DE876292C - Verfahren zum Haerten von kuenstlich geformten Gebilden, wie Fasern, Faeden und Filme, aus Eiweissstoffen - Google Patents

Verfahren zum Haerten von kuenstlich geformten Gebilden, wie Fasern, Faeden und Filme, aus Eiweissstoffen

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DE876292C
DE876292C DEC492D DEC0000492D DE876292C DE 876292 C DE876292 C DE 876292C DE C492 D DEC492 D DE C492D DE C0000492 D DEC0000492 D DE C0000492D DE 876292 C DE876292 C DE 876292C
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DE
Germany
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formaldehyde
hardening
bath
fibers
threads
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Expired
Application number
DEC492D
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English (en)
Inventor
George Stephan De Dr Kadt
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COOEP CONDENSFABRIEK FRIESLAND
Original Assignee
COOEP CONDENSFABRIEK FRIESLAND
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Classifications

    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01FCHEMICAL FEATURES IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED FOR THE MANUFACTURE OF CARBON FILAMENTS
    • D01F4/00Monocomponent artificial filaments or the like of proteins; Manufacture thereof

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • General Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Artificial Filaments (AREA)

Description

  • Verfahren zum Härten von künstlich geformten Gebilden, wie. Fasern, Fäden und Filme, aus Eiweißstoffen Es ist bekannt, daß man Erzeugnisse aus Eiweiß, z. B. Casein, unlöslich machen kann, indem man diese Produkte in Bädern härtet, welche Methanal enthalten. Dieses Härten findet in der Weise statt, daß man die Erzeugnisse in ein methanalbaltiges Bad bringt, worin man sie je nach den Umständen längere Zeit beläß.t, um eine genügende Härtung zu erreichen. Es ist ,auch vorgeschlagen worden, mehrere Bäder mit steigender Methanalkonzentration zu benutzen oder Bäder, worin man außer Methaxal noch Salze oder Säuren gelöst hat.
  • Dieses Verfahren ist zeitraubend und verlangt einen verhältnismäßig großen Fabrikraum. Es ist auch unzuverlässig, denn man konnte wiederholt feststellen, daß so behandelte Fasern nur scheinbar genügend gehärtet sind. Wenn man diese Fasern in Wasser kocht, werden sie gewöhnlich schon durch diese einfache Bearbeitung so sehr angegriffen, daß sie sogar ihre Faserstruktur verlieren können.
  • Eine vollkommene Kochbeständigkeit ist nun eine Forderung von ganz besonderem Interesse bei der Herstellung von Kunstfasern.
  • Mach langen Versuchen ist es gelungen, ein Verfahren ausfindig zu machen, welches nicht nur mit vollkommener Sicherheit zu einem kochbeständigen Produkt führt, sondern gleichzeitig auch in bezug auf Raum- und Zeitbedarf sehr wirtschaftlich ist. Erfindungsgemäß behandelt man Eiweißformlinge während kurzer Zeit in einem methanalhaltigen Bad bei hoher Temperatur, mindestens oberhalb 70°. Ein ausgezeichnetes Ergebnis erhält man, wenn man die Produkte in einem solchen Bad einige Zeit hindurch kocht. Es ist empfehlenswert, das Produkt erst im Bad allmählich auf höhere Temperatur zu bringen. Dabei können dem Metbanalbad noch andere Stoffe zugesetzt werden, wie N.atriirmchlorid, Magnesiumsulfit, Glycerin oder Glucose. Auch Stoffe wie Harnstoff; Thioharnstoff oder Phenol sind vorteilhaft, da sie mit dem Methanal" kunstharzartige Produkte bilden können, deren .Auf-' nahme in die Eiweißgebilde für die Eigensc1laften derselben wichtig sein kann. Bei der Hinzufügung solcher Stoffe ist in der Regel auch eine höhere Methanalkonzentration erforderlich.
  • Es hat sich gezeigt, @daß die Hinzufügung von Alkali oder ,alkalischen S lzen in einer solchen Menge, daß das @Methanalbadschwach alkalisch reagiert, einen günstigen Einfuß auf den Härtungsprozeß und ,auf die Qualität der Formlinge hat. Diese Feststellung ist besonders überraschend, weil eine .derartige Wirkung von einem alkalischen Bad nicht zu erwarten war.
  • Wegen der Flüchtigkeit des Methanals -und der gegebenenfalls zugesetzten flüchtigen Basen kann man die Behandlung vorteilhaft in geschlossenen Gefäßen ausüben, wobei !auch die Anwendung von Temperaturen über dem normalen Siedepunkt möglich ist. .
  • Es m@uß ausdrücklich darauf werden, daß die Wirkung ödes beschriebenen Verfahrens nicht .etwa in einer einfachen Beschleunigung der Reaktion durch Temperaturerhöhung besteht. Es bat sich nämlich gezeigt, d@aß auch bei einer sehr lange fortgesetzten Behandlung bei niedriger Ternperatur nicht das gleiche Ergebnis erhalten wird wiebeispielsweisie bei nur,ganzkurzzeitigem Kochen. Es scheint ;auch ,die Bewegung, welche beim Kochen durch die sich bildenden Dampfblasen entsteht von Bedeutung zu sein. Erfindungsgemäß kann man diese Bewegung auch dadurch erhalten, daß mandas Härtebad in anderer Weise, vorteilhaft durch Einblasen von Dämpfen oder Gasen, wie z. B. methanalhialtigem Wasserdampf, aufrührt.
  • Obwohl im allgemeinen -die Behandlung in einem Methanal enthaltenden Bad höherer Temperatur zu bevorzugen ist, ist @es auch möglich, in einer- methanalhaltigen Atmosphäre höherer Temperatur zu härten, welche gegebenenfalls schwach alkalisch gemacht worden ist durch Zufügung flüchtiger Basen von etwa Ammoniak. Man kann die Eiweißerzeugnisse z. B. in einer schwach ammoniakalen Atmosphäre von Wasserdampf und Methanal bei etwa ioo° behandeln. Unter einem methanalhaltigen Bad oder einer ebensolc'hen Atmosphäre wird auch ein Bad und eine Atmosphäre verstanden aus Stoffen, die Methanal abzuspalten in,der Lage sind, wie Paraldehyd, Hexamethylentetranin od. dgl. Eine gut geeignete Zusammenstellung gemäß der Erfindung wird durch folgendes Beispiel gegeben; Man bringt säurefrei ,ausgewaschene Caseinfasern in ein Bad, das q.% Metbanal, 5% Natriumsulfit und 2% Natriumacetat enthält. Von i oo kg Fasermaterial werden i 7oo kg dieses Bades angewandt. Die Temperatur steigert man im Laufe von 45 Minuten bis auf 95°. Darauf beläßt man während 15 Minuten im kochenden Bad.
  • Es kann vorteilhaft sein, den Eiweißerzeugnissen eine Vorhärtung zu geben, z. B. in einem Methan.albad, welches an sich nicht zu einem genügend widerstandsfähigen Produkt führt. Außer Casein können alle möglichen geeigneten oder geeignet zu machenden Eiweißprodukte tierischer undfoder pflanzlicher Herkunft angewandt werden sowie Mischungen derselben, beispielsweise mit Viskose.

Claims (5)

  1. 'PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zum Härten von künstlich geformten Gebilden, wie Fasern, Fäden und Filme, .aus Eiweißstoffen in formaldehydhaltigen Bädern oder Atmosphären, dadurch gekennzeichnet, daß die gegebenenfalls vorgehärteten Gebilde, gegebenenfalls unter Druck, der Einwirkung des Formaldehyd oder Formaldehyd abspaltenden Stoff enthaltenden Mediums oberhalb 7o° ausgesetzt werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Einwirkung des formaldehydhaltigen Bades bei seiner Siedetemperatur erfolgt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i oder z, dadurch gekennzeichnet, daß man das formaldehydhaltige Bad, vorzugsweise durch Einblasen von Dämpfgin, wie formaldehydhaltigenWasserdampf, oder Gasen in Bewegung hält. q..
  4. Verfahren nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man dem Bad oder der Atmosphäre ,außer Formaldehyd abspaltenden Stoffen noch andere, als Zusätze zu Härtungsbädern an sich bekannte Stoffe beifügt.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch i bis q., dadurch gekennzeichnet, daß man .dem . Bad oder der Atmosphäre. noch eine ,geringe Menge Alkali oderalkalisch reagierendes Salz beifügt.
DEC492D 1939-02-12 1939-02-12 Verfahren zum Haerten von kuenstlich geformten Gebilden, wie Fasern, Faeden und Filme, aus Eiweissstoffen Expired DE876292C (de)

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