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Verbindung von Olkabelleitern Zusatz zum Patent 857 090
In der
Patentschrift 857 ogo ist ein Verfahren zur Herstellung der Verbindungsstelle
der Enden hohler Leiter von ölgefüllten elektrischen Kabeln, insbesondere von Aluminiumleitern,
beschrieben, bei denen zunächst auf den Leiter-enden in Schrägstellung Anschweißbolzen
mit Kanälen durch V-Schweißung angebracht, darauf die Kanäle durch Deckelschrauben,
verschlossen, und die frei-en, etwas abgesetzten Enden der Anschweißbolzen durch
V-Schweißung miteinander verbunden und schließlich die- Deckelschrauben entfernt
werden und durch eine zylindrischt Hülse der Ölübergan.g von dem einen nach dem
anderen Kabelende hergestellt wird. Dieses Verfahren ist für Muffen- und Endverschlüsse
beim Bau von ölkabelanlag-,ii in ebenem Gelände bestimmt. Bei ein-er mit Steigun,-verlegt-en
Ölkabellänge reicht jedoch das Abdrosseln des, Ölzuflusses am entfernten Kabelende
sowie das Anheben und Schrägstellen des tiefliegenden Kahelendes im Hinblick auf
den dort herrschenden statischen Druck des Öls im Kabel zum Fernhalten des Öls vonder
Schweißstelle nicht aus. Um bei solchen Ölka bellänzen das Öl während der
Schweißarbeiten von der Schweißstelle bei möglichst ge-
ringem Ölverlust fernzuhalten,
wird nach der Erfindung in folgender Weise verfahren.
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-Nachdem das Kabelende geöffnet ist, wird in den Ölkanal des Leiters
ein Stopfgerät nach Abb. i eingeführt. Ein Stopfen k aus ölbeständigem Gummi
ist in seiner Längsachse durchbohrt und auf einen ZD
Stab
1 aufgeschoben, an dessen einem Ende die Abschlußscheibe m angebracht ist.
Durch Anziehen der am anderen Ende des Stabes aufgeschraubten Rändel-mutter n kann
das den Stah, umgebende Rohr o und die Zwischenscheibe P auf dem Stab verschoben
und so, ein Druck auf den Gummistopf-en ausgeübt werden. Das Gerät wird in entspanntem
Zustand in den Ölkanal des Kabelleiters a entsprechend Abb. 2 eingeführt, und dann
durch Anziehen der Rändelmutter der Gummistopfen zwischendenbeidenScheibenso weitzusammengedrückt,
daß seine Querschnittsvergrößerung die Abdichtung des Ölkanals bewirkt. Wenn der
ölfluß aus dem Öl-
kanal auf diese Weise gedrosselt ist, kann die. -weitere
Herrichtung des Kabelendes erfolgen, ohne daß ein nennenswerter Ölverlust eintritt.
Zunächst wird an dem Kabelende durch Entfernen des. Mantels und der Isolation der
Leiter a auf einem kurzen Stück freigelegt. Durch den weiter im Innern des Kabels
befindlichen Stopfen k ist dem Öl im Ölkanal der Weg versperrt. Um
zu verhüten, daß das Öl, welches je nach der Höhe des herrschenden
Drucks in geringer Menge an der Stopfstelle vorbei zwischen den Einzeldrähten des
Leiters. hindurchgedrückt wird, oberhalb der Stopfstelle in dem Ölkanal hochsteigt,
und die Schweißarbeiten am Leiter-ende erschwert, wird der Leiter je nach
den Verhältnissen an ein oder zwei Stellen senkrecht zu seiner Längsachse angebohrt,
so, daß das Öl, welches zwischen den Drähten des Leiters hindurchtritt und
die Stopfstelle umgeht, durch diese Bohrungen q abfließen kann.
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Nachdem das Kabelende so weit vorbereitet ist, wird die Rändelmutter
zurückgeschraubt, so daß die Pressung des Gummistopfens aufgehoben wird und das
Stopfgerät aus dem Ölkanal herausgezogen. werden, kand. jetzt führt man den eigentlichen
Anschweißbolzen r aus Aluminium, dessen Form aus Abb. 3 zu ersehen ist, mit
seinem verjüngten Ende in den Hohlleiter a ein. Durch die Di-chtungsringe s aus
&beständigem Gummi, die in zwei auf dem äußeren Umfang des Bolzens r angebrachte
Nuten eingelegt sind, wird ein schließender Sitz des Bolzens in dem Ölkanal des
Leiters erzielt. Die Längsbohrung des Anschweißbolzens wird durch die in Abb. 4
wiedergegebene Abdichtnadel t aus Stahl verschlossen. Diese wird in das Gewinde
t' der Längsbohrung des Bolzens eingeführt und so weit eingeschraubt, bis der an
ihrem unteren Ende befindliche Ventilkegel u in seinem Sitz W abdichtet.
Dann wird der Hohlleiter a des Kabels durch die V-förmige Rundschweißung v mit dem
Anschweißbolzen r verbunden. Diese Arbeit kann einwandf rei ausgeführt werden. Das
Öl, welch-es durch die Zwischenräurne zwischen den Einzeldrähten des Leiters
an den Stopfstellen vorbeigedrückt wird, sammelt sich in der auf dem äußeren Umfang
des Bolzens befindlichen ringförmiggen Nut w und fließt durch das im Leiter
angebrachte Loch x bzw. bei höheren Öldrücken durch die beiden Löcher nach außen
ab. Ein Entflammen dieses Öls durch die Schweißflamme wird durch ein entsprechend
geformtes Schirmblech unterbunden. Der Ventilsitz u' befindet sich so. -weit von
der Schweißstelle entfernt, daß das Öl keine störende Kühlung, des Anschweißbolzens
hervorruft. Weiter verhindert der den Ventilsitz außen in der ringförmig-en Nutw
umspülende Ölfluß eine unzulässige Erwärmung des im Ölkanal stehenden und bis zum
Ventilsitz reichenden Öls,.
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Um gegebenenfalls zu verhindern, daß beim Schweißvorgang infolge der
Erwärmung des Bolzens r und infolge seiner Längsdehnung der Ventilkegel. u der Abdichtnadel
nach Abb- 4 von seinem Sitz W so weit abgehoben wird, daß das Öl hing
durchtritt, kann eine Abdichtnad-el mit Federdruck nach Abb. 5 verwendet
werden. Die eigentliche Abdichtnadel mit dem Ventilkegel u ist in. einer Buchse
T gelagert, die in das Gewinde t` des Anschweißbolzens eingeschraubt werden kann.
Im Innern der Buchse befindet sich eine Feder y, durch welche die Abdichtnadel
mit dem Kegel in den, Sitz hineingedrückt wird, wenn die Feder mit Hilfee der Spindel
z gespannt worden ist. Diese Federung hält auch bei Längenänderung des Bolzens infolge
Erwärmung eine einwandfreie Abdichtung aufrecht. Wird diese Feder entspannt, so
wird durch eine zweite Feder y` die Abdichtnadel von ihrem Ventilsitz abgehoben.
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Wenn die Schweißung ausgeführt ist, wird die Abidichtnadel ausdem
angeschweißten Bolzen herausgeschraubt und die Längsbährung mit Öl durchspült.
Anschließend wird dann der Längskanal des Bolzens an seinem Ende mit den in Abb.
6 wiedergegebenen Teilen öldicht abgeschlossen. In das Gewinde des Bolzens
wird zunächst die kurze Schraube A eingeschraubt, dann wird eine Dichtungseheibe
B ein-gelegt und diese dann durch die zweite längere Schraube C festgepreßt. Man
kann dann den Kopf der äußeren Schraube C noch mit der abgeschrägten Stirnfläche
des Bolzens r verschweißen und anschließend durch kurmeitiges Öffnen der seitlichen
Vers.chraubung D noch einmal mit Öl durchspülen. Zum Schluß dichtet
man die im Kabelleiter angebrachten Bohrungen x durch eine Wicklung ab.
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Nachdem an den beiden miteinander zu verbindenden Kabelenden in dieser
Weise Anschweißbolzen angebracht sind, werden sie, wie Abb. 7
zeigt, in waagerechter
Lage- koaxial ausgerichtet und durch Ausführung der V-Schweißung V miteinander verbunden.
Die drei Schweißstellen #verden dann so- bearbeitet, -daß die Oberflächen glatt
sind und keine Verdickung zeigen. Dann werden beiderseitig die Schrauben
D entfernt und eine zylindrische Hülse E derart in die Abstufung der
Anschweißbolzen eingelegt, daß der Außendurchmesser des Leiters beibehalten wird.
Zwischen der Hülse E und dem Anschweißbolzen r bleibt ringsherum der Hohlraum
F, durch den der Ölfluß un-, ge# hindert von der einen Kabellänge zur anderen stattfinden
kann.
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Durch das beschriebene Verfahren nach der Erfindung wird der Zutritt
von Öl zur Schweißstelle vollständig vermieden und eine einwandfreie Verbindung
von Ölkabelleitern, und zwar auch solcher aus Aluminium gewährleistet. Dieses Verfahren
zum
Verbinden der Leiter von Ölkab-eln hat gegenüber anderen zum Drosseln des ölflusses
angewendeten Maßnahmen, z. B. dem Einfrierenlassen des Ofs mit flüssiger Luft oder
dem Aufpressen des Leiters auf einen in den Ölkanal eingeführten Stahlbolzen durch
eine hydraulische Presse den Vorteil, daß zusätzliche Aufwendungen für größere Hilfsvorrichtungen
vermieden werden. Dadurch, daß die Leitungsverbindung den gleichen Durchmesser wie
der Leiter hat, wird außerdem das Aufbringen der Kabelisolation erleichtert.
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Nach dem beschriebenen Verfahren können auch Endverschlüsse an die
Leiter von Ölkabeln angeschweißt und ferner die Verbindungsstellen von Sp-errmuff-en
ausgeführt werden. Zu diesem Zweck erhalt-en die Bolzen, die bei diesen beiden Einrichtungen
zur Anbringung am Kabelleiter erforderlich und gebräuchlich sind, an ihrem mit dem%
Hohlleiter des Kabels züi verbindenden Ende die Form des vorstehend beschriebenen
Anschweißbolzens.