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Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen wasserarmer Formlinge Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und Vorrichtungen, um die zu verarbeitende Masse,
z. B. Lehm, Ton oder Ton-Lehm-Gemische, Chamotte, Erdgemische usw., züi Baumaterialformlingen,
wie Vollsteine, Lochsteine, Hohlblocksteine, auch fünfseiti '-geschlossene, Deckensteine,
Dachziegel, Platten, Bausegmente oder sonstige Formstücke bzw. größere Formteile,
filr die Schnellbauweise zu Formlingen zu verformen, die anschließend in bekannten
Ofen gebrannt werden. Auch Abfallkohlen all-er Art einschließlich Torf können zur
Heraufsetzung des Heizwertes nach diesem Verfahren eiit"N,:a',ssert und verformt
werden. Die Erfindung findet überall da Verwendung, wo FlÜssigkeit enthaltende Gemische
ohne chemische Zusätze zu einer fest zusammenhaltenden, fast trockenen Ilasse in
Formen oder Formteilen verformt werden soll-en. Erfindungsgemäß wird jeder Punktder
mit dem Füllgut beschickten Vorrichtung, die eine dem Zweck entsprechend gebaute
Maschine sein kann, in zwangsweise geführte oder freie Schwingungen auf einer endlosen
gekrümmten Bahn versetzt, die je nach Materialart gewählt wird und eine auf
das Ffillgut abgestimmte Bahnform und Bahngrö,ße be-
sitzt, derart, daß die
hierbei auftretenden Zentrifugalkräfte, Umlenkungskräfte und Beschleunigungen eine
knetende, walkende, schleudern-de und entwässernde Wirkung auf das zu verarbeitende
Gut ausüben und dabei die zuerst nichtplastische unföirnliche Füllmasse bei Anwendung
eines konstanten Preßdruckes, dessen Druckhöhe bei jedem Material und bei jeder
angewandten Beschleunigungs-röße verschieden ausfällt und danach zu wählen ist,
in eine plastische, leicht verformbare iMasse unter Wasserausscheidung umwandelt.
Das
Ausmaß der kreisenden Schleuderbewegungen der Vorrichtung wird,
abgestimmt auf die erregende Kraft, durch Gummipuffer, Federn od. dgl.
be-
stimmt bzw. begrenzt, deren Anordnung so getroffen ist, daß der Vorrichtung
beim Kreisen auch andere Bewegungen wie die kreisförmige, z. B. elliptische Bahnen
oder sonstige geschlossene, gekrümmte endlose Bahnen aufgezwungen werden können,
auf die je nach Bedarf künstlich erzeugte, in Richtung und Stä"rke regelbare
Kopplungsschwingungen wirken, die die Grundschwingung in Kurvenbahnen schneiden,
derart, daß die Grundschwingung,durch pendelnde, in wechselnder Richtung ständig
pulsierende Sonderbewegungen nach verschiedenen Richtungen fortlaufend verzerrt
wird und dadurch zusätzliche Umlenkungs- und Beschleunigungskrüfte im Füllgut wirken.
Die mitschwingende Preßvorrichtung, die sinngemäß mit den bei den Schleuderbewegungen
auftretenden Vorgähgen'zusammenarbeit,et, hat die Aufgabe, die in jedem Füälgut
auftretende starke Dämpfung der Schwingungsimpulse durch dichtes Aneinanderpressen
der Füllgutteilchen so weit zu überwinden, daß die knetende, walkende, schle'udernde
und eiltwässernde Wirkung auf das gesamte Füllgut gleichmäßig übertragen wird.
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Die Wirkungsweise der Erfindung ist dadurch eine aanz andere als bei
bekannten Rüttelformmaschinell oder Vibratoren. Wird die nach der Erfindung auf
das abgestimmte Bahn durch bekannte Rüttelvorgünge ersetzt und lälßt man an Stelle
des nach der Materialart bestimmten konstanten Pteß.drucks ein Gewicht oder eine
ge-#pannte Feder auf das FÜllgut #einwirken, so tritt ein unterschiedliches schichtenweises
Plastischwerden an den oberen und unteren Druckstellen des Formlings mit geringer
Tiefenwirkung ein. Der Formfing erhält kein homogpnes festes Gefüge, er bekommt
Schichten, die nach dem Brand abblättern, und besitzt in der mittleren Formlingshälle
ein Gefüge mit gerin 'gem Zusammenhalt, das vielfach nach dem Brand pulverförmig
zerfällt. Nach dem vorliegenden Erfindungsverfahren erhält dagegen der Formling
ein durchweg homogenes und innig miteinander verbundenes Gefüge. Die bei dem Schleudervorgang
austretende Flüfssigkeit wird -durch öffnungen in der Formkastenwand und durch Abflußwege
bei den in das Innere der Form hineinragen,den Dornen oder an sonstigen Vorsprüngen
oder Flächen. abgeleitet.
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Bisher wurden vierseitig geschlossene Hohlblocksteine aus Ton-Lehm-Gemischen
nur in kleineren Abmessungen angefertigt, woil kein Verfahren bekannt war, nach
dem der in bezug auf die Baukosten wirtschaftliche großformatige Hohlblockstein
aus Ton-Lehm-Gemischen hergestellt werden konnte. Vor allem war es bisher nicht
mäglich, einen fünfseitig geschlossenen Hohlblockstein aus Ton-Lehm-Gemischen herzustellen
mit vielen kleinen Hohlräumen im Innern, wie es z. B. bei dem -##om Erfinder hergestellten
fünfseitig geschlossenen Gittergroßblockstein, der volumenmäßig elf Normalsteine
ersetzt, der Fall ist. Die geschlossene fünfte Seite (obere Seite) bringt Baustofferspärnis
und erhöhte Schall-dä,#npfung. Zur Zeit -werden großformatige Hohlblocksteine, vierseitig
geschlossen (nicht fünfseitig geschlossen), aus Bims, Trümmerschutt, Schlacken,
Sand u. dgl. m. unter Beimengung von Zement, Gips usw. angefertigt, sie erstarren
durch die chemischen, Bindungskräfte dieser Beimengungen. Die geringe Tragfähigkeit,
mangelhafte Wärmedämmung, starke Wasseraufriahme und die geringe Lebensdauer dieser
Ersatzstoffe können in keiner Weise an die seit zwei Jahrtausenden bekannten und
bewährten Vorteile des gebrannten Scherbens -herankommen. Auch werden alle diese
Großblocksteine aus Ersatzstoffen mit großen Hohlräumen im Innern versehen, deren
Nachteile allgemein bekannt sind. Hier setzt die Erfindung ein, mitder auch fünfseitig
geschlossene 23 Crroßformatige Hohlblocksteine aus Ton-Lehm-Gemischen mit vielen
kleinen HohlDiumen im Innern und von langer Lebensdauer und mit vor2i#iglicher Wärmedämmung
wirtschaftlich herggestellt werden können. Sie ermöglicht dadurch eine erheblich
verbilligte Bauweise mit den bewährten gebrannten Ton-Lehm-Steinen und beseitigt
alle bei den Ersatzstoffen b%estehenden Mängel.
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Die Zeichnung veranschaulicht mehrere Ausführungsbeispiele von Vorrichtungen
zur Ausführung der Erfindungen. Es zeigt Fig. i eine Vorrichtung zur Ausführung
freier Schwingungen in der Ansicht im Schnitt in Richtung der Schwingungsebene,
Fig.:2 eine Vorrichtung zur Ausführung zwangsläufiger Schwingungen in der Ansicht
im Schnitt rechtwinkldg zur Schwingungsebene, Fig- 3 und 4 eine Vorrichtung
zur Einleitung der Schwingungen auf hydraulischem Wege, und zwar in Fig,
3 teilweise im Schnitt, 4n Fig. 4 in der Draufsicht, Fig. 5 eine Einzelheit
einer zugehÖTigen Steuerung im Schnitt, schließlich Fig. 6 und
7 eine Vorrichtung zur Ausführung freier und zwangsläufiger Schwingungen,
und zwar Fig. 6 im Schnitt nach der Linie VI-VI der Fi-..7 und Fig.
7 in Draufsicht nach der Schnittlinlie VII-VII der Fig. 6.
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Bei der Vorrichtung nach Fig. i ist im Grundgestell i der Schw-ingldöfrper
5 auf verstellbaren Gummipuffern od. dgl. 2, und 3 und auf Federn
4 gelagert. In der Zwischendecke von 5 sitzt ein hydraulischer Druckzylinder
6, dessen Kolbenstößel 6# nach oben gerichtet ist. Auf ihm liegt die verschiebbare
Bodenplatte 7 des Formkastens 8. An der Bodenplatte 7 sind
Dorne- 9 befestigt, die in den Formkasten 8 hineinragen. Ein Deckel
io verschließt die obere öffnung des Formkastens 8, hat aber seitlich ein
gewisses Spiel. Er h.,ingt durch Gelenkbolzen ii und 12 und Gelenkstützen 13 all
Odem Schwingkörper 5 und kann in der Richtung der Schwingungsebene hin und
her pendeln. An den waagerecht nach innen zeigenden Armen der Gelenkstiltzen 13
sitzen einstellbare Druckschrauben 14, deren Spitzen auf einen auf dem Deckel
io angeordneten Schwingmetallpuffer 15 drücken, so daß
der Deckel
elastisch in die Mittellage gezwungen wird. An der unteren Seite des Schwin-körpers
5
sind zwei Lager 16 befestigt. Sie bilden die Lagerung fÜr die Antriebswelle
17, an der ein Unbalanzgewicht 18 mit auf- und abschraubbaren Zusatzgewichten fest
verbunden sitzt. Wird die Antriebswelle 17 mit dem Unbalanzgewicht 18 in Umdrehungen
versetzt, so entsteht eiine rotierende Flielikraft, die den Schwingkörper
5 im Takt der Erregung bewegt, wobei die Puffer :2, 3 und Federn 4
die Aufgabe haben, die auftretenden Umlenkungskräfte des Schwingkörpers
5 zur Verringerung der Antriebskraft von 17 aufzuspeichern und sie
an 5 im gegebenen Augenblick wieder abzugeben. Durch Wahl der Federkonstante
von 2, 3 und 4 und durch die Regelung der Größe def zur Wirkung kommenden
Auf lageflächen vM 3 und 4 wird erreicht, daß der Schwin,-körper
5 bei der nach Art des Verarbeitungsmuterials gewühlten Drehzahl der Welle
17 die für das Verarbeitungsmaterial erforderliche endlos gekrümmte Schleuderbewegung
in der gewünschten Form und Größe ausführt. Aus Zweckmäßigkeitsgründen wird die
Federkonstante von :2, 3 und 4 so gewählt, daß die endgÜltige Betriebsdrehzahl
der Welle 17 in Resonanznähe liegt. Die eingestellten, endlos ge-
schlossenen,
krummlinigen Schleuderbewegungen machen -alle mit dem Schwing-körper 5 verbundtnen
Teile mit, das sind: Druckzylinder 6, die Bodenplatte 7, der Formkasten
8, die Dorne 9, der Formkastenverschluß io bis 15, der Antrieb 16
bis 18 und das im Formkasten 8 enthaltene Verarbeitungsmaterial. Alle vorstehend
benannten Teile führen mit jedem Punkt und in allen Schichthöhen die ein-,gestellte
Schleuderbeweggung aus. jedes Körnchen von dem in die Form 8 eingetragenen
Flüllmaterial wird, unterstützt durch den nach Materialart gewählten konstanten
Preßdruck im Zylinder 6, von der Zentrifugalkraft, den Umlenkungskräften
und der angewandten Beschleunigung gleichmäßig erfaßt, wobei jeder Punkt des Füllgutes
um eine eigene Drehachse rotiert, so daß die KnMte nach außen und innen innerhalb
der Schwingungsebene gleichmäßig auf das gesamte Füll,gut wirken können. Dabei t'
wird das zi Füllgut in der Form 8 geschleudert, gequirlt, gewalkt, geknetet
und durcheinandergewirbelt, und dabei wird das vorher nichtplastische Füllgut plötzlich
plastisch und leicht verformbar. Wird die je nach Materialart gewählte Beschleunigung
in der richtigen Größenordnung angewandt, so tritt das im Füllgut enthaltene Wasser
an den Wandflächen der Form 8
und an Vorsprüngen im Innern der Form, z. B.
an den Dornen 9, schrittweise heraus, und zwar als reines Wasser oder als
dünnflüssiger Brei. Die Wände des Formkasteils 8 sowie die Dorne
9 sind deshalb mit konischen oder zylindrischen Bohrungen oder -,#-bflußkal#llen
versehen, durch die die feuchten Ausscheidungen abwandern können. Aus Gründen der
übersichttichkeit sind diese Abflußwege in Fig. i nicht eingezeichnet.
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Vor Einschaltung der Schleuderbewegungen des Schwingkörpers
5 wird der Preßzylinder 6 in Tätigkeit ---setzt, der den
je nach Materialart gewählten Preßdruck vor und während des Schwingungsvorganges
in konstanter Höhe auf das in die Form 8
eingebrachte Füllgut austübt. Sollte
hierdurch bei einem Material das Gefügedes Forrnlings zu dicht werden, so kann der
Preßdruck in der letzten Phase der Schwingung zur Gefügeentspannung lierabgesetzt
werden. Während der Pressung drÜckt der Kolbenstößel 6# von unten aus gegen die
bewegliche Bodenplatte 7, die das Füllgut in der Form 8 gegen die
Abschlußplatte io schiebt und es dabei zusammenpreßt. Der auf einem Ansatz lose
aufliegende Formkasten 8 kann sich dabei innerhalb der am Schwingkörper
5 angebrachten Begrenzungsstücke ein kleines Stück nach oben initbewegen.
Während des Schleudervorganges gleitet der Formkasten 8 infolge seiner Massenträgheit
innerhalb dieser Begrenzungsstücke auf den Seitenflächen des entstehenden Formlings
auf und ab, Übt dabei eine die Oberfläche des Formlings -lättende Wirkuilaus und
fördert gleichzeitig den Abfluß der an den zi el Wänden der Form 8 und an
den Vorsprüngen im Innern der Form ausgeschiedenen feuchten Massen, so daß der Formling
gut trocken wird und eine saubere glatte Oberfläche erhält. Derselbe Vorgang spielt
sich beim Abschlußdeckel io ab, jedoch mit dem Unterschied, daß sich der Deckel
io in der waagerechten Ebene hin und her bewegt. Soll die obere Fl;älche des Formlings,
also die fünffe geschlossene Fl#*#.,che, mit kleinen Offnungen zur Steigerung der
Trocken- und Brandleistung versehen werden, so erhalten die Dorne 9 kleine
Ans#Itze, die am Ende des Preß- und Schwingun,-svorganges am Deckel io zur Auflage
kommen. Durch die Eigenbeweigungen des Deckels io wällrend der Schwingung ist die
Gewähr geboten, daß sich die von den Ansätzen der Dorne 9 erzeugten kleinen
öffnungen fast ohne verbleibende Materialreste herstellen lassen. Die Entfernung
des gepreßten, fast trockenen Formlings aus der Form 8
geschieht mittels Auswerferplatte,
die aus Gründen der Übersichtlichkeit in Fig. i nicht einigezeichnet ist.
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Es ist ersichtlich, daß mit der Arbeitsweise der vorbeschriebenen
Einrichtung selbst minderwertiges Grubenmaterial, das bisher weder zu Hohlwaren
noch zu sonstigen -wertvollen Formlingen verarbeitet werden konnte, nunmehr zu einem
trag fähigen, maßgenauen, fünfseitig geschlossenen, großformatigen Hohlblockstein
von großer Lebensdauer und vorzüglicher Wä,-rmedämmerung oder zu einem anderen wertvollen
Formling verformt werden kann. Die Trockenzeit des Formlings wird hierbei wesentlich
herabgesetzt. Bei vorhandener Schmauchanlage kann der schwingungstechnisch hergestellte
Formling voll der Maschine in den Ofen direkt eingesetzt werden. Trockenrisse treten
nicht mehr auf, auch kann der nach vorliegendem Verfahren her-estellte Fortnlin-
vom Frost nicht mehr zerstört werden, auch wenn er taglelang tief--ii Temperaturen
im Freien ausgesetzt ist. Seine, Oberflä,che erhäft dabei nur einen glitzernden
Anflu.-aber Risse stellen sich nicht ein. Der Formling kann im gefrorenen Zustand
im Ofen zum Brand
eingesetzt werden, ohne daß Risse nach dem Brand
auftreten. Der Frost, der sonst normalerweise das Gefüge des frisch von der Strangpresse
kommenden Formlings bei Freilufttrocknung schon bei einigen Kältegraden restlos
zerstört, wirkt sich beim vorliegenden Verfahren trockenfördernd aus, weil er das
im schwingungstechnisch hergestellten Formling verbliebene Restwasser nach außen
herauszieht und dadurch dem Wasser die Möglichkeit gibt, beim SchmauchvGrgang oder
bei entsprechender Witterung im Freien von der Oberfläthe schnellstens züi verdunsten.
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Bei der Vorrichtung gemÜß Fig. :2 wird der SchwingiköTper ig durch
Kurbeln 2o und :21 in kreisende Schleuderbewegungen versetzt, die der durch :2o
und 21 vorgeschriehenen Bahn entsprechen. Die Schwingungsamplitude hat die Größe
vom I#-,urbelrad-ius:2o und 21. Es kann demnach die auf das Füllgut wirkende Beschleunigung,
falls keine verstellbaren Zapfen bei 20 und 21 vorgesehen sind, nur durch Änderung
der Drehzahl der Welle 22 variiert werden. Die Füllgutteilchen machen an jeder Stelle
und in jeder Höhenlage, die von 20 und 21 aufgezwungene- Kreisbahn gleichmäßig
mit. -Es kreist also auch hier wie bei Fig. i jedes Materialteilchen um eine eigene
Drehachse. Die Vorrichtung hat den Vorteil, daß große Kreisbahnen mit verhältnismäißig
geringem Kraftaufwand beschrieben, also beachtlich hohe Beschleunigungen dem Füllmaterial
erteilt werden können, und daß sie --durch. die Anbringung der Gegengewichte
24 nur ein kleines Fundament benötigt. Von den Kurbeln 2o und :21 müssen mindestens
je
vier Stück am Schwingkörper ig angreifen. Die Kurbeln 2o werden durch Zahnräder
2:2 und 23 mit gleicher Drehzahl und in gleicher Drehrichtung an--getrieben,
wobei das Zahnrad 22 das antreibende ist. Die Kurbeln 2 1 bilden die Gegenlagerung
für die Kurbeln:2o, bei der der Schwingkörper ig die Drehbewegung von 2o auf 21
überträgt. Die Kurbeln 21 sind mit Gegengewichten 2,4 ausgerüstet, die den Umlenkungskräften
des SchwingköTpers ig entgegenwirken. Der Schwingkörper ig ist mit Druckzylinder
und Formkasteneinrichtung, wie in Fiig. i beschrieben, ausgerlüstet, auch geht die
Arbeitsweise beim Preß- und Schwingvorgang in gleicher Weise vor sich. Mit den Federn
25 wird das Gewicht des Körpers ig ausgewogen. Zur Verriingerung der Antriebsleistung
des Zahnrades 22 kann der Schwingkörper ig mit G-ummipuffern od. dgl. wie bei Fig.
i ausgestattet werden; allerdings kann hier die Bahn der Schwingung nicht mehr durch
Regelung an den Gummipuff ern geändert werden.
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Die Zahnräder 2:2 und 23 sind als Antriebselemente nicht unbedingt
erforderlich. Man kann sie auch fortlassen und dafür eine fünfte Kurbel an Stelle
des Antriebs 22- anbringen. Der Exzenterzapfen dieser Kurbel würde dann die kreisenden
Bewegungen auf den Schwingkörper ig direkt überträgen.
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Bei der Vorrichtung der Fig- 3, 4 und 5 wird der Schwingkörper
2,6 von mindestens vier hydraulischen Druckzylindern 27 bewegt. Sie
sind einerseits durch ihre Stößel mit dem Schwingkörper 26,
andererseits über
ihren Zylinderkörper 27 mit der Grundplatte 28 durch die Bolzen 29
und 30 gelenkig verbunden. Der Schwingkörper 26 ist auf mindestens
vier Kurbeln 31 gelagert und wird von diesen bei Tätigkeit der Zylinder
27 zwangsläufig auf einem durch den Ktirbelradius von 31 bestimmten Schwingkreis
bewegt, der in waagerechter Ebene liegt, aber ebensogut auch auf der vertikalen
Ebene Liegen kann. Falls der Kurbelradius von 31 nicht verstellbar ist, wird die
dem Füllgut je nach Materialart zu erteilende Beschleunigung durch Drehzahländerung
der Kurbel 31 eingestellt. Die Ölzufuhr zu den Druckzylindern 27 sowie den
Ölrütklauf steuert eine Steuerscheibt 3:2 (Fig. 5),
die in einem Gehäuse
33 drehbar gelagert ist und von der Kurbel 31 mitangetrieben wird, so daß
sie zwangsläufig die Drehbe-wegungen von 31 mitmacht und die Preßölzufluß- oder
-abflußkanäle von der St'CueDuug 33 zu den Zylindern 27 öffnet oder
schließt, wodurch Takt und Einsatz der Druckzylinder:27 in der richbigen Reihenfolge
zwangslfäufig gesteuert werden. Der Schwingkörper 26
wird zweckmäßig gleich
als Formkasten ausgebildet. Auf dem Boden des Formkastens steht der Druckzylinder
34 mit nach oben gerichtetem Kolbenströßel. Er drückt nach seiner Einschaltung den
beweglichen Boden 35 mit den Dornen 36 nach oben und preßt dabei das
eingetragene Füllgut gegen den Deckel 37. Im Übrigen ist die Arbeits-und
Wirkungsweise der in Fig. i un-d 2 beschriebenen gleich. Der Deckel 37 liluft
in einer Führung und kann in der Bahnrichtung verschoben werden; er ist mit einem
Fülltrichter 38, einem Preßboden und mit einer Ausstoßöffnung versehen, die
durch Ver,schieben des Deckels 37 jeweils über die Offnung .des Forinkastens
38 gebracht werden können. Der Schwing-körper 26 kann so ausgebildet
sein, daß er mehrere Formkästen aufweist.
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Die vorstehend 'beschriebene Antriebsart hat neben der ruhigen, stoßfreien
Arbeitsweise den großen Vorteil, daß die Drehzahl der Kurbel 31 .durch einfache
Betätigung eines Absperrventils stufenlos von o bis zum Maximum oder umgekehrt geregelt
werden kann. Die je nach Materialart erforderliche Beschleunigung kann hiermit
auf einfachste Weise eingestellt werden. Treten starke Schwankungen in der Zusammensetzung
des Verarbeittingsmaterials auf, so lassen sich auftretende Schwierigkeiten durch
Änderungder Drehzahl der Kurbel 31 leicht ausschalten.
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Das Ausführungsbeispiel nach den Fig. 6 und 7
veranschaulicht
eine Bauart, bei -der freie und 7wangsweise geführte Schwingungen zusammenwirken.
In der rnuldenföT#niigen Vertilefung des Grundgestelles 40 lagert auf mindestens
vier Kugelgelenkstützen 41, die gegebenenfalls mit federnden Elementen versehen
sind, die Schwinglagerung 42, in der die Antriebskurbel 43 mit Riemenscheibe 44
und vier weiteren Kurbeln 45, die den Schwingkürper 46 lagern und führen, eingebaut
sind. Der Schwingkörper 46 ist gleichzeitig der Formkasten.
Auf
seinem Boden steht der Druckzylinder 47, dessen nach oben gerichteter Kolbenstößel
die Bodenplatte 48 mit den Dornen 49 trägt. Der mit einem Einfülltrichter versehene
Deckel 5o ist verschiebbar in Gleitbahnen des Schwingkörpers 46 gelagert. Durch
seine Bewegung, die automatisch bewerkstelligt werden kann, werden je nach
Erfordernis wie bei Fig. 3 entweder der Fülltrichter oder die Preßplatte
oder die Ausstoßöffnung über die obere Öffnung des Formkastens 46 gebracht. Zwischen
den inneren Seitenflächen des Grundgestelles 4o und den äußeren Seitenflächen der
Schwinglagerung 42 sind mehrere elastische -Mittel, ZD el wie Gummipuffer oder Federn,
im Standort verschiebbar angebracht. Sie werden so gewählt, daß sich, kreuzweise
versetzt, elastische Mittel mit gleichen oder verschiedenenFederkonstantengegenüberstehen.
Sie sind bei Federn ausschaltbar, bei Gananipuffern wird die Größe der wirkenden
Fläche geregelt. Beim Antrieb der Kurbel 43 treten infol-e der Umlenkungskräfte
des auf kreisförmigen, von der Kurbel 45 vorgeschriebenen Bahnen schwingenden Schwingkörpers
46 und auf Grund des Zusammenspiels mit den verstellbaren, elastischen Teilen 51
regelbare Kopplungsschwingungen auf, die die durch die Kurbel 45 vor--ezeichnete
Schleudexbewegung durch pendelnde, in wechselnder Richtung pulsierende Sonderbewegungen
nach allen Richtungen hin ständig verzerren und so zusätzliche Umlenkungs- und Beschleunigungskräfte
in das in die Form 46 eingebrachte Füllgut hineintragen. Durch Gegengewichte, die
verstellbar an den Kurbeln 45 angebracht werden (wie :24 bei Fig. 2), kann die Größe
der wirkenden Umw, ucht des Körpers 46 in der gewünschten Größe eingestellt werden,
auch kann hiermit zugleich die Größe der Kopplungsschwingung auf das gewünschte
Maß gebracht t' ZD werden. Dem Schwerpunkt des Körpers 46, der zwangsweise die von
45 vorgeschriebene Bewegung ausfiffirt, werden also die die Grundschwingung verzerrenden
Sonderbahnen >durch die Kopplungsschwingung aufgezwungen, wobeider Schwerpunkt fortlaufend
rotierend verlagert wird. Der Schwiligungsvorgang kann sich auch auf der vertikalen
Ebene abspielen.
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Bei der Herstellung von Platten oder Dachziegeln oder sonstigen dünnwandigen
Formlingen werden ebenso wie bei den anderen vorstehend beschriebenen Aus,führung#-n
viele Einzelformen, zu sogenannten Formenpaketen zusammengefaßt, in den Schwingkörper
46 eingebracht, - reßt und auf der t' zep nach Ilaterialart ein-estellten
Schleuderhahn geschleudert. Sollte hierbei der bei den Dachziegelformen verwendete
Formgips diese hohen Beanspruchungen nicht aushalten, so wird die Form bei geringster
Wasserzugabe schwingungstechnisch ausgegossen, wobei der Formgips fast Metallhürte
erreicht.
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iNlit den vorstehend dargelegten und beschriebenen Ausführungsbeispielen
ist die Erfindung noch nicht erschöpft. Es ist im Rahmen der Erfindung möglich,
noch andere Antriebsarten zur Erzeugung von Schwingungen auf endlos geschlossenen,
krummlinigen Bahnen anzuwenden, so z. B. die elektrische Energie (magnetische Kräfte).
Auch könnte man an Stelle der hydraulischen Druckzylinder 27 in Abb.
3 und 4 Dampfzyl-inder oder Preßluftzylinder einbauen. Ein weiterir Vorschlag
geht dahin, die Druckzylinder 27 ganz fort -
fallen zu lassen und eine
der vier Kurbeln 31 der Fig. 3 und 4 als Antriebsmittel zu benutzen.
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Ebenso ist es bei der Vorrichtung nach Fig. 6
und
7 mäglich, den Schwin-,-körper-[6 zu unterteilen, derart, daß die eigentliche
Preßforin drehbar in dem Schwingkärper46 eingelagert ist und durch besondere mechanische
Elemente außer d'm von den Kurbeln 45 zwangsweise ausgeübten Bewegungen zusätzlich
in Rotation versetzt wird.
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Schließlich sei darauf hingewiesen, daß im Hinblick auf die Formgestaltung
sowie in der Anordnung der einzelnen Elemente und Bauteile weitgehende Ausführungsmöglichkeiten
im Rahmen der Erfindung möglich sind.