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Bandmatrize mit Spannvorrichtung
Zahnfüllungen aus den in letzter Zeit
bekanntgewordenen Kunststoffen müssen nach dem Legen der Füllung unter Druck erhärten
(polymerisieren). Man hat hierzu sogenannte Matrizenbänder benutzt, die um den Zahn
gelegt werden und den gewünschten Druck auf die Füllung ausüben.
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Bisher wurden meist etwa IO cm lange Bänder aus dünnem Kunststoff
oder Metall in Stärke von Millimeterbruchteilen, nachdem die Kavität in dem Zahn
reichlich mit dem Füllmaterial angefüllt wurde, so um den Zahn gelegt, daß die beiden
Bandenden auf der Frontseite desZahnes zu fassen waren und dieseBandenden mit den
Fingern 5 bis IO Minuten festgehalten.
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Das bisher meist geübte Festhalten der Bandenden mit den Fingern ist
sehr zeitraubend, weil der Operateur während der Polymerisation des Kunststoffes
5 bis IO Minuten bei dem Patienten stehenbleiben muß.
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Außerdem ist diese Arbeitsweise nicht zuverlässig, weil der Druck
auf das Material nicht gleichmäßig ausgeübt wird. Die das Band haltenden Finger
ermüden nach kurzer Zeit, es bilden sich Krampfzustände in den Fingern, so daß der
Operateur den Zug des Bandes nicht mit Sicherheit kontrollieren kann.
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Nach der Erfindung werden als Matrizen geschlossene Ringe aus leicht
biegsamem Material verwendet, die vor dem Füllen des Zahnes auf diesen aufzusetzen
sind und den Zahn mit einem das Füllen ermöglichenden Abstand umschließen. Die Ringe
sind durch eine Spannvorrichtung zu verkleinern, bis sie allseitig am Zahn anliegen,
und üben dabei den verlangten Druck auf die Füllungen aus. Es lassen sich auch einfache
Bänder verwenden, die nicht ringförmig gestaltet sind, wenn deren beide Enden mit
Ösen bzw. Haken oder anderen Vorrichtungen versehen werden, die geeignet
sind,
die Enden. der Bänder mit einem oder ohne ein besonderes Kupplungsstück zu kuppeIn
und so diese Bänder zu Ringbändern zu machen, bevor man diese Ringbänder um einen
Zahn legt bzw. nachdem man diese bereits um einen Zahn gelegt llat.
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Diese Ringbänder sind fiir jede Art plastischer Füllung wie auch
zur Herstellung von Abdrücken für-Inlays verwendbar.
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Das erfindungsgemäße Gerät zum Spannen der Matrizenringe ist dadurch
gekennzeichnet, daß in einer Hülse ein an einer von Hand zu betätigenden Stange
befestigter Greifer geführt ist, der zum Eingriff in ein vorzugsweise ringförmiges
Matrizenband dient und unter Wirkung einer auf die Stange wirkenden Feder oder eines
auf die Stange aufgebrachten, in der Hülse führenden Gewindes steht.
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Die Mündung der Hülse, welche beim Spannen des Matrizenringes diesen
führt, ist so gestaltet, daß durch diese Führung die am Zahnhals und an der Kaufläche
anliegenden Kanten des Ringes enger als der übrige Teil des Ringes werden, die Mündung
ist zweckmäßig im Querschnitt zylindrisch oder ell ipsenförmig.
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In der Zeichnung zeigen Fig. I und 2 eine Ausführungsform des Gerätes
beispielsweise im Schnitt; die Spannung des Bandes kann durch.Gevrnde-, Feder bzw.
Hebeleinwirkung erfolgen; Fig. 3 und 4 zeigen die Umfassung des zu behandelnden
Zahnes durch das Matrizenband.
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Im folgenden soll die Arbeitsweise mit dem Gerät bei Verwendung von
Ringbändern beschrieben werden, wenn das Ringband durch Federeinwirkung gespannt
wird.
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Der Apparat besteht aus einem Hohlkörper a (Fig. I und 2) mit Führungsschlitz
b, in dem der Greifer c durch die Achse d so weit verschoben werden kann, daß der
Greifer c aus dem Hohlkörper heraustritt. Soll ein Zahn gefüllt werden, so schiebt
man nach entsprechender Präparation der Kavität (Zahnhöhle) das ringförmige Band
o (Fig. 3) so über den Zahn, daß entweder lippen-wangen-seitig oder gaumen-zungen-seitig
das Band so weit vom Zahn ab steht, daß genügend Platz bleibt, um die plastische
Füllungsmasse bei angelegtem Band in die Kavität einbringen zu können.
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Ob man das Band lippen- oder gaumenseitig mehr oder weniger abstehen
läßt, ist davon abhängig, wo sich die größere bzw. günstigere Öffnung der Kavität
zum Einbringen der Füllmasse befindet. Nun wird die Kavität gefüllt, und zwar mit
reichlich Überschuß.
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Das Gerät selbst wird so angefaßt, daß der Teller m zwischen Mittel--
und Zeigefinger ruht. Der Daumen drückt auf Knopf g, dabei tritt der Greifer o aus
dem Hohlkörper a, und die Feder e wird gespannt bzw.
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Mittel- und Zeigefinger bewegen durch Druck auf den Teller rn den
Hohlkörper a in Richtung auf Knopf g, wobei die Feder e gespannt wird. Der Greifer
c wird nunmehr in das Band o (Fig. 3) bei dem Punkt p eingehakt. Jetzt läßt der
den Knopf g betätigende Daumen langsam mit dem Druck nach, die gespannte Feder e
zieht den Greifer c in den Hohlkörper a bzw. schiebt den Hohlkörper a über den Greifer
c und damit auch über das ringförmige Band. Hierbei wird das Band o (Fig. 3) mit
in den Hohlkörper a hineingezogen und legt sich fest um den Zahn (Fig. 1 und 2).
Zwangsläufig ruht hierbei der Hohlkörper a mit seinen nadelförmigen vier Fortsätzen
k bis h4, die nur Millimeterbruchteile lang sind, auf der Front des Zahnes. Durch
diese vier Fortsätze wird erreicht, daß das Band o ohne Bremswirkung von seiten
der Stirnseite des Hohlkörpers a in den letzteren hineingezogen werden kann.
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- Außerdem wird der Hohlkörper a durch die vier nadelförmigen Fortsätze
,l1 bis it, daran gehindert, vom Zahn abzurutschen. Die Ränder der Stirnseite des
Hohlkörpers a dagegen zwingen das Band o, sich fest auf die Front des Zahnes zu
legen. Die Stellmutter X dient zur Regulierung der Federkraft.
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Da nun die menschlichen Zähne an der Kaufläche bzw. Schneidekante
einen größeren Umfang aufweisen als am Zahnhals, werden außer zylindrischen Ringbändern
konische Ringbänder und solche Ringbänder verwendet, die tonnenförmig gestaltet
sind. Das tonnenförmige Ringband ist besonders vorteilhaft, weil die Ränder dieses
Bandes sich dem Zahnhals und an der Schneide bzw. Kaufläche dem Zahnumfang besser
anschmiegen. Hierdurch wird erreicht, daß die Füllung einen besseren Randschluß
bekommt und der Überschuß nicht so leicht bzw. nicht in größerer Menge in die Interdentalräume
eindringen kann, wo er nach Erhärtung sehr schlecht zu entfernen ist. Die Angriffsfläche
r des Greifers c auf das Ringband o steht im rechten Winkel zur Achse d, während
die Angriffsfläche s des Greifers c im spitzen Winkel zur Achse d steht. Letztere
eignet sich besonders bei Anwendung konischer Ringe.
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Das Anschmiegen der Ringbänder wird erst dann recht verständlich,
wenn man berücksichtigt, daß die Metallbänder und die Bänder aus nicht rostendem
Stahl 0,02 bis 4 mm und die Bänder aus Kunststoff, die an und für sich flexibler
sind, nur wenig dicker gebraucht werden.
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Da die Zähne an ihrem äußeren Umfang häufig unter sich gehende Stellen
aufweisen, besonders die Frontzähne im Schnitt gesehen kegelförmig sind, legen sich
die Ringbänder am Zahnumfang nicht immer genügend an, namentlich wenn ein Zahn eine
Kavität aufweist, deren größte Öffnung gaumen- bzw. zungenseitig liegt.
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IMan wäre dann gezwungen, das Ringband während der Polymerisation
mit einem geeigneten Instrument auf die Füllmasse zu pressen. Diesen Nachteil zu
beheben, dient eine Drückvorrichtung.
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Das Druckstück k (Fig. 2), welches an der im Lager q beweglich gelagerten
Achse j befestigt ist, erfüllt diese Aufgabe. Falls die Form des Zahnes und der
Kavität es erforderlich macht, das Ringband gaumen- bzw. zungenwärts zusätzlich
anzudrücken, wird nach Fiierung des oben beschriebenen Gerätes, wobei es durch Ringband
und Federeinwirkung fest am Zahn haftet, das Achsenende n betätigt, die Achse j
gaumen- bzw. zungenwärts geschoben und die Feder i gespannt. Das Achsenende n kann
nunmehr im Uhrzeigersinn oder auch umgekehrt gedreht werden. Das Druckstück k mit
seinem hebelförmigen Teil befindet sich hierbei hinter dem Zahn bzw. hinter der
Matrize (s. Fig. 2).
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Nach langsamer Entlastung des Achsenkopfes n entspannt sich die Feder
i und drückt das Druckstück k auf das Ringband und somit das Ringband an den
Zahn.
Da die Achse j drehbar bei q gelagert ist, kann man das Druckstück k vermittels
des Achsenkopfes X auf der Rückseite des Zahnes bzw. Ringbandes bewegen, um den
Druck dieses Druckstückes auf die erforderliche Stelle je nach Größe und Form der
Kavität einwirken zu lassen. Durch zusätzlich untergelegte Formteile läßt sich die
plastische Füllmasse bei übergroßen Kavitäten auf der Kaufläche des Zahnes auch
ohne Mitwirkung des Ringbandes nach Belieben formen.
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Aus der Beschreibung geht hervor, daß das Gerät bei seiner Anwendung
mit seiner Längsachse im rechten Winkel zur Längsachse des zu behandelnden Zahnes
steht. Daher ist es bei normaler Mundöffnung, außer bei den Frontzähnen im Ober-
und Unterkiefer, nur bis zum zweiten kleinen Backenzahn verwendbar (s. Fig. r).
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Um diesem Nachteil zu begegnen, befindet sich an dem Hohlkörper a
(Fig. I) ein Ansatz t, der den Maßen und der Form des Hohlkörpers a an der Stirnseite
entspricht. Die Stirnseite des Ansatzes t weist auch vier nadelförmige Fortsätze
A1 bis ?t4 auf. In diesem Ansatz t befindet sich rechtwinklig zum Schlitz b (Fig.
I) ein Schlitz x, der in den Schlitz b (Fig. I) des Hohlkörpers a (Fig. I) einmündet.
Das Ringband kann vermittels dieses Schlitzes x vom Greifer c erfaßt werden und
wird nunmehr im rechten Winkel zur Zugrichtung des Greifers c (Fig. I) in den Hohlkörper
a hineingezogen. Durch diese Ausführungsform ist es möglich, das Gerät selbst bis
zum letzten Backenzahn des Ober- und Unterkiefers zu verwenden.
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Um auch die Füllmasse in solchen Kavitäten auf der Front- bzw. Wangen
seite der Zähne von größerer Ausdehnung unter Preßdruck setzen zu können, wird in
beschriebener Weise verfahren, nur wird zusätzlich auf die Füllmasse ein Formteil,
etwa eine Metallfolie von entsprechender Größe gelegt, welche dann durch das Ringband
fest aufgepreßt wird (s. Fig. 4).
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Damit das Ringband sich auch dem Zahnumfang bis auf Millimeterbruchteile
anlegt, kann die Stirnseite des Hohlkörpers a so gestaltet werden, daß nur ein Schlitz
von solcher Breite übrigbleibt, daß das Ringband, welches nur Millimeterbruchteile
dick ist, gerade durchschlüpfen kann.
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Die Ringbänder können auch so ausgeführt werden, daß sie auf der
dem Zahn abgewendeten Seite mit Knöpfen, stielartigen Fortsätzen, Ösen, Ringen,
Stiften, Haken, Schlitzen usw. versehen sind, die es ermöglichen, bei entsprechender
Formgebung des Greifers diesen mit den Ringbändern zu koppeln.
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PATTANSPCHE: I. Bandmatrize mit Spannvorrichtung, dadurch gekennzeichnet,
daß die vor dem Füllen des Zahnes auf diesen aufzusetzende Matrize ein geschlossener
Ring ist, welcher den Zahn mit einem das Füllen ermöglichenden Abstand umschließt
und durch eine Spannvorrichtung zu verkleinern ist, bis er am Zahn anliegt.