DE88071C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Vorliegender Kochapparat dient zum Kochen von Würsten, und zwar solcher von verschiedener Kochzeit, gleichzeitig und unabhängig von einander, und ermöglicht ferner, die fertig gekochten Würste aus dem Wasser zu heben und sie nur unter der Einwirkung des Dampfes warm zu halten, ohne dafs man genöthigt ist, die Würste mit den Händen zu berühren.

Auf der beiliegenden Zeichnung zeigt Fig. 1 einen Längsschnitt und Fig. 2 einen Horizontalschnitt des Apparates. Derselbe besteht aus einem unten geschlossenen Blechkasten von zweckmäfsig rechteckigem Grundrifs, welcher durch Scheidewände b und c in drei Räume A B¹ B² getrennt ist. Von diesen Wänden ist b nur niedrig, während c fast bis an den lose mit einem Falz auf dem Gefäfs liegenden Deckel f reicht. Letzterer hat über jeder der Abtheilungen A B¹ B"² einen besonderen Klappdeckel gg¹, durch welche man die Würste hineinthun bezw. herausnehmen kann. Ungefähr über der Scheidewand b ist am Deckel eine schräge Fläche h angebracht, um zu verhindern, dafs rohe Würste, welche in die Abtheilungen B¹ oder B² geworfen werden, über die Scheidewand b fort in den Raum A fallen. Klappen i, welche an h drehbar aufgehängt sind, verhindern, dafs man sich durch die aus B¹ oder B"¹ kommenden Dämpfe verbrüht, wenn man durch OefFnung g in den Raum A hineingreift, um die warmen Würste hinauszuholen.

Die Räume B¹ B² dienen zum Kochen der Würste, der Raum A zum Warmhalten derselben, zu welchem Zweck die beiden ersten mit Wasser bis zu geeigneter Höhe gefüllt sind, welches durch Heizbrenner oder Lampen e e zum Kochen gebracht wird. Der Raum A dagegen ist trocken und wird nur durch den aus B¹ oder B² kommenden Dampf warm erhalten. Ein herausnehmbarer Siebboden k verhindert, dafs die Würste theilweise in dem sich ansammelnden Condenswasser liegen, und ein Hahn Z gestattet, von Zeit zu Zeit dieses Wasser abzulassen. Um nun die in den Räumen B¹ B² befindlichen und fertig gekochten Würste nach A zu transportiren, ist folgende Einrichtung vorhanden:

Die zu kochenden Würste liegen nicht auf dem Boden des Gefäfses, sondern auf einem Siebboden m, welcher mittelst eines zweiten angebrachten Siebstückes η an dem oberen Rande der Scheidewand b aufgehängt ist. An dem freien Ende des Siebbodens m greift eine Kette an, die durch den Deckel/ sowie durch eine daraufstehende Säule hindurch' und dann weiter über eine Rolle 0 geführt ist und an ihrem herabhängenden Ende einen Griff ρ trägt. Zieht man an diesem Griff, so wird das freie Ende des Siebbodens m gehoben und dieser zusammen mit Sieb «nehmen die punktirte Lage n^l m^l ein. Dadurch werden die Würste aus dem Wasser gehoben und gleiten auf der entstandenen schrägen Fläche in die Kammer A hinüber, indem sie dabei die Klappen i selbstthätig öffnen. Selbstverständlich ist für jede der beiden Kammern B¹ und B² eine derartige Einrichtung vorhanden.

Es ist ersichtlich, dafs man durch diesen Apparat im Stande ist, Würste von verschiedener Kochzeit neben einander zu kochen und die-

selben nach dem gemeinsamen Wärmraum zu bringen, ohne sie mit den Fingern berühren zu müssen.

Selbstverständlich können auch mehr als zwei Kochkammern, oder auch nur eine solche vorhanden sein, oder es kann für jede Kochkammer ein Wärmraum vorgesehen werden.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Ein Wurstkoch- und Wärmapparat, gekennzeichnet durch die theilweise mit Wasser gefüllten, mit den Siebböden m η ausgestatteten Kochkammern B¹B² und eine daneben angeordnete, durch den Dampf aus der Kochkammer beheizte Wärmkammer A, welche von ersteren im unteren Theile durch eine niedrige Scheidewand, b, im oberen dagegen durch eine von der Decke herabhangende Fallklappe i getrennt ist, wobei die Beförderung der gekochten Würste aus den Kochkammern in die Wärmkammer A durch einseitiges Anheben bezw. Schrägstellen der Siebböden mittelst einer Zugschnur op erfolgt, und wobei an der Decke der Kochkammern über den Fallklappen i Gleitwände h angebracht sein können.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.