-
Zapfvorrichtung für Fässer aller Art Die Erfindung bezieht sich auf
eine Zapfv orrichtung für Fässer aller Art. Es ist bekannt, in das Zapfloch einen
mit einem Hahn ausgerüsteten Zapfen einzuschlagen. Hähne neigen dazu, entweder festzusitzen
oder undicht zu sein. Auch muß de'r Benutzer darauf achten, daß der Hahn jedesmal
sorgfältig geschlossen wird. Gemäß der Erfindung wird deshalb vorgeschlagen, den
bekannten Zapfhahn durch ein selbsttätig schließendes, vorzugsweise unter Federwirkung
stehendes Ventil zu ersetzen. Zweckmäßig bildet der Zapfen zugleich das `'entilgehäuse,
indem die Längsbohrung des Zapfens einen erweiterten Teil besitzt, in welchem z.
B. ein spindelförmiger Ventilkörper geführt ist, der zweckmäßig eine Dichtungskappe
trägt. Der Ansatz des engeren Teils der Bohrung bildet den Ventilsitz. In weiterer
Erfindung ist ein Detätigungshebel für das Öffnen des Ventils entgegen der Federwirkung
als besonderer, loser Bauteil ausgebildet; die Einführungsöffnung im Ventilgehäuse
für diesen Betätigungshebel und der Hebel selbst sind gegebenenfalls wie Schloß
und SchlÜssel zueinander passend ausgebildet.
-
Weitere neue und fortschrittliche Merkmale von erfinderischer Bedeutung
ergeben sich aus der nachz21 Beschreibung in Verbindung mit der Zeichnung und den
Ansprüchen. Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel.
-
Fig. r zeigt schaubildlich ein Faß mit der eingesetzten Zapfvorrichtung;
Fig. 2 ist eine schaubildliche Darstellung der Zapfvorrichtung selbst;
Fig.
3, ist ein: Längsschnitt durch die Zapfvorrichtung in größerem 'Maßsfabe
und ' Fig. 4 die zugehörige Ansicht, teilweise im Schnitt, bei um gor' gedrehter
Vorrichtung.
-
Die als Ganzes mit 2 bezeichnete Zapfvorrichtung wird in das Zapfloch
eines Fasses i ebenso eingesetzt, wie die bekannten Zapfhähne. Die Zapfvorrichtung
besteht aus dem Ventilgehäuse 3, das sich nach der einen Seite in den schwach kegelförmigen
Zapfen 4 fortsetzt und auf der anderen Seite einen in derselben Achsrichtung liegenden
Ansatz 5 aufweist. Die Teile 3, 4 und 5 können aus einem Stück bestehen. In den
einen Stutzen bildenden ,Ansatz 5 ist ein. Stopfen 6 eingesetzt. Aus dem Ventilgehäuse
3 ragt das Ablaufrohr 7 quer heraus, ebenso, jedoch um go° versetzt zum Rohr 7,
ein Betätigungshebel B. Stopfen g und io verschließen im Ventilgehäuse vorgesehene
Montageöffnungen.
-
Die Geh!äiuseteile 3, 4 und 5 sind in; Achsrichtung durchbohrt. Der
obere Teil dieser Bohrung i i ist erweitert; in ihm ist ein spindelförmiger Ventilkörper
1,2 lose geführt. Dieser trägt an seinem unteren Ende eine zum Beispiel mittels
einer Schraube 14 befestigte Dichtungskappe 13 aus Gummi oder dergleichen. Der Ansatz
des engeren Teils der Bohrung i i bildet den Ventilsitz, auf dem bei geschlossenem
Ventil die Dichtungskappe 13 aufsitzt. Der Ventilkörper 12 weist einen Querschlitz
15 auf, in den, wie weiter unten erläutert ist, ein Betätigungshebel 8 eingreifen
kann. An seinem der Dichtungskappe entgegengesetzten Ende besitzt der Ventilkörper
einen Ansatz 16 geringeren Durchmessers, auf den die- Ventilfeder 17 aufgeschoben
ist, die zwischen dem Ventilkörper und dem in eine sich kegelförmig erweiternde
Ausnehmung des Stutzens 5 eingesetzten Stopfen 6 eingespannt ist. Die Stopfern g
und io verschließen Montageöffnungen i8 und ig.
-
Während der Stopfen 6 rund und schwach kegelförmig ist, .sind die
Stopfen g und io flach; sie besitzen jedoch zweckmäßig ebenfalls leichte Steigung.
-
Der Betätigungshebel 8 besitzt einen Ansatz 2o, dessen Ende 2r in;
den Schlitz 15 durch die im Ventilgehäuse vorgesehene Öffnung 22 :hindurchgeschoben
werden kann. Zweckmäßig sind der Ansatz 2o, die Einführungsöffnung 22 und der Schlitz
15 flach, so daß der Betätigungshebel gegen Verdrehung gehalten ist. Wenn der Betätigungshebel
8 in FIg. 4 nach unten, in Fig. i und 2 nach hinten gedrückt wird, wälzt sich der
Ansatz 2o auf dem Grund der Einfährungsöffnung 22 derart ab, daß das Ende 21 des
Hebels 8 den Ventilkörper 12 anhebt, die Dichtungskappe 13 von ihrem Sitz also abhebt
und somit das Ventil öffnet. Nur solange auf denn Hebel 8 ein zur Überwindung der
Kraft der Feder 17 ausreichender Druck ausgeübt wird, kann der Faßinhalt durch das
Ablaufrohr 7 ausfließen. Sobald der Hebel 8 losgelassen wird, schließt die Feder
17 das Ventil selbsttätig. Es ist also zum Beispiel möglich, ohne .weiteres Kinder
mit dem Abfüllen von Faßinhalt zu beauftragen. Wenn ein unter das Ablaufrohr 7 gesetzter
Krug gefüllt .ist, braucht der Betätigungshebel nur losgelassen zu werden, ohne
daß befürchtet werden inuß, das Faß könnte wegen unrichtiger Handhabung des Verschlusses
allmählich leerlaufen.
-
Die Dichtungskappe 13 ist zweckmäßig so bemessen, daß sie auch an
ihrem Umfange, also in dem den Ventilkörper führenden Raum dichtet, so däß der Faßinhalt
nicht bis zur Feder 17 gelangen kann.
-
Wenn, wie beschrieben, der Betältigungshebel einen besonderen Bauteil
darstellt, kann durch schlüsselähnliche Ausbildung des Hebels und durch schloßä:hnliche
Ausbildung der Einstecköffnung im Ventilgehäuse dafür gesorgt sein, daß ein unbefugtes
Öffnen der Zapfvorrichtung nicht ohne weiteres möglich ist.
-
:Die bauliche Ausbildung der Vorrichtung läßt viele Abänderungsmöglichkeiten
zu. Statt eines zylindrischen oder spindelförmigen Ventilkörpers können Ventilkörper
beliebiger anderer Gestalt, z. B. auch Rippenkörper, Verwendung finden. Die Feder
17 kann; gegebenenfalls durch einen Kraftspeicher anderer Art, insbesondere durch
ein: Gewicht ersetzt sein. Statt eines einen besonderen Bauteil bildenden Betätigungshebels
kann ein um eine Achse schwenkbar gelagerter Betätigungshebel verwendet sein. Dieser
kann zum Beispiel unter einen Ansatz des Ventilkörpers greifen, der nicht durch
einen Schlitz wie 15 gebildet zu sein braucht. Es ist auch möglich, das am Ventilkörper
angreifende Ende des Betätigungshebels gabelförmig auszubilden und einen mit dem
Ventilkörper verbundenen Zapfen umgreifen zu lassen, oder eine Stift-Schlitz-Verbindung
anzubringen.' Wenn die Gehäuseteile 3, 4 und 5 nicht aus einem Stück bestehen, können
die Montageöffnungen 18 und, ig mit ihrem Verschlußstopfen gegebenenfalls wegfallen:
Umgekehrt kann das Ablaufrohr 7, statt ein besonderer Bauteil zu sein, mit dem Gehäusekörper
aus einem Stück bestehen.
-
Bei dem gezeichneten Beispiel ist davon ausgegangen, daß sämtliche
Teile der Vorrichtung außer der Ventilfeder 17 und der Dichtungskappe 13 aus Holz,
vorzugsweise Hartholz, bestehen. Die Vorrichtung läßt sich jedoch auch aus anderen
metallischen oder nichtmetallischem Werkstoffen herstellen; auch können die einzelnen
Teile der Vorrichtung aus verschiedenartigen Werkstoffen bestehen.; das Ablaufrohr
7 kann z. B. aus Porzellan oder sonstigem keramischem Werkstoff sein. Besonders
wenn die Dichtungskappe 13 [infolge ihrer Beschaffenheit es sicher verhindert, daß
Flüssigkeit bis zur Feder 17 gelangt, ist es zweckmäßig, die Ventilfeder aus nicht
rostendem bzw. gegenüber dem Faßinhalt korrosionsbeständigem Werkstoff herzustellen.
Die Verschlußstopfen können aus anderem Werkstoff bestehen wie das Gehäuse. Die
Herstellung aus Holz hat sich jedoch bei Versuchen bewährt; in der feuchten Kelleratmosphäre,
in der gefüllte Fässer in der Regel aufbewahrt werden, sitzen derartige Verschlußstopfen
absolut dicht. Auch das Ablaufrohr 7 braucht, wenn es aus Holz ist, nur mit Reibungssitz
eingeschoben zu sein. Befestigungsgewinde
oder ähnliche Verbindungsmittel
sind also entbehrlich.