DE3807976A1 - Verfahren zum schweissen oder loeten eines mit kunststoff verbundenen metallteiles - Google Patents
Verfahren zum schweissen oder loeten eines mit kunststoff verbundenen metallteilesInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Schweißen
oder Löten eines mit Kunststoff verbundenen Metallteiles.
Auf zahlreichen technischen Gebieten werden Metallteile in
Verbindung mit Kunststoffteilen verwendet. Wenn Schweiß-
oder Lötvorgänge am Metallteil vorzunehmen sind, erfolgt
dieses vor dem Zusammenfügen der beiden Teile unterschied
licher Materalien, um eine Beschädigung durch Wärmeeinwirkung
des Kunststoffbauteiles zu vermeiden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu
entwickeln, mit dem ein Schweiß- oder Lötvorgang auch bei
mit dem Kunststoff verbundenen Metallen durchführbar ist.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Anspruch 1
gekennzeichneten Merkmale gelöst.
Mit dem Zwischenraum ist zwischen der Schweißstelle und dem
Kunststoffteil ein wärmeisolierendes Luftpolster geschaffen,
das so breit ausgelegt werden muß, daß eine schädliche Wärme
übertragung über die noch bestehenden Kontaktbereiche zwischen
Metall und Kunststoff nicht mehr in einem schädigenden Maße
stattfinden kann. Die Erfindung ermöglicht es somit, bei
Metall/Verbundgegenständen Schweißvorgänge auch nach deren
Montage durchzuführen, was insbesondere in den Fällen von
Vorteil ist, bei denen eine Zusammenfügung nach einem Schweiß
vorgang nicht mehr möglich ist, wie beispielsweise bei der
Anbringung einer Manschette auf ein Kunststoffrohr, die in
belastbarer kraftschlüssiger Verbindung mit dem Rohr stehen
soll, insbesondere bei Hinterschneidungen.
Der Zwischenraum kann gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung
in Form einer Nut hergestellt werden, die entweder im Metall
teil oder im Kunststoffteil oder gleichzeitig in beiden
Teilen eingearbeitet wird.
Zur Verstärkung der wärmeisolierenden Wirkung können vorzugs
weise wärmeisolierende Materialien in den Zwischenraum einge
führt werden, die diesen Raum entweder teilweise oder voll
ständig ausfüllen.
Gut geeignet sind Folien oder Folienpakete, die durch Reflek
tieren der Wärmestrahlung zur Wärmedämmung beitragen. Der
artige Folien können aus Metall, Glimmer oder ähnlichen
Materialien bestehen.
Eine einfache Art, die Wärmeisolierung zu stärken, besteht
darin, daß durch den Zwischenraum ein Kühlmedium durchge
leitet wird, wie z. B. ein Schußgas.
Die vorstehenden Zusatzmaßnahmen haben den Vorteil, daß sie
im Endprodukt nicht verbleiben müssen. Die Folien können
so angeordnet werden, daß sie nach dem Schweiß- bzw. Lötvor
gang wieder entfernt werden können, indem sie herausgezogen
werden. In besonderen Fällen können die obigen Zusatz
maßnahmen miteinander kombiniert werden.
Durch Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es
möglich, Metallbauteile mit Kunststoffbauteilen in einer
neuartigen Form zu verbinden, wobei weder die Festigkeit
des Endproduktes beeinträchtigende Befestigungsmittel, wie
Schrauben und dergleichen, noch ein räumlich auftragendes
Überwickeln der Metallmanschette verwendet werden muß.
Durch die Möglichkeit, ein Metallteil in Kontaktverbindung
mit einem Kunststoffteil direkt zu verschweißen, können
nämlich Verbindungen vorgesehen werden, bei denen das Metall
teil direkt oder ein Hilfsteil so ausgebildet wird, daß es ein
Kunststoffteil umgreift und durch Verschweißen der Metallenden
mit dem Kunststoffbauteil kraftschlüssig verankert wird.
Ein wichtiges Anwendungsgebiet für derartige Verbundbauteile
ist die Raumfahrt. Hier spielt sowohl die Festigkeit als auch
die Raumgröße und Geometrie eine wichtige Rolle. Durch das
erfindungsgemäße Verfahren ist hier eine weitere Verbindungs
möglichkeit geschaffen, die die Einhaltung von Randbedingungen
bei der Herstellung bzw. Kombination von Metall- und Kunst
stoffbauteilen erleichtert.
Ein Problem in der Raumfahrt ist beispielsweise die An
bringung von Manschetten an Raketengehäusen aus Kunststoff
bzw. faserverstärktem Kunststoff. Im konventionellen Verfahren
würde die Manschette mit einer Lasche versehen, die auf das
Raketengehäuse aufgelegt und umwickelt wird. Eine derartige
Verbindung führt jedoch zu ungünstigen Krafteinleitungen in
das Faser-Kunststoffgehäuse. Die nunmehr aufgrund der Erfin
dung erhaltene Möglichkeit, direkt am Faser-Kunststoffgehäuse
zu schweißen, erlaubt die Verwendung eines Metallbandes mit
entsprechendem Aufnahmestück für die Manschette, wobei das
Metallband um das Faser-Kunststoffgehäuse umgelegt und durch
Verschweißen dessen Enden mit dem Faser-Kunststoffgehäuse
fixiert wird.
Die Erfindung wird anhand von in der Zeichnung schematisch
dargestellten Ausführungsbeispielen näher beschrieben.
Die Fig. 1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel.
Fig. 2 ein Detail aus Fig. 1
Fig. 3-5 je ein weiteres Ausführungsbeispiel.
Fig. 1 zeigt ein Teil eines Rohres 10 aus Kunststoff, das
beispielsweise das Gehäuse einer Rakete sein kann. Das
Material des Rohres 10 kann aus einem homogenen Kunststoff
oder aus irgendeinem Kunststoffverbund oder faserverstärktem
Verbundwerkstoff sein.
Um eine Verbindung des Rohres 10 mit einem nicht dargestellten
Gerät herzustellen, ist eine Manschette 11 aus Metall vorge
sehen. Um diese Manschette 11 am Kunststoffrohr fest zu
verankern, ist die Manschette 11 in einem Metallband 12 inte
griert, das um das Kunststoffrohr 10 gelegt wird und an
seinen Enden 13 verschweißt werden soll. Im Schweißvorgang
entwickelt sich an der Nahtstelle 14 eine hohe Temperatur, die
das Material des Rohres 10 stark beeinträchtigen kann. Um
diese Wärmeeinwirkung zu vermeiden, werden, wie in Fig. 2
näher gezeigt, die Enden 13 des Metallteiles so ausgebildet,
daß sie nach dem Umlegen des Bandes 12 um das Rohr 10 einen
Zwischenraum 15 zwischen dem Fügebereich 14 und dem Kunst
stoffteil 10 freilassen. Dieses kann dadurch geschehen, daß
die Enden 13 des Metallteiles 11, 12 entweder entsprechend
gebogen oder mit einer entsprechenden Nut versehen werden.
Der Zwischenraum 15 wird so dimensioniert, daß die verbleiben
de Wärmeeinleitung 16 durch die angrenzenden, mit dem Kunst
stoff in Kontaktverbindung stehenden Metallteile so gering
ist, daß eine Beeinträchtigung des Kunststoffrohres 10 an den
Stellen ausgeschlossen wird.
Im Bereich des Zwischenraumes 15 wird das darin enthaltene
Luftpolster für eine entsprechende Wärmeisolierung sorgen,
so daß die von der Schweißnaht 14 ausgehenden Wärmestrahlen
so abgeschwächt werden, daß die den Kunststoff erreichende
Reststrahlung keine nachteilige Wirkung mehr hat.
Nach den Fig. 1, 2 ist der Zwischenraum 15 durch ent
sprechende Formgebung des Metallteiles gebildet. Je nach
Anwendungsfall wird dieser Zwischenraum mit gleicher Wirkung
durch Einarbeitung einer entsprechenden Nut im Kunststoffteil
ebenfalls erreicht. Eine solche Ausführung ist in Fig. 3
gezeigt, in der ein Längsschnitt durch die Naht 20 des Metall
teiles 21 dargestellt ist. Für den Schweißnahtabschnitt 20
ist im Kunststoffteil 22 eine quaderförmige Nut 23 ausgearbei
tet, die länger ist als die Schweißnaht. Damit verbleibt an
den Enden der als Zwischenraum dienenden Nut 23 je ein freier
Zugang 24 bzw. 25. Die Öffnungen 24 und 25 können dazu genutzt
werden, um Mittel einzubringen, mit denen die Wärmeisolierung
verstärkt werden kann. Diese Mittel können beispielsweise ein
Gasstrom 26, vorzugsweise ein Schutzgas sein. Eine andere
Möglichkeit ist die Einführung von wärmeisolierenden Gegen
ständen, wie z. B. Folien 27 mit wärmestrahlenreflektierenden
Eigenschaften. Diese können bei dem Beispiel nach Fig. 3 nach
dem Schweißvorgang über die Öffnung 24 oder 25 wieder ent
nommen werden.
Die die wärmeisolierende Wirkung stützenden Maßnahmen können
vielseitig sein. Hierfür eignen sich alle Arten von tempera
turbeständigen, wärmeisolierenden Materialien und Ausgestal
tungen. Diese werden je nach Anwendungsfall nach dem Schweiß
vorgang wieder entfernt. In vielen Fällen können sie auch
im Zwischenraum verbleiben.
Fig. 3 und 4 zeigen nur einige weitere Beispiele von Isolier
körpern. In Fig. 3 ist ein Folienpaket dargestellt, mit dem
die Reflektionswirkung verstärkt wird und in Fig. 4 ist
ein poröser Körper 40 mit Strömungskanälen 41 für ein Schutz
gas gezeigt.
Claims (9)
1. Verfahren zum Schweißen oder Löten eines mit Kunststoff
verbundenen Metallteiles, dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen der Löt- bzw. Schweißstelle (14, 20) und dem
Kunststoff (10, 22) ein Zwischenraum (15, 23) zur Wärme
isolierung vorgesehen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
zur Bildung des Zwischenraumes (15) eine Nut im Metall
teil (11, 12) eingearbeitet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichent, daß
zur Bildung des Zwischenraumes eine Nut (23) in das
Kunststoffteil eingearbeitet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Zwischenraum durch das Metallteil und das Kunststoff
teil gebildet wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß der Zwischenraum (23) zumindest
teilweise mit einem wärmeisolierenden Material (27)
ausgefüllt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
mindestens eine Folie aus einem strahlenreflektierenden
Material, wie Glimmer, Metall in den Zwischenraum (23)
eingelegt wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichent, daß während des Schweiß- bzw. Löt
prozesses ein Kühlmedium (26) durch den Zwischenraum (23)
geleitet wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
das Kühlmedium ein Schutzgas ist.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß das Verfahren zur Verbindung
von Metallteilen (11, 12 bzw. 21) mit Kunststoffbau
teilen (10 bzw. 22) angewendet wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3807976A DE3807976A1 (de) | 1988-03-10 | 1988-03-10 | Verfahren zum schweissen oder loeten eines mit kunststoff verbundenen metallteiles |
Applications Claiming Priority (1)
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DE3807976A DE3807976A1 (de) | 1988-03-10 | 1988-03-10 | Verfahren zum schweissen oder loeten eines mit kunststoff verbundenen metallteiles |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE3807976A1 true DE3807976A1 (de) | 1989-09-28 |
DE3807976C2 DE3807976C2 (de) | 1991-11-14 |
Family
ID=6349391
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE3807976A Granted DE3807976A1 (de) | 1988-03-10 | 1988-03-10 | Verfahren zum schweissen oder loeten eines mit kunststoff verbundenen metallteiles |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE3807976A1 (de) |
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Also Published As
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Legal Events
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