DE876134C - Verfahren und Vorrichtung zur Vorbereitung von frisch gesponnenen Kunstseidespinnkuchen fuer die Nachbehandlung - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Vorbereitung frisch gesponnener Kunstseidespinnkuchen für die Nachbehandlung, besonders zwecks Vorbeugung eines Verletzens des Fadens bei der Nachbehandlung mit Flüssigkeiten ober beim Abwickeln.

Es ist bekannt, frisch gesponnene Spinnkuchen mit Fäden zu umwinden (amerikanische Patentschrift 1988778) oder mit Textilhüllen zu um· ίο schließen (amerikanische Patentschrift 2418657). Die beiden Verfahrensweisen sind ziemlich kompliziert und nehmen viel Zeit in Anspruch.

Es sind noch andere Verfahrensweisen bekannt,

nach welchen Einschlaghüllen oder Hülsen und Deckblätter Verwendung finden (schweizerische Patentschrift 156997 und die deutschen Patentschriften 580385 'und 670654); obwohl die dort empfohlenen Lösungen des Problems in gewissem Maße brauchbar sind, ergeben sie jedoch nicht jene Vorteile, die gemäß der vorliegenden Erfindung erhalten werden.

Die Erfindung bezweckt ein Verfahren, welches viel einfacher und zweckmäßiger als die bekannten ^erfahren ist.

Das erfindungsgemäße Verfahren ist gekennzeichnet durch das Einbringen eines zusammengerollten, in seinen Längs säumen je einen federnden Metalldraht enthaltenden Streifens flüssigkeitsdurchlä'ssigen Materials im Kucheninnern, wobei infolge der Neigung des Streifens, wieder seine Ursprung-

liehe Form anzunehmen, die obere. und untere Kante das Streifens um den oberen bzw. den unteren Rand des Kjuditaintnerns herumgespannt werden.

Vorzugsweise wird beim Abarbeiten des Kuchens der Streifen auf wenigstens einer Seite befestigt zwecks Vermeidung unerwünschiter Ausdehnung des Streifens. Dies läßt sich zweckmäßig durchfuhren durch Anordnung des Kuchens samt' dem Streifen auf einer Platte, welche vorzugsweise mit einer ίο Ringnut versehen ist zur Aufnahme des federnden MötaHdrahtes im unteren Rand des Streifens. Erfkidangsgemäß wird zwecks Befestigung der Streifenoberkante auf dem Kuchen eine Platte angeordnet, welche einen Dorn aufweist, dessen Durchmesser dem inneren Durchmessier des Kuchens entspricht, und welche Platte vorzugsweise eine Ringnut zur Aufnahme des federnden Drahtes im oberen Rand des Streifens ,aufweist. Auf diese Weise wird der Kuchen, welcher nach Einbringen des Streifens mit Flüssigkeiten behandelt und nachher getrocknet worden ist, gehörig durch die An-. Ordnung der beiden Platten und das Vorhandensein des als eine Hülse im Kuchenihnern befindlichen Streifens beim Abwickeln unterstützt, und es wird vermieden, daß die Fadenwicklungen sich beim Abwickeln verwirren.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung besteht sowohl aus der Kombination der Teile, d.h. des Streifens und der beiden Platten, als auch aus je einem dieser einzelnen Teile.

Die Platte, auf die der Kuchen gestellt wird,

ist dadurch gekennzeichnet, daß sie eine Ringnut zur Aufnahme des federnden Metalldrahtes im unteren Rand des Streifens aufweist.

Die Platte, welche auf den Kuchen gesetzt wird, ist 'dadurch gekennzeichnet, daß sie einen Dorn, dessen Durchmesser dem inneren Durchmesser des Kuchens entspricht, besitzt und weiter mit einer Ringnut zur Aufnahme des fedemden Metalldrahtes im oberen Rand des Streifens versehen ist.

Zur näheren Erläuterung der Erfindung folgt nachstehend eine Beschreibung an -Hand der Zeichnung.

Fig. ι stellt perspektivisch .den Streifen oder die Hülle in !ausgerolltem' Zustand dar;

Fig. 2 zeigt perspektivisch den Kuchen, in dessen Innennautn die Hülle eingespannt ist;

Fig. 3 veranschaulicht perspektivisch und im Querschnitt den. Kuchen samt Hülle, sowie die beiden. Platten nach der Erfindung. Hierbei ist der Kuchen bereits mit den nötigen Flüssigkeiten behandelt worden und ist fertig für Abwicklung auf eine Kegelspulmas chine;

Fig. 4 stellt die untere Unterstützungsplatte in Draufsicht dar;

Fig. 5 veranschaulicht perspektivisch die Unterstützungsplatte sannt dem Dorn,

In der Fig. 1 ist durch 10 ein rechteckiger Streifen eines flüssigkeitedurchiässigen Materials dargestellt, z. B. aus einem ausgeschrumpften Baiumwollgewebe. Die obere und untere Kante dieses Streifens sind umgelegt. In den Säumen stecken biegsame rostfreie .Stahldrähte 11 und 12.

Der Streifen 10 kann mit der Hand oder mittels einer Vorrichtung in den fadenfreien Innenraum dös Kuchens eingelegt werden. Bei Benutzung einer Vorrichtung drückt diese Vorrichtung die Hülle zunächst nach innen, so daß deren Umfang kleiner als jener des Innenraums des Kuchens wird. Darauf wird der zusammengewickelte Streifen als Hülle in den Kuchen hineingesteckt. Die Höhe der Hülle ist größer als die Höhe des Kuchens, so 'daß die Neigung der federnden Metalldrähte 11 und 12, wieder ihre ursprüngliche Stellung einzunehmen, den oberen und unteren Rand der Hülle über die Oberkante und Unterkante des Kuchens hinauszubiegen veranlaßt, wie dies in Fig. 2 angegeben ist. Durch die Hülle- werden die Fadenwindungen an der inneren Kuchenseite während des Hindurchpressens der Flüssigkeiten geschützt. Die Windüngen können sodann nicht hinuntersinben; außerdem schützt die Hülle die innere Kuchenseite bei der Förderung der Kuchen von der einen zur anderen Abteilung des Betriebs. Nachdem der Kuchen naß behandelt und getrocknet worden ist, kann derselbe auf einer Kegelspulmaschine abgearbeitet werden.

Vor dem Einbringen in die Kegelspulmaschine wird der Kuchen 13 samt der Hülse 10 auf eine Platte^ gestellt, wobei der untere Metalldraht 12 in eine Ringnut 15 der Platte eingedrückt wird (Fig. 3). Daraufhin wird eine mit einem Dorn 17 versehene Kappe 16 auf den. Kuchen gesetzt. Die Platte oder Kappe 16 weist ebenfalls eine Ringnut 18 auf. Die Nuten 15 und 18 verhindern 'das Aufspringen der federnden Drähte 11 und 12, wenn der Kuchen fast abgearbeitet ist und keinen Widerstand mehr gegen die Ausdehnung der Hülle leistet. Auf diese Weise befindet sich die Hülle engschließend um den oberen und unteren Rand des Kucheninne-rns, und die Nuten 15 und 18 verhindern, daß die Fadenwindungen sich während des Abarbeitens verwirren. Der Dorn 17 ist konisch gestaltet und dein inneren Dimensionen des -Kuchens angemessen. Die Kappe 16 ist vorzugsweise aus transparentem Material hergestellt; so daß man sich davon überzeugen kann, ob die Hülle richtig sitzt.

Beim Abwinden bestimmter Arten " künstlicher Fäden, besonders bei Fäden mit einem Denier von weniger als 300, ist es nicht erforderlich, daß die Hülle ι ο sowohl an der oberen als an der unteren Kante festgehalten wird. In diesem Fall kann entweder die Nut 15 in der Platte 14 oder die Nut 18 in der Kappe 16 in Fortfall kommen. Um besser beim Abwinden vorgehen zu können, ist es angebracht, eine flache Platte 14 und eine Kappe 16 mit einer Nut zu verwenden. Das Einschließen der Oberkante der Hülle 10 genügt dann, um die Hülle am Ausdehnen zu hindern und Verwirrung der inneren Fadenwindungen gegen das Ende des Abwicklungsverfahrens zu vermeiden.

Es leuchtet ein, daß Abänderungen in den oben beschriebenen Organen zur Vermeidung des Ausdehhens der Hülle möglich sind. So läßt sich z. B. ein Haken und eine Öse an jedem Ende der Hülle verwenden zwecks Verhinderung des Ausdehnens.

Die Nuten 15 und ι S können eine Größe aufweisen, welche die Stärke der Drähte im oberen und unteren Hüllenrand übersteigt, und die Nut i8 kann z.B. als eine Vertiefung in der Platte 16 angebracht sein, welche Vertiefung von dem inneren Plattenrand bis zur Stelle, wo der Draht 11 gehalten werden muß', läuft.

Erfindungsgemäß kann der Kuchen mit kleinstmöglichem Materialverlust nacbbehandelt und abgearbeitet werden, weil die Hülle die inneren Kuchenwindungen während der Nachbehandlung mit Flüssigkeiten am Hinuntersinken hindert und die Unterstützungskörper jeder Verwirrung der Fadeinwindungen vorbeugen, hauptsächlich an der oberen und unteren Seite des Kuchens, wodurch Unregelmäßigkeiten während des Abarbeitens und irgend mögliche Fadenbrüche vermieden werden.

Claims (7)

PATENTANSPRÜCHE: 20

1. Verfahren zur Vorbereitung frisch gesponnener Spinnkuchen für die Nachbehandlung, dadurch gekennzeichnet, daß ein in seinen Längsrändern je einen federnden Metalldraht enthaltender Streifen flüssigkeitsdurchlässigen Materials zusammengerollt und ins Kucheninnere eingebracht wird, wobei infolge der Neigung des Streifens, wieder seine ursprüngliche Form anzunehmen, die obere und untere Kante des Streifens um den oberen bzw. den unteren Rand des Kucheninnerns herumgespannt werden.

2. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß beim Abwinden des Kuchens der Streifen zwecks Vermeidung unerwünschter Ausdehnung wenigstens an einem Ende befestigt wird.

3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kuchen samt dem Streifen auf eine Platte gestellt wird, welche Platte vorzugsweise leine Ringnut zur Aufnahme des sich im unteren Rand des Streifens befindenden federnden Metalldrahtes aufweist.

4. "Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß auf den Kuchen eine Platte gesetzt wird, welche mit einem Dorn verseben ist, dessen Durchmesser dem inneren Durchmesser des Kuchens entspricht, und welche Platte vorzugsweise eine Ringnut zur Aufnahme des sich im oberen Rand des Streifens befindenden federnden Drahtes aufweist.

5. Streifen zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß er aus fiüssigkeits-'durchlässigem Material besteht und sein oberer und unterer Rand einen federnden Metalldraht enthält.

6. Platte zur Durchführung des Verfahrens nach. Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie mit einer Ringnut versehen ist.

7. Platte zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß sie einen Dorn aufweist, dessen Durchmesser dem Durchmesser des Kucheninnerns entspricht und mit einer Ringnut versehen ist.

Angezogene Druckschriften :

Deutsche Patentschriften Nr. 580385, 670654; schweizerische Patentschrift Nr. 156997.

Hierzu t Blatt Zeichnungen

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