DE885847C - Verfahren zur Herstellung von organischen Disulfohalogeniden - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von organischen Disulfohalogeniden

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DE885847C
DE885847C DEK7114D DEK0007114D DE885847C DE 885847 C DE885847 C DE 885847C DE K7114 D DEK7114 D DE K7114D DE K0007114 D DEK0007114 D DE K0007114D DE 885847 C DE885847 C DE 885847C
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Paul Dr Rer Nat Schlack
Wilhelm Dr Werniger
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Bobingen AG fur Textil-Faser
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07BGENERAL METHODS OF ORGANIC CHEMISTRY; APPARATUS THEREFOR
    • C07B45/00Formation or introduction of functional groups containing sulfur

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von organischen Disulfohalogeniden Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von organischen Disulfohalogeniden. Es ist dadurch gekennzeichnet, daß man, linearpolymere organische Verbindungen" die Di- und/oder Polysulfidgruppen oder Mercaptalgruppen als mehrfach wiederkehrende Kettenglieder enthalten, in Gegenwart von Wasser und bzw. oder von organischen Stoffen mit alkoholischen Hydroxylgruppen mit einem Halogen behandelt, zweckmäßig in Anwesenheit von gegen das angewandte Halogen unter den Arbeitsbedingungen indifferenten Lösungs- oder Verdünnungsmitteln.
  • Als Ausgangsmaterial für das Verfahren der Erfindung eignen sich alle linearen Polysulfidverbindungen, in denen zweiwertige organische Reste durch die Gruppen - S S" - (worin n r oder eine Zahl größer als r bedeutet) oder durch die Gruppe verbunden sind.
  • In der letztgenannten Formel können für R' und R" Wasserstoff, einwertige, gegebenenfalls substituierte Kohlenwasserstoffreste oder für beide Reste zugleich ein Alkylenrest stehen.
  • Die linearen Polysulfide erhält man nach bekannten Methoden durch Umsetzung bifunktioneller organischer Stoffe, die zwei negative, leicht austauschbare Atome enthalten, mit Di- oder Polysulfiden der Alkalien, Erdalkalien oder der Stickstoffbasen, ferner durch Oxydation von Dimercaptanen, durch Behandlung von. Alkylendirhodaniden mit Alkalien, aus zwei= wertigen Thioschwefelsäureestern durch Behandlung mit Alkalisulfiden oder Oxydationsmitteln wie Wasserstoffsuperoxyd.
  • Bevorzugte Ausgangsstoffe sind die polymeren Disulfide (n = i). Bei den Polysulfiden kann der Schwefelgehalt schwanken. n kann eine ganze Zahl oder eine Bruchzahl größer als i bedeuten. Der überschüssige Schwefel wird bei der Umsetzung in Halogenschwefel verwandelt.
  • Die Polymercaptale gewinnt man durch Acetalisierung der Dimercaptane mit Carbonylverbindungen, wie Formaldehyd, Acetaldehyd, Isobutyraldehyd, p-Chlorbenzaldehyd, Aceton, Cyclohexanon, in Gegenwart von sauren Katalysatoren, wie Chlorwasserstoff, Zinkchlorid, Phosphorsäure, Toluolsulfonsäure.
  • Die Anwendbarkeit des Verfahrens ist eine sehr allgemeine. Beispielsweise kommen folgende schwefelhaltige Linearpolymere in Frage: die Umsetzungsprodukte aus Di- und Polysulfiden der Alkalien mit i, 3 - Dibrompropan, i, 3 - Dichlor- 2 - methylpropan, i, 3-Dichlorbutan, i, 6-Dichlorhexan, x, 6-Dichlor-3-methylhexan, i, io-Dibromdekan, i, 4-Dichlorbuten-(2), i, 3-Dichlor-2-oxypropan, co, e'- Dichlor-p-xylol, 2, q.-Di-[co-chlormethyl]-toluol, 2, 2'-Dichlordiäthyläther, q., q.'- Di-chlordibutyläther, Benzol-i, 4.-di-ßchloräthyläther und Benzol-=, 4-di-ö-chlorbutyläther, 2, 2'-Dichlordiäthylformal, 2, >'-Dichlordiäthylsulfon, 5, 5' - Dichlordiamylsulfon und aus hexamethylendischwefelsaurem Natrium, die Polysulfide aus hexamethylen-bis-thioschwefligsaurem Natrium und Natriumsulfid oder aus Pentamethylerndirhodanid und Kaliumhydroxyd, die Oxydationsprodukte aus Trimethylendimercaptan, Tetramethylendimercaptan, p-Phenylendimercaptan, p-Xylylendimercaptan, Terephthalsäure-bis-[5-mercaptoamyl]-ester (aus 2 Mol Terephthaloylchlorid und r. Mol Tetrahydrofuran in Gegenwart von Zinkchlorid,Umsetzen des Anlagerungsproduktes mit Thioharnstoff und Spaltung) und die Mercaptale aus diesen Dimercaptanen mit z. B. Formaldehyd.
  • Im allgemeinen wird man linearpolymere Stoffe gleichmäßigen Aufbaus verwenden, um zu einheitlichen Disulfohalogeniden zukommen. Man kann aber sie ebensogut aus gemischtpolymeren Disulfohalogenidgemischen gewinnen, die für manche technischen Zwecke Vorzüge besitzen können, z. B. wenn eine Weiterverarbeitung auf Textilhilfsmittel beabsichtigt ist.
  • Die Umsetzungen verlaufen im Falle der Verwendung von Chlor als Halogen wahrscheinlich nach folgenden Umsetzungsgleichungen: Zur Lieferung des zur Bildung der Sulfohalogenide erforderlichen Sauerstoffs können grundsätzlich außer Wasser beliebige organische Hydroxylverbindungen mit praktisch neutraler Hydroxylgruppe verwendet werden, wie aliphatische, araliphatische oder cyclische Alkohole. Zu bevorzugen sind Hydroxylverbindungen, die sich in der Reaktionsmischung lösen. Ausschlaggebend ist dies jedoch nicht. Da für die Umsetzung nur das Vorhandensein der Hydroxylgruppe wesentlich ist, ist es zweckmäßig, das Molekulargewicht der zugesetzten Alkohole nicht zu hoch zu wählen, falls man nicht bestimmte Halogenverbindungen als Nebenprodukte zu gewinnen beabsichtigt. Erwünscht ist fernerhin eine möglichst weitgehende Beständigkeit gegen Halogen. Am geeignetsten erscheinen demnach die niedermolekularen aliphatischen Alkohole und ihre Halogensubstitutionsprodukte, z. B. Methanol, Äthanol, Isopropanol, tertiärer Butylalkohol, ß-Chloräthylallohol, Trichloräthylalkohol. Von höhermolekularen Hydroxylverbindungen seien erwähnt: Butan - r, 5 - diol, Hexan - i, 6 - diol, Triäthylenglykol, Di-i, 4-butylenglykol, Cyclohexanol, Terpenalkohole, Dodecylalkohol. Auch weitersubstituierte Alkoholverbindungen kommen in Betracht, z. B. Glykolsäureäthylester, Glycerindichlorhydrin. Die Alkohole können, wie bereits erwähnt, ganz oder teilweise durch Wasser ersetzt werden. Im allgemeinen ist die Verwendung einer Mischung aus Alkohol und Wasser zweckmäßiger als die von Wasser allein. Die Verwendung von Glykolen, z. B. Hexandiol, ist besonders wirtschaftlich dann, wenn die Polysulfide aus den entsprechenden Glykolen über die Dihalogenverbindungen gewonnen werden sollen. Zum Beispiel entsteht bei der Chlorierung von Polyhexamethylendisulfid in Gegenwart von i, 6-Hexandiol Dichlorhexan, das dann als Ausgangsstoff «für die Gewinnung des Polydisulfids dient. In manchen Fällen sind Gemische verschiedener Alkohole mit unterschiedlicher Reaktionsfähigkeit zweckmäßig, namentlich dann, wenn der eine, und zwar der schneller reagierende, in eine Halogenalkylverbindung einheitlicher Zusammensetzung verwandelt werden soll. Beispielsweise sind Gemische aus Polymethylenglykolen und sekundären oder tertiären Alkoholen zu nennen. Die Menge der angewandten Hydroxylverbindungen kann die nach der gegebenen Formulierung theoretisch notwendige oder, besonders bei Alkoholen, auch eine größere sein. Im letzteren Falle ist es mitunter ratsam, einen Überschuß von beispielsweise 5o bis roo °/o anzuwenden, da ein Teil der organischen Hydroxylverbindungen durch Nebenreaktionen ihrem eigentlichen Zweck entzogen werden kann. Größere Überschüsse werden wegen der Möglichkeit der Verseifung oder Veresterung der entstandenen Sulfohalogenide besser vermieden. An sich kann aber, besonders bei niederer Temperatur und weniger reaktionsfähigen Hydroxylverbindungen, auch mit größeren Alkoholmengen gearbeitet werden, vor allem dann, wenn das Sulfochlorid während der Reaktion sich kristallisiert abscheidet. Wenn ölige, leichtlösliche Sulfochloride entstehen, ist es empfehlenswert, möglichst geringe Überschüsse anzuwenden und leichtflüchtige Alkohole, insbesondere Methanol, zu bevorzugen. Man kann dann das Methanol bei niederer Temperatur unter vermindertem Druck aus dem Reaktionsgemisch entfernen, ehe wesentliche Mengen Sulfochlorid verändert werden.
  • Die Menge an Hydroxylverbindungen kann unter Umständen wesentlich herabgesetzt werden, wenn man die Behandlung mit Halogen in Gegenwart von Sauerstoff oder sauerstoffhaltigen Gasen (Luft) vornimmt. Die Wirkung des Sauerstoffs kann durch Sauerstoffüberträger, z. B. Mangan-, Kobalt- oder Vanadinverbindungen, unterstützt werden. Man kann auch zunächst mit Halogen bei Gegenwart von Wasser oder Alkoholen arbeiten und dann Sauerstoff oder Luft durch das Reaktionsgemisch leiten.
  • Schließlich ist es auch möglich, an Stelle der Hydroxylverbindungen Stoffe zu verwenden, die erst im Reaktionsgemisch Hydroxylgruppen liefern, z. B. leicht spaltbare Äther, wie die cyclischen i, 2-, r, S-und r, 4-Alkylenoxyde. Zweckmäßig verwendet man solche Stoffe zusammen mit geringen Mengen einer vorgebildeten Hydroxylverbindung. Jedoch ist dies nicht unbedingt erforderlich, da schon durch Nebenreaktionen gebildeter Halogenwasserstoff spaltend wirkt.
  • Häufig und namentlich bei Benutzung von Wasser ist es vorteilhaft, die Hydroxylverbindungen nicht in ihrer Gesamtmenge vor Beginn der Halogenzufuhr einzusetzen, sondern sie in Anteilen oder gleichmäßig nach Maßgabe des Verbrauchs, z. B. in Form eines feuchten Chlorstroms, zuzuführen. Das Verfahren kann auch kontinuierlich gestaltet werden, ganz besonders leicht dann, wenn das gebildete Sulfochlorid sich schwerlöslich abscheidet und durch Absaugen oder Schleudern laufend aus dem Ansatz entfernt werden kann.
  • Die Reaktion wird zweckmäßig in Gegenwart eines gegen das angewandte Halogen unter den Arbeitsbedingungen hinreichend widerstandsfähigen Lösungsmittels durchgeführt. In Frage kommen z. B. Dichlormethan, Tetrachlormethan, a, 2-Dichloräthan, r, x, z=Trichloräthan, z, r, 2, 2-Tetrachloräthylen, 2-Chlorpropan, Benzol, Cyclohexan, Chlorbenzol oder 3-Chlortetrahydrofuran. Eisessig oder Chloressigsäure sind ebenfalls gut verwendbar. Falls feste kristallisierbare Sulfochloride entstehen, wählt man zweckmäßig solche Lösungsmittel, die zwar das Ausgangsmaterial, nicht aber oder nur in geringer Menge das Sulfochlorid lösen. Vorzugsweise sind dies apolare Lösungsmittel, wie Tetrachlorkohlenstoff, Tetrachloräthylen, Benzol, Cyclohexan. Bei schwerlöslichen Polysulfidverbindungen dispergiert man den Ausgangsstoff am besten in einem Lösungsmittel für das entstehende Sulfochlorid. Schon eine mäßige Löslichkeit genügt, um wenig lösliche Disulfochloride in gut kristallisierter Form sich abscheiden zu lassen.
  • Wenn die Disulfochloride während oder nach der Umsetzung nicht auskristallisieren, muß die Aufarbeitung der Reaktionsansätze den j eweiligenVerhältnissen angepaßt werden. Bei wasserlöslichen Lösungsmitteln, wie Eisessig, kann man die Sulfohalogenide durch Verdünnung mit Wasser fällen, sie erforderlichenfalls mit indifferenten Lösungsmitteln aufnehmen, trocknen und sie dann durch Verdampfung des Lösungsmittels gewinnen. In Wasser nicht lösliche, niedrig oder mittelhoch siedende Lösungsmittel entfernt man unter vermindertem Druck, notfalls nach Trocknung bzw. Beseitigung von Hydroxylverbindungen mit Hilfe von Kieselgel, Phosphorpentoxyd oder Thionylchlorid. Etwa noch vorhandene überschüssige niedrigmolekulare Alkohole, wie Methanol, lassen sich durch Absaugen in gutem Vakuum verflüchtigen, vorausgesetzt, daß das Lösungsmittel nicht niedriger siedet als der zu entfernende Alkohol.
  • Für den Erfolg des Verfahrens ist es nicht notwendig, elementares Halogen in das Reaktionsgemisch einzuführen. Man erhält die Disulfochloride auch, wenn das Halogen in Gegenwart von Wasser entwickelt wird, z. B. aus einem Gemisch von Kaliumpermanganat oder von starker Salpetersäure und Salzsäure, die man getrennt oder in geeignetem Verhältnis vermischt eintropfen läßt. Hierbei ist es zweckmäßig, zur Bindung des Wasserüberschusses in Gegenwart eines wasserentziehenden Mittels, z. B. starker Schwefelsäure, zu arbeiten. Die Menge der angewandten Schwefelsäure kann hierbei so bemessen werden, daß die Endkonzentration des Schwefelsäure-Wasser-Gemisches etwa 7o bis go % an Schwefelsäure beträgt. Nach diesem Verfahren lassen sich z. B. Polyhexamethylendisulfid oder Polydekamethylendisulfid mit befriedigender bis guter Ausbeute in die entsprechenden Disulfochloride verwandeln.
  • Die Arbeitstemperatur richtet sich nach der auftretenden Wärmetönung, der Art des Halogens, der thermischen Beständigkeit der entstehenden Sulfohalogenide und der Art und Menge der angewandten Hydroxylverbindungen. Auch die Neigung mancher Ausgangsstoffe, namentlich der langkettigen, am Kohlenstoff Halogen aufzunehmen, muß berücksichtigt werden, falls eine solche Substitution unerwünscht ist. Im allgemeinen sind bei Chlor Temperaturen zwischen - 15 und + 5o° angemessen, ohne daß hierdurch eine bestimmte Abgrenzung gegeben sein soll. Durch geeignete Kühlung wird für eine gleichmäßige Reaktionstemperatur Sorge getragen. Indessen sind gewöhnlich auch größere Temperaturschwankungen nicht kritisch. Am bequemsten wird die Reaktionstemperatur konstant gehalten, wenn man in einem kochenden Lösungsmittel von geeignetem Siedepunkt unter Rückfluß arbeitet. Brom setzt sich träger um als Chlor, so daß hier mit längeren Reaktionszeiten und bzw. oder höherer Arbeitstemperatur zu rechnen ist.
  • Von der Erfindung sollen ausdrücklich auch solche Reaktionen umfaßt sein, bei denen das einwirkende Halogen den zweiwertigen, zwischen den S S" - oder Mercaptalgruppen liegenden organischen Rest verändert, z. B. durch Addition an Doppel- oder Dreifachbindungen, durch Oxydation von Sulfidbrücken oder durch Substitution von Hydroxyl. So entsteht z. B. aus Poly-2-buten-i, 4-disulfid und Chlor das bisher nicht bekannte und sehr reaktionsfähige 2, 3-Dichlorbutan-i, 4-disulfochlorid.
  • Durch sinngemä:be Anpassung des Verfahrens an die Eigenschaften der Ausgangs- und Endstoffe können außerordentlich hohe, praktisch quantitative Ausbeuten erhalten werden, selbst bei Verarbeitung komplizierter linearer Polysulfide. Durch Umsetzung der Disulfochloride mit starker Fluorwasserstoffsäure oder mit wäßrigen konzentrierten Alkahfluoridlösungen kann das Chlor durch Fluor ersetzt werden, so daß nach dem Verfahren der Erfindung auch die beständigen Difluoride zugänglich sind.
  • Die technisch kaum verfügbaren, nach dem neuen Verfahren leicht erhältlichen Disulfohalogenide sind wertvolle Zwischenprodukte der Synthese von z. B. Heilmitteln, Textilhilfsmitteln oder linearpolymeren Kunststoffen aus der Gruppe der Polyamide.
  • Es ist zwar schon bekannt gewesen, einfache Disulfide und Mercaptale in Gegenwart von Wasser durch Chlorierung zu Sulfochloriden zu oxydieren, jedoch sind auf diesem Wege bis jetzt keine Disulfochloride erhalten worden. Es war auch keineswegs vorauszusehen, daß sie mit guter Ausbeute nach dem hier beschriebenen Verfahren gewonnen werden könnten, zumal bei der vergleichbaren Chlorierung von aliphatischenDiisothioharnstoffenundAlkyldirhodaniden in den bisher bekanntgewordenen Fällen gewöhnlich nur unbefriedigende Materialausbeuten erzielt wurden. Beispiel i 148 Gewichtsteile Polyhexamethylendisulfid, hergestellt durch Umsetzen von i, 6-Dichlorhexan mit Natriumdisulfid, werden in 150o Volumteilen Tetrachlorkohlenstoff gelöst und mit 324 Volumteilen Methanol (20o 0/(, der Theorie) versetzt. Sodann wird unter Kühlung Chlor eingeleitet, wobei die Reaktionstemperatur bei etwa 30° gehalten wird. Nach Beendigung der Umsetzung, die sich durch Absinken der Temperatur bemerkbar macht, wird das in farblosen Kristallen ausgefallene Hexan-i, 6-disulfochlorid abgesaugt, mit etwas kaltem Tetrachlorkohlenstoff gewaschen und bei 5o bis 6o° getrocknet. Ausbeute 94 0% der Theorie, bezogen auf eingesetztes Dichlorhexan. Schmelzpunkt 183 bis 183,5°. Durch Einengen der Mutterlauge kann noch eine kleine Menge gewonnen werden, so daß die Ausbeute nahezu quantitativ wird. In Methylenchlorid ist das Disulfochlorid leicht löslich. Beispiel 2 Man arbeitet wie in Beispiel i beschrieben, nur werden statt Methanol 465 Volumteile Äthanol verwandt. Die Ausbeute beträgt ebenfalls 9504 der Theorie, bezogen auf eingesetztes Hexandichlorid. Beispiel 3 Die in Beispiel i angegebene Methanolmenge wird auf die Hälfte, d. h. die berechnete Menge, reduziert und die Chlorierung bei einer 25°nichtüberschreitenden Temperatur durchgeführt. Die Ausbeute an Hexamethylen-i, 6-disulfochlorid, wieder bezogen auf Dichlorhexan, beträgt gi % der Theorie. Beispiel 4 Man führt die Chlorierung ganz nach der in Beispiel i beschriebenen Weise durch, ersetzt aber das Methanol durch 3o6 Gewichtsteileß-Chloräthylalkohol. Man erhält das Hexan-i, 6-disulfochlorid in 89%iger Ausbeute. Beispiel 5 Die in Beispiel i angegebene Methanolmenge wird zur Hälfte durch die äquimolekulare Menge Wasser (72 Volumteile) ersetzt. Unter sonst gleichen Arbeitsbedingungen erhält man bei der Chlorierung 92 % der Theorie an Hexan-i, 6-disulfochlorid. Beispiel 6 Dreiviertel der in Beispiel i angegebenen Methanolmenge werden durch die äquimolekulare Menge Wasser (i08 Volumteile) ersetzt. Obwohl die Wassermenge die Theorie übersteigt, beträgt die Ausbeute an Disulfochlorid noch 890/0 der Theorie. Beispiel 7 103 Gewichtsteile des auf bekanntem Wege aus i, 3-Dibrompropan und Natriumdisulfid hergestellten Poly-i, 3-propylendisulfids werden in iooo bis 1500 Volumteilen Methanol suspendiert. Unter Rühren wird bei 30° so lange Chlor eingeleitet, bis eine klare Lösung entstanden ist und keine Wärmetönung mehr auftritt. Die Lösung wird dann auf etwa 1/3 bis 1/a ihres ursprünglichen Volumens eingedämpft und dann mit Leichtbenzin versetzt, bis eine neuerliche Benzinzugabe keine weitere Fällung mehr verursacht. Das ausgeschiedene Öl kristahisiert nach dem Animpfen mit Kristallen von Propylen-i, 3-disnlfochlorid alsbald durch und kann dann abgesaugt und mit Leichtbenzin gewaschen werden. Es wurden 85 % der Theorie an Propylen-i, 3-disulfochlorid, berechnet auf eingesetztes T, 3-Dibrompropan, erhalten. Beispiel 8 3o Teile des auf bekannte Weise aus ß, ß'-Dichlordiäthyläther und Natriumdisulfid erhältlichen Polydisulfids werden in etwa 30o Teilen Methylenchlorid gelöst. Nach Zugabe von 77,5 Teilen Methanol wird unter Rühren Chlor eingeleitet, wobei die Temperatur durch Kühlung auf etwa 30° gehalten wird. Wenn keine Wärmetönung mehr zu bemerken ist, wird die Lösung durch Eindampfen im Vakuum vom Lösungsmittel befreit. Es hinterbleiben 6o Teile Diäthyläther-ß, ß'-disulfochlorid als leicht viskoses Öl. Beispiel 9 168 Teile des aus a), co'-Dichlor-p-xylolundNatriumdisulfid erhältlichen Polydisulfids werden in 3000 Volumteilen Benzol suspendiert. Nach Zugabe von 243 Volumteilen Methanol wird Chlor eingeleitet. Unter Kühlung wird die lebhafte Reaktion bei etwa 3o° durchgeführt. Das entstehende p-Xylylen-co, co'- disulfochlorid ist in Benzol schwach löslich, so daß das amorphe Polysulfid nach Maßgabe seiner Umsetzung in Lösung geht und kristallisiertes Sulfochlorid wieder ausfällt. Nach beendeter Reaktion wird vom entstandenen p-Xylylendisulfochlorid abgesaugt und ein weiterer Anteil des Produktes durch Einengen der Mutterlauge gewonnen. Gesamtausbeute 98 °/o der Theorie. Das Chlorid zersetzt sich bei etwa 13o°. Beispiel 1o 71 Teile des in den Beispielen 1 bis 6 angewandten Polyhexamethylendisulfids werden in looo Volumteilen Tetrachlorkohlenstoff gelöst. Unter Rühren wird eine Lösung von 16o Volumteilen Brom und 81 Volumteilen Methanol in looo Volumteilen Tetrachlorkohlenstoff eingetragen und 15 Stunden bei Raumtemperatur sowie 1 Stunde bei 6o° nachgerührt. Nach dem Abkühlen fällt das Hexamethylen-oo, co'- disulfobromid kristallin aus. Durch Einengen der Mutterlauge wird ein weiterer Anteil erhalten, so daß sich die Gesamtausbeute auf 157 Teile beläuft. Das Produkt besitzt nach dem Umkristallisieren aus Tetrachlorkohlenstoff einen Schmelzpunkt von 1o4°. Beispiel 11 47,5 Teile des in Beispiel 1 bis 6 erwähnten Polyhexamethylendisulfids werden in einem Gemisch von looo Volumteilen Eisessig und 81 Volumteilen Methanol suspendiert. Sodann wird unter den mehrfach angegebenen Bedingungen mit Chlor behandelt. Nach Absinken der Reaktionstemperatur wird mit Wasser auf etwa das doppelte Volumen verdünnt, wobei das Hexamethylen-1, 6-disulfochlorid in kristalliner Form ausfällt. Es wird scharf abgesaugt und bei niederer Temperatur im Vakuum über einem Trockenmittel getrocknet. Man erhält eine Ausbeute von 86 % der Theorie.
  • Beispiel 12 7 Teile des in Beispiel 1 bis 6 verwandten Polyhexamethylendisulfids werden in 40 Volumteilen Tetrachlorkohlenstoff gelöst und unter Rühren mit 31,6 Volumteilen konzentrierter Schwefelsäure gemischt. Unter weiterem Rühren und Kühlen läßt man eine Mischung von 1o Volumteilen konzentrierter Salzsäure und 13,5 Volumteilen konzentrierter Salpetersäure zutropfen, wobei durch Regelung der Zuflußgeschwindigkeit die Umsetzungstemperatur auf 30° gehalten wird. Das Rühren wird bis zum Absinken der Temperatur fortgesetzt. Das in kristalliner Fonn ausgeschiedeneHexamethylen-1, 6-disulfochlorid wird abgesaugt. Nach mehrstündigem Stehen unter Eiskühlung wird eine zweite Menge aus dem Filtrat gewonnen. Die Gesamtausbeute beträgt 1o Teile Disulfochlorid. Beispiel 13 47,5 Teile des in den Beispielen 1 bis 6 erwähnten Polyhexamethylendisulfids werden in looo Teilen Tetrachlorkohlenstoff gelöst. Nach Hinzufügen von 39,5 Teilen Hexan-1, 6-diol und 2,7 Volumteilen Methanol wird Chlor eingeleitet, wobei die Temperatur durch Kühlung auf etwa 25° gehalten wird. Nach Beendigung der Umsetzung wird das entstandene Hexamethylen-1, 6-disulfochlorid abgesaugt und die Abscheidung durch Einstellen der Mutterlauge in Eis vervollständigt. Die Gesamtausbeute an Hexamethylen-1, 6-disulfochlorid beträgt 8 Teile entsprechend 88 % der Theorie. Das in Lösung bleibende 1, 6-Dichlorhexan wird auf Ausgangsmaterial verarbeitet.

Claims (5)

  1. PATENTANSPRÜCHE: 1. Verfahren zur Herstellung von organischen Disulfohalogeniden, dadurch gekennzeichnet, daß man linearpolymere organische Verbindungen, die Di- und/oder Polysulfidgruppen oder Mercaptalgruppen als mehrfach wiederkehrende Kettenglieder enthalten, in Gegenwart von Wasser und/oder von organischen Stoffen mit alkoholischen Hydroxylgruppen mit einem Halogen behandelt, vorzugsweise in Anwesenheit indifferenter Lösungsmittel.
  2. 2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als alkoholische Hydroxylverbindungen Glykole verwendet werden.
  3. 3. Verfahren gemäß Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Wasser- oder Alkoholverbindungen wenigstens teilweise durch Ätherverbindungen., die von Halogenwasserstoff gespalten werden, ersetzt werden.
  4. 4. Verfahren gemäß Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß apolare organische Lösungsmittel, wie Tetrachlorkohlenstoff, mitverwendet werden.
  5. 5. Verfahren gemäß Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Einwirkung des Halogens in Gegenwart von Sauerstoff oder sauerstoffhaltigen Gasen und gegebenenfalls in Gegenwart von Sauerstoffüberträgem durchgeführt wird.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US3151140A (en) * 1960-06-15 1964-09-29 Union Carbide Corp Heterolinear tetraphenylbutadiene compounds and process of preparing same

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