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Vorrichtung zum Schließen eines mehreckigen Behälters aus Papier,
Karton oder einem ähnlichen formbaren Werkstoff Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung
zum Schließen eines mehreckigen Behälters aus Papier, Karton .oder einem ähnlichen
formbaren Werkstoff, bei welcher zwei ungleich lange Preßbackenpaare gegen einen
inneren Gegenstempel bewegt werden, nach Anspruch 9 des Patents 719 761.
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Bei dieser bekannten Vorrichtung werden an Rollenhebeln angeordnete
äußere Preßbacken angewandt, welche eine Einwärtsbewegung ausführen, die etwa senkrecht
zu den zu vierpressenden Flächen des Behälters verläuft. Hierbei sind die Preßbacken
starr an den Rollenhebeln angebracht. An anderen bekannten Anpreßvorrichtungen sind
die Preßbacken an Schiebern, die sich in einer etwa senkrecht zu den zu vierpressenden
Flächen verlaufenden Ebene hin und her bewegen, angebracht. Hierbei sind die Preßbacken
starr mit den Schiebern verbunden.
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Zur Herstellung einer dichten Verbindung zwischen Verschlußteilen
und Behälterunterteilen bzw. Behältermantel eines aus Papier, Karton od. dgl. bestehenden
Behälters sind erhebliche Drücke erforderlich. Diese Drücke sollen sich möglichst
gleichmäßig auf alle Teile ,der zu vierpressenden
Flächen des' zu
' verschließenden Behälters auswirken können. Bei den bekannten Vorrichtungen mit
starr an den Schiebern angebrachten Preß= backen müssen die Schieber außerordentlich
genau arbeiten, uni einen gleichmäßigen Anpreßdruck zu erhalten. Dies bedeutet eine
Bearbeitung der ` Schieber mit- einer Genauigkeit, die praktisch nur dü.tch1este-Feinarbeit
erreicht wird. Jedoch selbst mit bester Feinarbeit läßt es sich nicht vermeiden,
daß im Lauf des Dauerbetriebes ein gewisser Verschleiß und dadurch eine Ungenauigkeit
auftreten wird. Hinzu kommt, daß der zu verpressende Werkstoff der Behälter ebenfalls
Unterschiede in seiner Stärke aufweist, welche durch die starr angeordneten Preßbacken
nicht berücksichtigt werden können.
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Bei einer Vorrichtung zum Schließen-eines mehreckigen Behälters aus
Papier; Karton oder einem ähnlichen formbaren Werkstoff, bei welcher zwei ungleich
lange Preßbackenpaäre gegen einen inneren Gegenstempel bewegt werden, nach Anspruch
9 des Patents 719 761, sind nun gemäß der Erfindung bei Verwendung von in einer
Ebene hin und her bewegbaren Schiebern die Preßbacken in der Bewegungsebene der
Schieber gelenkig an den Schiebern angeordnet. Durch diese Maßnahme sind die Preßbacken
nicht starr mit den Schiebern verbunden, sondern schwenkbar, wodurch sie sich den
zu verpressenden Flächen jeweils anpassen können. Eine äußerst genaue Bearbeitung
der hin und her bewegbaren Schieber ist nicht erforderlich.
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Gemäß - weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind die Preßbacken mit
einem etwa halbzylindrischen Gelenkstück od. dgl. versehen,- das in einer entsprechenden
Aussparung der hin und her bewegbaren Schieber drehbar gelagert ist. Das Gelenkstück
kann als Teil der Preßbacken ausgebildet oder vorzugsweise als Einzelstück lose
zwischen der Preßbacke und dem Schieber angeordnet sein. Im letzten Fall besteht
keine feste Verbindung zwischen der Preßbacke und dem Schieber. Vorteilhaft sind
daher die Preßbäcken mit Aussparungen versehen, in welche am Schieber fest angebrachte
Finger eingreifen,- die beim Rückgang der Schieber die Preßbacken mitnehmen. Zum
-Tragen der Preßbacke und des Gelenkstückes, ist zweckmäßigerweise am Schieber eine
Platte angebracht.
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Beim Arbeiten der Vorrichtung kann es erforderlich sein, daß die Preßbacke
zum Zweck des Auswechselns od. dgl. aus der Einrichtung herauszunehmen ist. Es ist
daher zweckmäßig, die die Preßbacke und das Preßstück tragende Platte am Schieber
verschiebbar anzuordnen. Vorzugsweise ist jedoch die Verschiebung der Platte so
begrenzt, daß bei vollständig zurückgezogener Platte nur die Preßbacke und nicht
das Gelenkstück nach unten absinken kann. Da meistens für den Preßvorgang die Preßbacken
stark erhitzt werden, ist die leichte Wegnahme der Preßbacken durch einfaches Zurückziehen
der Platte vorteilhaft. -Wie im Hauptpatent angegeben, führen die Preßbäcken paarweise
nacheinander ihre Einsatzbewegung. aus. Damit ein einwandfreies Arbeiten der Vorrichtung
bei einer derartigen Arbeitsweise gewährleistet ist, sind die Preßbacken nicht nur
durch das halbzylindrische Gelenkstück schwenkbar; sondern auch noch seitlich verschiebbar
angeordnet. Hierdurch wird die Anpassungsfähigkeit der Preßbacken noch erhöht. Um
die seitliche Ver-- schiebbarkeit der Preßbäcken zu ermöglichen, sind die Aussparungen
sowie die Einschnitte in den Preßbäcken für die Rückziehfinger größer als die entsprechenden
Abmessungen der Finger.
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Nachstehend wird die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel für einen
viereckigen Behälter beschrieben. Es zeigt Abb. i eine Draufsicht der Gesamtanordnung,
Abb.2 in größerem Maßstab eine Draufsicht auf die Anordnung einer Preßbacke, Abb.
3- einen- Schnitt Ä-B der Abb. 2, Abb. 4 einen Schnitt C-D der Abb. 2.
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Der Verschluß des Behälters i wird von vier Seiten angepreßt (s. Abb.
i). Zu diesem Zweck sind die vier Anpreßbacken 2 bis 5 vorgesehen. Diese Anpreßbacken
sind an entsprechenden Schiebern 6 bis 9 angebracht. Durch nicht dargestellte Mittel
werden diese Schieber 6 bis 9 in den Schieberführungen 1o hin und her bewegt.
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Die Abb. 2 bis 4 geben ein deutliches Bild von der Anordnung der Preßbacken
an den Schiebern. Diese Abbildungen zeigen die Anordnung der Preßbacke g.. Die Anordnung
der übrigen Preßbacken 2, 3 und 5 ist ähnlich. Die Preßbacke 4 arbeitet zusammen
mit dem Schieber $. Zwischen beiden ist lose ein Gelenkstück i i angeordnet: Das
Gelenkstück i i ist im Ausführungsbeispiel als halbzylindrisches Stück ausgebildet.
Entsprechend diesem Gelenkstück ist an dem Schieber 8 eine Aussparung 12 vorgesehen.
Um eine feste Verbindung zwischen der Preßbacke 4 und dem: Schieber 8 herzustellen,
ist ein Finger 13 durch die Schraube 14 od. dgl. am Schieber 8 angebracht.' Der
Finger 13 besitzt eine Nase 15 (Abb. 3), welche in eine Aussparung 16 der Preßbacke
4 eingreift. Diese Nase 15 veranlaßt die Preßbacke 4, beim Rückgang des Schiebers
8 diesem zu folgen. Zwischen der Preßbacke 4 und dem. Schieber 8 ist ein Abstand
21 vorgesehen, der ein Schwenken der Preßbacke 4 zuläßt..Um ein seitliches Verschieben
der Preßbacke4 zu errriöglicfien, ist 'der Einschnitt 22 in der Preßbacke 4, in
welchem der Rückziehfinger 13 untergebracht ist, breiter als der Finger 13 und die
Aussparung 16 ebenfalls breiter als die Nase 15 des Fingers 13. Die Preßbacke 4
kann sich dadurch an der vorderen Fläche des Gelenkstückes i i entlang etwas verschieben.
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Damit die Preßbacke 4 auch nach unten einen Halt hat, ist eine Platte
17 vorgesehen. Diese Platte 17 ist an dem Schieber 8 verschiebbar gelagert. Sie
trägt sowohl die Preßbacke 4 als auch das Gelenkstück i i . Ein Festhalter 18, welcher
schwenkbar an dem Schieber 8 angeordnet ist, hält die eingeschobene Platte 17 in
ihrer Endlage fest. Die verschiebbare Platte 17 ermöglicht ein leichtes Herausnehmen
der Preßbacke 4, indem sie einfach i entsprechend weit zurückgeschoben wird. Um
zu
vermeiden, daß bei Herausnahme der -Preßbacke 4. auch das lose
Gelenkstück i i herausfällt, ist die Verschiebung der Platte 17 begrenzt. Ein Loch
i9 in der Platte 17 ermöglicht das Einsetzen eines Werkzeuges od. dgl., um die Platte
zu verschieben. Auf der Platte 17 ist noch ein Stift 2o angebracht, welcher bei
dem Herausschieben der Platte 17 gegen den hinteren Teil des Schiebers 8 stößt und
dadurch das Rückwärtsschieben der Platte 17 begrenzt.
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Das Gelenkstück i i ist in dem Ausführungsbeispiel als halbzylindrisches
Stück ausgebildet. Es kann auch als ein sonstiger Teil des Vollzylinders oder als
Vollzylinder selbst ausgestaltet sein. Auch kann es ein fester Teil des Schiebers
8 sein und in einer Aussparung der Preßbacke q. wirken.