-
Lederfettungsmittel Gegenstand des Patents 749 427 ist ein Lederfettungsmittel,
bestehend aus Estern von Fettsäuren mit mindestens 16 Kohlenstoffatomen, die aus
der Oxydation von Paraffinkohlenwasserstoffen mit molekularem Sauerstoff oder solchen
enthaltenden Gasen erhalten worden sind, mit Alkoholen derselben Herkunft mit mindestens
6 Kohlenstoffatomen, gegebenenfalls im Gemisch mit anderen nicht sauren Erzeugnissen
der Paraffinoxydation.
-
In Weiterbildung dieses Verfahrens wurde nun gefunden, daß Ester von
Alkoholen mit mindestens 6 Kohlenstoffatomen, die aus Oxydationserzeugnissen von
Paraffinkohlenwasserstoffen mit molekularem Sauerstoff oder solchen enthaltenden
Gasen erhalten worden sind, mit Rohfettsäuren der Oxydation von Paraffinkohlenwasserstoffen
vermittels molekularem Sauerstoff oder solchen enthaltenden Gasen oder Fraktionen
derselben mit einer Säurezahl von mindestens 5o, gegebenenfalls im Gemisch mit anderen,
nicht sauren Erzeugnissen der Paraffinoxydation teilweise noch wertvollere Lederfettungsmittel
darstellen.
-
Als Ausgangsstoffe für diese Ester dienen die Roherzeugnisse der Oxydation
von Paraffinkohlenwasserstoffen, beispielsweise solchen, die durch Kohlenoxydhydrierung
nach Franz Fischer oder durch Hydrierung von Tieftemperaturteeren hergestellt worden
sind,
oder von solchen aus Braunkohlenhart- und -weichparaffinen oder auch Paraffinen
des Erdöls mittels molekularem Sauerstoff oder solchen enthaltenden Gasen, wie Luft,
die durch Waschen mit Wasser von wasserlöslichen Anteilen befreit worden sind. Sie
sollen eine Säurezahl von mindestens 5o besitzen.
-
Ganz besonders gute Erzeugnisse, die sich hervorragend als Ersatz
von Gerbertalg in Lederfettungsmitteln eignen, werden erhalten, wenn man als Ausgangsstoffe
von wasserlöslichen Anteilen befreite Roherzeugnisse der Oxydation von Paraffinkohlenwasserstoffen
mit einem Schmelzpunkt von mindestens 6o° mittels molekularem Sauerstoff oder solchen
enthaltenden Gasen verwendet.
-
Als Alkoholkomponente dienen die im Patent 749 427 genannten Alkohole.
Wie in letzterem, so können auch in vorliegendem Fall gegebenenfalls andere nicht
saure Erzeugnisse der Paraffinoxydation zugesetzt werden.
-
Die Eigenschaften der Ester bzw. Estergemische ähneln den der im Hauptpatent
genannten Ester bzw. Estergemische, doch, wie schon eingangs gesagt, sind sie ihnen,
besonders als Ersatz für Gerbertalg, vielfach noch überlegen. Beispiele i. 8oo Gewichtsteile
eines durch Waschen mit Wasser von wasserlöslichen Anteilen befreiten Rohoxydationsprodukts,
welches durch Luftoxydation eines Hartparaffins aus der Fischer-Tropsch-Synthese
(F. 8o bis 1o5°, S. Z. 54, V. Z. los) erhalten wurde, werden mit 25o Gewichtsteilen
einer bei 17o bis 300° siedenden Fraktion des Unverseifbaren aus durch Kühlung der
Abluft bei der Luftoxydation von Fischer-Gatsch erhaltenen öligen Kondensaten mit
der OH. Z. 192 nach Zusatz von 1 °/o konzentrierter Schwefelsäure 5 Stunden bis
zu einer Endtemperatur von igo° erhitzt. Das entstehende Wasser wird während der
Reaktion fortlaufend abgeführt. Nach Beendigung der Veresterung wird das erhaltene
Gemisch zuerst mit 1,2°/@ger Sodalösung, dann mit Wasser neutral gewaschen und getrocknet.
Ausbeute 96o Gewichtsteile mit der S. Z. 0,5, V. Z. 86 und J. Z. 45.
-
2o Gewichtsteile des Gemisches werden mit 2o Gewichtsteilen eines
Gemisches gesättigter geradkettiger Alkohole mit 16 bis 18 Kohlenstoffatomen, 1o
Gewichtsteilen Mineralöl und 5o Gewichtsteilen eines Veresterungsproduktes der alkoholischen
und sauren Anteile des bei der Paraffinoxydation mit Luft anfallenden sogenannten
Kühleröles gemischt, worauf die Fettung von Fahlleder einmal in Form einer Handschmiere
auf das Leder aufgetragen wird, ein anderes Mal durch Einwalken (45 Minuten) im
Heißluftfaß bei 55 bis 6o° erfolgt. In beiden Fällen dringt das Fettgemisch gut
in das Leder ein. Die Durchfettung ist günstiger als bei Verwendung von Gerbertalg.
-
2. Zoo Gewichtsteile Rohoxydationsprodukt (S. Z.75, V. Z. 15o), erhalten
durch Luftoxydation von Fischer-Tropsch-Hartparaffin mit dem Schmelzpunkt von 6o
bis 85°, und 8oo Gewichtsteile des Unverseifbaren aus dem mit der Abluft flüchtigen
Oxydationsprodukt der Luftoxydation von festem Fischer-Tropsch-Päraffin, Siedepunkt
über 190°/76o mm, OH. Z. 118, werden ohne Katalysator in. einem mit Rührer versehenen
Druckgefäß 5 Stunden auf Zoo bis 22o° erhitzt. Im Veresterungsgefäß wird ein Druck
von 2 atü aufrechterhalten und der bei der Reaktion entstehende Wasserdampf fortlaufend
abgeblasen. Die Ausbeute beträgt 935 Gewichtsteile Rohestergemisch, das nach Entfernen
von 1g °/o bis 25o° siedenden Vorlauf mit Lösungsmittelcharakter durch Destillation
als Austauschprodukt für Gerbertalg sehr geeignet ist. Das über 25o° siedende Rohestergemisch
besitzt eine S. Z. von 1,4 und eine V. Z. von 68.
-
Fahlleder wird mit einer Mischung aus 2o Gewichtsteilen des Estergemisches,
2o Gewichtsteilen eines Gemisches gesättigter geradkettiger Alkohole mit 16 bis
18 Kohlenstoffatomen, 1o Gewichtsteilen Mineralöl und 5o Gewichtsteilen eines Veresterungsproduktes
der alkoholischen und sauren Anteile des bei der Paraffinoxydation mit Luft anfallenden
sogenannten Kühleröles in der im Beispiel:[ beschriebenen Weise behandelt. Auch
hier sind die im Beispiel 1 beschriebenen günstigen Ergebnisse in bezug auf Eindringen
des Fettes in das Leder sowie auf die Durchfettung desselben festzustellen.