DE88988C - Kartoffelerntemaschine mit wurfrad - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Bei dem Arbeiten mit der KarrtofFelmaschine nach Patent Nr. 79140 hat sich herausgestellt, dafs an den Scharträgern sich Kraut und Wurzeln ansetzen, welche die Arbeit beeinträchtigen. Es soll deshalb die Construction derart geändert werden, dafs vor dem Wurfrad alle Theile vermieden werden, an welchen sich das Kraut ansetzen kann. Zu diesem Zwecke wird das Schar an einem Arm Z befestigt, welcher unter dem Wurfrad herumreicht und hinter demselben am Rahmen stellbar befestigt ist. Dabei hat auch das Schar eine flache Gestalt erhalten und die Schieber, welche den Boden über das Schar nach hinten schafften, sind als überflüssig fortgelassen worden.

Die Maschine ist in beiliegender Zeichnung durch Fig. 1 in Seitenansicht, durch Fig. 2 in Oberansicht dargestellt; Fig. 3 zeigt das Wurfrad allein und Fig. 4 die Stellvorrichtung für sich.

Die einzelnen Theile der Maschine sind an einem auf drei Rädern laufenden Hauptgestell a angebracht.

Zwei grofse Laufräder b drehen die Welle c, welche ein konisches Rad d trägt. Durch das konische Rad d wird ein kleines Kegelrad e gedreht. Da dieses an der durch die Maschine gehenden Längswelle f befestigt ist, so wird auch diese Längswelle durch das Kegelrad e getrieben.

Am hinteren Ende der Längswelle/ befindet sich das Schaufelrad g. Dieses geht unter dem Ende des Bodenaufnehmers (Schar) h hindurch, um die aus diesem von oben auf die löffeiförmigen Schaufeln fallende Erde nebst Kartoffeln zu erfassen und seitwärts herauszuschleudern. Das Schaufelrad g ist durch eine Schraube auf der Welle f nach vorn und rückwärts verstellbar.

Das Schar h ist an einer verschiebbaren Stange / befestigt. Diese hängt mit ihrem oberen Ende an der Schraube w, durch welche die Stange / und somit das Schar h hoch und tief eingestellt werden kann. Eine Vor- und Rückwärtsdrehung um die Welle ρ ermöglicht die Schraube n, wodurch das Schar unter einem mehr oder weniger spitzen Winkel sicher eingestellt werden kann. Dreht man die Schraube η nach hinten, so hebt sich die Spitze des Schares und zieht flach durch den Boden hin, bei einer Vorbewegung der Schraube η dagegen wird eine tiefere Furche aufgenommen.

Getragen wird die ganze Maschine hinten durch das Rad ζ, welches steuerartig um die Welle k drehbar ist.

Der Hebel ο hat den Zweck, den ganzen hinteren Theil der Maschine mit dem Schar h so auszuheben, dafs beim Beginn einer neuen Furche oder beim Transport der Maschine das Schar aufser Thätigkeit kommt.

Um die Maschine aufser der Arbeit fortschaffen zu können, wird eine Schraube, welche . durch die vor die Laufrä'der b gesteckte Büchse hindurchgeht, zurückgedreht, damit die am Rade befindliche Nase nicht gegen die Schraube stöfst, und so erhalten die Fahrräder die Freiheit der Bewegung um ihre Achse.

Der Kartoffeldamm wird bei dieser Maschine durch ein flaches Schar gehoben, welches die Erde mit den Kartoffeln von oben herunter in die löffelartigen Schaufeln des Wurfrades schiebt, damit sä'mmtlicbe Kartoffeln vom Wurfrade seitwärts herausgeschleudert und frei auf den Boden gelegt werden.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Eine Ausführungsform der Kartoffelerntemaschine nach Patent Nr. 70140, dadurch gekennzeichnet, dafs unter Fortfall der Schieber (y) und der dadurch bedingten kastenartigen Form des Schares im Haupt - Patent ein flaches Schar an einem unter dem Wurfrad nach hinten sich erstreckenden Arm (I) befestigt ist und mit diesem in der Höhe verstellt und gekippt werden kann, zum Zwecke, alle Constructionstheile, an welchen sich Kraut oder Wurzeln festsetzen könnten, vor dem Wurfrad zu vermeiden.

   Hierzu 3 Blatt Zeichnungen.