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Umsteuerung für unter Schwingsieben hin und her wandernde Kippbürsten
Die Erfindung bezieht sich auf eine Umsteuerung für die unter Schwingsieben, z.
B. von Putzmaschinen, hin und her wandernden Bürsten, die die Aufgabe haben, das
Sieb während des Betriebes fortlaufend zu reinigen.
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Zu diesem Zwecke sind Bürsten mit zwei Borstenreihen entwickelt worden,
die im Siebrahmen oder durch am Siebrahmen befestigte Mittel geführt «-erden, während
die in Bewegungsrichtung rückwärtige Borstenreihe sich gegen die Siebfläche abstÜt7t
und so ein Rückwandern der Bürste verhindert. Die in Bewegungsrichtung vorn liegende
Borstenreihe ist außer Tätigkeit und wird bei Bewegungsumkehr der Bürste hochgeschwenkt,
um nun die reinigenden Aufgaben der in Bewegungsrichtung rückwärtigen Borstenreihe
zu übernehmen. Es sind bis jetzt mehrere Vorschläge bekanntgeworden, zur Lösung
der Aufgabe, die Kippbewegung der Bürste in den Umkehrpunkten zuverlässig zu bewirken.
Hierfür sind ausschließlich mechanische Mittel verwendet worden, z. B. auch das
Anlaufen.lassen der Bürste gegen einen Anschlag, der der Bürste einen Drehstoß versetzt
und die Kippbewegung auslöst. Diese mechanischen Mittel haben immer wieder Anlaß
zu Störungen vornehmlich durch Klemmungengeführt. Erfindungsgemäß wird zur Abstellung
dieser Nachteile vorgeschlagen, zur Einleitung der Kippbewegung unter Reduzierung
der mechanischen Mittel magnetische Kräfte zu benutzen, zumindest sie unterstützend
zu den mechanischen Vorrichtungen wirken zu lassen. Zu diesem Zwecke «-erden Bürste
und Siebrahmen
mit magnetischen bzw. magnetempfindlichen Gegenstücken
versehen, und zwar so, daß der Bürste bei Annäherung an den Umkehrpunkt, also bei
Annäherung der jeweils beiden magnetischen Gegenstücke aneinander ein rückdrehendes
Moment erteilt wird. Dieses verursacht oder unterstützt die Entstehung der Kippbewegung,
so daß die für den nächsten Lauf in Tätigkeit tretende Bürste an die Siebbespannung
angedrückt wird, und zwar derart, daß eine Einfädelung der Führungsmittel für den
neuen Lauf zuverlässig erfolgen kann.
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Als Magnete können Elektromagnete verwendet werden, bei denen es sogar
denkbar ist, sie in Abhängigkeit vom Standort der Bürste ein- und auszuschalten.
Da man es aber bei Siebmaschinen vermeiden wollen wird, teure und störungsanfällige
Elektroinstallationen vorzusehen, wird man dieVerwendung von Permanentmagneten bevorzugen.
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Es ist für den Erfindungsgegenstand gleichgültig, ob der Magnet an
der Bürste oder an dem Siebrahmen befestigt wird, beides ist gleicherweise möglich
und muß von Fall zu Fall aus der Praxis heraus entschieden werden.
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Besonders günstig ist der Erfindungsgegenstand anwendbar bei in der
Waagerechten aber auch in der Senkrechten benachbarten Sieben. Hier können die Magnete
bzw. die magnetempfindlichen Gegenstücke durch die Siebrahmenwände hindurchgesteckt
werden und gleicherweise der einen Bürste in der einen Umkehrstellung und der benachbarten
Bürste in der anderen Umkehrstellung zum Eintreten der erfindungsgemäß angestrebten
Wirkung dienen.
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Der Erfindungsgegenstand ist in einem Ausführungsbeispiel an Hand
der Abbildung näher beschrieben. Diese zeigt einen Längsschnitt durch den aus der
Bespannung i und dem Rahmen i i bestehenden Siebrahmen bzw. einen O_uerschnitt durch
die Bürste. Diese besteht aus demprismatischen Borstenträger 6, in dem zwei -Borstenreihen
¢ und 8 eingespannt sind. Die Führung der Bürste geschieht durch Eingreifen von
an dieser befestigten Stiften 5 in seitlich angeordnete Führungsnuten 2, während
die Bürste in bekannter Weise in der Schwenklage gehalten wird durch Stifte 7, die
abwechselnd oberhalb und unterhalb der Führungsschiene 3 entlang gleiten. Am Borstenträger
6 sind ein oder mehrere Magnete bzw. magnetempfindliche .Gegenstücke io angeordnet,
und zwar am besten unterhalb des Borstenträgers 6, derart, da3 durch das Gewicht
die Kippbewegung nach Freigabe der Bürste durch die Führungen eingeleitet wird.
In den Stirnwänden i i" sind dann die Magnete bzw. die magnetempfindlichen Gegenstücke
13 befestigt. Diese können aber auch in den Seitenwänden i i' angeordnet sein, i2,
in welchem Falle die magnetischen Teile io in entsprechender Weise an die Enden
des Borstenträgers 6 zu verlegen sind.
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Die Wirkungsweise der erfindungsgemäß vorgeschlagenen, in der Abbildung
dargestellten Einrichtung ist folgende.
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Die ausgezogen gezeichnete Bürste befindet sich auf dem Wege nach
rechts, die in Bewegungsrichtung rückwärtige Borstenreihe 4 befindet sich in Tätigkeit,
während sich der linke Führungsstift 7 ob6rhalb, der rechte Führungsstift 7 unterhalb
der Schiene 3 befindet und die Bürste in der gezeichneten Schräglage hält. Ist die
Bürste am Umkehrpunkt angekommen, befindet sich also der Stift 5 am rechten Ende
der Nut 2, so sind die Führungsstifte 7 außerhalb der Führungsschiene 3, und das
magnetische Stück io bewirkt die Einleitung der Kippbewegung in dem Uhrzeigerlauf
entgegengesetztem Sinn. Diese Drehbewegung bekommt zusätzlichen Impuls durch die
zwischen den Teilen io und i3bzw. 12 herrschende magnetische Anziehungskraft. Diese
bewirkt eine Umschwenkung der Bürste in die gestrichelt gezeichnete Lage, in der
sie durch die magnetische .Kraft gehalten wird. Gleichzeitig befindet sich aber
die Bürste 8 im Eingriff und verursacht die Ingangsetzung der Rücklaufbewegung.
Sogleich nach Einsetzen dieser Bewegung ist die Einfädelung der Bürste in die neue
Stellung, also die Führung des linken Stiftes 7 unterhalb, des rechten Stiftes 7
oberhalb der Führungsschiene 3, vor sich gegangen, worauf die Bürste in ihrer Lage
gesichert ist und aus dem Bereich der magnetischen Kraft heraus bewegt werden kann.
Es bedarf keiner Erwähnung, daß die durch die Schwingbewegung des Siebes hervorgerufene
Massenkraft erheblich größer sein mttß als die magnetische Kraft. Es ist nicht zu
empfehlen, die beiden magnetischen Teile io und 13 sich berühren zu lassen,
da die sogenannte magnetische Klebekraft gleich sehr viel höhere Werte erreicht
als bei Vorhandensein eines auch noch so kleinen Luftspaltes zwischen den magnetischen
Teilen.
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Aus diesem Grunde ist es besonders vorteilhaft, die Magnete bzw. die
magnetempfindlichen Gegenstücke an der Stelle 12 anzubringen, weil hier der Bürstenmagnet
von der Seite her an den Rahmenmagnet heran bewegt wird, ohne daß jemals die Gefahr
bestünde, daß sich die Magnete, hervorgerufen durch Fabrikationsungenauigkeiten,
berühren. Außerdem ist die magnetische Kraft mal Zeitgröße erheblich höher.
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Wie die Zeichnung veranschaulicht, kann der Magnet 13 als Stabmagnet
ausgebildet werden, und zwar in einer derartigen Länge, daß er in das rechts angedeutete
Nachbarsieb hineinragt und dort auf die Nachbarbürste in entsprechender Weise wirken
kann, wie beschrieben. Gleiches gilt für die Anordnung des Magnets i2 in der Seitenwand
ii'. Die Erfindungsidee kann ohne weiteres auch in der gleichen Weise durch Elektromagnete
verwirklicht werden, die gegebenenfalls in Abhängigkeit der Bürstenstellung schaltbar
sind.