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Hubeinrichtung Die Erfindung bezieht sich auf eine Hubeinrichtung
mit einem festen und einem daran geführten, zu hebenden Teil, der mittels eines
durch Verkantung' abstützbaren Zwischengliedes absatzweise antreibbar ist. Derartige
Einrichtungen finden z. B. als Wagenheber Verwendung. Es sind hierbei zwei Gruppen
von Ausführungsformen bekannt, nämlich solche, bei denen das sich verkantendeZwischenglied
an dem festen Teil gelagert ist und den zu hebenden Teil, nachdem es sich durch
Verkanten daran festgeklemmt hat, mitnimmt, und solche, bei denen das sich verkantende
Glied an dem zu hebenden Teil gelagert ist und mit diesem absatzweise gehoben wird,
wobei es sich jeweils an dem festen Teil abstützt. Bei Wagenhebern dieser Art war
es auch bekannt, den gehobenen Teil in seiner Lage- jeweils zu Sichern, und zwar
durch ein zweites, durch Verkanten sich festklemmendes Glied. Wurde die Verkantung
dieses, zweiten Gliedes aufgehoben, so ging der gehobene Teil in seine Ausgangslage
zurück. Es wurde vielfach als Nachteil empfunden, daß dies sehr plötzlich geschah.
Dieses plötzliche Zurückgehen nach Auslösung der Verriegelung machte es auch unmöglich,
eine solche Hubeinrichtung außer bei Wagenhebern in anderen Fällen, z. B. bei höhenverstellbaren
Stühlen anzuwenden, bei denen es nicht denkbar ist, den angehobenen Sitz mit einer
darauf befindlichen Person stoßweise in eine tiefere Stellung fallen zu lassen.
Ziel der Erfindung ist, diesen Nachteil zu beseitigen und dadurch eine Hubeinrichtung
der beschriebenen Art besonders auch für höhenverstellbare Stühle, z. B. für Friseure
oder Ärzte, verwendbar zu machen. Die Erfindung besteht darin, daß bei einer Hubeinrichtung
der erwähnten Art
eine den stufenlosen Rücklauf des zu hebenden
Teiles ermöglichende Bremse, z. B. eine Flüssig keits-, Reibungs- oder durch Formschluß
wirkende Bremse, vorgesehen ist. Bei Wagenhebern mit Zahn stangenantrieb. war es
bereits bekannt, Flüssigkeitsbremsen mit gedrosseltem Zurückfließen der Bremsflüssigkeit
zu verwenden, um ein -langsames und gleichmäßiges Senken des belasteten Hubteiles
zu erreichen.
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Die Erfindung besteht weiter in der Anwendung dieser Hubeinrichtung
für höhenverstellbare Stühle, also in deren Ausrüstung mit einer absatzweise wirkenden
Hubeinrichtung, beider der zu hebende Teil mittels eines durch Verkantung abzustützenden-Zwischengliedes
absatzweise angetrieben ist, und mit einer Bremseinrichtung, die das langsamestufenlose
Senken des Stuhlsitzes gestattet.
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Zweckmäßig ist auch bei einer gemäß der Erfindung ausgebildeten Hubeinrichtung
und einem damit ausgerüsteten Stuhl eine Sicherungseinrichtung vorgesehen, die den
angehobenen Teil in seiner jeweiligen Stellung verriegelt. InWeiterbildung der Erfindung
sind die Sicherungseinrichtung und die Bremse vereinigt. Bei einer Ausführungsform
ist in-oder an einer mittels eines zu verkartenden Zwischengliedes zu hebenden Stange
eine nach dem oberen Ende,dieser Stange in der Tiefe abnehmende Nut oder Abflachung
angebracht, in oder an der ein Bremskeil anliegt, mit dem eine selbsthemmende, im
Sinne des Anpressens ,des Keiles unter der- Wirkung einer Feder stehende, entgegen
der Federwirkung lösbare Schraube zusammenwirkt, die zweckmäßig mit einem das Lösen
erleichternden Betätigungsglied z. B. einem Handrad oder einem Flügelkopf, ausgerüstet
ist.
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Die Zeichnung zeigt zwei in einer Abbildung vereinigte Ausführungsbeispiele.
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Der zu hebende Teil ist die Spindel i, mit der gegebenenfalls ein
Stuhlsitz verbunden ist. Diese Stange i läßt sich mittels des durch Verkanten sich
an ihr festklemmenden Zwischenstücke- S-2, absatzweise heben, und zwar mittels eines
Betätigungshebels 5, der z. B. als. Fußhebel ausgebildet ist. Der Hebel 5, der die
Stange i zweckmäßig gabelartig umgreift, ist um eine Achse 6 schwenkbar, die in
einem -feststehenden, unmittelbar oder über Zwischenglieder auf dem Fußboden abgestützten
Gee häuse 7 gelagert ist. An über die Achse 6 hinausragenden Enden der Gabelarme
des Hebels 5 greifen Lenker 4 an, die an das Verkantungsstück 2 angelenkt sind,
das seich seinerseits innerhalb der Aussparung 9i des Gehäuses 7 auf diesem abstützt.
Das Verkantungsstück 2 weist eine Bohrung 3 auf, die die Stange i mit gewissem Spiel
umgibt. In der gezeichneten Stellung ist das Verkantungsstück 2 mittels des Hebels
5 so weit angehoben, daß die Kanten .der Bohrung 3 in der Zeichnung links unten
und rechts oben an der Stange i anliegen. Wird nun ,der Hebel 5 in der Richtung
des Pfeiles 25 weiterbewegt, so wird die Stange i zusammen mit dem durch das Verkanten
auf ihr festgeklemmten Merkantungsstück 2 angehoben. Nach Beendigung des Hubes wi.rddas
Verkantungsstück 2 durch die beim Hub zusätzlich zusammengedrückte Wendelfeder 8
indie Ausgangsstellung zurückgeführt, in@deres mit einer Kante am Boden der Aussparung
9 des Gehäuses.7 aufliegt.
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Die im folgenden beschriebenen Teile stellen ein erstes Beispiel für
eine zugleich als Verriegelung wirkende und durch Forrnschluß bremsende Einrichtung
dar. In der Stange i ist eine Längsnut io vorgesehen, deren Tiefe nach dem oberen
Rand der Stange hin abnimmt. Die Nut io ist also, am unteren Ende der Stange am
tiefsten. Sie kann; durch eine entsprechende Abflachung der Stange ersetzt sein.
In -die Nut io greift ein oder auf der entsprechenden Abflachung. ruht auf ein Bremskeil
i i, auf dessen Rücken sich eine kugelkappenförmige Aussparung befindet. In dieser
liegt das abgerundete Ende eines Gewindebolzens i2@ an. Das Gewindedes Bolzens 12
ist selb.st_hemmend. Wenn die Stange i belastet ist, ist ihre Stellung durch die
Anlage des Keiles i i auf dem Grund,der Nut oder Abflachung io festgelegt. Der Gewindebolzen
12 ist mit einem bei dem gezeichneten Beispiel als Handrad ausgebildeten Betätigungsglied
13 verbunden, das z. B.
auch durch einen Flügelkopf ersetzt sein könnte. Wird
der Bolzen 12 mittels des Betätigungsgliedes 13 gelöst; so kann der Keil i i im
Maße dieses Lösens von ider Grundfläche -der Nut oder Abflachung i i zurückgedrückt
werden. Die Stange i kann, sich also entsprechend dem Lösen des Bolzens i2 senken.
Damit diese durch Formschluß wirkende Bremseinrichtung beim Anheben der Spindel
i selbsttätig als Verriegelungsvorrichtung wirkt, ist eine Wendelfeder 4angebracht,deren
eines Ende im Gehäuse 7 und deren anderes Ende in,dem Gewindebolzen 12 befestigt
ist. 'Die Feder 14 ist derart vorgespannt, daß sie innerhalb des Hubes, der der
größten Tiefe der Nut oder Abflachung io entspricht, bestrebt ist, den Gewindebolzen
i2 so weit zu- drehen, daß der Keil ii ständig am Grunde der Nut oder an der Abflachung
zo anliegt: Wird: ;die Stange i also angehoben, so wird durch .die Federwirkung
:der Keil i i selbsttätig in dem Maße tiefer in die Nut ein-oder gegen die. Abflachung
gedrückt, wie durch das Heben der Stange i eine tiefere Stelle der Nut oder Abflachung
vor den Keil gelangt.
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Als-zweites Beispiel für eine das gleichförmige, langsame Absenken
des gehobenen Teiles ermög lichende Bremse ist in der Zeichnung eine Flüssigkeitsbremsedargestellt.
Der untereTeil der Stange i trägt einen Kolben 211, der in der Bohrung eines im
wesentlichen zylindrischen Ständers 17 geführt ist. Das den Verkantungsantrieb enthaltende
Gehäuse 7 ist auf rden Ständer 17 unter Zwischenlage einer Dichtungsscheibe 16 aufgesetzt,
z. B. in den Ständer 17 eingeschraubt. Die Bohrung des Ständers
17 ist mit einer Bremsflüssigkeit, z. B. Öl, gefüllt. Der Kolben 2i weist
eine Durchbohrung 22 von verhältnismäßig großem Durchmesser auf, die den Durchgang
der über dem Kolben befindlichen Bremsflüssigkeit beim Anheben der Stange i ohne
merklichen Widerstand gestattet. Auf der Unterseite des Kolbens ist eine als Drosselventil
wirkende Blattfeder 23 angebracht, die die Bohrung 22 im
wesentlichen
verschließt und nur eine kleine Durchgangsöffnung 24 enthält, die vor der Mündung
der Bohrung 22 liegt. Soll die Stange i unter Last gesenkt werden, so muß die unter
dem Kolben 22 befindliche Bremsflüssigkeitdurch die enge Öffnung 24 hindurchtreten,
so daß die gewünschte Bremswirkung erzielt wird.
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Bei Verwendung einer solchen Flüssigkeitsbremse ist es notwendig,
den gehobenen Teil in der j eweiligen Stellung besonders zu verriegeln. Hierzu läßt
sich dasselbe Verkantungsstück 2 `benutzen, das zum Heben der Stange i diente, nämlich
dann, wenn die Anordnung so getroffen ist, daß dieses: Stück durch Bewegen des Hebels
5 entgegen der Richtung des Pfeiles 25 in eine der gezeichneten entgegengesetzte
Verkantungsstellung gebracht werden kann, in der es die Stange i nach unten festklemmt.
Diese Stellung kann z. B. durch eine nicht gezeichnete, am Hebel 5 anzugreifende
besondere Feder selbsttätig herbeigeführt werden, und zwar so schnell, daß während
der Umstellung des Verkantungsstückes kein merkliches Zurücksinken des gehobenen
Teiles eintritt.
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Es läßt sich aber auch eine besondere, von dem Verkantungsstück 2
unabhängige Verriegelungseinrichtung beliebiger Art anbringen, .die z. B. aus einem
zweiten Verkantungsstück bestehen kann. Das, letztere wird zweckmäßig durch eine
Feder in der Klemmstellung gehalten; ibeim Heben der Stange z löst sich die Klemmung
.des zweiten Verkantungs stückes selbsttätig. Wenn die Stange i gesenkt werden soll,
ist dieses zweite Klemmstück durch ein Betätigungsglied, das gegebenenfalls mitdem
Hebel 5 gekuppelt sein kann, in die Entriegelungsstellung zu bringen, wonach die
Bremse, im beschriebenen Fall die Flüssigkeitsbremse, wirksam wird.
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Die Flüssigkeitsbremse läßt sich durch eine Reibungsbremse ersetzen,
die z. B. durch schalenförmige, gegen die Stange i zu pressende Bremsbacken gebildet
sein kann.
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Die Erfindung ist sowohl bei Bauarten anwendbar, bei denen der Verkantungsantrieb
an dem feststehenden., als auch (bei Bauarten, bei denen der Verkantungsantrieb
an dem zu hebenden, in diesem Falle kletternden Teil angebracht ist.