DE870140C - Einrichtung zur Teilchenbeschleunigung mittels magnetischer Induktion - Google Patents
Einrichtung zur Teilchenbeschleunigung mittels magnetischer InduktionInfo
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Description
(WiGBl. S. 175)
AUSGEGEBEN AM 9. MÄRZ 1953
Die Erfindung bezieht sich auf Einrichtungen zur Beschleunigung geladener Teilchen, z. B. von Elektronen,
mit Hilfe von magnetischer Induktion und ist insbesondere anwendbar in Verbindung mit Einrichtungen
von derjenigen Art, wie sie in der amerikanischen Patentschrift! 2 297 305 (Donald W. Kerst)
beschrieben sind.
Geräte der erwähnten Art enthalten stets ein geschlossenes Vakuumgefäß und ein magnetisches
System zur Herstellung eines zeitlich veränderlichen magnetischen Feldes von solcher räumlicher Verteilung,
daß die geladenen Teilchen! innerhalb des Gefäßes eine geschlosisene Bahn durchlaufen, auf
welcher sie, während das magnetische Feld in seiner Größe zunimmt, kontinuierlich beschleunigt werden.
Wenn die Teilchen auf eine gewünschte Geschwindigkeit beschleunigt sind, werden sie vom Beschleunigungskreis
abgelenkt und zur Erzeugung der gewünschten· biologischen oder anderen Effekte benutzt.
Beim Betrieb eines, derartigen mit magnetischer Induktion arbeitenden Gerätes ist ein wichtiges
Problem die Schaffung geeigneter Einrichtungen zur Einführung der geladenen Teilchen in den Beschleunigungskreis,
wobei das Problem hauptsächlich darin besteht, die Einführungseinrichtungen
(Einspritzeinrichtungen) den zeitlichen Veränderungen des magnetischen Feldes anzupassen.
Ein Hauptzweck der Erfindung besteht darin, verbesserte Mittel anzugeben, durch welche diese
Anpassung erreicht werden kann.
Das zeitlich veränderliche magnetische Feld, welches die Teilchenbeschleunigung bewirkt, wird
durch einen periodisch veränderlichen, elektrischen
Strom hergestellt, und die Beschleunigung findet bei
dieser Erzeugung des Feldes in der gewünschten Richtung nur während abwechselnder Halbperioden,
d. h. nur in jeder zweiten Halbperiode statt. Unter diesen Bedingungen wird die beste Betriebsweise
dann erreicht, wenn die zu beschleunigenden Teilchen in den Beschleunigungskreis zu Zeitpunkten
eingeführt werden, in denen das magnetische Feld sich in derjenigen Richtung aufzubauen beginnt,
ίο welche die gewünschte Beschleunigung ergibt. Allgemein
gesprochen wird dieses Ergebnis gemäß1 der Erfindung dadurch erreicht, daß in Verbindung mit
der magnetischen Anordnung, welche das beschleunigende Feld erzeugt, ein magnetisches· sättigungsfähiges
Material vorgesehen ist, von derartiger Ausbildung, daß ein plötzlicher und reversibler Übergang
aus dem gesättigten.' in einen ungesättigten Zustand) gemäß1 den Änderungen des magnetischen
Feldes stattfinden kann. Durch Verkettung eines! geeigneten) Stromkreises mit einem derartigen magnetischen
Material kann man scharfe Spannungsimpulse herstellen, die eine genaue zeitliche Lage
zum Verlauf des1 magnetischen Feldes besitzen und
die dazu dienen können, die Einspritzeinrichtungen nur zu den gewünschten Zeitpunkten zu erregen.
In Fig. ι ist eine teilweise im Schnitt dargestellte
Seitenansicht eines Teilchenbeschleunigers nach der Erfindung dargestellt; Fig. 2 ist ein Querschnitt
längs der Ebene 2-2 in Fig. 1; Fig. 3 ist ein schematisches Schaltbild, welches die Einrichtung zur Erregung
des Magnetjoches in Fig. ι erkennen läßt; Fig. 4 und 5 sind vergrößerte Darstellungen be>stimmter
Elektrodenkonstruktionen in Fig. 1; Fig. 6 ist eine vergrößerte Teilansicht, welche ein Merkmal
des Konstruktionsaufbaus nach Fig. 1 zeigt, auf • das sich die Erfindung in erster Linie bezieht; Fig.7
ist ein graphische Darstellung zur Erklärung der Erfindung und Fig. 8 ein Schaltbild, das den elektrischen
Zuisiammenlhianig der venscMedeneö, bei der
Erfindung benutzten Bestandteile veranschaulicht. In Fig. ι ist im Querschnitt ein, rotationssymmetrisches
geschlossenes Glasgefäß 10 dargestellt, das einen ringförmigen Raum umschließt. Wie weiter
unten genauer erläutert werden wird, enthält das • 45 Gefäß die kreisförmige Bahn, auf der Elektronen
bis zu einer hohen Energie, z. Bi. von der Größenordnung
von mehreren Millionen·- Elektronen-Volt beschleunigt werden können. 'Das Gefäß· wird vorzugsweise
auf Hochvakuum entlüftet, und seine Innenseite kann mit -einem Überzug hohen Widerstanides,
z. B. mit einer außerordentlich dünnen Lage aus Silber, überzogen werden, um Wandaufladungen
zu verhindern.
Die Beschleunigungseinrichtung besteht aus einem magnetischen Joch, welches im allgemeinen kreisförmige
Polschuhe 14 und 15 aufweist, die koaxial
zu dem ringförmigen Vakuumgefäß. 10 angeordnet sind. Diese Polschuhe bestehen aus lameliiertem
Eisen· und sind in der Mitte, d. h. an ihren Mittelteilen
17, 18, eben ausgebildet. In der Nähe der
äußeren Kanten sind die Pole gegeneinander abgeschrägt, wie durch die Flächen 20 und 21 angedeutet
ist. Eine zweite entgegengesetzt verlaufende Abschrägung ist im der „-Nähe des äußeren Umf anges
jedes Polschuhes vorhanden (d. h. bei 22 und 23), um dem Streufeld einen geeigneten Verlauf zu geben.
Um die magnetische Leitfähigkeit des· Flußweges
zwischen den einander zugewendeten Polflächen 17 und 18 zu vergrößern·, ist ein Einsatz in Form zweier
lameliierter Eisenscheiben 25 vorgesehen, welche einen Abstand voneinander besitzen und auch von
den anderen Bauteilen des magnetischen Aufbaus durch isolierende Abstamidlstiücke 28 getrennt sind.
Das rechteckige Eisenjoch 29 bildet einen äußeren geschlossenen magnetischen Kreis für die Polschuhe.
Das magnetische Joch wird mit Hilfe zweier in
Reihe geschalteter Spulen 32 und 33 erregt, welche die Polschuhe 14 und 15 umgeben und welche derart
gespeist werden, daß· ein periodisch veränderlicher Fluß in dem magnetischen· Kreis auftritt. Die
Speiseschaltung kann von der in Fig. 3 dargestellten Art sein, in welcher ein Teil des Auf baus: nach Fig. 1
mitgezeichnet ist.
Die Spulen 32 und 33 sind, wie dargestellt, unter
sich und mit dem Kondensator 35 im Reihe geschaltet,
der eine solche Kapazität besitzen möge, daß er mit der Induktivität der Spulen bei einer Frequenz
in Resonanz ist, welche der gewünschten Arbeitsfrequenz des Gerätes· entspricht (diese kann beispielsweise
von der Größenordnung von 600 Hz sein; es sind aber auch weit davon abweichende
Frequenzwerte verwendbar). Zur Deckung der Verluste des Resonanzkreises, der durch die Spulen 32
und 33 gebildet wird, können diese Spulen an Primärspulen 37 und 38 angekoppelt werden, welche
unmittelbar aus einer Wechselstiromquelle der gewünschten Frequenz gespeist werden. Zur Aufrechterhaltung
der Resonianzschwmgung genügt bereits
©in verhäkniism'äßiig kleinen, von der Wechselstromquelle
39 zu liefernder Leistungsbetrag.
Innerhalb desi geschlossenen Gefäßes« 10 (Fig. 1)
und innerhalb des Einflußgebietes des magnetischen Feldes, das zwischen den Polschuhen 14 und 15 übergeht, ist eine Glühkathode 40 vorgesehen, welche in
Verbindung mit den zugehörigen Elektroden 41 und 42 (Fig. 4 und 5) zur Erzeugung eines intermittierenden
Elektronenstroms, dient. Die Elektroden 40
bis 42 werden in einem Rohr gehalten und werden mit Spannung und die Kathode 40 mit Heizstrom
über die in das Rohr 43 eingeschmolzenen Drähte 44 versorgt.
Die von den Elektroden. 40 bis 42 gelieferten Elektronen werden durch das magnetische Feld in
zweifacher Weise beeinflußt. Zunächst bewirkt dieses
Feld, da es in einer transversalen Richtung zur Ebene der Elektronenbewegung verläuft, eine spiralförmig
nach innen veriiaiuienide Elektronenbewegung.
Weiterhin ruft der zeitlich veränderliche Fluß, der von dem Bahnkreis, eines betrachteten Elektrons· umschlossen
wird, ein elektrisches Feld hervor, welches die Elektronen zu beschleunigen bestrebt ist. In
diesem letzteren Sinn bestellt dlas Gerät als ganzes
im wesentlichen aus einem Transformator, dessen Sekundärseite durch einen kreisförmigen Weg gebildet
wird, längs dessen die verschiedenen Elektronen beschleunigt werden. Obwohl im allgemeinen
die pro Umlauf in einem solchen Transformator erzeugte Spannung gering ist, können die Elektronen
eine sehr hohe Energie annehmen, z. B. mehrere Millionen Elektronen-Volt, dia sie während1 einer
einzigen Periode des veränderlichen magnetischen Flusses eine ungeheure Zahl von Umläufen zurücklegen.
Bei geeigneter Ausbildung des magnetischen Aufbaus kann die Zentripetalkraft, die durch das magnetische
Feld hervorgerufen wird, längs eines betrachteten Bahnkreises innerhalb des Gefäßsystems durch
die Fliehkräfte der beschleunigten Elektronen aufgehoben werden. Im allgemeinen verlangt dies die
Erfüllung der folgenden Bedingung :
Φ = 2 π r2 Hr,
in welcher Φ den Fluß bedeutet, der die Elektronenbahn durchsetzt, r der Radius dieses betrachteten
Bahnkreises ist und Hr die Feldstärke auf dem
Bannkreis darstellt. Diese Gleichung bedeutet offensichtlich,
daß der magnetische Fluß Φ zweimal so stark sein muß als derjenige Fluß, der durch ein
homogenes Feld von der Feldstärke Hr erzeugt werden
müßte, welches sich über die gesamte vom Bahnkreis eingeschlossene Fläche erstreckt.
Die durch diese Gleichung vorgeschriebene Bedingung läßt sich dadurch erfüllen, daß die magnetische
Leitfähigkeit des; magnetischen Flußweges um einen geeigneten Betrag auf dem betrachteten
Kreis größer gemacht wird, als der durchschnittliche magnetische Widerstand innerhalb des Kreises
beträgt. Um ein festes Verhältnis, d. h. eine unveränderliche Proportionalität zwischen dem eingeschlossenen
Fluß und dem sogenannten Führungsfeld, d. h. der Feldstärke Hr, während der ganzen
Beschleunigungsperiode aufrechtzuerhalten, kann man in dem magnetischen Weg einen Luftspalt oder
eine gleichwertige Einrichtung vorsehen. Es ist ohne weiteres möglich, die Dimensionen eines solchen
Luftspalts von Punkt zu Punkt über die Polschuhfläche derart zu verändern, daß das Führungsfeld und der umschlossene magnetische Fluß· nach
der obigen Bedingung stets im richtigen Verhältnis steht, was weiterhin zur Erreichung einer radialen
und einer axialen Stabilität des Elektronenbahnkreises erforderlich ist.
Dies kann beispielsweise mittels der in Fig. 1 dargestellten
Konstruktion erreicht werden, bei welcher die Polschuhe nach außen gegeneinander geneigt
sind. (Die umgekehrte Neigung bei 22 und 23 dient dazu, den Flußverlauf in der Nähe der Kante zu
beeinflussen und ruft keine Flußzunahime in der Nähe der Außenkante der Polschuhflächen hervor.)
Wenn alle oben aufgeführten Bedingungen erfüllt werden, können die Elektronen, die in die.Kannmer 10
eingeführt werden, auf einen betrachteten Bahnkreis gelangen, auf welchem ein Gleichgewicht zwischen
der Zentripetalkraft und den Zentrifugalkräften besteht, und längs dieses Bahmkreises·, solange der
magnetische Fluß zunimmt, gleichförmig beschleunigt werden. Wenn man annimmt, daß der Spitzenwert
des magnetischen Feldes genügend hoch ist, können die Elektronen eine Gesamtenergie von der
Größenordnung von mehreren Millionen Elektronen-Volt innerhalb eines kleinen Bruchteils einer Sekünde
annehmen. (Bei einer besonderen Konstruktion konnte man berechnen, daß jeder kreisförmige
Umlauf eines gegebenen Elektrons für dieses eine Energiezunahme von 70 Elektronen-Volt bedeutete
und daßi nicht weniger als 400 000 Umläufe innerhalb einer einzelnen Beschleunigungsperiode vollführt
werden.)
Naturgemäß muß für eine praktische Benutzung dßr Energie der vollbeschleunigten Elektronen
Sorge getragen werden. Bei der Anordnung nach Fig. ι wird dies dadurch erreicht, daß· zwar bei der
normalen Beschleunigung die Elektronen innerhalb des durch die Einspritzelektrodenanordnung eingenommenen
Raumes umlaufen, daß der Elektronenbahnkreis jedoch auch vergrößert werden kann, um
ein Auf treffen der Elektronen auf dien äußersten Teil
der Elektrodenanordnung zu ermöglichen, wenn das Besc'hleuniigungsintervall sich seinem Ende zuneigt
Der resultierende Aufprall der beschleunigten Elektronen, d. h. auf die Prallfläche der Elektrode 41,
ruft dort Röntgenstrahlen hervor von einer Intensität, die der Geschwindigkeit der betreffenden
Elektronen entspricht. Die Vergrößerung des Elektronenbahnkreises
kann beispielsweise mittels Hilf sspulen geschehen, die mit den Polschuhen 14 und 15
in Verbindung stehen und so erregt werden können, daß sie den Gleichgewichtszustand des magnetischen
Feldes zerstören. Derartige Hilfsspulen sind bei 46 und 46' in Fig. 1 dargestellt. Sie sind in der amerikanischen
Patentschrift 2 394 070 (D. W. K e r s t) beschrieben.
Die Erfindung bezieht sich in erster Linie auf geeignete Einrichtungen zur Einführung von Elektronen
in das Beschleunigungsgefäß', und zwar in einem solchen Zeitpunkt innerhalb -der Periodendauer
des magnetischen Feldes, daß eine Beschleunigung dieser Elektronen erreicht wird. In dieser
Beziehung hat esi sich als erforderlich herausgestellt,
dafür Sorge zu tragen, daß: die Elektronen mit einer erheblichen- Anfangsgeschwindigkeit eingeführt
werden, z. B>. einer Geschwindigkeit, die einer Beschleunigung von mehreren Tausend (z. B.
20000) Volt entspricht. Außerdem muß man, um die Sicherheit zu haben, daß ein erheblicher Teil der
eingespritzten· Elektronen den Beschleunigungskreis erreicht, die Elektroneneinführung in einem Zeitpunkt
vornehmen, in dem die Größe des magnetischen Feldes den geeigneten Wert hat, um· die Elektronen
der gegebenen Geschwindigkeit einzufangen. Dies bedeutet, daß der Zeitpunkt der Erregung der
Elektroneneinführungseinrichtung sorgfältig gegenüber dem zeitlichen Verlauf des magnetischen
Flusses eingestellt werden muß.
Diese Anpassung wird gemäß der Erfindung durch Mittel erreicht, die mit dem magnetischen
Joch verkettet sind und die einen magnetischen Flußweg bilden, in welchem eine plötzliche Flußänderung und ein Übergang aus dem gesättigten
in den ungesättigten Zustand stattfinden kann., so daß kurze Spannungsimpulse entstehen, welche eine
ebenfalls kurzzeitige Erregung der Elektronen-
einspritzeinrichtung' bewerkstelligen können. Bei
der Einrichtung nach Fig. ι wird dies durch einen dünnen Stab 50 aus ferromagnetischem Werkstoff
(z.B. aus Permalloy, geschützter Warenname für ein Metall von hoher Permeabilität) erreicht, der
eine -Brücke zwischen den Polschuhen· 14 und 15 bildet.
Dieser Stab, der in Fig. 6 vergrößert dargestellt ist, wind schon bei einer verhältnismäßig geringen
Größe des- magnetischen Feldes zwischen den Polschuhen magnetisch gesättigt. Der magnetische Fluß
dieses Stabes verläuft also etwa nach der Kurvet
in Fig. 7, d. h. nach einer periodischen Kurve, die .der periodischen Veränderung des magnetischen
Hauptfeldes entspricht. Wegen der starken Sättigung
dieses Stabes findet eine Flußänderung in demselben nur in der Nähe der Umkehrpunkte des
Flusses statt, d. h. nur zwischen α, b bzw. c, d usw.
Zwischen diesen 'Biereichen· ist der Stab völlig gesättigt und der in ihm auftretende magnetische Fluß
ao praktisch konstant.
Der Stab 50 ist mit einer Spule 51 umwickelt,
die, wie weiter unten erläutert werden wird, zur Steuerung der Erregung der Elektroneneinspritzmittel
für das Gefäß 10 dient. Die in der Wicklung 51 induzierte Spannung besteht aus kurzen Impulsen
e (Kurve B in Fig. 7), deren Zeitabstand gleich
demZeitabistiandderNuildurdhgängedes Fliusisias ist.
Zur Einstellung des Zeitpunktes, in dem die Impulse e auftreten, ist eine weitere Spule 52 (Fig. 6)
vorgesehen, die an eine Gleichstromquelle (Fig. 8) angeschlossen wird. Hierdurch kanu das Eintreten
der Sättigung des Stabes 50, welches von den Feldänderungen zwischen den Polschuhen 14 und 15 abhängt,
innerhalb gewisser Grenzen vorverlegt oder -zurückverlegt werden, so daß man die Spule 52 als
eine Einrichtung zur magnetischen Vorspannung bezeichnen kann. Eine Vorspannung in diesem
Sinn dient ihaiüpteädhilieh daz,u, dem · magnetischen
Hauptfeld entgegenzuwirken, während dieses zunimmt und eine im Sinn der gewünschten Elektronenbeschleunigung
wirkende Richtung hat. Hierdurch läßt sich der Zeitpunkt der Einspritzung der
Elektronen verzögern, bis das magnetische Hauptfeld groß genug geworden ist·, um die Zentrifugalkräfte
der mit einer nennenswerten Geschwindigkeit eingespritzten Elektronen zu kompensieren·.
Der Vorteil der beßchridbenien; Einrichtung· läßt
sich am besten bei Betrachtung der Fig. 8 erläutern, in welcher ein Schaltbild einer geeigneten Erregungseinrichtung
für die Einspritzelektroden 40, 41 und 42 dargestellt ist. (In. dieser Schaltung sind die
Elektroden 4iiund42 als miteinander verbunden dargestellt;
jedoch kann gegebenenfalls diie Elektrode 41 auch mit einer negativem Vorspannung versehen
werden.) Zwischen die Kat!hode40 und die Elektrode:
41 wird eine Spannung gelegt, indem diese Elektroden an einen Widerstand 60 angeschlossen
werfen, der intermittierend in später zu beschreibendar
Weise mit Strom geispaist wird.
Die Speisestromquelle für die Primärwicklung ist
das Netz 61. An dieses sind über einen Spartransformator 62 und einen Aufwärtstransformator 63
die Hochspannungsgleichrichter 64 angeschlossen.
Mit dem Gleichrichter 64 und einem Widerstand 6o ist ein Kondensator 66 in Reihe geschaltet, der über
den Gleichrichter aufgeladen wird, wobei die Ladegeschwindigkeit von dem Strombegrenzungswiderstand
67 abhängt.
Parallel zum Kondensator 66 und dem Widerstand
60 liegt eine Dreielektrodenröhre 70, z. B. ein Thyratron (eine gittergesteuerfce Röhre, für Gasoder
Dampf entladungen), mit anderen Worten eine Röhre, die für einen diskontinuierlichen Stromdurchgang
geignet ist. Die Anode 71 dieser Vorrichtung ist unmittelbar mit der positiv aufgeladenen
Belegung des· Kondensators 66 verbunden und die Kathode J2 an eine Klemme des· Widerstandes
60 angeschlossen, so daß bei einem Stromdurchgang durch die Rohre der Kondensator 66 an den Widerstand
60 angeschlossen wird.
Um die Röhre 70 nur in gewissen Zeitabständen zu zünden, ist ihr Steuergitter 73 über einen Blockkondensator
74 mit der Spule 51 verbunden, die sich auf dem Stab 50 befindet, wobei ein Gitterwiderstand
75 und eine negative Vorspannungsquelle 75' ebenfalls zum Gitterkreis· gehören. Bei dieser Anordnung
wird bei jedem Übergang des Stabes 50 aus dem gesättigten in den ungesättigten Zustand in
der Spule 51 ein Spannungsimpuls' induziert, der dem Gitter 73 zugeführt wird und der, wenn er die
richtige Polarität besitzt, die Röhre 70 zum Zünden bringt. Der Zeitpunkt dieses Zündimpulses kann
innerhalb gewisser Grenzen mit Hilfe der Vormagmetisierungsspule 52 eingestellt werden, welche in
Reihe mit einer Gleichstromquelle 76, und zwar über einen einstellbaren Widerstand "JJ und eine
Drosselspule 78 geschaltet ist. Der Widerstand hat die Aufgabe, den Gleichstrom zur Vormagnetisierung
einstellen zu können, der die Spule 52 durchfließen muß,, während die Drosselspule 78 dazu
dient, eine Belastung der Spule 51 durch den Gleichstromkreis
während der Impulszeiten zu verhindern. Bei dieser Anordnung kann die Röhre 70 zum Zünden
gebracht werden und dadurch eine Spannung zwischen die Einspritzelektroden 40 und 42 legen,
und zwar zu einem Zeitpunkt, welcher derart gegenüber dem Verlauf des magnetischen Hauptfeldes
gewählt ist, daß wenigstens ein erheblicher Bruchteil der eingespritzten Elektronen auf den gewünschten
Beschleunigungskreis gelangt und auf ihm verbleibt. Im allgemeinen muß die Einspritzung der
Elektronen kürz nach demjenigen Zeitpunkt stattfinden, in welchem das magnetische Feld sich in
einer solchen Richtung aufzubauen beginnt, daß eine Beschleunigung der eingespritzten Elektronen
in der gewünschten Umlauf richtung in der Beschleunigungskammer stattfinden kann.
Es ist erkennbar, daß die dargestellte Form des magnetisch zu sättigenden Stabes 50 nur als; Beispiel
zu betrachten ist und daß dieser Stab auch viele andere Formen annehmen kann.
Claims (3)
- Patentansprüche:i. Einrichtung zur Teilchenbeschleunigung mittels magnetischer Induktion, bei der geladene Teilchen, insbesondere Elektronen, eine kreis-förmige Bahn innerhalb eines eine Quelle geladener Teilchen einschließenden Vakuumgefäßes beschreiben und bei der im Abstand voneinander angeordnete Pole zur Herstellung eines veränderlichen magnetischen Feldes solcher räumlicher Verteilung vorgesehen sind, daß die gela-. denen Teilchen während der Beschleunigung innerhalb des Vakuumgefäßes auf der Kreisbahn verbleiben, gekennzeichnet durch einen in der Nähe der das magnetische Feld herstellenden Pole angeordneten, sättigungsfähigen Körper, der bei Änderungen dieses magnetischen Feldes aus einem gesättigten in einen ungesättigten Zustand übergehen kamm, sowie durch eine mit diesem Körper verkettete Wicklung1 zur Erzeugung1 von Spanniungisimpuilsen für 'die Steuerung der erwähntem, die geladenen Teilchen liefernden Quelle.
- 2. Einrichtung zur Teilchenbeschleunigung mittels magnetischer Induktion nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wicklung auf dem sich betriebsmäß/ig sättigenden magnetischen Körper mit einem Erregungskreis für die Quelle von geladenen Teilchen derart verbunden ist, daß sie eine plötzliche intermittierende Erregung desselben bewerkstelligt.
- 3. Einrichtung zur Teilchenbeschleunigung mittels magnetischer Induktion nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der von dem magnetischen Feld beeiinflußte magnetische Körper ein im Luftspalt zwischen dem Polen angeordneter dünner Streifen oder Stab aus ferromagnetiechem Material ist, der zwecks Vormagnetisierung eine von einer einstellbaren Gleichstromquelle gespeiste weitere Wicklung aufweist.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen'© 5764 2.53
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