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Messerkopf mit aufgelöteten Hartmetallschneiden Es ist schon vorgeschlagen
worden, die Messer-Köpfe für Fräs- und Bohrmaschinen mit Hartmetallschneiden zu
bestücken. Der Nachteil derartiger Messerköpfe, bei denen die Hartmetallschneiden
im allgemeinen aufgelötet werden, besteht darin, daß die Schneiden nicht auswechselbar
sind. Bricht daher bei der Arbeit eine Schneide aus dem Kopf heraus, so muß erst
eine umständliche Reparatur vorgenommen werden, die zu beträchtlichen Zeitverlusten
in der Arbeit führt. Es kann auch vorkommen, daß ein Teil des Grundmetalls mit herausbricht
und der ganze Messerkopf dadurch unbrauchbar wird. Ein weiterer Nachteil dieser
-Messerköpfe besteht darin, &ß kein Übergang von Rechts- auf Linksschneiden
möglich ist, so daß in Fällen, wo rechts- und Ihiksschneidende Messerköpfe benötigt
werden, jeweils zwei Messer'k;3pfe der gleichen Größe vorrätig gehalten werden müssen,
was zu einer unerwünschten Vergrößerung der Lagerhaltung führt.
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Gemäß der Erfindung werden diese Nachteile dadurch behoben, daß bei
einem Messerkopf der behandeltenArt die Hartmetallschneiden auf einem ring- oder
scheibenförmigen Körper aufgelötet sind, der einen auswechselbaren Teil des ganzen
Messer-2n kopfes bildet.
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Von diesen ring- oder scheibenförmigen Schnei-denträgern kann ohne
große Mehrkosten je-
weils ein ausreichender Vorrat in Reserve gehalten werden,
so daß beim Herausbrechen einer oder mehrerer Schneiden der beschädigte Ring leicht
und schnell durch einen neuen ersetzt werden kann,
Der alte Ring
kann dann repariert werden, ohne daß der Fortgang der Arbeit hierldurch-beeinflußt
wird.
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Es ist ferner möglich, den Ring auf beiden Seiten mit aufgelöteten
HartmetallSChneiden zu bestücken, wobei entweder die Schneiden und Spannuten anf
der einen Seite für das Rechtsschneiiden und auf der anderen Seite für das Linksschneiden
ausgebildet bzw. angeordnet werden, oder für beide Seiten die gleiche Schneidrichtung
gewählt wird. Um in diesem Fall von Rechts- auf Linksschneiden oder umgekehrt überzugehen
bzw. einen Schaden zu beheben, ist es nur erforderlich, den Ring umzulegen, so daß
kein zweiter Messerkopf oder Ring in Reserve gehalten zu werden braucht.
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Ein weiterer Vorteil des Mlesserkopfes nach der Erfindung besteht
darin, daß der zur Aufnahme des Schneidenträgers dienende Teil des -Messerkopfes
aus anderem Material,' z. B. Gußeisen, hergestellt -wer:,den kann. In diesem Fall
braucht daher nur der Schneidenträger aus Stahl zu bestehen, wodurch z. B. bei Verwendung
von Gußeisen eine wesentliche Verbilligung gegenüber den jetzigen, im allgemeinen
ganz aus Stahl bestehendenMesserköpfen erzielt wird.
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Schließlich können auch für einen Aufnahmekörper mehrere schneidenbestückte
Riiigkörper verschiedenen Durchmessers vorgesehen werden, so daß man für einen gewissen
Bereich verschiedener Bohrungsdurchmesser nur einen-, AufnahmekörpeT benötigt. Umgekehrt
kann auch der gleiche Schneidring für Aufnahmekörper verschiedener Größe passend
gemacht werden, z. B. solchen mit Morsekegel 4 oder 5 oder den entsprechenden
1!SA-Passungen. Hierdurch wird die Lagerhaltung an Messerköpfen noch weiter vereinfacht
und verbilligt.
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In den Zeichnungen ist die Erfindung an Hand von zwei Ausführungsbeispielen
dargestellt. Es zeigt Abb. i einen - Messerkopf nach der Erfindung in Vorderansicht,
Abb. --, einen Schnitt nach der Linie A-D der Abb. i für einen Messerkopf
mit einseitig bestücktem Schneidenträger, Abb. 3 einen Schnitt, ebenfalls
nach Linie A-B der Abb. i, für einen Messerkopf mit zweiseitig bestücktem Schneidenträger,
Abb- 4 eine Teilansicht des Schneldenträgers des Messerkopfes der Abb.
3, auf eine Ebene abgewickelt, Abb. 5 eine gleiche Teilansicht wie
Abb. 4, bei der jedoch dieSchneilden in unterschiedlicherWeise in die entsprechenden
Aufnahmeschlitze des Schneidenträgers eingesetzt %iinid.
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In den Abb. i und -, ist mit i der Grund- oder Aufnahmekörper
des Messerkopfes bezeichnet, der eine konische Bohrung -- zum Aufsetzen auf
den Spindelkopf der Fräsmaschine besitzt. Auf diesem A-ufnahmekörper - ist
auswechselbar der als Schneidenträger dienende ringförmige K örper 3
aufgesetzt,
auf den die Hartmetallschneiden 4 aufgelötet sind. DieBefestigungdesSchneidenträgers3
auf dem Aufnahmekörper i erfolgt durch drei Schrauben5, die durch Bohrungen6 im
Körperr hindurchführen und mit ihrem Gewindeteil in mit Innengewinde versehene Bohrungen
7 des Schneidenträgers 3 eingreifen. Zum Zentrieren dient der Ans,atz
8 des Aufnahmekör'pers i, der in eine entsprechende Bohrung des Schneidenträgers
3 hineinpaßt. Außerdem ist für diesen Zweck ein Zentrierstift 9 vorgesehen.
Die annähernd rechteckige Öffnun- io für den Mitnehmer der Frässpin#del ist in dem
ringförmigen Schneidenträger 3 ausgebildet. In der Drehrichtung vor den Hartmetallschneiden
4 sind Nuten im für die Spanableitung vorgesehen.
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Soll bei dem vorstehend beschriebenen Messerkopf, der,wiedieZeichnung
zeigt, einseitig bestückt --ist, der Schneidenträger 3 ausgewechselt werden,
so werden die Schrauben 5 gelöst. Der Schneidenträger,3 wird dann abgenommen
und gegen einen anderen ausgetauscht, worauf man die Schrauben 5
wieder fest
anzieht.
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In -den Abb. 3 und 4 sind für die gleichen Teile wieder dieselben
Bezugszeichen gewählt. In diesem Fall ist, wie di# Zeichnung erkennen läßt, der
Schneidenträger 3 auf beiden Seiten mit Hartmetallschneiden 4 bestückt. Es
ist daher möglich, durch Umlegen des Schneidenträgers, wobei dieser eine Drehung
von iSo' um senkrechte Achse der Abb. i beschreibt, wahlweise entweder die vordere
oder die hintere Seite des Schneidenträgers in die Arbeitsstellung zu bringen.
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Um dieses Umlegen zu ermöglichen, sind die mit Innengewinde ve-rsehenen
Bohrungen 7 für die Schrauben 5 durch die ganze Breite des Schneidenträge,rs
3 hinduTchgeführt. Dasselbe trifft auch für die Bohrung#i,2 des Zentrierstiftes
9 zu. Um das Beschädigen der Kante der auf den Ansatz 8
des AufnahmekörperS
2 passenden Bohrung des Schneidenträgers 3 zu verhindern, ist diese mit einer
Fase versehen, wie bei 13 angedeutet.
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Bei dem Ausführungsbeispiel nach Abb. 3 und 4 ist die Anordnung
der Schneiden 4 und Spannuten i i so gedacht, daß die eine Seite des Schneidenträgers
für das Linksschneiden und die andere für das Rechtsschneiden bestimmt ist, wie
am besten aus Abb. 4 hervorgeht. Bei, dieser Abbildung ist zwar die durch Pfeile
i#4 angedeutete Schneidrichtung auf beiden Seiten des Schneidenträgers
3 scheinbar die gleiche. Nimmt man jedoch,die Abb. i zu Hilfe, so erkennt
man, daß bei dem erwähnten Umlegen, d. h. einer Drehung um i8o0 um die senkrechte
Achse ' die beispielsweise auf der rechten Seite befindlichen Schneiden auf
die linke Seite dieser Ab-
bildung kommen und umgekehrt. Die Abb. i zeigt
ferner, daß die Schneidrichtung der auf der rechten Seite liegenden Schneiden entgegengesetzt
zu derjenigen auf der linken Seite ist. Da in Abb- 4 vor dem Umlegen die Schneidrichtung
der Schneiden die gleiche ist, folgt daraus, daß sie nach dem Umlegen verschieden
sein muß. In Wirklichkeit ist daher die linke Seite der Abb- 4 für das Linksschneiden
und die rechte Seite für das Rechts -
schneiden bestimmt. Man hat es also
in der Hand, je nach dem Verwendungszweck des Messerkopfes
die
gewünschte Schneidri#chtung durch einfaches Umlegen des ringförmigen Körpers einzustellen.
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Es ist natürlich auch möglich, die beiden Seiten des Schneidenträgers
3 so zu bestücken, daß durch das Umlegen die Schneidrichtung nicht geändert
wird. In diesem Fall könnten also beispielsweise beide Seiten entweder für Links-
oder für Rechtsschneiden eingerichtet werden. Man kann dann, anstatt im Bedarfsfalle
einen neuen Schneidenträger zu nehmen, einfach den alten Schneidenträger umlegen
und so die einmal be-onnene Arbeit zu Ende el führen. Schließlich kann auch bei
gleicher Ausbildung der die Schneiden aufnehmenden Schlitze durch entsprechende
Anordnung der Schneiden eine verschiedenartige- Wirkung erzielt werden. Ein Beispiel
hierfür zeigt Abb. 5, in der die Hartmetallschneiden mit , 5 und 16
und die Schlitze mit 17
bezeichnet sind. Im oberen Teil dieser Abbildung ist
die Schneide 15 so in den Schlitz '17 eingesetzt, daß ein linksschneidender
Schneidenträger entstellt. Der Spanwinkel ist in diesem Fall positiv, man spricht
daher von einem positiven Schnitt. Im unteren Teil der Abb. 5 ist die Schneide
16 mit ihrer Schneidkante in umgekehrter Richtung zeigend eingesetzt, wodurch man
einen rechtsschneidenden Träger erhält. Da die Form des Schlitzes in diesem Fall
die gleiche ist wie im oberen Teil der Abbildung, wird der Spanwinkel negativ. Ein
in dieser Weise bestückter Schneiden.-trager ist also rechtsschneidend mit negativem
Schnitt. Eine entsprechende Auswirkung hat das vorstehend beschriebene Umlegen der
Schneiden auch auf den Neigungswinkel der Schneiden, der beispielsweise in Abb.
i negativ dargestellt ist und Z"
nach dein Umlegen daher positiv würde (nicht
dargestellt - ).
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In der beschriebenen Weise hat es insbesondere der Hersteller der
Messerköpfe' in der Han#d, Schneidenträger mit einigen wenigen unterschiedlichen
Formen und 2#nordnungen der zur Aufnalinie der Schneiden bestimmten Schlitze herzustellen
und je nach den von dem Kunden gestellten Bedingungen die Schneiden entsprechend
einzusetzen. Er braucht daher nur wenige Typen an Schneidenträgern vorrätig zu halten,
um damit die verschiedensten Wünsche seiner Kundschaft zu erfüllen.
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Die Erfindung ist natürlich nicht auf die dargestellte Form des ScImeidenträgers
und des Aufnahmekörpers oder die in den Ausführun: gsbeispielen gewählte Art der
Verbindung zwischen Schneidenträgern und Aufnahmekörper beschränkt. Es ist
vielmehr möglich, sowohl dem Schneidenträger als auch dem -,#:ufnahmekörper jede
beliebige geeignete Form zu geben.
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An Stelle der drei gezeichneten Verbindungsschrauben kann auch eine
beliebige andere Anzahl solcher Schrauben verwendet werden. Diese können z. B. auch
von der Vorderseite des Schnei denträgers aus eintschraubbar sein, so daß zum Auswechseln
des Schneidenträgers der Aufnahmekörper nicht von der Spindel abgenommen zu werden
br2ticht. Als Mitnehmer werden zweckmäßig solche ver-,vendet, die Mitnahmeflächen
für den Schneidenträger und die Frässpindel haben, so daß das Drehmoment unmittelbar
von der Spindel auf den Schneidenträger übertragen wird und die Verbindungsschrauben
daher entlastet sind.