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Formstück für Maschinen und Vorrichtungen zum Biegen von Stabeinlagen
für Stahlbeton Bei der Herstellung der Hakenbiegungen und Abbiegungen an den Stabeinlagen
für Stahlbeton müssen nach den einschlägigen Vorschriften bestimmte Krümmungsdurchmesser
als Mindestmaße eingehalten werden, weil bei stärkeren Krümmungen eine- Beeinträchtigung
des Gefüges und damit der Festigkeit der Stabeinlagen eintritt. Diese vorgeschriebenen
Mindestmaße richten sich im wesentlichen nach der Dicke des zu biegenden Stabes,
und zwar soll bei Stählen mittlerer Festigkeit der Krümmungsdurchmesser des Hakens
(in der lichten Weite gemessen) das 2,5fache der Stabdicke nicht unterschreiten,
während der Krümmungsdurchmesser für die zugehörigen Z-förmigen Abbiegungen mindestens
das 5fache der Stabdicke betragen soll. Für Stähle höherer Festigkeit sollen der
Krümmungsdurchmesser der Hakenbiegung mindestens das 5fache der Stabdicke und der
Krümmungsdurchmesser der Abbiegungen mindestens das xofache der Stabdicke betragen.
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Für die verschiedenen Biegungen sind also nur die Mindestmaße vorgeschrieben.
Andererseits empfiehlt es sich in der Praxis, aus Gründen der Werkstoffersparnis
sowohl für die Formstücke als auch insbesondere an Baustahl sowie gegebenenfalls
an Beton, den Krümmungsdurchmesser der Haken so klein wie nur zulässig zu wählen,
d. h. gleich den vorgeschriebenen Mindestmaßen zu machen.
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Alle diese Umstände machen es in der Praxis schwierig, für die Herstellung
der Haken und Abbiegungen jeweils das richtige Formstück auszuwählen, das einerseits
eine vorschriftsmäßige Krümmung gewährleistet, andererseits eine Verschwendung
von
Werkstoff vermeidet. Die richtige Auswahl ist aber noch um so schwieriger, als die
Handhabung der Biegevorrichtung und damit auch die Auswahl der Formstücke in der
Regel durch ungelernte Arbeiter erfolgt.
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Gemäß der Erfindung soll nun dieser Mangel vermieden und dem Arbeiter
ein einfaches und zuverlässiges Mittel gegeben werden, jeweils für die zu verarbeitende
Stahleinlage das richtige bzw. günstigste Formstück auszuwählen.
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Dieses Ziel ist gemäß der Erfindung dadurch erreicht, daß an dem Formstück
das Maß des höchst zulässigen Durchmessers des mit ihre zu biegenden Stabes als
Kennmaß vorhanden ist, so daß es nach Art einer Schablone oder Lehre an den zu biegenden
Stab angelegt und dadurch die richtige Größe ermittelt werden kann.
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Zweckmäßig kann die Ausbildung des Formstückes in der Weise erfolgen,
daß seine .Höhe als. Kennmaß ausgebildet und gleich der Dicke des zu biegenden Stabes
gehalten wird. Das hat zur Folge, daß für die Biegung von Stäben jeweils dasjenige
Formstück gewählt zu werden braucht, welches die gleiche. Dicke wie der zu biegende
Stab besitzt. Unter Umständen kann es aber auch empfehlenswert sein, die Ausbildung
des Formstückes als Kennmaß noch in anderer Weise vorzunehmen, so z. B. durch eine
als flache Rachenlehre verwendbare, auf der Flachseite des Formstückes angeordnete
Nut, deren Breite gleich der Stabdicke ist .und welche im Bedarfsfalle auf das Stabende
aufgesteckt werden kann, um dadurch die passende Größe zu ermitteln. An Stelle einer
Nut könnte gegebenenfalls auch eine entsprechende Bohrung als Kennmaß vorgesehen
sein. Die letztgenannte Ausbildung empfiehlt sich vornehmlich bei größeren Formstücken,
und zwar insbesondere bei solchen, die gleichzeitig zur Herstellung_ der
Haken- und der Abbiegungen -dienen und dadurch eine größere Ausdehnung auf der Flachseite
besitzen. Dabei ist zugleich die Möglichkeit gegeben, die Dicke des Formstückes
gewünschtenfalls auch noch geringer zu machen als die Stabdicke und trotzdem ein
zuverlässiges Kennmaß zu erhalten. Schließlich könnten für solche Formstücke, die
wahlweise für das Biegen von Stählen mittlerer Festigkeit und für entsprechend dünnere
Stähle höherer Festigkeit verwendet werden sollen, vorteilhaft auch zwei oder mehr
der oben beschriebenen lehreriartigen Ausbildungen an dem gleichen Formstück vorgesehen
sein, z: B. zwei verschieden breite Nuten; von denen die schmalere der zulässigen
Stabdicke von Stählen höherer Festigkeit entspricht, während die breitere für Stähle
mittlerer Festigkeit gilt. Ferner könnte das Formstück zum gleichen Zweck auch mit
einer entsprechend abgesetzten Bohrung als Doppelkennmaß versehen sein. - -In der
Zeichnung ist die Erfindung in mehreren Ausführungsbeispielen dargestellt, und zwar
zeigt Fig. z ein Formstück mit putenförmigen Kennmaßen zum-Biegen der hakenförmigen
Enden an :Stahleinlagen mittlerer Festigkeit in Draufsicht, Fig: 2- einen Schnitt
nach A-A der Fig. x mit mehr regen Formstücken übereinanderliegend, Fig..3 ein Formstück
mit von halbkreisförmiger Einfräsungen gebildeten Kennmaßen beim Biegen dei hakenförmigen
Enden von Stahleinlagen höherei Festigkeit in Draufsicht, Fig. q. einen senkrechten
Schnitt nach B-B der Fig:3, Fig. 5 die Bildung der hakenförmigen Endbiegungen sowie
der zugehörigen Abbiegungen bei Stählen mittlerer Festigkeit mit dem gleichen Formstück,
das eine abgesetzte Bohrung als Kennmaß besitzt.
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Im Beispiel nach Fig. z und 2 ist a das zylindrische Formstück und
b ein Rundstahl mittlerer Festigkeit, dessen Ende zu einem halbkreisförmigen Haken
gebogen ist. Die lichte Weite dieses Hakens beträgt entsprechend den Vorschriften
2,5 d, wobei d den Durchmesser des zu biegenden Stabes, also die Stabdicke, bedeutet.
Dementsprechend ist auch der Durchmesser des rollenartigen Formstückes gleich der
2,5fachen Stabdicke gewählt.
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Auf der Oberseite des Formstückes sind nun erfindungsgemäß zwei flache
Nuten f, g von verschiedener Breite eingefräst, die als lehrenartiges Kennmaß für
die mit diesem Formstück zu biegenden Stähle dienen. Dabei ist die Breite der einen
Nut f derart gewählt, daß sie sich zum Formstückdurchinesser verhält wie r : 2,5.
Die Breite dieser Nut ist also auch gleich der Dicke d des Stabes
b und bildet somit ein lehrenartiges Kennmaß für die höchstzulässige Dicke
der mit diesem Formstück zu biegenden Stäbe von Stahl mittlerer Festigkeit. Die
Breite der zweiten Nut g ist dagegen so gewählt, daß sie sich zum Formstückdurchmesser
wie z : 5 verhält. Diese zweite Nut besitzt also nur die halbe Breite, d. h. a und
bildet somit ein Kennmaß für die höchstzulässige Stabdcke d, von Stählen höherer
Festigkeit, die mit dem Formstück vorschriftsmäßig gebogen werden können.
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Darüber hinaus ist das Formstück auch noch in seiner Höhe der Stabdicke
und damit ebenfalls dem Krümmungsdurchmesser des Formstückes in bestimmter Weise
angepaßt, und zwar beträgt die Höhe 2/5 des Formstückdurchmessers, so däß es, wie
aus Fig. 2 ersichtlich, zugleich mit der höchstzulässigen Dicke des zu biegenden
Stabes übereinstimmt und ebenfalls als einfach zu handhabendes Kennmaß benutzt werden
kann.
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Diese Ausbildung hat neben dem Vorzug der Einfachheit auch noch eine
Reihe anderer Vorteile, so z. B., daß das Formstück auch im laufenden Gebrauch,
d. h. während des Biegevorganges, eine leicht erkennbare, ständige Kontrolle dafür
bietet, ob das richtige Formstück angewendet wird. Ferner können dabei zum gleichzeitigen
Biegen mehrerer Stäbe eine entsprechende Anzahl von Formstücken übereinandergelegt
.werden, wobei alle Stäbe immer richtig auf die zugehörigen Formstücke zu liegen
kommen und die Fugen keinen schädlichen Einfiuß ausüben können. Schließlich kann
ein derartiges Formstück vorteilhaft sowohl zum Biegen eines Stabes mittlerer Festigkeit
als auch, wie aus Fig. q: ersichtlich, zum gleichzeitigen Biegen von zwei Stäben
c höherer Festigkeit benutzt werden, da diese beiden Stäbe übereinandergelegt in
ihrer Höhe ebenfalls genau mit der Formstückhöhe
übereinstimmen.
Das gilt auch dann, wenn, wie ebenfalls aus Fig. q, ersichtlich ist, mehrere Formstücke
und ebenso viele Stangenpaare übereinandergelegt verwendet werden. Infolgedessen
kann ein derartig ausgebildetes Formstück, welches in seiner Höhe der Stabdicke
der zu biegenden Stähle mittlerer Festigkeit gleichgehalten ist, als Kennmaß für
die zu biegenden Stähle beider Festigkeitssorten zugleich benutzt werden, indem
Stäbe mittlerer Festigkeit zwecks Messung noch einfach anzulegen sind, Stäbe höherer
Festigkeit dagegen paarweise übereinanderliegend mit dem Formstück verglichen werden.
Die Ausbildung der Formstückhöhe als Kennmaß kann also nicht nur neben anderen Kennmaßen,
wie Nuten, sondern gegebenenfalls auch ohne diese, d. h. an deren Stelle vorteilhaft
verwendet werden.
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Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 und q ist ein Formstück rc von
gleichem Durchmesser gezeichnet wie in Fig. i und 2, aber in Verbindung mit Stäben
höherer Festigkeit, deren Dicke dl dementsprechend nur halb so groß ist, d. h. nur
1/5 des Formstückdurchmessers beträgt und damit auch nur die Hälfte der Stabdicke
d von Fig. i. Bei diesem Formstück sind die als Kennmaß dienenden Aussparungen 1a,
i nicht als durchgehende Nuten ausgebildet, sondern als flache, etwa halbkreisförmige
Ausfräsungen. Diese Anordnung hat den Vorteil, daß zu ihrer Herstellung ein geringerer
Arbeitsaufwand notwendig ist und daß dabei der äußere Rand des Formstückes voll
erhalten bleibt, wenn, wie aus der Zeichnung ersichtlich, diese Ausfräsungen nach
der Mitte des Formstückes zugekehrt sind.
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Bei der in Fig.5 dargestellten Ausführungsform der Erfindung handelt
es sich um solche Formstücke 1, welche je mit zwei verschiedenen Krümmungsflächen
von 2,5 bzw. 5 d Durchmesser versehen sind, um sowohl zur Herstellung der hakenförmigen
Endbiegungen als auch der Z-förmigen Abbiegungen zu dienen. In dem hier gezeichneten
Beispiel ist das Kennmaß von einer abgesetzten Bohrung na gebildet, dessen größerer
Durchmesser der zulässigen Stabdicke d von Stählen mittlerer Festigkeit gleichgehalten
ist, während der kleinere Durchmesser der Stabdicke
von Stäben höherer Festigkeit entspricht. Auch bei derartigen Doppelformstücken
kann an Stelle oder neben dem gezeichneten lochartigen Kennmaß die Hölle des Formstückes
zweckmäßig ebenfalls gleich der Stabdicke gehalten sein, um die mit einer solchen
Maßnahme verbundenen, bereits oben erläuterten weiteren Vorteile mit auszunutzen.
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Natürlich ist die Erfindung nicht auf die dargestellten Beispiele
beschränkt, sondern es sind auch andere Ausführungsformen möglich.