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Verfahren zur Herstellung von Sensen und Sicheln Die Herstellung von
Sensen, Sicheln, Maschinenmessern und ähnlichen Werkzeugen erfolgt beispielsweise
derart, daß man von einem Stück Flachstahl von rechteckigem Querschnitt ausgeht
und dieses durch Schmieden oder Wälzen so auszieht, daß ein Rohling entsteht, welcher
nach der einen Richtung das rohe Profil der Klinge aufweist, am gegenüberliegenden
Ende die Grundform des Anschlußmittels, die Angel, den Stiel oder die Tülle besitzt.
In weiteren Arbeitsvorgängen erfolgt die Bildung der Messerschneide und des Messerrückens,
wobei gerade bei Letzterem die Anhäufungdes Materials Schwierigkeiten bereitet.
Es ist weiter bekannt, Sensenwerikstücke aus Bandstahl von der Dicke und Breite
zweier mit den Schneiden äneinandergelegter und entgegengesetzt zueinandergekehrter
Werkstücke herzustellen, wobei als Ausgangswerkstücke besonders profilierte und
besonders verstärkte Schienen benutzt wurden.
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Die bekannten Verfahren benötigen eine große Anzahl von Glühungen,
erhebliche Arbeitszeit und hochbezahlte Spezialarbeitskräfte.
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Das erfindungsgemäße Verfahren vermeidet diese verschiedenen Nachteile.
Es besteht im wesentlichen darin, daß man von einem viel breiteren und dünneren.
Flachstahl als bisher ausgeht, wobei an einer oder an beiden Seiten des Längsrandes
ein Wulst vorgesehen ist, dem man genau oder ungefähr die Form des Rückenrandes
des Werkzeuges gegeben hat, und daß man danach aus diesem Stahlband hintereinander
oder" je nach Lage des Falles,, schuppenartig gegeneinander versetzt die Rohlinge
des Werkzeuges ausschneidet. Durch weniger Arbeitsgänge, sei es durch Schmieden
oder
durch Walzen, erhält man schmiederohe Sensen oder Sicheln. Wenn man dabei von einem
Stahlband mit doppelter, verdickter Kante ausgeht und daraus die Rohlinge um i8o°
versetzt ausschneidet, dann wird dadurch der Abfall an Metall auf ein Minimum reduziert.
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Dieses Verfahren hat den Vorteil kürzerer Herstellungszeit für das
Werkzeug und geringerer Anzahl Gli.ihungen. Außerdem kann es von Arbeitern durchgeführt
werden, die weniger spezialisiert sind als bei dem normalen Verfahren.
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Das flache Stahlband mit einfachem oder doppeltem verstärktem Rand
erhält man durch Walzen.
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Ausgehend von den ausgeschnittenen Rohlingen erhält man das fertige
Wegzeug durch Ausschmieden oder Walzen in einfacher oder doppelter Dicke (übereinandergelegte
Rdhlinge).
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Die Erfindung wird im folgenden an Hand der schematischen Zeichnungen
an zwei Ausführungsbeispielen näher erläutert' In Abb. i bis 8 werden die Arbeitsvorgänge
zum Herstellen einer Sense nach dem alten Verfahren gezeigt.
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Abt). i ist eine perspektivische Zeichnung der Stange, aus der die
Sense gezogen wird; Abb. 2 ist eine Draufsicht auf den Rohling, der aus dieser Stange
hergestellt wurde; Abb. 3 ist eine ähnliche Ansicht nach Ausziehen des Stiels; Abb.
4 ist eine ähnliche Ansicht nach dem Biegen des Stiels; Abb. 5 ist eine ähnliche
Ansicht vom Beginn des Ausschmiedens; Abb. 6 ist ein Schnitt nach A-A in Abb., 5
; Abb. 7 ist eine Abb. 5 ähnliche Ansicht vom weiteren Verlauf .des Ausschmiedens;
Abb.8 ist eine ähnliche Ansicht des weiteren Ausschmiedens, besonders des Ausschmiedens
des Endes; Abb. 9 zeigt das fertige Werkzeug; Abb. io zeigt einen Querschnitt nach
B-B in Abb. 9.
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Andererseits wird zur Veranschaulichung in den Abb. i i bis 18 die
Anwendungsweise des erfindungsgemäßen Verfahrens gezeigt.
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Abb. i i zeigt ein Stück Stahlband mit zwei Rippen, aus dem die Rohlinge
!hergestellt werden; Abb. 12 zeigt einen Querschnitt nach C-C in Abb. i i ; Abb.
13 zeigt eine Draufsicht auf das Stahlbandstück, wbbei dargestellt ist, in welcher
Weise die beiden Rohlinge um i8o° versetzt aus dein Band ausgestanzt werden; Abb.
14 zeigt eine Ansicht des Rohlings, den man durch dieses Ausstanzen erhält; Abb.
15 zeigt einen Querschnitt durch diesen Rohling nach D-D in Abb. 14, Abb. 16 eine
ähnliche Ansicht wie bei Abb. 14 des ausgeschmiedeten oder ausgewalzten Rohlings;
Abb. 17 zeigt einen Querschnitt nach E-E in Abb. 16; Abb. 18 zeigt die fertige Sense.
Die Zeichnung zeigt weiterhin in Abb. 19 bis 25 die Arbeitsgänge für die Herstellung
einer Sichel nach dem alten Verfahren.
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Abb. i9 ist eine perspektivische Ansicht der rechteckigen Stahlstange,
aus der die Sichel gezogen wird; Abb. 20 ist eine Draufsicht auf den Rohling, der
durch Ausziehen dieser Stange entsteht; Abb. 211 ist ein Schnitt nach F-F in Abb.
20; Abb.22 ist eine Ansicht des gebogenen Rohlings; Abb. 23 ist eine ähnliche Ansicht
zu Beginn des Ausschmiedens mit Herstellung des Rückenrandes; Abb. 24 ist eine ähnliche
Ansicht nach Beendigung des Ausschmiedens; Abb. 25 ist ein Schnitt nach G-G in-Abb.
24.
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Im Gegensatz zu dieser alten Bethode der Herstellung einer Sichel
zeigt die Zeichnung in den Abb.26 bis 33 die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Abb. 26 zeigt das Stahlstück, mit einer Rückenverdickung versehen,
aus dem die Rohlinge ausgestanzt werden, Abb. 27 einen Querschnitt nach H-H in Abb.
26; Abb. 28 zeigt die Art, in der die Rohlinge ausgestanzt werden, Abb. 29 einen
ausgestanzten Rohling, Abb. 3o den gebogenen Rohling, Abb. 31 einen Querschnitt
nach 1-I in Abb. 30, Abb. 32 eine Ansicht der fertigen Sichel, Abb. 33 einen Querschnitt
nach I-I in Abb. 32. Die Zeichnung stellt endlich in Abb.34 das Ausschneiden der
Rohlinge aus einem Stahlband mit doppeltem Rückenrand dar, wobei die Rohlinge um
i8o° gegeneinander versetzt sind; Abb. 35 ist ein Querschnitt nach K-K in Abb. 34.
Die Herstellung von Sensen Bei dem bisherigen Verfahren ging man von einem Stahlstück
i (Abb. i) aus, das aus einer Stahlstange rechteckigen Querschnitts, beispielsweise
38 X 15 mm, abgeschnitten war. Darauf wurde, wie in Abt). 2 gezeigt ist,
bei 2 ausgezogen und eine Spitze 3 und eine rohe Form des Stiels 4 gebildet, wobei
man Sorge trug, genügend Werkstoff zur Ausbildung des Endes 5 zu lassen. Die folgenden
Arbeitsgänge, die in den Abb. 3 und 4 gezeigt sind, bestehen darin, den Stiel auszuziehen
und zu biegen. Dies ist der erste Herstellungsvorgang. Der zweite Herstellungsvorgang
besteht darin, einen Teil des Körpers 2 des Rohlings auszuschmieden, wie das in
Abb. 5 dargestellt ist, man genügend Nietall übrig läßt, um @ den Rückenrand 8 ausbilden
zu können. Man fährt dann im Ausschmieden (Abb. 7 und 8) der ganzen Klinge 7 und
des Endes 5 fort und nimmt dann die verschiedenen Arbeitsgänge der Fertigbearbeitung
entsprechend den Abb. 9 und 10 vor, um endlich das fertige Werkzeug mit seiner
Schneide 9 zu erhalten. Wie man sich aus der vorhergehenden Beschreibung leicht
vorstellen kann, sind diese verschiedenen Arbeitsgänge lang, und es wird eine große
Anzahl
von Glühungen benötigt (zwei für das Ausarbeiten des Messers,
drei bis fünf für das Ausschmieden der Klinge und des Endes), denn die Formgebung
ist für die gesamte Länge der Stahlstange notwendig, von der man ursprünglich ausgegangen
war.
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Gegenüber diesem Verfahren besteht das erfindungsgemäße Verfahren
darin, zunächst von einem flachen Stück auszugehen, wie es in den Abb. i i und 12
dargestellt ist. Dieses flache Stahlstück besteht aus einem Mittelteil io und einer
Erhebung oder einem Wulst ii, der entweder nur auf einer Seite oder auf beiden Seiten
des Längsrandes angeordnet ist. Dieses so hergestellte Metallstück kann beispielsweise
die Abmessung 90 X 3 mm aufweisen, ausgenommen dieRückenränder 11 und i ja,
die im wesentlichen bereits das endgültige Profil aufweisen, das man dem Rückenrand
der fertigen Sense geben will.
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Aus diesem Band schneidet man, sofern es sicTi um ein Band mit zwei
Rückenrändern 'handelt, die Rohlinge aus, die jeweils einen Teil des Mittelstückes
io, ioa des Stahlbandes und die Rückenränder i i, i ia und gleichzeitig die Rohformen
12, 12a des zukünftigen Stiels der Sense und die Rohform für das Ende 13 und 13a
aufweisen. Auf diese Weise erhält man eine Serie von Rohlingspaaren, wie sie in
Abb. 14 dargestellt sind. Der Metallverlust beschränkt sich dabei auf die kleinen
annähernden Rechtecke 14, i4°. Da diese aus dem dünnen Teil der Klinge abfallen,
ist der Abfall sehr gering. Das in dieser Weise erfolgende Ausschneiden gestattet
es, wie man sieht" einen Rohling herzustellen, der nicht nur den Stiel 12 und den
Rückenrand i i aufweist, sondern auch in den Teilen io und 13, die die Klinge und
das Ende darstellen, von Anfang an eine sehr geringe Stärke besitzen.
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Der folgende Fertigungsabschnitt (Abb. 16, 17 und 18) besteht darin,
den Stiel 12 zu biegen und die Klinge io und das Ende 13 auszuschmieden, um sie
auf ihre endgültige Stärke zu bringen. Im Hinblick auf Form und Stärke des Rohlings
ist das Ausschmieden sehr gering, und die Anzahl der Glühungen wird stark vermindert,
um so mehr, als der Rückenrand i i von Anbeginn in seiner endgültig,en Stärke ausgebildet
ist, ausgenommen an seiner äußersten Spitze 15. Man kann sich leicht vorstellen,
daß in dem Fall, daß das Stahlstück, von dem man ausgeht, mit nur einem Rückenrand
versehen war, der Herstellungsvorgang in gleicher Weise vor sich geht wie im vorherbeschriebenen
Fall, jedoch ist in diesem Fall ein größerer Metallabfall vorhanden. Die Herstellung
von Sicheln Wenn es sich darum handelt, Sicheln herzustellen, so geht man gewöhnlich
(Abb. i9) von einem Stahlstück 16 aus, das beispielsweise eine Stärke von 13 X 6
mm aufweist, und das man so auszieht, daß es die Form erhält, die in Abb. 20 dargestellt
ist, d.h. der Röhling 17 mit dem Stiel 18 und der Spitze 19. Dann knickt man, ohne
den Rohling in seinem Querschnitt zu verändern den Stiel ab und biegt .den Körper
17. Hierauf wird der gebogene Rohling so ausgeschmiedet, daß die eigentliche Klinge
2o ausgebildet wird, und man läßt dabei den Rückenrand 21 stehen. Auf diese Weise
erhält man die Sichel, wie sie in den Abb. 23 und 24 dargestellt ist, mit ihrem
Rückenrand 21, ihrer Klinge 20, 26 und ihrer Spitze 25. Man kann sich vorstellen,
daß man mit einem solchen Arbeitsverfahren zahlreiche Glühungen benötigt und daß
die notwendige Zeit für das Ausziehen des Rohlings mit seinem Stiel und seiner Spitze
ebenso wie das Ausschmieden .der Klinge sehr lang ist und daß 'hochspezialisierte
Arbeitskräfte benötigt werden.
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Im Gegensatz zu diesem alten Arbeitsverfahren geht man bei der Anwendung
des erfindungsgemäßen Verfahrens von einem gewalzten ,Stahlband aus, dem man (Abb.
26 und 27) ein sehr dünnes Mittelteil 27 und einen Rückenrand oder Wulst 28 gibt.
Aus diesem Stahlband schneidet man eine Serie von Rohlingen aus, wie das in Abb.
28 dargestellt ist. Diese Rohlinge umfassen einen Körper 27, der schon an sich sehr
dünn ist und der dazu bestimmt ist, die Klinge zu bilden, einen Rückenrand oder
Wulst 28,, einen Stiel 29 in den endgültigen Abmessungen und eine Spitze 30. Man
biegt dann den Stiel 29 dieses Rohlings um, wie das in Abb. 3o dargestellt ist.
Es bleibt dann nur noch übrig, den Teil 27 auszuschmiedenh um das endgültige
Werkzeug zu erhalten. Dies ist ein sehr schneller Arbeitsgang, da die Dicke, von
der man ausgeht, bereits derjenigen sehr nahe ist, die man zu erhalten wünscht.
Ein Ausschneiden in der vorbeschriebenen Form hätte jedoch den Nachteil, daß ein
stärkerer Metallabfall entsteht. Um das zu vermeiden, genügt es, wenn man die Rohlinge
um 18o° gegeneinander versetzt ausschneidet und demgemäß aus einem Stahlband, das
mit zwei Rückenrändern 28, 28a versehen ist und eine Serie von Rohformen ergibt
(Abb. 34 und 35) mit den Bestandteilen wie 27, 28, 29, 30, 27a, 28a, 29a, 300.
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Ob es sich bei der Anwendung des Verfahrens nach der Erfindung um
die Herstellung von Sensen, Sicheln oder Maschinenmessern handelt, es gestattet
immer außerdem noch das Ausschmieden oder Auswalzen in doppelter Dicke, indem man
zwei Rohlinge, wie sie in Abb. 14 und 29 dargestellt sind, übereinanderlegt. Dieser
Arbeitsgang wird dadurch möglich gemacht, daß man von Rohlingen von fest bestimmter
Form ausgeht, die alle von Anfang an eine Stärke haben, die der endgültigen Stärke,
die man zu erhalten wünscht, sehr nahe kommt.
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Wenn man dem Stiel der Sense eine größere Widerstandskraft geben will,
besonders in dem Teil, welcher der Klinge am nächsten liegt" dann genügt es, den
Rohling mit einem genügenden Überschuß 12b an Metall auszuschneiden, wie das in
Abb. 13, 14 und 16 gezeigt ist, und diesen überschießenden Teil senkrecht zur Klingenfläche
stehen zu lassen, wie dies Abb. 18 zeigt.
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Man kann eine derartige Verstärkung auch erreichen,
indem
man eine kleine Metallplatte auf den Stahl aufschweißt.