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Kuckucksuhr mit Musikspiel Die Erfindung betrifft Kuckucksuhren mit
Musikspiel nach Patent 856 878, bei denen der Schlaglauf unter Rechensteuerung steht
und den Ablauf des Musiklaufs derart überwacht, daß dieser erst nach Beendigung
.der Zeitangabe freigegeben wird. Die Zusatzerfindung stellt eine Weiterbildung
dieses Gedarnkens dar. Das Ziel ist dabei die Schaffung einer besonders einfachen
Konstruktion, die sich der im Hauptpatent als Beispiel beschriebenen und dargestellten
gegenüber auch durch geringen Raumbedarf auszeichnet, sowie dadurch, daß sie sich
ohne Schwierigkeit in normale Kuckucksuhren mit Rechenschlagwerk einbauen läßt (d.
h. in solche mit Halb- und Vollstundenrechenschlagwerk). Während gemäß einer im
Hauptpatent gezeigten Ausführungsform einer Kuckucksuhr mit Rechenwerk und Musikspiel
der gleichzeitig mit dem Schlaglauf vom Gehlauf ausgelöste Musiklauf zunächst durch
ein vom rechengesteuerten Schlaglauf bewegtes Organ blockiert und erst nach Beendigung
der Zeitangabe zum Ablauf freigegeben wird, benutzt man gemäß der vorliegenden Weiterbildung
des Haupterfindungsgedankens ein Musikwerk mit eigenem Triebwerk und einer Arretiervorrichtung,
also etwa eine normale Spieldose, die nach dem Aufziehen für gewöhnlich arretiert
ist. Es bedarf also nun nicht mehr eines Auslösens, Blockierens und Wiederfreigebens
des Musikwerkes wie beim Ausführungsbeispiel des Hauptpatents, sondern es genügt,
nach Beendigung der akustischen Zeitangabe ,die Arretiervorrichtung auszurücken;
das Musikspiel läuft dann ab, und danach tritt die Arretiervorrichtung selbsttätig
wieder in die Sperrstellung. Um nun dies Ausrücken der Arretiervorrichtung
desMusikwerikesvon
den verhältnismäßig schwachen oder auch langsam :bewegten Teilen des Rechenwerkes
aus sicher durchführen zu können, greift die Arretiervorrichtung an einem vom--
Triebwerk des Musikspiels stark ins Schnelle übersetzten Organ an, z. B. an dem
Windfang einer Spieldose. Das Ausrücken der Arretiervorrichtung erfolgt also mit
sehr geringem Kraftaufwand, z. B. mit Hilfe der rückläufigen Vogelwelle oder des
rückläufigen Einfall'hebels --des Rechenwerkes.
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Der Aufbau der Gesamtanordnung ist denkbar, einfach: Man kann eine
gewöhnliche Spieldose verwenden und sie unter Anbringung der erforderlichen Verbindungsmittel
zwischen der Arretiervorrichtung und den betreffenden Teilen des Rechenwerkes an
ein normales Kuokucksuhrrechenwerk anbauen. Dazu bedarf es keines Werkes mit eingebauten
drei Läufen (einer für das Musikwerk), sondern es genügt z. B. ein gewöhnliches
Halibstundenrechenschlagwerik. Man erreicht auf diese Weise einen sehr geringen
Raumbedarf für die Gesamtanordnung, .die in einem kleinen Kasten untergebracht werden
kann. Für das Musikwerk können wohlfeile, in Massenfertigung hergestellte Spieluhren
dienen, seien es solche mit Federwerk, seien es solche mit Gewichtsantrieb. Die
Vereinigung solcher Musikspielwerke mit den einfachen Rechenwerken stellt grundsätzlich
keine besonderen Anforderungen an irgendeine besondere Rechenbauart; vielmehr 'können
Rechenwerke verschiedener Konstruktionen benutzt werden.
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Eine einfach herzustellende und sicher wirkende Einrichtung für die
Überwachung ,des Musikwerkablaufs vom Rechenwerk aus ist so ausgebildet, daß das
die Arretiervorrichtung betätigende, vom Rechenwerk gesteuerte Organ zu Beginn der
Zeitangabe einen einseitig wirkenden Auslösehebel des Musikwerkes in eine die Auslösestellung
vorbereitende Lage bringt, aus der er nach Beendigung der Zeitangabe .durch die
rückläufige Bewegung ,desselben oder eines anderen, vom Rechenwerk gesteuerten Organs
in ,die Freigabestellung übergeführt wird.
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Weitere Einzelheiten und Erfindungsmerkmale ergeben sich aus der Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels an Hand der Zeichnung.
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In dieser stellt dar Fig. i Seiten- und Vorderansicht eines an ein
Rechenschlagwerk für Kuckucksuhren angeschlossenes Musikspielwerk in der Ruhelage,
Fig. 2 dieselben Teile während des Musi!kspielablaufs und Fig. 3 eine Teil- und
Vorderansicht der Musikspielsteuerorganekurz vor Beendigung eines Spielumlaufs.
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Die Bezifferung .der Teile schließt sich an diejenige des Hauptpatents
an, wobei in dem gezeigten Ausführungsbeispiel der Schlaglaufeinfallhebe126 mit
seiner Welle dazu benutzt wird, die Arretiervorrichtung des Musikwerkes zu betätigen.
Der Schlaglaufeinfallhebe126 ist mit seiner Welle in zwei Werksplatten gelagert,
die in der Mitte der Fig. i und 2 sichtbar sind. An dem dem Einfallhebel gegenüberliegenden
Ende trägt @die'genannte Welle einen Draht 44 der mit seinem abgebogenen Ende in
das Langloch des Musikwerkauslösehebels 42 greift.
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-Das Musikwerk -besteht aus einer Stiftwalze 47, die über ein Ritzel
von dem Kronenrad 5o angetrieben wird, das seinerseits in dem nicht dargestellten
Aufzugsfederhaus sitzt. Statt des Federantriebs könnte das Kronenrad in an sich
bekannter Weise auch von einem Gewichtsantrieb bewegt werden. Vor der Spielwalze
sitzt an einem Lagerbock eine Welle 53, auf der jeweils lose der Musikwerkauslösehebel42
sowie der Musikwerkeinfallhe-bel43 sitzen. Dieser Einfallhebel ist an seinem nach
der Spielwalze zu gelegenen Ende etwas abgebogen und trägt dort einen Einfallzapfen
52, der in der Ruhestellung in ein Loch 49 der Spielwalze eingreift. Am entgegengesetzten
Ende trägt der Musikeinfall'hebel 43 eine kleine Nase 5i, die für gewöhnlich in
die Bewegungsbahn des danebenliegenden Musikwerkauslösehebels 42 hineinragt und
die auf ihrer Innenseite, d. h. auf der rechten Seite in den linken Darstellungen
der Fig. rund 2, leicht abgeschrägt ist, um den Auslösehebel 42, . wenn er sich
aus der Lage nach Fig. i in diejenige nach Fig.2 begibt, vorbeizulassen, wobei der
mit etwas Spiel auf der Welle 53 gelagerte Einfallhebe143 vorübergehend leicht zur
Seite geschoben werden kann. Eine kleine Drahtfeder 46, .die am Lagerbock sitzt,
legt sich mit ihrem freien Ende hakenförmig über das abgewinkelte, den Einfallzapfen
52 tragende Ende des Einfalfhebels 43 und hat die Aufgabe, .diesen Hebel mit seinem
Einfallzapfen stets in Anlage an die Spielwalze zu halten und ihn auch, wenn er
vorübergehend etwas zur Seite gerückt wurde, wieder in .die parallele Lage zum Auslösehebe142
zu bringen. An demjenigen Ende des Einfallhebels 43, an dem die Nase 51 sitzt, trägt
der Einfall'hebel 43 einen Ansatz 44, der als Arretierarm dient und in der Ruhestellung
in den Bewegungsbereich des üblichen Windfanges .45 greift, .der in üblicher Weise
vom Spieldosentriebwerk aus ins Schnelle übersetzt ist.
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Auf der Spielwalze sitzt, in der Ruhestellung .gesehen ein Stück vor
dem Einfalloch für den Haltezapfen 52, ein Nockenstift 4$, der während des Ablaufs
der Spielwalze auf das schräg abgebogene Ende des Einfallhebels 43 trifft und diesen
kurzzeitig zur Seite schiebt, wie Fig. 3 erkennen läßt. Auf diese Weise kommt, wie
unten noch näher dargelegt werden wird, der Auslösehebel 42, der vorher außen an
der Nase 5 1 anlag (Fig. 2) wieder an dieser Nase vorbei, so daß er in bezug
auf den Einfallhebe143 wieder seine Ausgangsstellung nach Fig. i einnehmen kann.
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Die Aribeitsweise ist folgende: In der Ausgangsstellung ruht der Einfallhebel
43 mit seinem Zapfen 52 in dem Einfalloch 49 der Spielwalze, und der Arretierarm
44 des Einfallhebels liegt in der Laufbahn des Windfangbleches 45 (Fig. i). Wenn
der Schlaglauf nun, unter Steuerung durch das Rechenwerk, durch den Gehlauf :in
Vorbereitung des Schlagens bzw. Rufens in Bereitschaft gebracht
wird,
so wird, wie im Hauptpatent beschrieben, der Schlaglaufeinfall'hebel 26 ausgesch-,venkt.
Seine Welle betätigt nun über den an ihr sitzenden abgewinkelten Drahtarm 41 den
Musikwerkauslösehebel 42, indem - dieser in bezug auf Fig. i linker Teil entgegen
dem Uhrzeigersinn auf der Achse 53 verschwenkt wird. Der Auslösehebe142 geht in
dieser vorbereitenden Phase an der Nase 51 des Einfallhebels 43 vorbei, indem er
den Einfallhebel, der, wie gesagt, mit etwas seitlichem Kippspiel auf der Achse
sitzt, dabei :kurzzeitig zur Seite drückt.
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Am Schluß dieses vorbereitenden Arbeitsspiels bleibt der Auslösehebel
an der äußeren, nicht abgeschrägten Seite der Nase 51 in eingerasteter Lage stehen,
während der Schlaglauf abläuft. Ein geringes Oszillieren des Schlaglaufeinfallhebels
26 während des Schlagens stört dabei nicht, da der mit ihm verbundene Betätigungsdraht
41 in dem Langloch des Auslösehebels 42 genügend Spiel hat. Nach Beendigung des
Schlagens bzw. Rufens führt der Schlaglaufeinfallhebel 26 des Rechenwerkes seine
rückläufige Bewegung durch. Dadurch wird auch der Drahthebel 41 wieder in seixie
Ausgangsstellung zurückgeschwenkt und nimmt dabei über sein in das Langloch .des
Auslösehebels 42 eingreifendes Ende diesen Musikwerkauslösehebe142 mit, so daß dieser
jetzt wieder in seine Ausgangsstellung nach Fi-g. i zurückkehrt. Da -der Hebel aber
auf der als Raste wirkenden Nase 51 des Musikwerkeinfallhebels 43 aufliegt, wird
bei dieser Bewegung auch der Hebel 43 mitgenommen, im Sinne der Fig. i und 2 also
in Uhrzeigerrichtung verschwenkt. Dadurch kommt der Arretierarm 44 des Hebels 43
mit seinem äußeren Ende von dem Windfang 45 frei, und gleichzeitig wird der Einfallzapfen
52 des Einfallhebels 43 aus dem Loch 49 der Spielwalze herausgehoben und legt sich
bei dem nun beginnenden Ablauf der Walze auf deren Umfang (Fig.2).
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Vor Vollendung eines Umlaufes der Spielwalze schiebt sich nun der
Nockenstift 48 dieser Walze an .das schräge Ende des Einfallhebels 4j, an dem der
Einfallzapfen 52 sitzt, heran und drückt diesen Hebel dank seines seitlichen Spiels
so weit zur Seite, daß der bis jetzt auf der Oberseite der Nase 51 liegende Auslösehebe142
von der Nase freikommt und in seine Ruhestellung zurückgehen kann (Fig. 3). Nach
Passieren des Nockenstiftes 48 am Einfallende des Hebels 43 bringt die Drahtfeder
46 den Hebel wieder in die parallele Lage zum Auslösehebel42 und sorgt auch weiter
für ständiges Anliegen des Einfallzapfens 52 an der Walze, bis dieser in das nunmehr
erscheinende Loch 49 der Walze einfallen kann. Auch das andere Ende 44
des
Musikwerkeinfallhebels43 gelangt dabei wieder in die Laufbahn des Windfanges 45,
und die Teile befinden sich jetzt wieder in der Ausgangsstellung, in der sie bis
zum Auslösen des Musikspiels nach Beendigung des nächsten Schlagens bzw. Rufens
bereitstehen. Die Anordnung und Bemessung der die Arretiervorrichtung betätigenden
Teile ist dabei so getroffen, daß der Windfang in dem Augenblick vom Arretierarm
44 festgehalten wird, in dem der Einfallzapfen gerade in :das Walzenloch 49 eingetreten
ist, aber noch nicht von .der gegenüberliegenden Wandung des Loches 49 berührt wird;
denn die Walze dreht sich sehr langsam, und ihr Loch 49 hat ein, kleines Spiel gegenüber
dem Einfallzapfen 52. Da also unmittelbar nach dem Anhalten des schnell laufenden
Windfanges durch das Arretierarmende 44 die Walze stehenbleibt, so kann sie
auf den Einfallzapfen auch noch keinen wesentlichen Druck ausüben, so daß also auch
bei der nächsten Auslösung -des Musikwerkes noch keine wesentlichen Reibungskräfte
zu überwinden sind, wie es der Fall wäre, wenn schon .der ganze Druck des Triebwerkes
am Walzenloch auf den Einfallzapfen wirken würde; dieser Stift stellt vielmehr nur
eine Art Sicherheitsvorrichtung dar, und sein Wiederausheben bei erneutem Anlaufenlassen
des Spielwerkes durch Freigabe der Arretiervorrichtung am schnell laufenden Windfang
erfordert nur eine ganz minimale Kraft.
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Man erkennt, daß an Stelle des Drahthebels 41, der am Schlaglaufeinfallhebel
bzw. an :dessen Z#,'elle sitzt, auch ein anderes vom Rechenwerk gesteuertes Organ
benutzt werden -kann, um die Teile der Arretiervorrichtung des Musikwerkes in der
geschilderten Weise zu betätigen. Zum Beispiel läßt sich dazu die Vogelwelle oder
ein anderes der im Hauptpatent beschriebenen. vom Rechenwerk gesteuerten Organe
verwenden.