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Zylinderschloß mit veränderbarer Schließungskombination Die Erfindung
betrifft ein ZylinderschIoß, welches ringscheibenförmige, um die Schlüss.elachst
drehbare, durch einen Steckschlüssel mit dem Drehzylinder kuppelbare Anschlagzuhaltungen
aufweist, deren Schließungskombination veränderbar ist und welches ein eigenes Organ
für die Betätigung des Schließ«-erkes besitzt.
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Das wesentliche Merkmal der Erfindung besteht darin, daß die auf dem
Innenzylinder frei drehbar aufgereihten ringscheibenförmigen Zuhaltungen zwei gegenüberliegende
Randaussparungen von verschiedener Breite aufweisen, die je nach ihrer Stellung
zu einem im Zylindermantel achsparallel verschiebbaren Sperrglied bei Kupplung mit
dem Innenzylinder durch den Steckschlüssel die Sperrung des Zylinders ergeben oder
seine Drehung ermöglichen. Die verschiedene Lage aller Zuhaltungendem Sperrglied
gegenüber bildet die Schließungskombination des Schlosses.
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Die Veränderung der jeweiligen Schließungskombination des Schlosses
wird nach der Erfindung in der Weise bewirkt, daß die Zuhaltungen aus ihrer neutralen
Stellung durch einen :eine neue Schließungskombination aufweisenden Meisterschlüssel
in die entsprechende Stellung zum Sperrglied gebracht werden. Der Meisterschlüssel
wird nur einmal zur Einstellung der Schließungskombination verwendet und ist so
eingerichtet, daß er nach einer Drehung um rso° :abgezogen werden m@uß, während
für die zur Betätigung des Schlosses vorgesehenen Normalschlüssel eine Drehung um
wenigstens 36o° notwendig ist.
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Das zur. Betätigung des Schließwerkes dienende Organ besteht erfindungsgemäß
aus einer gegenüber
dem Innenzylinder frei drehbaren, koaxialen
Schließnockenscheibe, die durch das Ende des Schlüssels mit -dem Innenzylinder ;gekuppelt
wird.
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Das die Verdrehb:arkeit der. Zuhaltunggen beeinflussende Sperrglied
ist dabei so .ausgebildet, daß es in der Sperrstellung in die Schließno.ckenscheibe
einrastet und deren Drehung verhindert.
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Ein Merkmal der Erfindung besteht darin, daß das Schloß zusätzlich
mit an sich bekannten Stiftzubaltungen versehen werden kann, wodurch außer einer
Erhöhung der Sicherheit auch die Möglichkeit gegeben ist, das Schloß zur Einrichtung
von H;auptschlüsselanlagen zu verwenden.
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Weitere Merkmale, Vorteile und die Wirkungsweise -der Erfindung werden
in der nachfolgenden Beschreibung der ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung
erläutert.
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Fig. i zeigt ,einen Mittellängsschnitt durch ein nach der Erfindung
ausgebildetes Schloß; Fig 2 ist - leim Schnitt .mach dger Linie I I- I I in, Fig.
i. Dias Schloß besteht nach Fig: i aus dem Mantelzylinder i, der von der Kappe.
2 umgeben ist, mit welcher das Schloß zweckmäßig z. B. an der vorderen Schlößplatte
3 eines üblichen Einsteckschlosses zu befestigen ist. Um zu verhindern, daß bei
:einem gewaltsamen öffnungsversuch, z. B. da-.durch, daß das vordere Ende des Schloßzylinders
abgeschnitten wurde, der Mantelzylinder i herausgezogen werden kann, weist dieser
an seinem hinteren Ende einen z. B. konischen Ansatz 4 auf, der sich in :einer @entspreehmden
Aussparung .der Klappe 2 führt, .die an ihrer Vorderseite eine Bohrung 5 für :die
Einführung des Schlüssels besitzt.
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Im Mantelzylinder i ist der abgesetzte Innenzylinder 7 exzentrisch
drehbar so ,aufgenommen, @daß der Kopf des Innenzylinders und ein Teil seines Absatzes
6 in einer @entsprechenden abgesetzten Bohrung des Mantelzylinders i geführt und
gelagert ist, während der restliche Teil des Absatzes 6 in die .erweiterte Bohrung
des Mantelzylinders i hineinragt und mit seinem Ende in die von rückwärts in den
Miantelzylinder i- hineinragende Schließnockenscheibe 8 ;geführt ist, die mittels
des Sprengringes i i gehalten, an der Schloßplatte 3 gelagert. ist. An der Schließnockenscheibe
8 befinden sich zwei gegenüberliegende zapfenförmige Schließ rocken 9 rund i o,
die zur Betätigung des Schließwerkes.dienen.
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Die Halterung des Innenzylinders im Mantelzylinder i übernimmt ein
in die Nut 22 des Mantelzylinders i und die Nüt 23 des Innenzylinders 7 gleichzeitig
eingreifender Sprenb ing 21.
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Der freie ringzylindrische, vom Ansatz 6,des Innenzylindexs und der
Bohrung des Mantelzylinders i gebildete Raum wird von den auf dem Ansatz 6 frei
drehbar .aufgereihten, ringscheibünförmiggen Anschla;gzuhaltungen 12 ,ausgefüllt,
zwischen denen zur Führung feststehende, ringförmige Führungsscheiben 13 angeordnet
sind, die mit Ansätzen 40 in entsprechende Längsnuten 4i in der Wand der Bohrung
des Mantelzylinders eingreifen und dadurch festgehalten werden. Dies ist in dem
in Fig, 2 gezeigten Querschnitt zuerkennen, bei dem aber die feststehende Führungsscheibe
13 hinter der im Vordergrund sichtbaren Zuhaltung 12 liegt.
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m einer achsparallelen Bohrring 16 des Mantelzylinders ist ein unter
der Wirkung einer Feder 20 stehendes, in der Formeines zylindrischen Bolzens ausgebildetes
Sperrglied 1 7 aufgenommen, welches eine der Stärke der Zuhaltungs- und Führungsscheiben
-entsprechende Zahnung besitzt und dessen auf die Schließnockenscheibe weisendes
Ende 18 konisch abgesetzt ist. Dieses Ende 18 des Sperrgliedes, 17 wirkt bei Betätigung
des Schlosses mit einer entsprechenden Ausnehmung 19 der Schließ, nockenscheibe
8 zusammen.
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Die Zuhaltungen 12 besitzen zwei gegenüberliegende verschieden breite
Randaussparungen 34 und 35, von denen die eine, 34, genau dem Profil des Sperrgliedes
17 entspricht, während die andere so breit ist, daßeine gewisse Verdrehung der Zuhaltung
gegenüber dem Sperrglied möglich ist (Fig. 2)-Die Führungsscheiben 13 besitzen nur
die eine dem Profil des Sperrgliedes entsprechende Randaussparung 34.
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Für den Diurchtritt des Schlüsselbartes besitzen die Zuhaltungen 12
eine konzentrische Bohrung, die durch gegenüberliegende Nuten 36 erweitert ist und
die :genau. der Breite des Schlüsselprofils entsprechen, so daß die Zuhaltungen
12 durch den Schlüssel 43 mitgenommen werden. Dagegen ist der Schlüsseldurchbruch
in den feststehenden Führungsscheiben 13 so groß, @daß sich der Schlüssel 43 frei
drehen kann.
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7aum besseren Verständnis wird der weitere Aufbau `,des Schlosses
in der nachfolgenden Erläuterung der Wirkungsweise beschrieben. Diabei wird von
der in der Fig. i gezeigten Neutralstellung des Schlosses iausgegangen.
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In dieser Neutralstellung ist in dem dem Schlüsselprofil entsprechenden
Schlüsselkanal des Innenzylinders 7 der Schlüssel 43 eingeschoben, der in diesem
Fall ein Meisterschlüssel zur Einstellung der Schließungskombination ist. Der Schlüssel
tritt mit seinem Ende 5o in die Schließnockenscheibe B ein und kuppelt diese mit
dem Innenzylinder 7. Zur Erhöhung der Schloßsicherheit kann dabei das Ende 5o des
Schlüssels etwa brahmaartig profiliert seixz und in neinentsprechendes - Gegenprofil
der Schließnockenscheibie eingreifen. Der nicht dargestellte Schlüsselkopf 44 des
Meisterschlüssels hat zur Unterscheidung vom Normalschlüssel nveckmäßig eine andere
Kopfform.
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Die Zuhaltungen 12 befinden sich in einer solchen Stellung, bei der
die dem Profil des Sperrgliedes entsprechende Randaussparung 34 oben ist, d. h.
,daß sie zusammen mit den gleichen Aussparungen 34 der feststehenden Führungsscheiben
und einem Teil der Bohrung 16 einen durchgehenden Kanal für das Sperrglied 17 bilden,
das mit seinem Ende 18 an der Sp:errnockenscheibe $ .anliegt und :dessen Zähne genau
in den Aussparungen 34 der Führungsscheihen 13 liegen.
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Durch eine Drehung des Meisterschlüssels 43 um 18o° wird durch seine
der Schließungskombination
entsprechenden Bartstufen 4.7 ein gewisser
Teil der Zuhaltungen 12 mitgenommen, so daß deren breitere Randaussparung 35 in
den Wirkungsbereich des Sperrgliedes 17 kommen. Gleichzeitig wird die Schließnockenscheihe
:durch den Schlüssel mitgedreht, so daß deren Aussparung i g dem Ende 18 des Sperrgliedes
17 gegenübertritt, welches nun unter der Wirkung seiner Feder 20 in die Aussparung
ig einrastet. Dadurch treten die Zähne des Sperrgliedes 17 von den Aussparungen
34. der Führungsscheiben in die Aussparungen 34. und 35 der Zuhaltungen i 2 über,
so daß jetzt sowohl die Zuhaltungen 12 als auch die Schließnockenscheibe 8 nicht
mehr durch den Schlüssel gedreht werden können. Nach Abziehen des Meisterschlüssels
befindet sich das Schloß nun in seiner Sperrstellung.
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Die weitere Betätigung des Schlosses erfolgt nun durch einen Normalschlüssel,
der die gleiche Schließungskombination wie der Meisters.chlüssiel aufweist, zum
Unterschied von diesem nur nach einer Drehung um 36o', also einer vollen Tour, abgezogen
werden kann.
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Dies wird dadurch erreicht, daß eine in der Zeichnung gestrichelt
dargestellte Bartstufe 51 des Normalschlüssels mit einer entsprechenden Nut 52 im
Mantelzylinder i zusammenwirkt, durch welche ein Abziehen des Normalschlüssels nach
einer Drehung um i8o° verhindert wird. Da der Mei:sterschlüssel 4.3 diese Bartstufe
5 i nicht besitzt, kann er schon bei i8o" Drehung ,abgezogen werden.
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Der Normalschlüssel betätigt die vorher durch den Meisterschlüssel
eingestellten Zuhaltungen 12, die jetzt nur um den der Breite ihrer im Sperr!-gliedb:ereich
befindlichen Randaussparungen 35 @entsprechenden Winkel verdreht werden können.
Dieser ist jedoch so bemessen, daß dabei durch die gleichzeitig mitgedrehte Schließnockens,cheibe
8 mittels einer abgeschrägten Seitenwand ihrer Aussparung ig das Ende 18 des Sperrgliedes
aus der Aussparung i g herausgeschoben und in die Stellung gebracht wird, bei der
die Zuhaltungen 12 sich frei in den Lücken der Zahnung des Sperrgliedes drehen können,
so daß die Betätigung des Schließwerkes über die Nocken g und io möglich ist.
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Um die Zuhaltungen 12 in ihrer jeweiligen Lage gegen eine etwaige
Selbstverstellung zu sichern, ist für jede der Zuhaltungen ein Rastgesperre vorgesehen,
welches aus einer im Mantelzylinder i geführten, in gegenüberliegende Rastkerben
37 der Zuhaltungen i2 einfallende Kugel38 besteht, die unter der Wirkung einer den
Mantelzylinder umgreifenden, in einer Nut geführten halbkreisförmigen Blattfeder
39 steht.
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Um zu verhindern, daß sich das Sperrglied 17 in seiner Bohrung verdreht
oder zu weit zurückgeschoben wird, weist die letzte der feststehenden Führungsscheiben
1:I anstatt der Randaussparung 34. eine Abflachung 4.2 auf, mit der sie in die doppelt
breite letzte Zahnlücke des Sperrgliedes eintritt.
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Weiterhin kann eine feststehende Führungsscheibe verwendet werden,
die eine den Zuhialtungsscheiben 12 entsprechenden Schlüsseldurchbruch mit Nuten
36 :aufweist. Eine solche beliebig an Stelle einer Zuhaltung 12 eipges:etzte Scheibe
15 erfordert seineentsprechende Aussparung 48 im Schlüsselbart, da sonst der Schlüssel
nicht gedreht werden kann. Diese Anordnung soll verhindern, daß das Schloß durch
einen nicht vollständig eingeführten Steckschlüssel betätigt werden kann.
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Eine weitere Erhöhung der Sicherheit des Schlosses kann durch eine
zusätzliche Anordnung an sich bekannter Zylinderstiftzuhaltungen erfolgen. In dem
Ausführungsbeispiel sind zwei derartige, durch die Bartstufen ¢5 und 4.6 des Schlüssels
betätigte Zylinderstiftpa.are 3o/26 und 3i/27 vorgesehen. Diese Zylinderstiftzuhaltungen
bieten den Vorteil, daß das Schloß ;auch zur Einrichtung von Hauptschlüsselanlagen
geeignet ist.
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Die vorstehend beschriebene Erfindung beschränkt sich nicht :auf das
in der Zeichnung @dargestellte Ausführungsbeispiel. Es ist z. B. ohne weiteres möglich,
den Innenzylinder 7 konzentrisch im Mantelzylinder i anzuordnen, mehr oder weniger
als zwei oder keine Stiftzuhaltun;gen zu verwenden, bzw. die Führungsscheiben schwächer
als die Zuhaltungen auszuführen, so daß eine größere Zahl von Zuhaltungen im Schloß
untergebracht werden kann.