DE87329C - - Google Patents
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Classifications
-
- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F42—AMMUNITION; BLASTING
- F42B—EXPLOSIVE CHARGES, e.g. FOR BLASTING, FIREWORKS, AMMUNITION
- F42B10/00—Means for influencing, e.g. improving, the aerodynamic properties of projectiles or missiles; Arrangements on projectiles or missiles for stabilising, steering, range-reducing, range-increasing or fall-retarding
- F42B10/02—Stabilising arrangements
- F42B10/26—Stabilising arrangements using spin
- F42B10/28—Stabilising arrangements using spin induced by gas action
- F42B10/30—Stabilising arrangements using spin induced by gas action using rocket motor nozzles
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- Aiming, Guidance, Guns With A Light Source, Armor, Camouflage, And Targets (AREA)
Description
KAISERLICHES
PATENTAMT
PATENTSCHRIFT
KLASSE 72: ^Schusswaffen und Geschosse.
EUG. TURPIN in COLOMBE (Seine, Frankreich).
Kriegs-Rakete.
Pätentirt im Deutschen Reiche vom 13. Oktober 1894 a^·
Die Kriegs-Raketen, auch G ο ngr eve'sehe
Raketen genannt, sind lange Zeit gebräuchlich gewesen und haben unter gewissen Umständen
grofse Dienste geleistet. Infolge ihrer geringen Treffsicherheit ist die Verwendung dieser Raketen
aber völlig aufgegeben worden.
Man hat zwar versucht, die Treffsicherheit dadurch zu erhöhen, dafs man dieselben mit
Schraubenflügeln versah, auf welche während des Fluges die Luft oder auch die aus der
Rakete ausströmenden Gase einwirkten, und welche die Rakete in Umdrehung versetzen
sollten. Die hierdurch erzielte Umdrehungsgeschwindigkeit der Rakete war aber viel zu
gering, als dafs die Treffsicherheit dadurch in irgend einer Weise erhöht worden wäre.
Bei dem vorliegenden Raketengeschofs wird nun die gewünschte Treffsicherheit in vollkommener
Weise dadurch erzielt, dafs das aus Kartusche und Kugel bestehende Geschofs schon
vor seinem Abfeuern auf mechanischem Wege in schnelle Umdrehung versetzt wird, und dafs
nach dem Abfeuern die Reactionswirkung der auf geeignet angebrachte Schraubenflügel wirkenden
Pulvergase dazu benutzt wird, die Umdrehungsgeschwindigkeit zu vergröfsern bezw.
beizubehalten. Des bisher erforderlichen langen Raketenstockes bedarf ein derartiges Raketengeschofs
nicht, was ein sehr wesentlicher Vortheil ist, da diese langen Stöcke sehr viel Platz
einnehmen und die Handhabung der Raketen wesentlich erschweren.
Die Richtung wird diesen Raketengeschossen durch lange rohrförmige Gestelle gegeben, in
denen sie entlang gleiten, wenn sie sich nach dem Anzünden ihres Treibsatzes in die Luft
erheben.
Um nun zu verhindern, dafs die Umdrehungsgeschwindigkeit des Raketengeschosses
auf seinem Wege durch das Führungsgestell durch die entstehende Reibung wesentlich vermindert
werde, ist das Geschofs drehbar in einem besonderen nicht rotirenden Mantel oder
Gestell gelagert, welcher mit geeigneten Führungen in dem Leitrohr oder Gestell geführt
wird.
Das Raketengeschofs besteht, wie aus der beiliegenden Zeichnung zu ersehen ist, im
wesentlichen aus der Patrone 1 und dem eigentlichen Geschofs 2, welche fest mit einander verbunden sind. Das Geschofs ist mit
einem brisanten Sprengstoff, Melinit, Dynamit oder dergl. gefüllt, während die Patrone den
Treibsatz von zunehmender Verbrennungsgeschwindigkeit enthält, welcher in bekannter
Weise durch die Reactionswirkung der ausströmenden Verbrennungsgase das Raketengeschofs
forttreibt.
Diese beiden fest mit einander verbundenen Theile tragen zwei Drehzapfen, mit denen sie
in dem Mantel 8 gelagert sind, und zwar einen an der Spitze, den anderen am Boden des Geschosses.
Der vordere Drehzapfen wird durch die cylindrische Spitze 3 des Geschosses selbst
gebildet, in welcher der Zünder 4 von beliebiger Construction angebracht ist. Der
hintere Drehzapfen 5 ist am Boden des Geschosses angebracht. Am hinteren Ende der
Patrone sind innerhalb der äufseren Umhüllung Schraubenflügel 7 von schwacher Steigung angeordnet,
gegen welche die ausströmenden Gase treffen und dadurch drehend auf das Geschofs
einwirken.
Der hintere Zapfen 5 des Geschosses tritt durch das Lager 11 des Mantels 8 nach hinten
hinaus und ist mit einer viereckigen Vertiefung versehen zur Aufnahme eines entsprechend
viereckig gestalteten Kopfes der Welle 10 eines schnell laufenden Motors 9.
Mittelst dieses Motors wird das Raketengeschofs in schnelle Umdrehung versetzt, und
wenn dann das Geschofs die erforderliche Umdrehungsgeschwindigkeit erreicht hat, wird der
Treibsatz der Patrone 1 entzündet, so dafs sich das beständig rotirende Raketengeschofs in die
Luft erhebt, unter Beibehaltung der gegebenen Richtung.
Der Mantel 8 kann in verschiedener Weise ausgeführt werden und aus einem vollen Rohr
oder auch aus einem aus Stäben gebildeten Rahmen bestehen. Der Mantel kann auch so
angeordnet werden, dafs er das Geschofs freigiebt, sobald er das Führungsgestell verlassen
hat, so dafs er zu Boden fällt, während das rotirende Geschofs allein weiter fliegt. Gewünschten
Falles kann man den Mantel auch doppelwandig herstellen, so dafs eine Luftkammer
gebildet wird, welche verhindert, dafs das Geschofs im Wasser untergeht, so dafs
dasselbe auch als Torpedo benutzt werden kann.
Das Geschofs 2 kann aufser der Sprengladung auch noch kleinere Geschosse enthalten, nach
Art eines Shrapnells.
Claims (2)
1. Eine Kriegs-Rakete, bestehend aus einem
Mantel (8) und einem in diesem drehbar gelagerten Geschofs (1, 2), welches letztere
vor dem Abfeuern auf mechanischem Wege
, in schnelle Umdrehung versetzt wird, während nach dem Abfeuern die auf am hinteren
Ende der Rakete angeordnete Schraubenflügel (7) einwirkenden Verbrennungsgase des Treibsatzes die Drehung unterstützen.
2. Eine Ausführungsform der unter 1. gekennzeichneten
Rakete, bei welcher der Mantel (8) doppelwandig ausgeführt ist und
eine Luftkammer bildet, so dafs die Rakete im Wasser schwimmt und auch als Torpedo
benutzt werden kann.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE87329C true DE87329C (de) |
Family
ID=359315
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DENDAT87329D Active DE87329C (de) |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE87329C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1052862B (de) * | 1941-08-26 | 1959-03-12 | Wasagchemie Ag | Verwendung einer ausschliesslich vorschiebenden Rueckstosstreibladung fuer den Abschuss eines fluegelstabilisierten Raketengeschosses |
-
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- DE DENDAT87329D patent/DE87329C/de active Active
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1052862B (de) * | 1941-08-26 | 1959-03-12 | Wasagchemie Ag | Verwendung einer ausschliesslich vorschiebenden Rueckstosstreibladung fuer den Abschuss eines fluegelstabilisierten Raketengeschosses |
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