DE885237C - Trennmittel zur Verhinderung des Zusammenschweissens beim gleichzeitigen Heisswalzen mehrerer zu Paketen zusammengefasster Walzgutstuecke - Google Patents

Trennmittel zur Verhinderung des Zusammenschweissens beim gleichzeitigen Heisswalzen mehrerer zu Paketen zusammengefasster Walzgutstuecke

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DE885237C
DE885237C DEL6466A DEL0006466A DE885237C DE 885237 C DE885237 C DE 885237C DE L6466 A DEL6466 A DE L6466A DE L0006466 A DEL0006466 A DE L0006466A DE 885237 C DE885237 C DE 885237C
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Albert Riggall
Thomas Thomson Watson
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Lukens Steel Co
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    • B23MACHINE TOOLS; METAL-WORKING NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
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    • B23K35/00Rods, electrodes, materials, or media, for use in soldering, welding, or cutting
    • B23K35/22Rods, electrodes, materials, or media, for use in soldering, welding, or cutting characterised by the composition or nature of the material
    • B23K35/224Anti-weld compositions; Braze stop-off compositions
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B21MECHANICAL METAL-WORKING WITHOUT ESSENTIALLY REMOVING MATERIAL; PUNCHING METAL
    • B21BROLLING OF METAL
    • B21B47/00Auxiliary arrangements, devices or methods in connection with rolling of multi-layer sheets of metal
    • B21B47/04Auxiliary arrangements, devices or methods in connection with rolling of multi-layer sheets of metal for separating layers after rolling

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Description

  • Trennmittel zur Verhinderung des Zusammenschweißens beim gleichzeitigen Heißwalzen mehrerer zu Paketen zusammengefaßter Walzgutstücke Die Erfindung bezieht sich auf Trennmittel zur Verhinderung des Zusammenschweißens beim gleichzeitigen Heißwalzen mehrerer zu Paketen zusammengefaßter Walzgutstücke, die gegenüber dem Walzgut indifferente anorganische Stoffe enthalten.
  • Bei den in jüngster Zeit entwickelten Paketwalzverfahren für Metallplatten oder -harren wird eine Mehrzahl derartiger Walzgutstücke unter Zwischenfügung eines das Zusammenschweißen verhindernden Trennmittels zu einem Paket vereinigt. In ähnlicher Weise werden bei der Herstellung von stahlplattierten Blechen oder Platten im Paketwalzverfahren zwei Platten oder Bleche des Plattierungsmetalls zwischen zwei zu plattierende Barren oder Platten eingelegt und zwischen den benachbarten Oberflächen der Plattierungsmetalle ein Überzug eines Trennmittels vorgesehen. Das Paket wird dann, nachdem es zu einer festen Einheit zusammengefaßt worden ist, in einer Wärmegrube auf die eigentliche Walztemperatur erhitzt und während einiger Stunden auf dieser Temperatur gehalten. Diese liegt gewöhnlich in der Nähe von 115o bis 13i5° C: Nach Entnahme des Paketes aus der Wärmegrube wird es so lange gewälzt, bis die gewünschte Verringerung der Dicke erhalten worden ist, oder bei einer Plattierung .das Plattierungsmetall mit der Unterlage fest verschweißt ist. Nach dein Auswalzen werden die einzelnen Platten oder Bleche voneinander getrennt und so die Einzelstücke erhalten, bei Plattierungsarbeiten z. B. zwei oder mehr plattierte Stücke.
  • Es bereitet nun große Schwierigkeit, während des Erhitzers und des nachfolgenden Walzens ein Zusammenschweißen der einzelnen heißen Walzgutstücke zu vermeiden. Es wurden zahlreiche Stoffe, die das Zusammenschweißen verhindern sollten, als Trennmittel für die Durchführung des Paketwalzverfahrens vorgeschlagen. Sie hatten jedoch alle zahlreiche Nachteile, die ihre Anwendungsmöglichkeit stark beschränkten und infolgedessen auch die Entwicklung des Paketwalzverfährens erheblich beeinträchtigten. So ist es bekannt, pulverförmige anorganische und gegenüber dem Wälzgut indifferente Stoffe mit hohem Schmelzpunkt, z. B. Tonerde, oder Mischungen derselben zu verwenden, die im allgemeinen in ein flüssiges Bindemittel eingebracht wurden. Als Bindemittel dienten neben Wasser, Wasserglas gewöhnlicher Lack oder lackähnliche Mischungen, Gummi- oder Harzlösungen. Diese bekannten Trennmittel haben viele nachteilige Eigenschaften, die entweder ihreAnwendung technisch schwierig oder wirtschaftlich untragbar machen. Zum Teil rühren diese Nachteile daher, daß diese Mittel die rauben Metalloberflächen nur ungleichmäßig bedecken, so daß an den dünn überzogenen Stellen ein Kleben erfolgt, während an den Stellen mit dicker Schicht sich Schrammen oder Kratzer bilden; zum Teil rühren sie daher, daß der aus den organischen Bindemitteln während der Hitzebehandlung befreite Kohlenstoff auf den Wälzgutoberflächen schädliche Einwirkungen hinterläßt. Aus dem letztgenannten Grunde sind insbesondere die rostfreien Stähle durch Aufnahme von Kohlenstoff anfällig, der aus der Zersetzung der auf sie aufgebrachten kohlenwasserstoffhaltigen Bestandteile stammt. Besonders sind beispielsweise die rostfreien Stähle mit 18'°/o Cr und 8 % Ni gegen Kohlenstoffaufnahme anfällig, wodurch ihre Korrosionsbeständigkeit herabgesetzt wird. Andere rostfreie Stähle, die lein Nickel; sondern lediglich Chrom als Legierungsbestandteil enthalten, zeigen Änderungen der Härte und anderer physikalischer Eigenschaften, wenn die obererwähnten organischen Bindemittel verwendet werden. In dieser Hinsicht wurde gefunden, daß die getrockneten Überzüge der früheren Trennmittel mit lackartigen Bindemitteln einen in weiten Grenzen sich ändernden Kohlenstoffgehalt aufweisen, der von demFeüchtigkeitsgehalt des Trennmittels zur Zeit seiner Aufbringung abhängt. Es war daher nicht möglich, Standardverfahren zur Verringerung des von verschiedenen Metallen aufgenommenen Kohlenstoffs zu entwickeln, so : daß . fehlerhafte. Ergebnisse ,erhalten wurden. Bei Verwendung der bekannten Trennmittel war es ferner vielfach nicht möglich, die Walzgutpakete senkrecht in der Wärmegrube aufzustellen, um gleichzeitig eine größere Paketzahl erhitzen zu können; weil bei der Zersetzung des Bindemittels die Trennmittelmasse zerfiel und die pulverförmigen Bestandteile von den Oberflächen herunterfielen, so daß die hohen Stellen der gegenüberliegenden Metalloberflächen sich berührten und dann zusammenschweißten. Schließlich hinderten die langen Trocknungszeiten vieler bekannter Trennmittel ihre Verwendung, da sie eine nicht tragbare Verlängerung der Produktion verursacht hätten.
  • Es ist nun vor allem Aufgabe der Erfindung, ein einwandfrei arbeitendes Trennmittel zu schaffen, das,die Nachteile bekannter Massen vermeidet und ein Zusammenschweißen der einzelnen Walzgutstücke beim Paketwalzen sicher verhindert. Das Trennmittel darf daher während der Hitzebehandlung der Metalle; beispielsweise durch -Kohlenstoffabgabe, keine schädlichen Wirkungen hervorrufen und soll in flüssiger, leicht anwendbarer Form benutzt werden können, so daß ein Film von gleichmäßiger Dicke auf den behandelten Oberflächen erhalten wird; es soll ferner schnell trocknen und während der Erhitzung nicht zerfallen und die Oberflächen des Walzgutes entblößen, damit eine senkrechte Lagerung in der Wärmegrube möglich ist. Schließlich soll das Trennmittel beim Walzvorgang gleichzeitig als mildes Schleif- und Poliermittel wirken, das besonders glatte Oberflächen erzeugt, die vielfach eine weitere Oberflächenbehandlung des fertigen Stückes erübrigen.
  • Die Lösung dieser Aufgabe wird dadurch erreicht, daß erfindungsgemäß als indifferente anorganische Stoffe vorzugsweise Metalloxyde und/ oder Silicate mit einem über der Erhitzungstemperatur des Walzgutes liegenden Schmelzpunkt und einem Feinheitsgrad von wenigstens 15,5 Maschen/cm2 in Mischung mit einem bei der Walztemperatur nicht in schädlichem Maß freien Kohlenstoff abgebenden Bindemittel aus gelösten Celluloseverbindungen, insbesondere Äthern und Estern, mit einer Konzentration von vorzugsweise zwischen 0,04 und 4. Gewichtsprozent verwendet werden.
  • - Das Trennmittel nach der Erfindung besteht demnach aus einer homogenen Suspension der entsprechenden anorganischen Stoffe in einem als Bindemittel dienenden, in einem flüchtigenLösungsmittel gelösten Cellulosederivat. Es kann bei jedem Arbeitsgang Verwendung finden, bei dem gleichzeitig eine Mehrzahl von Metallstücken in Paketen heiß gewalzt und dabei ein Zusammenschweißen verhindert werden soll. Ein derartiger Arbeitsgang kommt nicht nur beim Paketwalzverfahren von Kohlenstoffstahl in Form von (z. B. Guß-) Blöcken oder Tafeln vor, oder bei der Herstellung von Plattierungsblechen aus Blechen oder Platten eines billigen Stahles, z. B. von Kohlenstoffstahl, die mit einem korrosionssicheren Metall, wie chromhaltigem Stahl, oder Nickel und Nickellegierungen od. dgl. plattiert werden, sondern auch beim Paketwalzen von Blöcken, Platten, Blechen und anderen Metallen, wie z. B. nichtrostendem Stahl, Cu-Ni-Legierungen, Cu und Cu-Legierungen und Bronze.
  • Nichtrostender Stahl ist ein bekanntes Beispiel für korrosionsbeständige, chromhaltige Stähle und enthält gewöhnlich etwa 7 bis a5°/0 Cr. Spezielle Legierungen weisen folgende Zusammensetzung auf (außer Fe) : i 3 % Cr und o,35 % C; a5 % Cr und ao% Ni; -8% Cr und o,i % C; 18% Cr, 8% Ni und o,o8% C. Ein anderes Beispiel eines korrosionsbeständigen, chromhaltigen Stahles ist der von der International Nickel Company/USA unter der Bezeichnung Inconel vertriebene Stahl mit etwa 8o0/9 Ni, 1.I0/9 Cr und 6% Fe.
  • Als anorganische Bestandteile kann für die Herstellung des Trennmittels jede anorganische Masse oder deren Mischungen verwendet -werden, die sich in die später angegebene feine Verteilung bringen läßt, praktisch nicht schmelzbar und indifferent gegenüber dem betreffenden Metall ist und die sich bis zur höchsten, bei der Erhitzung des Walzgutes auftretenden Temperatur nicht zersetzen. Mit anderen Worten: Die anorganischen Bestandteile dürfen bei den höchsten vorkommenden Temperaturen nicht schmelzen oder flüssig werden in einem Ausmaß, das ein Zusammenbacken oder Zusammenfließen derselben zur Folge hat. Die Bestandteile dürfen jedoch so weit erweichen, daß sie ihre sandige Beschaffenheit verlieren, so daß die Masse beim Walzen als mildes Schleif- und Poliermittel wirkt, das die einander gegenüberliegenden Oberflächen, ohne Kratzer und Schrammen zu hinterlassen, poliert. Wenn z. B. das Walzprodukt auf etwa 123a° C erhitzt werden soll, so sollen die verwendeten anorganischen Bestandteile einen oberhalb dieser Temperatur liegenden Schmelzpunkt haben, obgleich sie bei oder über dieser Temperatur etwas erweichen dürfen. Als anorganische Bestandteile für das erfindungsgemäßeTrennmittel kommen beispielsweise die verschiedenen hochschmelzenden Metalloxyde in Frage, wie Magnesiumoxyd, Zirkonoxyd, Aluminiumoxyd, Titanoxyd, die Chromoxyde, wie Chromsesquioxyd u. dgl., und die verschiedenen hochschmelzenden Silicate, - wie Glimmer, Magnesiurnsilicat u. dgl. Es brauchen nicht die chemisch reinen Oxyde oder Silicate verwendet zu werden, vielmehr können die in der Natur in Form von Chromit (eine Eisenoxyd-Chrornoxyd-Verbindung) oder calciniertemPeriklas (einem Magnesiumoxyd enthaltenden Erz) vorkommenden Chromoxyde benutzt werden.
  • Wie erwähnt, werden die anorganischen Bestandteile infeiner Verteilung verwendet, und zwar soll ihr Feinheitsgra#d etwa 15,5 Maschen je Ouadratzentimeter entsprechen. Der Feinheits.grad hängt etwas von der Art des `'Falzgutes ab: So ist ,z. B. bei Plattierungsarbeiten, bei .denen ein Grundmetall mit nichtrostendem Stahl oder Nickel plattiert wird, ein Feinheitsgrad von weniger als 54. Maschen/cm2 besonders wünschenswert, um besonders glatte Oberflächen zu erhalten. Besonders vorteilhaft sind in dieser Hinsicht die gefällten Chromoxyde, wie gefälltes Chromsesquioxyd. Infolge ihrer Herstellungsweise besitzen diese Stoffe einen großen Feinheitsgrad, der im allgemeinen zwischen etwa 1/z und 5 Mikron beträgt.
  • Als Bindemittel kommen für das erfindungsgemäße Trennmittel in Frage: ausgewählte Celluloseverbindungen aus der Gruppe der Celluloseäther und der Celluloseester einschließlich Celluloseacetat und Cellulosenitrat, im allgemeinen Nitrocellulose genannt. Von Celluloseäthern ist Äthylcellulose ein bevorzugtes Bindemittel, und zwar Äthylcellulose mit einem Äthyloxydgehalt (Äthoxygehalt) zwischen etwa 47 und 59%. Von den Celluloseestern und den Celluloseabkömmlingen im allgemeinen ist Cellulosenitrat besonders geeignet. Die Celluloseverbindungen sind in verschiedenen festen und stark konzentrierten Lösungen im Handel erhältlich. Für die Zwecke der Erfindung ist die besondere physikalische Beschaffenheit der verwendeten Celluloseverbindung so lange unwesentlich, als sich der Anteil der Celluloseverbindung in den nachstehend angeführten Grenzen bewegt.
  • Das zu verwendende Lösungsmittel kann aus einer großen Zahl von flüchtigen, nicht aromatischen, organischen Flüssigkeiten ausgewählt werden, in denen die betreffende Celluloseverbindung in den nachstehend genannten Grenzen löslich ist. Als besonders zweckmäßige Flüssigkeiten haben sich erwiesen: die niederen Alkylester der niederen gesättigten aliphatischen Säuren mit i bis 5 Kohlenstoffatomen, insbesondere die Acetate, wie Methyläcetat, Äthylacetat, Isopropylacetat, Butylacetat, Amylacetat u. dgl. Äthylacetat ist vorzuziehen. Diese Flüssigkeiten können in verhältnismäßig reiner Form oder in der vielfach im Handel erhältlichen denaturierten Form Verwendung finden, da es sich gezeigt hat, daß die geringen Mengen der Denaturierungszusätze die gewünschten Eigenschaften der Lösungsmittel nicht wesentlich beeinträchtigen. Obwohl, wie erwähnt, Lösungsmittel vorzuziehen sind, die im wesentlichen Ester enthalten, können auch Lösungsmittel und Mischungen von einem oder mehreren Estern mit einem kleineren Anteil eines oder mehrerer flüchtiger Lösungsmittel Verwendung finden, wie den niederen aliphatischen Alkoholen, beispielsweise Methylalkohol, Äthylalkohol, Propylalkohol u. dgl., oder aliphatische Ketone, wie Aceton. Es sei erwähnt, daß abweichend von Lacken und lackähnlichen Zusammensetzungen das erfindungsgemäße Trennmittel im wesentlichen frei -von Verdünnungsmitteln sein soll, worunter aromatische Kohlenwasserstoffe, wie Naphthalösung, Toluol u. dgl., verstanden werden, in denen Celluloseverbindungen unlöslich sind, ,die aber in Mischung mit einem wirklichen Lösungsmittel für Celluloseverbindungen eine Flüssigkeit ergeben, in der die Celluloseverbindung zwar löslich ist, aber bei Verdampfen eines Teiles des wirksamen Lösungsmittels ausfällt. Der Ausdruck Lösungsmittel wird hier in seinem üblichen Sinn gebraucht, - worunter also eine Flüssigkeit verstanden wird, die nahezu ausschließlich aus einem Lösungsmittel für Cellulosederivate besteht.
  • Das. Verhältnis des Anteils der anorganischen Bestandteile zudem der Lösung- der Celluloseverbindung und insbesondere das -Verhältnis dieser Verbindung in dem Lösungsmittel sind wichtig, um die: erfindungsgemäßen Vorteile zu verwirklichen. Die Lösung der Celluloseverbindung in dem Lösungsmittel kann eine ungewöhnlich niedrige Konzentration haben; die im allgemeinen weniger als 4°/o je Gewichtseinheit, fnitunter nur etwa o,a4 %, betragen kann. Im allgemeinen ist für .die Celluloseverbindung eine . Konzentration im Lösungsmittel zwischen o,:2 und ungefähr 0,8% vorteilhaft. Bei Festlegung der Verhältniswerte von Cellulöseverbindungslösung zu den pulverförmigen anorganischen Bestandteilen spielen die Dichte des anorganischen Stoffes: und das Ausmaß der beim Walzen erzielten Dickenabnahme des Walzgutes eine Rolle. Je größer diese beiden Faktoren sind, um so größer muß die Menge der verwendeten pulverförmigen anorganischen Bestandteile sein. Auf -jeden Fall müssen diese Bestandteile etwa zwischen 1/ä bis zum 3fachen Volumen desjenigen der Lösung der Celluloseverbindutig .betragen.
  • Aus idem Vorhergelhenden geht hervor; ,daß der Anteil der Cellulöseverbindung, in der Lösung. sehr gering ist, während der Anteil an pulverförmigen anorganischen Bestandteilen verhältnismäßig hoch ist. Trotzdem bildet die Masse beim Auftragen auf die einzelnen Oberflächen der das Walzgutpaket bildenden Metallteile eine zähe, gleichmäßig bedeckende -Schicht, die während der Erhitzung des Paketes nicht zerfällt, so daß die Pakete in senkrechter Lage in der Wärmegrube passend aufgebaut werden können, ohne Gefahr zu laufen, daß die benachbarten Metalloberflächen an einzelnen Stellen bloß liegen und dann zusammenkleben. Das erfindungsgemäße Trennmittel besitzt ferner sehr gute Trocknungseigenschaften; die mitunter nur die Hälfte der bei bekannten Mitteln benötigten Trocknungszeiten betragen. Außerdem hat :sich ergeben, däß der Kohlenstoffgehalt des getrockneten Überzuges verhältnismäßig konstant und unabhängig vom Feuchtigkeitswechsel bleibt. Von besonderer Wichtigkeit- ist- jedoch der Umstand, daß in der Hitze durch die .Oberflächen des Walzgutes keine sichtbare Kohlenstoffaufnahme aus dem Trennmittel erfolgt, und dies insbesondere- bei rostfreien Stählen, die in dieser Hinsicht besonders. anfällig sind-. Wie oben erwähnt, war bei bekannten Mitteln gerade die durch den Zerfall- der anorganischen Bindemittel auftretende Kohlenstoffaufnahme durch das Walzgut der Haupthinderungsgrund für die Verwendungsmöglichkeit derartiger Trennmittel.
  • Bei der Bereitung des- Mittels ist die Reihenfolge, in der die einzelnen. Bestandteile zugesetzt werden, so lange unwesentlich, als eine homogene Mischung erhalten wird. Im allgemeinen wird es jedoch vorzuziehen sein, zunächst eine Auflösung der Celluloseverbindung in dem betreffenden Lösungsmittel vorzunehmen und dann die anorganischen Stoffe zuzusetzen,- In !der Praxis- wird die Lösung der Celluloseverbindung in geschlossenen Behältern hergestellt und aufbewahrt, und vor Gebrauch werden nie benötigten Mengen entnommen und mit den anorganischen Stoffen vermengt: Wegen der Flüchtigkeit des Lösungsmittels ist es natürlich wünschenswert, auch das fertige Mittel bis zum Gebrauch in geschlossenen Behältern aufzubewahren.
  • Das fertige Trennmittel besitzt die Beschaffenheit eines Anstrichmittels, einer Farbe, und kann in jeder passenden Art auf wenigstens eine der gegenüberliegenden Metallflächen aufgebracht werden, die während des Walzens nicht zusammenschweißen sollen. So genügt es beim Paketwalzen von Blöcken, Platten usw. vielfach, das Trennmittel nur auf einer der in Berührung kommenden Oberflächen aufzutragen. Bei Plattierungsarbeiten im Paketwalzverfahren werden je zwei Platten oder Bleche des Plattierungsmetallszwischen die beiden zu belegenden Platten eingelegt und dabei entweder nur die eine oder auch beide Oberflächen der gegenüberliegenden Plattierungsbleche mit dem Trennmittel versehen. Selbstverständlich kommt zwischen Plattierungsblech und zu belegende Platte kein Trennmittel, damit sich während des Heißwalzens beide Teile in bekannter Weise fest miteinander verschweißen können. Im allgemeinen wird das Trennmittel mittels einer Bürste oder auch durch Spritzen oder bloßes Gießen aufgebracht.
  • Für die aufzutragende Menge des Trennmittels ist die während des Walzens vorgesehene Dickenabnahme des Walzgutes mit anderen Worten seine Oberflächenzunahme zu berücksichtigen. Die verwendete Trennmittelmenge muß ausreichend sein, um einerseits die ausgewalzte Fläche des Walzgutes zu bedecken und das Zusammenschweißen sicher zu vermeiden und andererseits keinen Überschuß zu lassen, wodurch Schrammen entstehen könnten. Beispielsweise sind- bei einer Plattierung mit rostfreiem Stahl bei einem Auswalzen im Verhältnis z : io der ursprünglichen Dicke des Walzgutes annähernd 30 ccm Trennmittel erforderlich für eine zu behandelnde Oberfläche von 1615 cm2.
  • Nach dem Trocknen des aufgebrachten Trennmittels werden die Walzgutstücke in der erforderlichen Reihenfolge zu einem Paket zusammengebracht und gesichert, bei Plattierungsarbeiten je zwei mit dem Trennmittel versehene Plattierungsplatten zwischen zwei zu belegende Platten, die gewöhnlich aus Kohlenstoffstahl bestehen. Die Sicherung erfolgt durch Verschweißen der Kanten des Walzgutes mit einem geeigneten Schweißmetall. Beim Plattieren werden zweckmäßig die Plattierungsplatten oder -bleche in Länge und Breite -etwas kleiner als die Unterlage gehalten. Die dadurch an den Kanten des Paketes entstehenden Spalte werden mit geeigneten Metalleinlagen ausgefüllt und mit der Unterlage verschweißt. Das so vorbereitete Walzgutpaket wird dann auf die erforderliche Walztemperatur, die etwa zwischen 1149 und i16° C liegt, in einer Wärmegrube erhitzt und für mehrere Stunden auf dieser Temperatur gehalten. Nach der ausreichenden Durchwärmung des Walzgutes kommt es in das Walzwerk und -erhält dort die gewünschte Dicke. Beim Plattieren begünstigt der Walzendruck gleichzeitig das Verschweißen des Plattierungsmaterials mit seiner Unterlage, so daß nach Beendigung des Walzvorganges gleichzeitig eine Reihe von plattierten Stücken erhalten wird. Beim Walzen verteilt sich das aufgebrachte Trennmittel zwischen die entsprechenden Oberflächen der Walzgutteile, verhindert dadurch deren Zusammenschweißen und dient gleichzeitig als mildes, aber sehr intensives Schleif- und Poliermittel, das die Metallflächen mit einem verhältnismäßig glatten Aussehen versieht, obgleich diese Flächen mit den Walzen nicht in Berührung kommen. Es hat sich gezeigt, daß auch in Fällen, in denen eine glatte und von Dellen freie Oberfläche wesentlich ist, keine weitere Oberflächenbehandlung nötig ist. Sollte doch eine besondere Nachbehandlung gewünscht werden, so ergibt sich, daß das Polieren von unter Verwendung des erfindungsgemäßen Trennmittels erzeugten Oberflächen wesentlich leichter ist, als dies mit früher bekannten Mitteln möglich war.
  • Nachdem das Walzgutpaket auf die gewünschte Dicke ausgewalzt ist, werden die einzelnen Platten oder Bleche durch Abscheren .der genannten Verschweißung getrennt und voneinander abgehoben.
  • Nachstehend sind zwei Arbeitsbeispiele für die Herstellung des erfindungsgemäßen Trennmittels und seiner Anwendung gegeben, ohne daß die Erfindung hierauf beschränkt werden soll. Beispiel i Cellulosenitrat wurde in handelsüblichem denaturiertem Äthylacetat bis zu einer Konzentration von o,4°/0 des Gewichts gelöst. Mit dieser Lösung wurde ein gleiches Volumen von Chromsesquioxyd güt durchgemischt.
  • Das erhaltene farbenähnliche Produkt wurde auf die Oberfläche von zwei Platten aus rostfreiem Stahl der Abmessungen 122 cm lang, i22 cm breit und i,27 cm dick aufgetragen. Der rostfreie Stahl war legiert mit 18 % Cr und 8% Ni. Von dem Trennmittel wurden für jede Platte 272 ccm verwendet.
  • Nach dem Trocknen des Trennmittels wurden die bestrichenen Seiten der beiden Platten aufeinandergelegt und diese beiden Platten dann zwischen zwei Kohlenstoffstahlplatten von 131 cm Länge, 131 cm Breite und 11,4 cm Dicke gebracht. Das erhaltene Paket wurde an den Kanten verschweißt, um die Einzelplatten in ihrer Lage zu halten.
  • Anschließend wurde das Paket in einer Wärmegrube auf 1288' C erhitzt und 51/2 Stunden auf dieser Temperatur gehalten. Dann wurde das heiße Paket auf eine Gesamtdicke von 2,54 cm ausgewalzt. Nach dem Abscheren der Kantenverschweißung wurden zwei mit rostfreiem Stahl plattierte Platten von je 1,27 cm Dicke erhalten. Die Oberflächen aus rostfreiem Stahl hatten infolge der Verwendung des erfindungsgemäßen Trennmittels ein sehr glattes, grünliches, kreidiges Aussehen.
  • Beispie1.2 Das entsprechend Beispiel i hergestellte Trennmittel wurde. auf die eine Oberfläche von zwei Platten aus rostfreiem Stahl von foi,5 cm Länge, i27 cm Breite und fo,i5 cm Dicke aufgetragen. Es wurden 7oo ccm Trennmittel je Platte verwendet.
  • Nach dem Trocknen des Trennmittels wurden die beiden Platten mit den bestrichenen Seiten aufeinandergelegt und ihre Kanten zu einem Paket verschweißt, das dann in einer Wärmegrube auf i288° C erhitzt und 8 Stunden auf dieser Temperatur gehalten wurde.
  • Das heiße Paket wurde darauf auf eine Dicke von 9,5 mm ausgewalzt. Nach dem Abscheren der Kantenverschweißung wurden zwei massive Platten aus rostfreiem Stahl von 4,75 mm Dicke erhalten. Die mit dem Trennmittel versehenen Oberflächen hatten ein glattes, kreidiges Aussehen. .

Claims (7)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Trennmittel zur Verhinderung des Zusammenschweißens beim gleichzeitigen Heißwalzen mehrerer zu Paketen zusammengefaßter Walzgutstücke, das gegenüber dem Walzgut indifferente anorganische Stoffe enthält, dadurch gekennzeichnet, daß als indifferente anorganische Stoffe vorzugsweise Metalloxyde und/oder Silicate mit einem über der Erhitzungstemperatur des Walzgutes liegenden Schmelzpunkt und einem Feinheitsgrad von wenigstens 15,5 Maschen/cm2 in Mischung mit einem bei der Walztemperatur nicht in schädlichem Maß freien Kohlenstoff abgebenden Bindemittel aus gelösten Celluloseverbindungen, insbesondere Äthern und Estern, mit einer Konzentration von vorzugsweise 0,04 bis 4,0 Gewichtsprozent verwendet werden.
  2. 2. Trennmittel nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß hochschmelzende künstliche und/oder natürliche Silicate, wie Magnesiumsilicat, Glimmer, Periklas, gegebenenfalls in Mischung mit Metalloxyden, Verwendung finden.
  3. 3. Trennmittel nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß hochschmelzende künstliche und/oder natürliche Metalloxyde, wie Magnesium-, Chrom-, Titan-, Zirkonoxyd, Chromit, Verwendung finden.
  4. 4. Trennmittel nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch die Verwendung von gefälltem Chromoxyd.
  5. 5. Trennmittel nach Anspruch i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die anorganischen Bestandteile, insbesondere bei Walzgut aus Edelstahl, Nickel od. dgl., einen Feinheitsgrad von weniger als 54 Maschen/cm2 aufweisen.
  6. 6. Trennmittel nach Anspruch i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß als Bindemittel vorzugsweise Äthylcellulose mit insbesondere 47 bis 5o "/o -Äthyloxydgehalt oder Cellulosenitrat in flüchtigen Lösungen nicht aromatischer organischer Säuren, insbesondere Alkylestern der niederen gesättigten aliphatischen Säuren, vorzugsweise mit Kohlenstoffzahlen von r bis 5, insbesondere Äthylacetat, Verwendung finden.
  7. 7. Trennmittel nach Anspruch i bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß es aus einer homogenen Suspension aus gefälltem Chromoxyd und in Äthylacetat gelöstem Cellulosenitrat mit einer Konzentration von vorzugsweise o,2 bis o,8 Gewichtsprozent besteht. B. Trennmittel nach Anspruch r bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Volumenanteil von anorganischen Stoffen vorzugsweise '/s bis 3 Volumenanteile des Bindemittels beträgt.
DEL6466A 1950-12-02 Trennmittel zur Verhinderung des Zusammenschweissens beim gleichzeitigen Heisswalzen mehrerer zu Paketen zusammengefasster Walzgutstuecke Expired DE885237C (de)

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Cited By (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1111911B (de) * 1958-06-24 1961-07-27 Phoenix Rheinrohr Ag Silikathaltiges Trennmittel in Plattierpaketen
DE1253558B (de) * 1959-02-25 1967-11-02 Aluminium Lab Ltd Abdeckmittel zur Verhinderung des Zusammenschweissens beim zonenweisen Walzschweissen bzw. Walzplattieren von Blechen aus Aluminium und Aluminiumlegierungen und Verfahren zu seiner Herstellung
DE1508342B1 (de) * 1966-01-04 1970-03-26 Olin Mathieson Schweissungsverhinderndes Gemisch
DE3807976A1 (de) * 1988-03-10 1989-09-28 Man Technologie Gmbh Verfahren zum schweissen oder loeten eines mit kunststoff verbundenen metallteiles

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