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Druckvorrichtung für Lochkartenmaschinen, vorzugsweise Kartenlochmaschinen
Die Erfindung betrifft eine Druckvorrichtung, vorzugsweise für Kartenlochmaschinen,
die dazu dient, die gelochten Angaben, z. B. Zahlen und Buchstaben, in lesbarer
Schrift auf den oberen oder unteren Rand der Karten aufzudrucken. Die Karten werden
dabei in der Regel schrittweise von Spalte zu Spalte an der Druckvorrichtung der
Maschine vorbeibewegt, und während eines kurzzeitigen Stillstandes der Karten erfolgt
dann der Aufdruck einer ausgewählten Type.
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Die Druckvorrichtung kann in Kartenloch- und Dupliziermaschinen, Lochkartenpr.üfmaschinen
oder in Lochschriftübersetzern Verwendung finden. Die letzteren Maschinen sind ausschließlich
für den Zweck bestimmt, bereits gelochte Karten nachträglich mit dem Aufdruck der
gelochten Werte zu versehen.
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Wenn es sich um den Buchstabendruck handelt, dann sind mindestens
36 Typen erforderlich, um die zehn Grundzahlen und die Buchstaben des Alphabets
drucken zu können. Bei bekannten Kartenlochmaschinen, mit schreibmaschinenähnlicher
Druckvorrichtung sind in diesem Fall 36 Typenhebel erforderlich sowie ein Kraftimpu.lsumwandler,
der dazu dient, die zur Durchführung eines Druckvorgangs erforderlichen Lochkombinationsimpulse
inleinen
einheitlichen Kraftimpuls, der,für die Auswahl des entsprechenden -Typenhebels charakteristisch
ist, umzuformen. Die für diesen Zweck bisher-verwendeten-Umwandler machen die Maschine
verhältnismäßig- umfangreich, 'kompliziert und teuer, abgesehen von der großen Anzahl
der Typenhebel und der zugehörigen Steuerorgane, wie Wählermagnete u. dgl.
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Die Druckvorrichtung gemäß der Erfindung ist wesentlich. einfacher
und besteht grundsätzlich aus nur zehn Typenhebeln mit je mehreren Typen und den
entsprechenden Steuerorganen je Typenhebel zur Auswahl der letzteren und ,der Typen.
Die Typen jedes Hebels befinden sich an einem segmentförm.igen Träger, der an dem
Typenhebel beweglich gelagert ist -und' während der Anschlagbewegung des Hebels
auf eine bestimmte seiner vier Typen eingestellt werden kann. Insbesondere besteht
die Erfindung darin, daß die, wie an sich bekannt, je mit einem :beweglichen Typenträger
mit :mehreren Drucktypen ausgerüsteten Typenhebel beim Ausschwingen durch einen
gleichzeitig miit ihrer Auswahl und selbsttätig in Wirkungsbereitschaft einzustellenden
Zonenwähler, z. B. ein verschiebbares Kurvenblech, auf die zum Abdruck zu bringende
Type eingestellt werden. In der Grundstellung :der segmentförmigen Typenträger befinden
sich die. Zifferntypen in Druckbereitschaft, so daß für den Abdruck einer Ziffer
die Einstellung des Typensegments nicht erforderlich ist. Der Einstellung der Typensegmente
dienen vorzugsweise -als--verschiebbare Kurvenbleche ausgebildete sogenannte Zonenwähler,
die im Fall einer Loch- oder Prüfmaschine unter Tastensteuerung und im Fall einer
Lochkartendupliziermaschine und des Lochschriftübersetzers unter Lochsteuerung in
die Bewegungsbahn der Typenhebel bzw. der Typensegmente eingestellt werden können.
Die Zonenwähler sind den Zählpunktstellen der Überlochzone und. die Typenhebel den
Zählpunktstellen der Normallochzone der Lochkarten zugeordnet, so. daß beim Anschlagen
einer Buchstabentaste einer Lochmaschine-oder einer-L:ochprüfmaschine oder beim
Abfühlen einer Lochkombination in einer Kartendupliziermaschine oder in einem Lochschriftübersetzer
der betreffende Typen@elbel und gleichzeitig die in Betracht kommende Type seines
Typensegments ausgewählt werden kann.
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Bei den ;bekannten Lochkartenmaschinen des elektrischen(Hollerith-)-Systems
werden dieTypenhebeldurch sogenannte Wählermagnete gesteuert, die in der Lo.chmasdhine
zugleich dlie Lochstempelwählermagnete sein können. Den Typensegmenten bzw. den
Zonenwählern sind Zonenmagnete zugeordnet, so .daß die Zonenwähler je. für sich
zur Einstellung .gelangen und auf die Typensegmente einwirken können.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der
Erfindung in der Anwendung bei einer Kartenlochmaschine des elektrischen Systems
dargestellt, -wobei von der Lochmaschine nur die für -das Verständnis der Erfindung
erforderlichen Teile veranschaulicht sind. -Abb. I zeigt eine Draufsicht der Druckvorrichtung
und eines Te-i.les des Kartenbettes einer Lochmaschine für spaltenweises Lochen;
Abib. 2 zeigt eine Vorderansicht der Druckvorrichtung, teilweise im Schnitt, mit
der Darstellung eines Typenhebels in der Ruhelage; - Abb. 3 zeigt :den Zonenwähler
in Seitenansicht. Das Hebelwerk derDruckvorrichtung und die zugehörigen Steuerorgane
.der Typenhebel sind an einer Grundplatte i gelagert, die an der hinteren Längsseite
.des Kartenbettes 2 der Lochmaschine befestigt ist. Die Typenhebel 3 sind in einem
se:gmentförmigen, auf der Grundplatte i ruhenden Halber 4 gelagert und schwingen
um eine Achse 5, die allen Hebeln gemeinsam ist. .Sie stehen je unter der Steuerwirkung
eines Wählermagnets 6, der als Solenoid au.sgebildetist,dessen verschiebbarer Kern
7 den Anker .des Magnets bildet und über einen Lenker .8 mit einer Klinke g verbunden
ist, die um einen Zapfen io ,schwingt. Die Klinke 9 greift mit einem seitlichen
Ansatz i i unter eine ebenfalls um .den Zapfen io schwingende Klinike 12, die mittels
eines Zugdrahtes 13 mit dem hinteren Ende des zugehörigen Typenhebels verbunden
ist. Die Klinken g und 12 stehen je unter der Zugwirkung einer Feder i-4 ,bzw. 15.
In der Ruhelage liegen die Typenhaber 3 gegen ein weiches Widerlager 16 aus Filz
od..dgl. an und werden in dieser Lage durch eine Zugfeder 17 gehalten.
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Die Typenhebel tragen an ihrem äußeren Ende je einen Typensektor i8
mit vier Typen ig, 2o,.2i und 22. Die -Typensektoren sind als zweiarmige Hebel ausgebildet
und schwingen um Zapfen 23 am äußeren Ende der;Hebel 3. Sie tragen-an ihrem den
Typen gegenüberliegenden Schenkel eine-Laufrolle 24, die beimx Ausschwingen des
Typenträgers mit den noch zu erläuternden Zonenwählern zusammenwirkt. In der aus
Abb. 2 ersichtlichen Grundstellung der Typensektoren ruhen diese gegen einen Ansatz
25 der Hebel 3 und werden in :dieser Lage durch. eine Zugfeder 26 .gehalten.
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Die Zonenwähler besteben bei dem gezeichneten Ausführungsbeispiel
aus quer- zum . Kartenbett i der Lochmaschine verschiebbaren, auf einem Träger 27
gelagerten Kurvenblechen 28,:29 und 30, die den Zählpunktstelleri
ö, ii und 12 der Überlochzone der Kaiteri- 'zugeordnet sind und je durch einen Elektromagnet
31 in Steuerlabe zu der Lauf rolle 24 der Typensektoren 18 eingestellt werden
können. Zu diesem Zweck werden die Kurvenbleche in Nuten 32 - längs verschiebbar
geführt. Sie sind mit dem Anker 33 des zugehörigen. Magnets 3 i durch einen Hebel
34 bei 34 gelenkig . verbunden, der unter Zugspannung einer Feder 3,5 steht, durchdie
die Kurvenbleche stets in ihre Grundstellung zurückgeführt werden, .in der sie sich
außerhalb des Bewegungsbereichs der Laufrollen 24 der Typensektoren 18 ;befinden.
An der Druckstelle .des Kartenbettes, an der die Lochkarten 36 schritt-. weise vorbeibewegt
werden, befindet sich eine. nachgiebige Druckunterlage 37, die- den Typenans.dhIag
abfängt, sowie ein Farbband 38. Die Typenhebel .bewegen sich -mit- den
von
der Seite eher in den Bereich des oberen Randes der Lochkarten, wo der Abdruck erfolgt.
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Die Wirkungsweise der Druckvorrichtung ist folgende: Es sei zunächst
angenommen, daß eine Ziffer zum Abdruckgebracht werden soll, wobei nur einer der
Wählmagnete 6 erregt wird. Ihre Erregung geschieht in bekannter Weise ,beim Anschlagen
einer Ziffernlochtaste oder bei der Abfühlumg eines Kartenloches der Normallochzone
einer Karte, in der die Zähl;punktstellen g, 8, 7 usw. bis i untergebracht sind.
Der betreffende Magnet zieht seinen Anker 7 abwärts, wodurch der Klinke g eine Schwingbewegung
erteilt wird, bei der ihr seitlicher Ansatz ii die Klinke i2 erfaßt und sie unter
Überwindung der Zugkraft der Feder 15 aufwärts bewegt. Hierdurch .bewirkt der Zugdraht
13 ein Ausschwingen :des Typenhebels 3, der dabei eine Beschleunigung erhält, bis
die Klinke 9 gegen ein Anschlagstück 39 anstößt. Hierauf bringt der Typerihebel
unter der Wirkung der in ihm aufgespeicherten Bewegungsenergie .die äußere Type
ig zum Abdruck, die der ausgewählten Ziffer entspricht. Unter der Zugwirkung der
Federn 15 und 17 kehrt dann der Typenhebel in die gezeichrnete Ausgangslage zurück,
nachdem vorher der Anker 7 des betreffenden Wählmagnets 6 unter der Zugwirkung der
Feder 14 in die aus der Abb. 2 ersichtliche Ruhelage nach oben zurückgeholt wurde.
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Erhält nun ebenfalls in z. B. bei Loch:kartendupliziermasch.inen an
sich bekannter Weise zugleich mit der Erregung :eines der Wählmagnete-6 einer der
Zonenmagnete 31, beispielsweise der dem Kurvenblech 28 zugeordnete Magnet 31, einen
Impuls, .dann wird dieses Kurvenblech, wie aus der Abb. i ersichtlich, längs verschoben,
um in den Bewegungsbereich der Laufrolle 24 des jeweils ausschwingenden Typenhebels
3 eingestellt zu werden. Dadurch wird der Typensektor 18 des betreffenden Typedhebels
kurz vor dem Aufschlagen der Type auf das Farbband so weit geschwenkt, daß diesmal
nicht die Type ig, sondern die Type 2o zum Abdruck gelangt, und zwar entsprechend.
der Auswahl des Zonenwählers 28. Bei der Rückkehr des Typenhebels 3 in ,seine Ausgangslage
wird auch der Zonenwähler 28 unter der Wirkung der ihm zugeordneten Zugfeder 3.5
in die Grundstellung zurückbewegt, da wie der Typenhebelwählmagnet 6 der zugehörige
Zonenmagnet 3i inzwischen stromlos geworden ist.