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Fördervorrichtung aus rotierenden, vorzugsweise mit schraubenlinienförmigen
Nuten versehenen Walzen
Es ist bekannt, zum Fördern von vorzugsweise langgestreckten
Werkstücken rotierende Walzen zu benutzen. Bei derartigen Einrichtungen werden mindestens
zwei Walzen parallel zueinander angeordnet und in Umlauf versetzt. Auf der Oberfläche
dieser Walzen sind schraubenlinienförmige Nuten eingeschnitten, in die sich das
quer zu den Walzen aufgelegte Werkstück einlegt. Infolge der Drehung der Walzen
wird das Werkstück in Achsriclntung der Walzen gefördert.
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In Abb. I der Zeichnung ist eine solche bekannte Einrichtung dargestellt.
Sie besteht aus den Walzen I und 2 mit schraubenlinienförmigen Nuten 2, in die sich
die Werl;stficlie 3 zum Trans-I)ort in Richtung des Pfeils 4 einlegen. Durch Är
änderung der Steigung der schraubelllillienförmigen Nut kann die Fördergeschwindigkeit
variiert werden, so daß beispielsweise bei 5 eine größere Geschwindigkeit als bei
6 und bei 7 Stillstand der Förderung erreicht werden kann.
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Dicse bekannten Einrichtungen haben gewisse Nachteile. Wenn die Nuten
im Vergleich zu dem zu fördernden Werkstück nicht hinreichend tief sind, kann es
vorkommen, daß die Mitnahme des Werkstücks nur unvollkommen oder überhaupt nicht
erfolgt. Es besteht ferner die Gefahr, daß das Werkstück infolge der ihm aufgezwungenen
Bewegung oder Erschütterungen von der Transporteinrichtung abrutscht. Dies ist vor
allem dann der Fall, wenn die Walzen nicht vollkommen waagerecht liegen.
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Eine Förderung aufwärts ist überhaupt nicht möglich, nnd es ist ferner
nicht möglich, den Transport
so durchzuführen, daß ,die eine Walze
höher liegt als die andere, d. h. also die Werkstücke schräg liegend gefördert werden.
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Diese Nachteile der bekannten Einrichtung sollen beseitigt und eine
Walzenanordnung geschaffen werden, die eine Förderung mit großer Sicherheit und
in allen Richtungen zuläßt. Gemäß der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß
die Walzen, die ganz oder teilweise aus ferromagnetischem Werkstoff herzustellen
sind, dauermagnetisch erregt werden. Eine solche Walzenanordnung gestattet, ferromagnetische
Werkstücke in jeder Richtung und Lage zu fördern, ohne Gefahr, daß sie abrutschen.
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Die magnetische Erregung erfolgt gemäß der Erfindung in der Weise,
daß zwischen die parallel zueinander verlaufenden Walzen mindestens ein Dauermagnet
eingesetzt wird, der die Walzen entgegengesetzt polar erregt. In manchen Fällen
wird es zweckmäßig sein, den Magnetismus der Walzen ausschalten zu können, und dies
erfolgt, indem der die Walzen erregende Dauermagnet verdrehbar zwischen Polschuhen
angeordnet wird, so daß sich der Magnet, wenn gewünscht, über seine eigenen Pol
schuhe kurzschließen kann.
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In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann die Anordnung auch so
getroffen werden, daß auf nichtferromagnetische Hohlwalzen ferromagnetische Bänder
schraubenlinienförmig aufgewickeltwerden.
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Diese Bänder werden von Dauermagneten, vorzugsweise hufeisenförmiger
Gestalt, die im Innern der Walze untergebracht sind, derart erregt, daß nebeneinanderliegende
Bänder gegenpolar erregt sind.
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Eine solche Walze kann aus den Bändern unter Zwischenschaltung nichtferromagnetischen
Werkstoffs auch unmittelbar gewickelt werden.
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In jedem Fall können die Zwischenräume zwischen den einzelnen Bändern
als Nuten ausgenutzt werden, die mechanisch den Transport untersttitzen, der bei
dieser Ausführungsform der Erfindung auch ohne diese mechanischen Mittel vor sich
gehen würde.
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Die Magneten, die die Bänder erregen, können im Innern der Walze
derart verschiebbar vorgesehen werden, daß eine Ausschaltung der magnetischen Haftkraft
möglich ist.
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In der Zeichnung sind schematisch einige bevorzugte Ausführungsformen
des Erfindungsgedankens dargestellt. An Hand dieser Beispiele wird die Erfindung
näher erläutert, und es werden weitere Erfindungsmerkmale aufgezeigt.
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Abb. 2 und 3 zeigen Draufsichten zweier Ausführungsformen; Abb. 4
zeigt. schematisch einige Möglichkeiten der Förderung; Abb. 5 zeigt einen axialen
Längsschnitt durch eine weitere Ausführungsform; Abb.6 und 7 zeigen axiale Teilschnitte
zweier Ausführungsformen, und Abb. 8 zeigt eine Teilansicht einer Nut für eine Ausführungsform.
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Die Anordnung nach Abb. 2 besteht aus den Walzen 8 und 9, die mit
Fördernuten 10 versehen sind, so daß beim Umlauf das Werkstück 3 im Sinne des Pfeils
4 gefördert wird. Zwischen den Walzen 8 und g ist der Dauermagnet II vorgesehen,
der mit seinen Polen sich in unmittelbarer Nähe der Walzen befindet. Über einen
Luftspalt hinweg, der dadurch verkleinert werden kann, daß die Enden des Magneten
II polschuhartig ausgebildet werden, wird der Walze 8 Nord- und der Walze g Südmagnetismus
induziert.
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Abb. 3 zeigt grundsätzlich die gleiche Anordnung, nur ist der Magnet
I2 zwischen Polschuhen I3 aus Weicheisen drehbar eingesetzt. In der dargestellten
Lage werden die Walzen entsprechend der Abb. 2 erregt. Durch Drehen des Magneten
12 um go0 schließt sich der Magnet an seinen eigenen Polschuhen kurz, und der Magnetismus
in den Walzen ist aufgehoben.
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Es ist ohne weiteres ersichtlich, daß das ferromagnetische Werkstück
3 infolge der magnetischen Erregung der Walzen auf diesen festgehalten wird und
die Förderbewegung sicher mitmacht. In Fällen, in denen die magnetische Haftkraft
nicht ausreichen sollte, was beispielsweise bei sehr langen Walzen 8 und 9 der Fall
sein könnte, ist es ohne weiteres möglich, zwei oder mehr erregende Dauermagneten
11 bzw. 12 vorzusehen.
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Der sichere Transport ist infolge dieser Anordnung nicht mehr davon
abhängig, daß die Walzen 8 und 9 vollkommen waagerecht und beide auf gleicher Höhe
liegen. In Abb. 4 ist bei a gezeigt, daß die Walzen das Gut 3 auch dann noch fördern,
wenn sie senkrecht stehen. Bei b und c ist gezeigt, daß das Werkstück auch an der
Unterseite der Walzen hängend sowohl waagerecht als aud: steigend oder fallend gefördert
werden kann.
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In Abb. 5 ist eine andere Ausführungsform der Walzen dargestellt,
mit denen die gleichen Aufgaben gelöst werden können, wie dies in Verbindung mit
den Abb. 2 bis 4 beschrieben worden ist. Die Walze besteht aus einem Hohlzylinder
14.
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Auf diesem Hohlzylinder sind nebeneinander zwei ferromagnetische Bänder
15 und I6 schraubenlinienförmig aufgewickelt, und zwar so, daß sie durch Zwischenräume
17 getrennt sind, wobei dieser Zwischenraum gegebenenfalls mit nichtferromagnetischem
Werkstoff I8 angefüllt sein kann. Im Innern der Walze sind Dauermagneten 19 vorgesehen,
die so eingestellt sind, daß sie sich mit dem einen Pol gegenüber dem einen Band
und mit dem anderen Pol gegenüber dem anderen Band befinden. Grundsätzlich ist für
diese Erregung jede Magnetform möglich; es bietet jedoch besondere Vorteile, solche
Magneten zu verwenden, wie sie in Abb. 5 dargestellt sind, deren Schenkel I9' aus
dauermagnetischem Werkstoff und deren rückwärtiges Teil I9" aus Weicheisen bestehen.
Diese Magneten weisen eine geringe Außenstreuung auf, die im Hinblick auf eine Konzentration
des Magnetflusses von Vorteil ist.
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Dem Band 15 wird Nord- und dem Band I6 Südmagnetismus induziert,
so daß zwischen den Bändern bei I7 ein magnetischer Arbeitsluftspalt entsteht, der
das Werkstück 3 festhält und bei Um-
drehung der Walze fördert,
und zwar auch dann, wenn der Zwischenraum zwischen den Bändern durch nichtferromagnetischen
Werlstoff ausgefüllt sein sollte, so daß eine äußerlich sichtbare Nut nicht entsteht.
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Im gewählten Beispiel sind zwei Dauermagneten 19 vorgesehen. Es ist
möglich, auch nur einen Dauermagneten oder deren mehrere in sinnentsprechender Anordnung
vorzusehen.
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Die Abb. 6 und 7 veranschaulichen die Möglichkeit, das System abzuschalten,
so daß an der Walzenoberfläche eine Haftkraft nicht auftritt.
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Nach Abb. 6 erfolgt dies dadurch, daß der Dauermagnet 19 in die gestrichelte
Lage gebracht wird, wo die beiden Pole auf das gleiche Band, im gewählten Beispiel
Band I6, einwirken. DerMagnet ist auf diese Weise kurzgeschlossen. In Abb. 7 wird
bei Anordnung zweier Magneten oder einer beliebig höheren geraden Anzahl von Magneten
ein Magnet bzw. die Hälfte der vorhandenen Magneten in die gestrichelte Stellung
verschoben, so daß auf die gleichen Bänder mindestens zwei Magneten ent gegengesetzt
polar einwirken und sich infolgedessen zur Ausschaltung der Haftkraft kompensieren.
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In manchen Fällen kann es zweckmäßig sein, den Arbeitsluftspalt besonders
auszubilden, um die Haftkraft zu erhöllen oder in einer Nut nebeneinander zwei Werkstücke
zu fördern. In diesem Fall wird eine Anordnung nach Abb. 8 gewählt bei welcher zwischen
den Bändern 15 und I6 ein weiteres schmales Weicheiaenband, magnetisch von den anderen
Bändern getrennt, aufgewickelt wird.
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Auf diese Weise bilden sich zwischen den Bändern 15 und 16 zwei Arbeitsluftspalte
unter Vermittlung des Bandes 20 aus. Die Zwischenräume zwischen den Bändern können
auch hier durch nichtferromagnetischen Werkstoff ausgefüllt sein.
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Eine weitere WIöglichlkeit,der Herstellung solcher Walzen besteht
auch darin, die Walzen ohne den nichtferromagnetischen Hohlzylinder I aufzubauen,
indem einfach die Walze durch Wickeln der Bänder 15 und I6 unter Zwischenschaltung
beispielsweise eines Messingbandes bei 18 hergestellt werden.
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Während die Einrichtungen nach Abb. 2 und 3 es notwendig machen,
daß die Walzen einen nicht zu großen Abstand voneinander aufweisen, kann der Abstand
der Walzen bei Anordnungen nach Abb. 5 bis 8 beliebig groß gewählt werden. Die Einrichtungen
nach Abb. 2 und 3 können mit Vorteii auch zum Umbau vorhandener Einrichtungen auf
magnetische Haftung eingesetzt werden, vorausgesetzt allerdings, daß der Walzenabstand
nicht zu groß ist.
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Darüber hinaus ist es auch möglich, in gewissen Fällen mit einer
einzigen Walze auszukommen. In diesem Fall muß eine Anschlag- oder Förderleiste
vorgesehen werden, an der sich das zu fördernde Werkstück beim Transport abstützt.
Die Verschiebung und Verdrehung der Magneten zur Aus-und Einschaltung der Haftkraft
kann durch beliebige Mittel erfolgen, die an sich bekannt sind.