DE880441C

DE880441C - Lackseide, Lackgewebe, Lackpapier u. dgl.

Info

Publication number: DE880441C
Application number: DEA11102D
Authority: DE
Inventors: Henry A Letteron
Original assignee: AEG AG
Current assignee: AEG AG
Priority date: 1939-11-28
Filing date: 1940-11-29
Publication date: 1954-10-11

Description

Lackseide, Lackgewebe, Lackpapier u. dgl. Die Erfindung betrifft biegsame, blattartige Stoffe, wie Gewebe und Papier, die mit einem mit Öl modifizierten Alkydharz gestrichen sind. Der Ölanteil beträgt über 50 0/, und hat eine Jodzahl von nicht mehr als go und nicht weniger als 5. Derartige Lackpapiere und Lackgewebe sollen, auch nachdem sie längere Zeit auf höhere Temperaturen erhitzt wurden, biegsam bleiben. Die bekannten werden jedoch leicht hart und brüchig. Es wurde nun schon vorgeschlagen, durch Zusatz von geringen Mengen nicht trocknender Öle zu Alkydharzen und durch Einführung dieser modifizierten Alkydharze in Nitrocellulose oder Harnstoff-Formaldehydkondensationsprodukte eine bessere Plastizität und Haftfähigkeit zu erreichen.
Demgegenüber wurde nun gefunden, daß Alkydharze, die mit wenigstens 5o Gewichtsprozent an fetten Ölen oder Fettsäuren mit niedriger Jodzahl modifiziert sind, überraschenderweise trockene, feste, zähe und klebkräftige Filme unter Hitzeeinwirkung oder auch schon bei Zimmertemperatur in Abwesenheit anderer Modifizierungsmittel bilden. Das ist deswegen überraschend, weil es den Anschauungen über die Öltrocknung und den Erfahrungen an Öllacken f - ür sich oder im Gemisch mit Harzen, wie z. B. Kopal, widerspricht. Die Brüchigkeit der mit Öl modifizierten Alkydharze wird vollkommen beseitigt durch die Gegenwart von Ölen mit niedriger Jodzahl.
Beispiel

Kokosnußöl ................ 59,5 Gewichtsteile

Glycerin ................... 16,6

Maleinsäureanhydrid ........ 23,6

Calciumoxyd ............... 0,3

Das Öl, das Glycerin und der Kalk werden unter Umrühren i Stunde am Rückflußkühler auf 25o' erhitzt. Dann läßt man auf igo' abkühlen und fügt das Maleinsäureanhydrid hinzu. Die Erwärmung wird fortgesetzt, bis die Säurezahl etwa 8 beträgt. Dann wird das erhaltene Harz mit einem geeigneten Lösungsmittel, wie z. B. Lackbenzin,- verdünnt. Gewöhnlich enthält der Lack 5o bis 7o Gewichtsprozent Feststoffe. Trockenstoffe können in bekannter Weise zugesetzt werden. Mit dem erhaltenen Lack werden Baumwollgewebe, Seidengewebe, Glasgewebe, Gewebe aus synthetischen Fasern, z. B. aus Superpolyamid, Papier, Metallfolien od. dgl. lackiert, und der Überzug wird in der Wärme gehärtet.
Wird Kokosnußöl allein mit einem Trockenstoff (Sikkativ) versetzt, so trocknet ein daraus hergestellter Film auch nach 4tägigem Erwärmen auf i:5o' nicht ein. Das beschriebene Harz dagegen bildet schon nach i Stunde Erwärmen auf iSoo einen festen, nicht klebrigen Film.
An Stelle eines Öls mit einer jodzahl, die kleiner als go ist, können auch Gemische von Ölen verwendet werden, die zum Teil Jodzahlen über go und zum Teil jodzahlen unter go haben. Es muß nur immer das Gemisch eine jodzahl unter go aufweisen. An Stelle der Öle können auch entsprechende Fettsäuren oder deren Gemische verwendet werden.

Claims

PATENTANSPRUCH: Lackseide, Lackgewebe, Lackpapier u. dgl" dadurch gekennzeichnet, daß der wesentliche Anteil der Lackschicht aus einem mit 5o bis 85 Gewichtsteilen mit Öl modifizierten Alkydharz besteht und der zur Modifizierung dienende ölige Bestandteil eine jodzahl von unter go hat.