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Verfahren zum Herstellen einer Matrize aus Kunststoff Die Erfindung
betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer Matrize aus Kunststoff.
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Matrizen aus Kunststoff sind bereits bekannt. Sie werden insbesondere
in Verbindung mit Klischees verwendet, die aus verhältnismäßig weichem Material,
z. B. Kautschuk, hergestellt sind. Während sich diese- bekannten Matrizen. für diesen
Verwend;ungs.z@veclc gut bewährt haben, haben, sie sich als ungeeignet beim Zusammenarbeiten
mit Klischees erwiesen, die aus härterem Material her-,stellt sind. Diese Mängel
haben sich als besonders unangenehm bei den Versuchen gezeigt, nicht nur die Matrizen"
sondern auch die Klischees aus einem Kunststoff herzustellen.
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Die Erfindung hat sich die Aufgabe gestellt, eine Kunststoffmatrize
zu schaffen, die auch im Zusammenwirken mit Klischees, die aus härterem Material
als Kautschuk hergestellt sind, einwandfrei zu arbeiten, vermag.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, da,ß die Matrize
in zwei Schichten aus einem unter Einwirkung von Wärme und Druck härtbar:enKunstharz
hergestellt wird, wobei das Kunstharz der ersten, dünnen, nach der Bildseite gekehrten
Schicht (B:il-dsch.icht) derartig ansbgewäh:lt ist" d'aß es; schon nach kurzzeitiger
Anwendung von Wärme und Druck härtet, während fair die zweite Schicht (Grundschicht)
ein Kunstharz gewählt wird, dessen Härtung erst nach längerer Anwendung von Wärme
und Druck durchgeführt ist. Auf diese Weise ergibt sich eixie Matrize, die die,
Zeichnung des Bildes, gleichgültig ob es sich um eine Strichätzung oder um Autotypie
handelt, einwandfrei wiedergibt. Die Teile der Zeichnung neigen
nicht
zum Ausbrechen,- agch wenn die Matrize für die Pressung eines Klischees verwendet
wird, das_ aus. härterem. Material hergestellt ist. Hierbei ist vor allem die Herstellung
des. Klischees aus einem härt- oder nichthärtbaren: Kunstharz in Beträcht gezogen.
Besonders hervorzuheben ist, daß der Erfin:dungsgegetristand: im Zusammenwirken-
mit dem Klischee. nicht- zum Festkleben und nicht zum, Blasenbinden neigt. Durch
die Erfindung wird erreicht, daß sich schon eine starre, dünne Bildschicht nach
kurzzeitiger Anwendung von Wärme und-Druck bildet, die, wie die Erfahrung gezeigt.
hat, für die Matrize ein Gerippe bildet, das ein einwandfreies Zusammenwirken mit
dem Klischee sicherstellt. Dieses Gerippe ist insbesondere auch deshalb wichtig;
weil gerade diejenigen Teile .der Matrize, die herausragen und demgemäß einem geringeren
Druck beim Warmpressen während ihrer Herstellung ausgesetzt sind, dazu neigen, eine
geringere Festigkeit im Volumen der Masse zu. haben. Diese erhabenen Stellen der
Matrize werden aber bei der Klischeeherstellung eher stärker beansprucht, so daß
sich ihre geringere Volumenfestigkeit besonders. ungünstig auswirkt. Nach sofortiger
Bildung dieser Bildschicht erfordert die Abhärtung der Grundschicht noch so lange
Zeit, daß das darin befindliche Harz je nach den Einprägungen der Bild'schlcht zu
fließen vermag, 'so, daß siech am Schluß eine-verhältnismäßig gleichmäßige Grund-Schicht
bildet, die in, abgehärtetem Zustande eine einwandfreie Abstützung der Matrize zu
bilden vermag. Die auf diese Weise hergestellten Matrizen haben sich in hervorragender
Weise, insbesondere auch bei der Herstellung von Klischees bewährt, die ebenfalls;
aus einem härt oder n.ichthärtbaren Kunstharz hergestellt sind.
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Vorzugsweise werden die bedden Schichten der Matrize aus dem gleichen
Kunstharz hergestellt, indem die Härtung des für die Bildschicht benutzten, Kunstharzes
vor der Verbindung weiter vorangetrieben ist als: de des für die Grundschicht benutzten
Kunstharzes. Es ist: auf diese Weise- besonders einfach möglich, eine einwandfreie
Verbindung der beeiden Schichten sicherzustellen. Gemäß der Erfindung werden vorzugsweise
als härtbares Kunstharz die sogenanuten. Phenop:laste benutzt, also die Kunstharze,
die durch Kondensation von Phenolen, insbesondere Phenol und technischem Kresol
mit Aldehyden, hauptsächlich Formasdehyd, entstehen. Hierbei empfiehlt es sich vor
allem, die Grundschicht aus einem - Resol herzustellen, das auch als Anfangsharz
oder A-Type bezeichnet wird, während die Bildschicht - aus, einem Resitol hergestellt
wird., das, auch als Zwischenharz oder Bg-Type bezeichnet wird. Bei der weiteren
Härtung gehen dann beide Schichten, wne beischrieben, in den Endzustand über, bci
dem das Kunstharz. auch als Resit oder C -Type bezeichnet wird:. In-jedem
Fall handelt es sich also um Phenoplaste, die durch Kondensation mi.t @ besischen
Katalysatoren entstanden sind. Unter Umständen kann. es sich empfehlen, baii der
Verarbeitung dieser mit-Hillfe von basischen Katalysatoren entstandenen Kunstharze
Kunstharze zuzusetzen,, bei deren -Herstellung saure Katalysatorenbenutztworden-sind.
Hierzu gehören die praktisch nur schwer härtbaren Harze und insbesondere die Novolake.
Sie können insbesonderedazu benutzt werden, um das. Resol oder Resitol, das für
die Grundschicht bzw. für die Bildschicht benutzt wurde, zunn Zwecke der Verarbeitung
in den flüssigen Zustand zu überführen.
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Gemäß der Erfindung wird das in körniger fester Form angelieferte
Resitol (B-Type) der Bildschicht zu einem feinen., etwa staubförmigen Pulver vermahlen.
Es. hat sich herausgestellt, daß es nur auf diese Weise möglich ist, das Resitol
für die Bildschicht in derartig feiner und gleichmäßig verteilter Form aufzubringen,
daß sich eine einwandfreie Matrize ergibt. Vorzugsweise ist das pulverförmige Resitol
(4-Type) in einer leicht verdampfbaren Flüssigkeit zu verteilen, wozu insbesondere
Spiritus benutzt werden kann. Hierbei. kann es sich. empfehlen, in begrenztem Ausmaße
(ioo/o) Novolak zuzusetzen, der bei. genügender Anwendung von Wärme und Druck und
bei reichlichem. Vorbandensein von Formaldehyd bzw. Hexam:ethylen-Tetra: min in
den gehärteten Zustand übergeht.
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Eine besondere feine und gleichmäßige Verteilung des Res ,tols (B-Type)
der Bildschicht ergibt sich dadurch, daß das Pulver bzw. die Flüssigkeit, in der
sich fein verteilt das Pulver befindet, unter Druck zerstäubt oder verstäubt wird.
Hierzu kann beispielsweise eine übliche Spritzpistole benutzt werden.
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Zum Aufbau der Grundschicht wird zweckmäßigerweise das Resol (A-Type)
in flüssiger Form angeliefert und verdünnt, beispielsweise mit Hilfe von Spiritus.
Eine -5oo/oige Verdünnung hat sich zweckmäßig herausgestellt. Mit dieser Flüssigkeit
sind zweckmäßngerweis e zum Aufbau der Grundschicht Schichten oder Folien aus saugfähigem
Stoff, z. B: Papier, Karton, Pappe oder Textilien, zu tränken. Unter Umständen kann
die Grundschicht auch nur aus: ,einer auf diese Weisse getränkten Pappe bestehen.
Auf die so gebildete, noch nicht gehärtete Grundschicht: wird; das Resitol der Bildschicht,
das pulverförmig zermahlen und vorzugsweise in Spiritus und Novolak fein zerteilt
ist, insbesondere mittels. einer Spritzpistole dünn ausgespritzt, so daß
sich eine gleichmäßige Schicht von feinkörnigem aus Resitol bestehendem Pulver auf
der Grundschicht aus Resol bildet. Danach kann die Matrize hergestellt werden, indem
die: beiden Schichten zusammen mit, einer Strichätzung oder A,utotypie unter einer
beheizbaren Presse unter Druck gesetzt werden. Zum Abhärten beträgt die Temperatur
etwa, i5d°; wobei das Verfahren etwa über 1/2 Stunde auszudehnen ist. Hierbei ist
auf an sich bekannte Weise die Presse mehrere: Male zu entlasten, um das Entweichen
von Gasen und Luft aus der Masse zu ermöglichen.