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Verfahren und Vorrichtung zum Befördern einer Mehrzahl feiner Kautschukfäden
od. dgl.
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Zusatz zum Patent G57 175
Die Erfindung stellt eine weitere Ausbildung
des Verfahrens gemäß dem Patent 657 I75 dar.
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In der zum Patent 657 I75 gehörenden Beschreibung ist ein Verfahren
zum Befördern einer Mehrzahl feiner Fäden od. dgl. beschrieben, bei dem die Fäden
gehindert werden, einander zu berühren, indem die Fäden über eine oder mehrere umlaufende
Abzugswalzen geführt werden, von denen jede mit einer Mehrzahl von im Abstand voneinander
angeordneten Umfangsrippen versehen ist und jeder Faden mit der Umfangsfläche einer
getrennten Rippe in Berührung gebracht wird, die mit einer Flüssigkeit derart benetzt
ist, daß das Gewicht und/oder die Spannung des Fadens nicht ausreicht, um die Kräfte
zu überwinden, die ihn auf der genannten Umfangsfläche laufend zu halten suchen,
wenn die Walze umläuft.
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In der Beschreibung des Patents 657 I75 ist aus geführt, daß es sich
beim Arbeiten gemäß der darin beschriebenen Erfindung bei dem Herstellen von Kautschukfäden
bis zu etwa 0,5 mm Durchmesser als zufriedenstellend erwiesen hat, Rippen von etwa
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mm Breite und etwa I,6 mm Höhe, die in einem Abstand von etwa 6,3 mm zwischen den
Mitten angeordnet sind, zu verwenden, so daß Fäden auf diese Weise mit Erfolg von
einer Behandlungsstufe zu einer nachfolgenden Behandlungsstufe übergeführt werden
können, wenn sie nicht mehr als etwa 6,3 mm im Abstand voneinander angeordnet sind.
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Es ist weiter ausgeführt worden, daßl das Verfahren daher das Fassungsvermögen
einer gegebenen Maschine um 5oo/ vergrößern kann und daß die Neigung der Fäden,
sich gegenseitig zu berühren, nicht größer ist, wenn überhaupt so viel, als wenn
sie auf einer glatten Walze etwa 9,5 mm voneinander im Abstand angeordnet sind.
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Das Fassungsvermögen einer gegebenen Maschine läßt sich noch weiter
dadurch erhöhen, daß die Fäden dichter zusammen in dem Koaguliermittel und auf dem
Fönderband angeordnet werden. Hierzu wird die Verwendung von Walzen mit in noch
dichterem Abstand angeorgdneten Rippen, wie z. B. 4,76 mm voneinander, erforderlich.
Bei dieser Arbeitsweise neigen aber die Fäden dazu, sich infolge ihrer dichten Nachbarschaft
zu doppeln.
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Zweck der Erfindung ist eine solche Abänderung des Verfahrens gemäß
dem Patent 657 I75, daß die Verwendung von Abzugswalzen mit einer noch größeren
Anzahl von Rippen je Längeneinheit gestattet ist.
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Gemäß der Erfindung werden bei dem Verfahren zum Befördern einer
Mehrzahl feiner Kautschukfäden od. dgl. gemäß Patent 657 I75 zwei übereinanderliegende
Abzugswalzen verwendet, von denen die obere Hauptabzugswalze über die untere vorsteht,
und die Fäden auf den beiden Abzugswalzen werden so angeordnet, daß zwei oder mehr
Fäden einer oder mehrerer Fadengruppen mit abwechselnden Rippen auf der unteren
Walze in Berührung kommen, bevor sie über abwechselnde Rippen auf der Hauptabzugswalze
laufen, und daß die übrigen Fäden der Fadengruppe bzw. Fadengruppen unmittelbar
aus dem Koaguliermittel über die iibrigbleibenden Rippen der Hauptabzugswalze laufen.
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Gemäß einer Abänderung des Verfahrens gemäß der Erfindung kommen
in einer Gruppe von drei Fäden ein oder zwei Fäden zuerst mit der zweiten Abzugswalze
in Berührung, und es laufen die übrigen Fäden bzw. der übrige Faden unmittelbar
von dem Koaguliermittel auf die genannte Hauptabzugswalze, wobei die beiden Fäden
mit abwechselnden Rippen in Berührung kommen oder über diese laufen.
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Beim Arbeiten gemäß der Erfindung mit zwei übereinander angeordneten,
mit Rippen versehenen Abzugswalzen, von denen die obere über die untere vorsteht,
kann ein Faden lotrecht aus dem Koaguliermittel aufgenommen und unmittelbar zu der
oberen, mit Rippen versehenen Abzugswalze geführt werden, ohne mit der unteren Abzugswalze
in Verbindung zu kommen. Der Faden kann tatsächlich etwa I2,5 mm von der genannten
unteren Abzugswalze entfernt sein.
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Dadurch, daß ein Faden unmittelbar zu der oberen Abzugswalze genommen
wird und ein benachbarter Faden in einer gegebenen Gruppe von Fäden zuerst zu der
unteren Abzugswalze und dann zu der oberen Abzugswalze gelangt, können Fäden veranlaßt
werden, die Oberfläche eines Koaguliermittels in zwei Reihen zu verlassen, so daß
der Abstand zwischen zwei benachbarten Fäden in einer gegebenen Fadengruppe in jeder
Reihe etwa 9,5 mm beträgt und der Abstand zwischen den beiden Reihen annähernd I2,5
mm ist. In Wirklichkeit sind daher trotz Verwendung von dichter angeordneten, gerippten
Ab-Abzugswalzen die Fäden in dem Koaguliermittel weiter voneinander entfernt als
sie beim Arbeiten gemäß dem Verfahren nach dem Hauptpatent sein würden.
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Es ist möglich, gemäß der Erfindung Walzen zu benutzen, die etwa
3 mm voneinander entfernte Rippen haben.
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Die genannten beiden Abzugswalzen können verschiedene Durchmesser
haben, sie laufen aber beide in der gleichen Richtung und mit derselben Oberflächengeschwindigkeit
um. Die Rippen auf den beiden Abzugswalzen sind in Ausrichtung miteinander angeordnet
und haben gleiche Steigung.
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Die Ausströmdüsen können in einer oder mehreren Reihen in der Längsrichtung
in dem das Koaguliermittel enthaltenden Bad angeordnet sein. Beispielsweise können
die Düsen in Gruppen von drei am Ende eines Abgaberohres angeordnet sein. Die drei
genannten Düsen können entweder im Dreieck gruppiert oder sie können in Linie angeordnet
sein. Wenn die Düsen in Gruppen von drei angeordnet sind, kann entsprechend der
Weise, in welcher die Fäden zu den beiden Abzugswalzen zugeführt werden, es gegebenenfalls
notwendig sein, Trennplatten od. dgl., die in der Säure zwischen den Gruppen von
Düsen in dem Koagulierbad eingetaucht sind, vorzusehen.
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Beim Arbeiten gemäß der Erfindung besteht oft die Neigung, daßl sich
überschüssige Flüssigkeit auf den beiden umlaufenden Walzen ansammelt. Da dies nachteilig
ist, werden die Abzugswalzen z. B. durch einen waagerechten Kautschukstreifen abgewischt,
so daß jegliche überschüssige Flüssigkeit entfernt wird.
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Im nachstehenden wird die Erfindung beispielsweise an Hand der Zeichnung
näher erläutert, die eine schaubildliche Ansicht einer Fadenherstellungsvorrichtung
zur Anwendung der Erfindung zeigt.
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Eine Gruppe von Kautschukfäden a> b, c, die senkrecht nach oben
laufen, wird dadurch gebildet, daß eine in üblicher Weise mit Zusatzstoffen versetzte
Kautschukmilch durch ein Abgaberohr Io; das mit einer Mehrzahl von lotrechten, in
Linie angeordneten Düsen I, 2, 3 verbunden ist, in ein Koagulierbad ii in einem
(teilweise dargestellten) Behälter 12 abgegeben wird. (In der Zeichnung ist lediglich
eine Gruppe von Kautschukfäden a, b, c, ein Abgaberohr 10 und ein Satz von senkrechten
Düsen I, 2, 3 dargestellt.) Jede Gruppe von Düsen I, 2, 3 befindet sich zwischen
Treunwänden I5, die in dem Koagulierbad 11 eingetaucht sind und auf einer Aluminiumleiste
I6 im Abstand angeordnet sind. (Um die Lage der senkrechten Düsen I, 2, 3 deutlich
zu zeigen, sind einige der Trennwände 15 nicht odet nur teilweise dargestellt.)
Die
gebildeten Kautschukfäden a, b, c werden aus dem Bad II entweder von einer Abzugswalze
I3 oder Abzugswalze 14 herausgezogen. Jede Abzugswalze hat eine Mehrzahl von im
Abstand von etwa 4,75 mm voneinander angeordneten Umfangsrippen.
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Die beiden Abzugswalzen liegen eine über der anderen, wobei die obere
Abzugswalze 14 über die untere Abzugswalze 13 in solcher Weise vorsteht, daß der
Faden c lotrecht aus dem Bad und unmittelbar zu der oberen, mit Rippen versehenen
Walze 14 genommen wird, ohne mit der unteren Walze I3 in Berührung zu kommen, während
die Fäden a und b zuerst über abwechselnde Rippen in der unteren Abzugswalze und
dann über abwechselnde Rippen in der oberen Abzugswalze 14 genommen werden, so daß.
die Fäden a und b sich auf der Abzugswalze I4 auf Rippen auf jeder Seite von der
den Faden c tragenden Rippe befinden.