DE878540C

DE878540C - Verfahren zur Herstellung einer plastischen Reinigungsmasse fuer Tapeten od. dgl. Flaechen

Info

Publication number: DE878540C
Application number: DEL9367A
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1951-06-21
Filing date: 1951-06-21
Publication date: 1953-06-05

Description

Die Hausfrauen- benutzen-bekanntlich zum Reinigen von Tapeten vielfach Brot. Abgesehen von der volkswirtschaftlich nicht tragbaren' Verwendung dieses wichtigsten Nahrungsmittels für Reinigungszwecke, weist eine derartige Brotmasse auch infolge ihrer zum Krümeln und zum Schlieren neigenden Natur große Nachteile auf.
Es ist auch schon bekannt, eine knetbare Masse für den besagten Zweck zu verwenden, die durch Mischung von kittartigen mit reinigend wirkenden. Bestandteilen entstand, welche zu einem handlichen Klumpen geformt und durch Entlangstreichen an der Tapetenfläche zur Reinigung benutzt wurde. Diese bekannten Massen bestehen aber aus Grundstoffen, die jetzt schwer zu haben und außerdem sehr teuer sind. Überdies haben die bekannten Mässen den Nachteil, däß sie nicht in zureichendem Ausmaße reinigend wirken und weiterhin auf der Tapete schlieren.
Die Erfindung richtet sich darauf, mit billigen, jederzeit zugänglichen Stoffen eine Masse herzustellen; die vollkommen einwandfrei die Tapete reinigt, ohne zu bröckeln oder zu schlieren. Dieses Ziel wird dadurch erreicht, daß Mehl, insbesondere Weizenmehl, in kochendes Wässer eingerührt wird, dem eine geringe Menge eines das Haftenbleiben der fertigen Masse an der Tapete verhindernden Mittels in Gestalt von Kupfervitriol. zugesetzt ist, wonach der entstandene Brei mit weiterem Weizenmehl unter Zusatz geringer Mengen von Schimmelbildung verhinderndem Toluol zu einer knetbaren Masse gestaltet wird, aus der handliche Ballen geformt werden.
Die so entstandenen Ballen nehmen begierig und restlos den Schmutz von der Tapete, und zwar ohne daß auf der Tapete Krümel zurückbleiben oder schlierige Stellen entstehen. Dabei sind die Stoffe, aus denen die Masse erzeugt wird, billig und jederzeit greifbar.
Beispielsweise wird 1/, 1 Wasser zum Kochen gebracht, wobei dem Wasser 2o g Kupfervitriol zugesetzt werden,- das sich in etwa 2 Minuten vollkommen auflöst. Dann wird in das weiterkochende Wasser Zoo g Weizenmehl eingerührt und durch Umrühren zu einem Brei gestaltet. Dieser Brei wird dann mit weiteren 300 g Weizenmehl unter Zusatz von 2o g Toluöl zu einer knetbaren Masse gestaltet; die in einen Klumpen geformt wird, welcher einen handlichen Körper bildet, der zum Abreiben der Tapete dient und zugleich bakterienhemmend wirkt.
Die Einwirkung des Kupfervitriols besteht in einer chemischen Reaktion unter Beeinflussung der Kleberbestandteile des Weizenmehles in dem Sinne, daß eine Bindung eintritt, welche auf der einen Seite das Schlieren der fertigem Masse verhindert und auf der anderen Seite eine Bindung schafft, die ein Abbröckeln der Masse beim Abreiben der Tapete ausschließt.
Die nach dem Ausführungsbeispiel erzeugte Masse hat eine grüne Farbe. Durch Farbzusätze kann man der Mässe aber auch eine beliebige andere Färbung geben, wobei natürlich solche Zusätze zu wählen sind, die die Masse nicht fettend od. dgl. beeinflussen.
Außer Tapeten können auch andere Papierflächen und auch Wandflächen gereinigt werden.
In der Zeichnung ist der Masseballen in der Hand des Benutzers mit der Tapetenfläche dargestellt. Beim Abreiben wird der Ballen mehrere Male umgeknetet, um den aufgenommenen Schmutz einzubetten. Nach der Sättigung des Ballens mit Schmutz wird er durch einen neuen ersetzt. Im allgemeinen reicht ein Ballen für die Reinigung der Tapete in einem Zimmer von normaler Größe aus.
Es ist zu erwähnen, daß an sich die Herstellung eines Reinigungsmittels für Wände, Decken, Tapeten usw: unter Verwendung von Weizenmehl mit verdünnter Kupfervitriollösung bekannt ist. Es ist auch bekannt, eine derartige Masse durch einen Zusatz von Petroleum und Formaldehydlösung geschmeidig zu machen.
Abgesehen davon, daß die Vermischung von Weizenmehl und Kupfervitriol nur im warmen Zustand, aber nicht im kochenden Wasser geschieht, findet bei dem erfindungsgemäßen Verfahren keine Verwendung von Petroleum statt und auch keine Verwendung von Formaldehyd, sondern es wird der aus Weizenmehl und Kupfervitriol bestehenden Masse weiteres Weizenmehl mit einer Zumischung von Toluol zugesetzt, welches erfahrungsgemäß nicht nur die Schimmelbildung verhindert, sondern auch das Haften der Masse in einer die Krümelbildung verhindernden Weise besorgt.

Claims

PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung einer plastischen Reinigungsmasse für Tapeten od. dgl. Flächen, dadurch gekennzeichnet, daß Mehl, insbesondere Weizenmehl, in kochendes Wasser eingerührt wird, in welchem eine geringe Menge Kupfervitriol aufgelöst ist, der Brei mit weiterem Weizenmehl unter Zusatz einer geringen Menge von Schimmelbildung verhinderndem Toluol zu einer knetbaren Masse gestaltet wird, aus der handliche Ballen geformt werden. Angezogene Druckschriften Deutsche Patentschrift Nr. 487 882.