DE890741C

DE890741C - Elektromagnetische Kupplung zur Übertragung von Winkelbewegungen

Info

Publication number: DE890741C
Application number: DENDAT890741D
Authority: DE
Inventors: Pfronten Rudolf Wetzer (Allgäu)
Original assignee: Hans A. R. Scheuer, Düsseldorf
Publication date: 1953-08-13

Description

Bei Geräten verschiedenster Art tritt nicht selten die Notwendigkeit auf, durch eine Kupplung einen in Ruhe befindlichen schwenkbaren Teil für die Dauer eines Vorganges mit einem ständig rotierenden Teil in starre Verbindung zu bringen, wobei häufig die weitere Forderung erfüllt sein muß, daß, falls der Vorgang nach Erreichung einer gewissen einstellbaren Winkelbewegung noch nicht beendet ist, die Kupplung rutscht und der angekuppelte Teil in dieser Endstellung verbleibt, bis durch Beendigung des Vorganges die Kupplung gelöst wird. Vielfach ist es außerdem wesentlich, daß die Entkupplung und Rückführung in die Nullage äußerst schnell vor sich geht.

Die bisher hierzu verwendeten mechanischen Kupplungen müssen äußerst präzis ausgeführt sein und bleiben trotzdem störungsanfällig. Zudem ist die Zeitdauer der Entkupplung verhältnismäßig lang, da zuerst die Kupplung gelöst werden muß und dann der entkuppelte Teil in die Nullage zurückzugehen hat, also zwei Bewegungen erforderlich sind.

Die nachstehend beschriebene Erfindung vermeidet die eben beschriebenen Mißstände und verzichtet auf die Reibung zwischen den zu kuppelnden Teilen; sie wirkt rein elektromagnetisch.

Dangestellt ist die Anwendung des Erfindungsgedankens an einem schreibenden Registriergerät. Ein anderes Anwendungsgebiet ist die Übertragung der Winkelbewegung zur Steuerung von Vorgängen an Arbeitsgeräten, doch soll die Erfindung durchaus nicht auf diese beiden Arbeitsgebiete beschränkt werden.

Abb. ι zeigt die neue Anordnung in Seitenansicht,

Abb. 2 in Vorderansicht,

Abb. 3, 4 und 5 zeigen andere Ausführungsformen des gleichen Erfindungsgedankens.

Es bedeutet ι eine durch Antriebsmotor oder Uhrwerk dauernd in Bewegung gesetzte Achse, 2 die auf dieser Achse festsitzende Kupplungsscheibe aus Eisen, 3 die Lagerung des zu kuppelnden Organs, 4 dessen Drehachse, 6 und 6' die beiden Elektromagnetspulen, die auf gemeinsamem Joch sitzen und den Schreiber 5 tragen.

Die Wirkungsweise ist folgende: Solange die Spulen 6, 6' stromdurchflossen sind, folgen sie zusammen mit ihrem Joch und dem Schreibstift 5 der Bewegung der Kupplungsscheibe 2, und zwar bis der einstellbare Anschlag 8 erreicht ist. Gleichzeitig wird hierbei Feder 9 gespannt. Bei Unterbrechung des Stromes kehren die Spulen mit Schreiber 5 durch die Wirkung der gespannten Feder 9 in die durch Anschlag 7 bestimmte Ausgangslage zurück. Diese Rückführung in die Ausgangslage erfolgt mit einer einzigen, senkrecht zur Drehachse vonstatten gehenden Bewegung, also nicht durch eine Kom-^2<3 bination von zwei Bewegungen und damit mit einem Minimum an Zeitaufwand. Der Schreiber macht also,-je nachdem die Stromunterbrechung in den Spulen 6, 6' früher oder später erfolgt, einen kürzeren oder längeren Strich. Ist der Strom in den Spulen noch nicht unterbrochen, wenn Anschlag 8 erreicht ist, so rutscht die Kupplung so lange, bis die Stromunterbrechung nachträglich eintritt. Der Schreiber bleibt dann in seiner maximalen Ausschlagstellung stehen.

Bei der praktischen Ausführung des Erfindungsgedankens für registrierende Geräte ist zu beachten, ""■ daß die Kraft, mit welcher die Kupplung zwischen der Scheibe 2 und dem die Spulen tragenden Schreibsystem durch entsprechende Bewicklung derselben erfolgt, so groß ist, daß einerseits das Schreibsystem sicher mitgenommen wird und andererseits keine zu große Belastung des antreibenden Motors oder Uhrwerkes auftritt.

Ob die Kerne des Elektromagnets bei diesem Vorgang ganz auf der Kupplungsscheibe aufliegen oder einen kleinen Abstand haben, ist Ausführungssache und von den obwaltenden Verhältnissen abhängig. Die Zuleitung zu den Spulen 6, 6' kann der geringen Winkelbewegung wegen mit biegsamer Litze erfolgen.

Je eine weitere Ausführungsform zeigen die Abbildungen 3, 4 und 5, bei denen statt der zwei Spulen 6, 6' deren vier (Abb. 3) bzw. nur eine Spule (Abb. 4) vorhanden sind bzw. mit Topfmagnet gearbeitet wird (Abb. 5).

Claims

PATENTANSPRÜCHE:

1. Elektromagnetische Kupplung zur Übertragung von Winkelbewegungen, dadurch gekennzeichnet, daß eine sich dauernd drehende Eisenscheibe (2) als Anker ein um die Achse (4) schwenkbares. Spulenpaar (6, 6') bis zu einem einstellbaren Anschlag (8) drehen kann und damit auch den mit dem Spulenpaar verbundenen Zeiger (5) bzw. das Verbindungsorgan (5') zu einem Arbeitsgerät bewegt.

2. Elektromagnetische Kupplung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückführung des angekuppelten Teils in die Nullage aus jeder beliebigen Lage heraus durch Stromunterbrechung in den Spulen (6, 6') erfolgt.

3. Elektromagnetische Kupplung nach Anspruch ι und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückführung des angekuppelten Teiles in die Nullage durch eine einzige, senkrecht zur Drehachse erfolgende Bewegung vor sich geht.

4. Elektromagnetische Kupplung nach Anspruch ι bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplung, falls keine Stromunterbrechung bis zur Erreichung des Anschlages (8) erfolgt ist,

so lange weiter rutscht, bis die Stfomunterbrechung, wenn auch verspätet, eintritt, wobei der angekuppelte Teil in der durch die Stellung des Anschlags (8) bedingten maximalen Anschlagstellung verbleibt.

5. Elektromagnetische Kupplung zur Übertragung von Winkelbewegungen nach Anspruch ι bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der von der Kupplungsscheibe (2) angekuppelte Teil statt mit zwei Magneten (6, 6') nur mit einem Magnet (Abb. 4) oder mit einer größeren Anzahl Magnete, ζ. B. vier (Abb. 3), bestückt ist, oder hierfür einen Topfmagnet trägt (Abb. 5).

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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