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Sandfang für Abwasserkläranlagen
Es ist bekannt, bei Abwasserkläranlagen
zum Trennen des Sandes von Schlamm- und Fäkalbeimengungen Sandfänge anzuordnen.
Derartige Sandfänge bestehen meist aus Spülrinnen, in denen sich der Sand absetzt,
während die Fäkalien mit demAXwasser weiterfließen. Die Spülrinnen werden so bemessen,
daß sie vom Abwasser mit einer Geschwindigkeit von etwa 0,3 m/sec durchflossen werden,
bei der sich nur der Sand, nicht aber der Feinschlamm und die Fäkalien absetzen.
Um diese Geschwindiglit bei unterschiedlich starken Zuflüssen einhalten zu können,
hat man auch schon vorgeschlagen, im Auslauf der Spülrinnen ein Stauschil;d anzuordnen,
das sich mehr oder weniger weit öffnen läßt. Indessen ist es schwierig, bei derartigen
Längssandfängen eine einwandfreie Abscheidung des Sandes bei den während der Tages-und
Nachtstunden wechselnden Zuflußmengen zu erreichen. Eine Anpassung des Querschnitts
der Spülrinnen an die unterschiedlichen Abwassermengen in solcher Weise, daß bei
kleinen und großen Wasermengen stets etwa die gleiche Durchflußgeschwindi(gkeit
erzielt wird, ist baulich schwierig, und überdies ist selbst mit dem bekannten Einbau
von Stauschilden der bisherigen Ausführung eine gleichmäßige Einregelung der Durchflußgeschwindigkeit
schwer zu erreichen.
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Auch Tiefsandfänge mit senkrechtem Wasserdurchfluß sind bekannt.
Sie haben den Nachteil, daß die hierfür erforderlichen, tiefen Gründungen kostspielig
sind. und der Sandsammelraum häufig nicht ausreicht, so daß der Sandfang bei starkem
Ab.wasserzufluß, z. B. bei Gewitterregen, schnell überfüllt ist und der überschüssige
Sand dann vom
Abwasser mitgeführt wird und sich an unerwünschten
Stellen in den weiteren Leitungen absetzt.
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Die Erfindung ist darauf gerichtet, diese Schwierigkeiten zu beseitigen.
Sie bezieht sich auf Längssandfänge, die am Auslauf der Spülrinne mit einem Stanschild
ausgerustet sind, und kennzeichnet sich dadurch, daß das Stauschild aus blendenartig
verschwenkbaren Stellklappen besteht, die eine bessere Anpassung des Durchlaßquerschnitts
an die wechselneden Abwassermengen gestatten.
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Zur Bedienung des Stauschildes kann an einem Pegel die jeweilige
Durchflußmenge abgelesen und dann das Stauschild auf den erforderlichen Querschnitt
eingestellt werden. Durch Ablaufkurven läßt sich mit ziemlicher Genauig,lçeit die
bei Einfachtrockenwetterabfluß sowie bei Zwei- und Dreifachtrockenwetterabfluß auftretende
Durchflußmenge an bestimmten TagesstuNdien festlegen, so daß sich im voraus ermitteln
läßt, welche Menge vormittags, nachmittags und nachts bei Einfachtrockenwetter,
Zwei- und Dreifachtrockenwetter zu erwarten sind, um danach das Stauschild einzustellen.
Indessen kann die Einstellung auch selbsftätig durch entsprechende, von einem Pegelmeßgerät
od. dgl. gesteuerte Schaltgeräte vorgenommen werden.
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Die Zeichnungen zeigen ein Beispiel für die Ausführung des Erfindungsgegenstandes,
und zwar zeigt Fig. I den Sandfang einer Abwassefidäranlage im Längsschnitt, Fig.
2 einen Querschnitt durch die Sandsammelräume nach Linie A-B von Fig. I, Fig. 3
einen Querschnitt durch den Sandfang kurz vor den blendenartig verstellbaren Stauschilden
nach Linie C-D von Fig. I, Fig. 4 1den Sandfang nach Fig. I im Grundriß, Fig. 5
in größerem Maßstab ein blendenartig verstellbares Stauschild in der Vorderansicht,
Fig. 6 einen senkrechten Querschnitt durch das Stauschild nach Linie E-F von Fig.
5, Fig. 7 einen waagerechten Schnitt durch das Stauschild nach Linie G-H von Fig.
5 und Fig. 8 den Grundriß des Stauschildes mit seiner Betätigungsvorrichtung.
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Der Sandfang ist mit zwei Spülrinnen I, 2 versehen, die je nach der
anfallenden Wassermenge einzeln oder gemeinsam vom Abwasser durchflossen werden.
Vor den Enden der Spülrinnen sind senkrechte Schächte 3 angeordnet, die als Sandsammel-
und -waschräume dienen. Jede Spülrinne ist an ihrem Auslauf mit einem Stauschild
versehen, das aus zwei blendenartig verschwenkbaren Stellklappen 4 besteht, die
mit ihren einander zugekehrten Kanten nach unten verjüngt zulaufen und an ihren
unteren Enden an festen Drehpunkten gelenkig gelagert sind. Zur Betätigung der Stellklappen
4 ist gemäß Fig. 5 bis 8 jedem Stauschild eine mit einem Handrad 5 versehene Gewindespindel
6 zugeordnet, an der die Stellklappen 4 mit Gewindemuttern 7 angreifen, die an Haltern
8 gelagert sind. Wird die Spindel 6 mittels des Handrades 5 gedreht, so werden die
Muttern7 nach außen oder nach innen längs der Spindeln verstellt und schwenken dabei
die Stellklappen 4 in ihren Lagern 9, so daß die Stellklappen je nach der Stärke
des Wasserzuflusses ihre Schließstellung 10, eine Zwischenlage ii oder ihre Offnungsstellung
I2 einnehmen können.
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Die Sandsammel- und -waschräume 3 weisen je einen Druckluftheber
13 mit Saugkopf 14 und Schneilschlußschieber I5 auf, der an eine Drucklufileitung
i6 und an eine ;Druckwasserleitung I7 angeschlossen ist. Aus-dem Druckluftheber
I3 gelangt der Sand auf einen Entwässerer I8, der in guter Entladehöhe über Flur
angeordnet ist. Das aus dem Entwässerer absickernde Wasser fließt durch eine Entwässerungsleitung
19 in die Spülrinne zurück. Zur Betätigung der Schnellschlußschieber 15 und der
Spindelhandräder 5 ist ein Bedienungssteg 20 vorgesehen. Der Pfeil 21 zeligt die
Strömungsrichtung des Abwassers an.