zur Herstellung eines bakteriostatisch und bakterizid wirkenden Stoffes von Polypeptidstruktur, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausscheidungen von bestimmten Stämmen von Streptococcus lactis gekuppelt bzw. addiert werden an reduzierend wirkende Stoffe, z. B E3 Ascorbinsäure.
    5. Verfahren zur Herstellung eines bakteriostatisch und bakterizid wirkenden Stoffes von Polypeptidstruktur, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausscheidungen von bestimmten Stämmen von Streptococcus lactis gekuppelt bzw. addiert werden an Salze, insbesondere an Calciumlactat.
    6. Verfahren zur Herstellung eines bakteriostatisch und bakterizid wirkenden Stoffes von Polypeptidstruktur, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausscheidungen von bestimmten Stämmen von Streptococcus lactis gekuppelt bzw. addiert werden an biologisch wirksame Säuren.
    7. Verfahren zur Herstellung eines bakteriostatisch und bakterizid wirkenden Stoffes von Polypeptidstruktur, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausscheidungen von bestimmten Stämmen von Streptococcus lactis gekuppelt bzw. addiert werden an andere Antibiotika.
    8. Verfahren zur Herstellung eines bakteriostatisch und bakterizid wirkenden Stoffes von Polypeptidstruktur, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausscheidungen von bestimmten Stämmen von Streptococcus lactis gekuppelt bzw. addiert werden an Vitamine.
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