-
Polarisiertes Relais Zur Lagerung des Ankers polarisierter Relais
benutzt man Achsen, Federn oder Schneiden. Bei Achslagerung und Schneidenlagerung
ist es vorteilhaft, daß ein bestimmter Drehpunkt vorhanden ist, während andererseits
die Lagerreibung sich nachteilig bemerkbar macht. Auch sind Achs- und Schneidenlagerungen
bei Massenfabrikation nur schwer mit der erforderlichen Genauigkeit herzustellen.
-
Aus diesem Grunde ist man zu einer Federlagerung übergegangen, bei
der der Anker an dem einen Ende einer mit ihrem anderen Ende fest eingespannten
Blattfeder befestigt ist. Gegenüber der Achslagerung bat die Federlagerung den großen
Vorteil, daß Lager und ihre Reibung nicht vorhanden sind. Außerdem !kann .die Kraft,der
Lagerfeder in einem bestimmten Verhältnis zu den magnetischen Kräften gewählt werden,
so daß dadurch die Empfindlichkeit des Relais erhöht werden kann. Andererseits ist
bei einer Blattfederlagerung der Drehpunkt des Ankers nicht genau definiert und
deshalb die Bewegungen des Ankers nicht eindeutig. Dies läßt sich zwar dadurch bis
zu einem gewissen Grad beheben, daß man die Blattfeder beiderseits eines Drehpunktes
fest einspannt, so daß sich nur eine kurze Strecke ergibt, auf der der Drehpunkt
liegen kann. In diesem Falle ergibt sich aber eine besonders hohe Beanspruchung
des Federmaterials, die bis zu unzulässig hohen Werten führt, und ein paralleles
Durchschwingen bzw. Verkanten über das Federdiagonal des Ankers ist ebenfalls noch
nicht ganz beseitigt. Weiterhin macht bei der Blattfederlagerung die genaue plane
Bearbeitung der Einspannflächen Schwierigkeiten.
Sind die Einspannflächen
ein wenig gewölbt, so ergibt sich dadurch eine Wölbung der Blattfeder selbst, die
zum Auftragen einseitiger Kräfte führt.
-
Es ist bekannt, den Anker an einem bevdendig befestigten Band od.
dgl. aufzuhängen. Diese Anordnung hat nur dann genügende Stabilität, wenn die Abmessungen
und Querschnitte dieses Bandes hinreichend sind. Bei derartigen Abmessungen ist
aber die Ansprechempfindlichkeit eines derartigen Relais sehr ungenügend.
-
Gemäß !der Erfindung wird der den Anker tragende Träger, wie z. B.
Draht oder Band, `.mit seinen Enden an zwei Punkten eines vorgespannten Rahmens
befestigt. Dadurch wird auch bei geringen Querschnitten des Trägers eine große Stabilität
und damit eine sehr stark erhöhte Ansprechempfindlichkeit des Relais bei kleinen
Abmessungen erreicht. Bei einer derartigen Ausführungsform kann man den Anker im
Rahmen befestigen und ihn dann in dem die Kontaktschrauben enthaltenden Bock, der
vorzugsweise aus Keramik besteht, montieren und justieren, ehe durch den weiteren
Zusammenbau das Magnetsystem einenEinfluß hat. Der vorgespannteRahmen mit dem am
Träger aufgehängten Anker wird besonders zweckmäßig an einem vorzugsweise aus Keramik
bestehenden Bock befestigt, der seinerseits gegen das Magnetsystem verschiebbar
auf der Grundplatte des Relais befestigt ist. Dadurch ist eine zuverlässige und
schnelle Einstellung des Ankers im Luftspalt erreichbar.
-
In den Fig. i bis 4. ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
-
Das in seinem grundsätzlichen Aufbau bekannte Relais besitzt eine
einzige Erregerspule i für den Wechselfluß, der sich über Weicheisenteile 2 und
3 und einen Luftspalt q schließt: Der Weicheisenkreis besteht aus Einzelblechen,
die in senkrechter Richtung übereinander gestapelt sind. Der Kern der Spule i wird
in der Weise gebildet, daß beispielsweise das unterste Blech aus einem Stück mit
dem Blech (Teil 2) des Wechselflußkreises 'verbunden ist. In Bohrungen der Bleche
ragen zwei Schrauben 7 und 8, deren Schäfte 9 aus Weicheisen gefertigt sind, während
die Köpfe aus einem unmagnetischen !Material, beispielsweise aus Messing, bestehen.
Der Dauermagnet iö hat die Gestalt eines liegenden L, und sein Fluß, verläuft über
ein Weicheisenstück ri, die obenerwähnten Schrauben 9 und einen sie umgebenden Luftspalt
in die Weicheisenteile :2 und 3, deren Querschnitt entsprechend vergrößert ist.
Der Daüerfluß teilt sich also und fließt dann aus den Teilen 2 und 3 in den Luftspalt
q. und den in diesem Luftspalt schwingenden Anker i2, der in Fig. 3 besser sichtbar
dargestellt ist. Durch die Bleche des Ankers fließt der Fluß über die waagerechten
Flußlappen .i@g wieder zum Gegenpol des Ankers. Der Anker besteht aus zwei Blechen
13,
i4., die zusammengenietet sind und an ihrem vorderen Teil aufgeschraubt
oder aufgenietet zwei Kontaktreibfedern i5 und 16 tragen. Diese Kontaktreibfedern
arbeiten zusammen mit den festen Gegenkontakten 17 und 18, die in bekannter
Weise verstellbar sind: Zwischen den Blechen @r3 und 1q. des Ankers ist ein Federblech
28 mit eingenietet, das die aus Fig. q. erkennbare Form hat und bei dem die schmalen
Stellen das Band 2o bilden. Dieses Federblech ist mit den Löchern n@i und 22 mit
den Blechen 13 und u4 verbunden und mit den Löchern 23 und 24. mit einem Metallrahmen
25
durch Schrauben 26 und 27 verbunden. Der Metallrahmen seinerseits kann
durch Schrauben 28 und 29 mit dem Bock 30 für die festen Gegenkontakte verbunden
werden. Dieser Bock 3o besteht beispielsweise aus einem Isoliermaterial; Preßstöff
oder vorzugsweise aus einer Keramik und ist z. B. vor Anziehen der Befestigungsschrauben
32, 33 gegen das Magnetsystem verschiebbar auf der Grundplatte des Relais befestigt.
Die Stromzuführung zum Anker kann durch das Band 2e erfolgen. Der Anschluß der Schaltung
erfolgt dann zweckmäßig an einer der Schrauben !28 und 29 des Rahmens 25.
-
Dreht sich nun bei Erregung der Spule i der Anker unter Verdrehung
des Bandes 2o, so wird eine Kraft entstehen, die das Band auf Zug beansprucht. Diese
Zugkräfte können aber bei der Anordnung nach der Erfindung nicht zur Zerstörung
des Bandes führen, weil dieses an Odem Rahmen 25, der etwa die Form einer Ellipse
hat, angeordnet ist. Dieser Rahmen ist nicht starr, sondern so weit federnd ausgebildet,
daß er durch die Zugkraft der Feder ein wenig aasgelenkt wird. Das Band wird in
dem Rahmen so befestigt, daß der Rahmen beim Anziehen der Schrauben 26 und
237 eine Vorspannung besitzt. Durch den federnden Rahmen wird dann das Band
immer gespannt gehalten, so daß ein eindeutiger Drehpunkt für- den Anker entsteht
und trotzdem bei richtiger Bemessung der Kräfte eine überbeanspruchung des Bandes
vermieden ist.