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Räuchermittel zur Ungezieferbekämpfung Die Erfindung bezieht sich
auf ein Räuchermittel zur Vernichtung bzw. Abwehr von Ungeziefer, insbesondere Insekten.
Das Räuchermittel gemäß der Erfindung enthält ein beim Erhitzen verdampfendes Insekticid
in Verbindung mit Stoffen, welche bei der Zersetzung so viel Wärme entwickeln, daß
das Insekticid verdampft und in den Räumen, in denen das Räuchermittel angewandt
wird, an den Wänden und auf den darin befindlichen Gegenständen ein dünner -Niederschlag
erzeugt wird, welcher die Ungeziefer vernichtet, und der auch eine längere Zeit
wirksam bleibt, nachdem der Rauch aus dem Raum entwichen ist.
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Die Zusammensetzung dieses Räuchermittels ist derart, daß wohl eine
Verdampfung des Insekticids eintritt, jedoch nicht eine so hohe Erhitzung, daß dieses
zerstört und die Wirkung desselben vermindert wird. Das Räuchermittel gemäß der
Erfindung besteht aus einem Gemisch aus einem beim Erhitzen verdampfenden Insekticid,
wie y-Hexachlorcyclohexan, a, a-bis-(p-Chlorphenyl)-ß, ß,, ß-trichloräthan u. dgl.,
Ammoniumnitrat und einem festen Sensibilisator für die thermische Zersetzung des
Ammoniumnitrats,wie z. B. Alkalimetall-, Erdalkalimetall- und Ammoniumhypophosphite,
gewisse Salze einiger organischer Säuren, beispielsweise Ferrooxalat, Stannooxalat,
Ferroformiat, Ferriacetat (basisch), Ferricitrat, Kaliumchlorat, Kaliumnitrit, Ammoniumthiosulfat,
Natriumthiosulfat (wasserfrei), Kaliumpermanganat, Mangandioxyd, Cuprochlorid, Kupfer-
und Nickelchromit. Die Menge dieses Sensibilisators ist derart bemessen, daß die
sich selbst unterhaltende thermische Zersetzung des Ammoniumnitrats in Gegenwart
des Insekticids leicht erfolgt.
Durch diese Zusammensetzung des
Räuchermittels ist es möglich, daraus Zündmassen herzustellen, die beispielsweise
in Formen gepreßt werden können und die mittels eines Zünders leicht entzündet werden
können. Wenn die Zündung dieser. Masse erfolgt ist, findet bei verhältnismäßig niedriger
Temperatur eine Rauchentwicklung statt, ohne daß eine zu hohe Temperatur gebildet
wird, welche eine Zersetzung des insekticiden Stoffes zur Folge haben könnte. Diese
sich selbst unterhaltende thermische Zersetzung des Ammoniumnitrats ist eine Folge
des Zusatzes des ausgewählten Sensibilisators.
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Wie schon erwähnt, ist die Zusammensetzung des Gemisches derart gewählt,
daß bei der thermischen Zersetzung die Temperatur nur wenig über dem Siedepunkt
des Insekticids bei Atmosphärendruck liegt.
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Die Sensibilisatoren können dem Gemisch allein zugesetzt werden oder
aber auch in Mischung mit einem Chrom-säuresal.z, welches die Zersetzung des Ammoniumnitrats
begünstigt.
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In den folgenden Beispielen sind einige Zusammensetzungen von Räuchermitteln
gemäß der Erfindung angegeben, wobei jeweils 7 g der obenerwähnten insekticiden
Verbindungen' verwendet worden sind, und diese Proben in Form von. geformten Körpern
oder Patronen in der Mitte auf dem Fußboden einer Räucherkammer von etwa 3o cbm
Rauminhalt zersetzt wurden. Die Wirksamkeit dieses Niederschlages wurde dabei unter
Verwendung des Kornkäfers (Tribolium castaneum Hbst.) als Versuchsinsekt ermittelt.
Beispiele i. Ein inniges Gemisch von 48Teilen Ammoniumnitrat, 12 Teilen Ammoniumhypophosphit
und 4o Teilen Hexachlorcyclohexan wird zu zylindrischen Körpern von 17,5 g Gewicht,
24 mm Durchinesser und etwa 23 mm Höhe unter einer Totalbelastung von etwa 2 t verdichtet.
Die Entzündung des Körpers erfolgt direkt mittels eines Sicherheitszündholzes. Diese
Patronen geben sich selbst unterhaltendekeaktionen,wobei die maximale Temperatur
in der Reaktionszone 35o° beträgt. Der mittlere Siedepunkt des Gemisches der drei
Isomeren des Hexachlorcyclohexans ist schätzungsweise etwa 3l00.
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2. Ein inniges Gemisch von 27 Teilen Ammonitimnitrat, 18 Teilen pulvrigem
Bariumhypophosphit und 55 Teilen Hexachlorcyclohexan wird unter einer Totalbelastung
von 2 t .zu zylindrischen Körpern von 12,7 g Gewicht, 24. mm Durchmesser und etwa
15 mm Höhe verdichtet. Diese Patronen geben sich selbst unterhaltende Reaktionen,
wobei die maximale Temperatur in der Reaktionszone etwa 55o° beträgt.
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3. Dieses Beispiel ist dem Beispiel :2 ähnlich, mit dem Unterschied,
daß ein anderes Insekticid verwendet wird. Ein inniges Gemisch von 33 Teilen Ammoniumnitrat,
22 Teilen Bariumhypophosphit, 45 Teilen a, a-bis-(p-Chlorphenyl)-ß, ß, ß-trichloräthan
wird unter einer Totalbelastung von etwa 2 t zu zylindrischen Körpern von 15,5
g Gewicht, 24 mm Durchmesser und etwa 18 mm Höhe gepreßt.
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4.. Ein inniges Gemisch von 48 Teilen Ammoniumnitrat, 2o Teilen Hexachlorcyclohexan
und 32 Teilen Kaliumpermanganat wird unter einer Totalbelastung von etwa 2 t zu
Körpern von 35 g Gewicht, 32 mm Durchmesser und etwa 25 mm Höhe verdichtet. Diese
Patronen werden am einen Ende mit einer Schicht aus etwa i g eines aus 3o Teilen
Silicium und 7o Teilen Bleirot bestehenden Zündgemisches versehen, -welches mittels
eines Sicherheitszündholzes entzündet wird. Diese Patronen geben eine sich selbst
unterhaltende Reaktion bei Temperaturen von etwa 32o°.
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5. Eine Mischung von 56 Teilen Ammoniumnitrat, 24. Teilen Kupferchromit
und 2o Teilen Hexachlorcyclohexan -wurden in Form eines Stabes von 35 mm Durchmesser
und 25,4 mm Höhe mit einem Gewicht von 35 g gepreßt. Wenn die Zersetzung durch ein
Zündelement eingeleitet War, so erstreckte sich diese über 8 Minuten 45 Sekunden,
und es bildete sich ein insekticides Aerosol von Hexachlorcyclohexan. Die Zersetzungstemperatur
betrug 24o°. -6. Eine innige Mischung von 48 Teilen Ammoniumnitrat, 32 Teilen Cuprochlorid
und 2o Teilen y-Hexachlorcyclohexan wurde in Form eines Stabes von 38 mm Durchmesser
gepreßt. Wenn die Zersetzung eines Stabes von diesem Durchmesser mit einem Gewicht
von 56 g durch ein Zündelement eingeleitet wurde, verbrauchte sich der Stab innerhalb
von 51/2 Minuten unter Bildung eines insekticiden Aerosols von y-Hexachlorcyclohexan.