AT159454B - Verfahren zur Kathodenzerstäubung mittels Glimmentladung. - Google Patents

Verfahren zur Kathodenzerstäubung mittels Glimmentladung.

Info

Publication number
AT159454B
AT159454B AT159454DA AT159454B AT 159454 B AT159454 B AT 159454B AT 159454D A AT159454D A AT 159454DA AT 159454 B AT159454 B AT 159454B
Authority
AT
Austria
Prior art keywords
cathode
force
lines
magnetic field
discharge
Prior art date
Application number
Other languages
English (en)
Original Assignee
Philips Nv
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Philips Nv filed Critical Philips Nv
Application granted granted Critical
Publication of AT159454B publication Critical patent/AT159454B/de

Links

Landscapes

  • Physical Vapour Deposition (AREA)

Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 
 EMI1.1 
 



   Es ist bekannt, durch   Kathodenzerstäubung   in einer   Gasatmosphäre   mittels einer elektrischen   Glimmentladung Gegenstände   mit   MetaJlhitutehen   zu überziehen.   Der zu überziehende Gegenstand   wird dabei in der Nähe der Kathode, mitunter auch auf der Anode so angeordnet, dass sieh die zerstäubten Kathodenteilehen auf ihn absetzen. Es hat sich ergeben, dass besonders gleichmässige und schöne Schichten erzielt werden, wenn man einen sehr niedrigen   Gasdruck anwendet.

   Andersei s   vollzieht sich der Vorgang bei niedrigen   Gasdrueken   sehr   langsam,   so dass man aus   fabrikatorischeu   Gründen genötigt ist, trotz der Vorteile des niedrigen Gasdruckes   mit diesem doch nicht allzu weit   herabzugehen, um die Zerstäubungsdauer und damit die Herstellungskosten nicht allzu sehr zu   erhöhen.   



   Die   Kathodenzerstäubung   kann aber nicht nur für die   Herstellung von Metallüberziigen   verwendet werden, sondern auch dazu, den Druck eines Gases in   einem abgeschlosseneu Räume   zu erniedrigen : Die zerstäubten Kathodentilchen verbinden sich hiebei mit Gasmolekülen und bewirken deren Anheftung an die   Gefässwandung,   somit eine Herabsetzung des Gasdruckes. Diese Methode ist jedoch bisher nur in einem   beschränkten Druckbcreich anwendbar gewesen,   weil sie voraussetzt, dass die Wegstrecke, welche die von der Kathode emittierten Elektronen   zurücklegen, wesentlich   grösser ist als die mittlere   freie Weglänge des Gases.

   Unterhalb   eines bestimmten Druckes konnte man daher die Kathodenzerstäubung bisher für Zwecke der   Evakuierung     nicht anwenden.   



   Der Erfindung, die von der bekannten Erscheinung Gebrauch macht, dass unter dem Einfluss eines Magnetfeldes die Stromdichte einer   Glimmentladung   gesteigert wird, liegt die Erkenntnis zugrunde, dass nicht der niedrige Gasdruck an sich die Ursache der geringen Zerstäubung ist, sondern vielmehr die niedrige Stromstärke, welche durch den geringen Gasdruck bedingt ist. 



   Gemäss der Erfindung wird   dieser Übelstand dadurch   behoben, dass die Entladungsbahn einer   Glimmentladung   dem Einfluss eines magnetischen Feldes ausgesetzt wird und dass die Elektrodenkonfiguration einerseits, der Verlauf und die Intensität des magnetischen Feldes anderseits derart gewählt werden, dass der Entladungsstrom erheblich grösser ist, als er bei dem gleichen Gasdrücke beim Fehlen eines Magnetfeldes wäre. Dies wird dadurch erreicht, dass die aus der Kathode austretenden Elektronen aus ihrer Bahn abgelenkt werden, so dass ihr Gesamtweg wesentlich vergrössert wird, wodurch die Zahl der Zusammenstösse zwischen den Elektronen und den   Gasmolekeln,   also auch die lonenbildung und damit die Stromstärke wesentlich zunehmen.

   Die Stromstärke erreicht dadurch einen Wert. den man bisher nur durch Erhöhung des Gasdruckes erreichen konnte. Das magnetische Feld wirkt in bezug auf die Charakteristik der Entladung so wie eine scheinbare Erhöhung des Gasdruckes. Dabei treten aber jene nachteiligen Wirkungen nicht ein, welche eine tatsächliche Erhöhung des Gasdruckes mit sich bringen würde. Man erhält nach dem erfindungsgemässen Verfahren   Zerstäubungsüberzüge   von der gleichen Feinheit und Haftfähigkeit, jedoch in wesentlich kürzerer Zeit als die, welche man bei demselben niedrigen Gasdruck in Abwesenheit eines Magnetfeldes erzielen würde. Dieser Effekt kommt vermutlich dadurch zustande, dass die zerstäubten Kathodenteilchen häufig nicht geladen sind oder, falls sie geladen sind, infolge ihrer verhältnismässig grossen Masse nur wenig abgelenkt werden.

   So ist es wohl zu erklären, dass die   scheinbare Druckerhöhung   in bezug auf das Verhalten der   zerstäubten   Teilchen nicht auftritt ; diese fliegen vielmehr auf kurzem Wege zur Wandung oder an die zu über- 
 EMI1.2 
 

 <Desc/Clms Page number 2> 

 



   Ein hoher Stromwert und ein niedriger Gasdruck sind dem   Zerstäubungsvorgang   besonders zuträglich. Schon bei nicht allzu starken Magnetfeldern gelingt es leicht, die Glimmstromstärke   fünfmal   grösser zu machen als den Strom, der ohne magnetisches Feld auftritt. Aber auch eine Verstärkung des Stromes auf das Zehnfache und bedeutend darüber kann ohneweiters erreicht werden. 



   Da bei dem erfindungsgemässen Verfahren der Weg der geladenen Teilchen wesentlich vergrössert ist, ereignen sich auch bei sehr niedrigen Gasdrucken noch hinreichend viel Zusammenstösse der neutralen   Gasmolekeln   mit den von der Kathode emittierten Elektronen, so dass genügend Ionen entstehen, welche durch ihren Aufprall auf die Kathode eine kräftige Zerstäubung bewirken und dadurch den Effekt der 
 EMI2.1 
 einer Glimmentladung im Gebiete eines sehr niedrigen Gasdruckes noch erfolgreich   durchzuführen.   



   Aus einem Aufsatz in der Zeitschrift für Physik 1933, S. 531-540, ist bereits bekanntgeworden, dass die   Gasaufzehrurg   in einer   Glühkathodenrohre   bei sehr geringen Drücken unter dem Einfluss eines Magnetfeldes begünstigt wird. Das aufgezehrt Gas wird an der Glaswand der Röhre adsorbiert und bei deren Erhitzung vollständig oder beim Abschalten des Magnetfeldes zum grössten Teil wieder frei. Eine Zerstäubung der Kathode findet bei dem bekannten Verfahren nicht statt. 



   Erfindungsgemäss werden die Elektrodenkonfiguration und das Magnetfeld derart gewählt, dass bei der Entladung die Elektronen daran gehindert werden, die Anode unmittelbar längs der   elek-     trisehen   Kraftlinien zu erreichen, so dass sie einen erheblich längeren Weg durchlaufen als bei Fehlen des Magnetfeldes. Dies kann auf verschiedene Weise bewerkstelligt werden, z. B. dadurch, dass in mindestens einem Teile des Entladungsraumes die magnetischen Kraftlinien während der Entladung einen Winkel von   90  mit   den elektrischen Kraftlinien   einschliessen.   Die Elektronen erhalten in diesem Fall unter dem Einfluss des Magnetfeldes eine Ablenkung quer zu ihrer Bahn.

   Es ist nicht unbedingt erforderlich, dass die magnetischen Kraftlinien und die elektrischen Kraftlinien gerade einen Winkel von   900 miteinander einschliessen. Fnter manchen   Bedingungen kann auch mit   kleineren WinKeIn,   z. B. mit Winkeln grösser als   45 ,   schon eine bedeutende Wirkung erzielt werden. In gewissen Fällen werden sogar bessere Ergebnisse erreicht, wenn die magnetischen Kraftlinien nicht genau senkrecht zu den elektrischen Kraftlinien stehen, sondern diese Linien einen Winkel einschliessen, der um einige Grad von einem rechten Winkel abweicht. 



   Die Herabsetzung von bereits geringen Gasdrucken (z. B. kleiner als   50   Mikron) mittels   Kathoden-   zerstäubung gestaltet sich dadurch schwierig, dass die Zündspannung der Entladung, d. h. die zur Einleitung der Entladung erforderliche Spannung, sehr hoch ist. Es ist z. B. die   Zündspannung   einer Entladung in Stickstoff zwischen zwei grossen parallelen Platten, die sieh in einer Entfernung von 1   rm   voneinander befinden, bei einem Druck von 20 Mikron schon annähernd 70.000 Volt. Dieses Verfahren kann somit zu besonders grossen praktischen Schwierigkeiten Anlass geben. 



   Man kann nun erfindungsgemäss die Elektrodenkonfiguration und den Verlauf sowie die Stärke des Magnetfeldes derart wählen, dass nicht nur die Stromstärke während des Betriebes erheblich vergrössert, sondern auch die Zündspannung bedeutend herabgesetzt wird. Infolgedessen eignet sich die Erfindung auch besonders dazu, mittels Kathodenzerstäubung die weitere Herabsetzung eines bereits geringen Gasdruckes zu erreichen, was beim Fehlen des Magnetfeldes infolge der erforderlichen sehr hohen   Zündspannung     kaum durchführbar   wäre. 



   In diesem Falle wählt man die Elektrodenkonfiguration und den Verlauf des Magnetfeldes derart, dass nicht nur während der Entladung, sondern auch bei der Zündung die   magnetischen Kraftlinien   in mindestens einem Teil des   Entladungsraumes   einen Winkel, der grösser   HIs 450 ist, zweckmässig-   einen Winkel von   900,   mit den elektrischen Kraftlinien einschliessen. Die die Zündung bewirkenden, zufällig in der Entladungsbahn vorhandenen Elektronen   durchlaufen   in diesem Fall unter dem Einfluss des Magnetfeldes eine derart verlängerte Bahn, dass die Zündspannung bedeutend herabgesetzt wird. 



  Die   Zündspannung kann z.   B. leicht auf ein Fünftel des Wertes ohne Magnetfeld gebracht werden. 



   Man kann beispielsweise parallel zueinander angeordnete ebene Elektroden oder koaxiale Zylinderelektroden verwenden und das Magnetfeld derart anordnen, dass die magnetischen Kraftlinien senkrecht zu den kürzesten Verbindungslinien der Elektroden stehen. Bei diesen   Elektrodenkon-     figurationen   ist es möglich, in dem ganzen Entladungsraum sowohl beim   Zünden   als auch während der Entladung zu bewirken, dass die magnetischen Kraftlinien senkrecht zu den elektrischen Kraftlinien stehen. 



   Eine andere Möglichkeit besteht darin, eine Kathode zu verwenden, die zwei Teile besitzt, die durch ein Bündel magnetischer Kraftlinien, die nicht von der Anode abgefangen werden, miteinander verbunden sind. Eine einfache   Konfiguration   ergibt sieh, wenn man die Kathode aus zwei senkrecht zu den magnetischen Kraftlinien angeordneten Platten und'die Anode aus einem parallel zu den mag-   netischen   Kraftlinien angeordneten Draht, einer solchen Platte oder einem solchen Zylinder bildet. 



  Bei der Verwendung einer zylindrischen Anode kann sie den Raum zwischen den beiden Kathodenplatten seitlich begrenzen. 



   Bei dieser Elektrodenkonfiguration (geteilter Kathode) werden die aus einem der Kathodenteile heraustretenden Elektronen durch das Magnetfeld daran gehindert, längs der elektrischen Kraftlinien nach der Anode zu wandern. Beim Austreten aus diesem Kathodenteil verlaufen die Elektronenbahnen 

 <Desc/Clms Page number 3> 

 parallel zu den magnetischen Kraftlinien. In diesem Fall besteht der Einfluss des Magnetfeldes auf die Elektronenbahnen darin, dass die Elektronen gezwungen werden, in der Richtung der magnetischen Kraftlinien zu wandern oder eine   schraubenlinienförmige   Bewegung um diese magnetischen Kraftlinien herum zu vollführen.

   Kommen die Elektronen in die Nähe des zweiten Teiles der Kathode, so werden sie in ihrer Bewegung gebremst und   zurückgedrängt,   d. h. sie wandern in diesem Fall wieder in der Richtung nach dem ersten Kathodenteil. Die Elektronen wandern somit zwischen den Kathodenteilen hin und her, bis sie schliesslich unter dem Einfluss des elektrischen Feldes zur Anode gelangen. Auch hiebei ergibt sich somit eine wesentliche Vergrösserung des von den Elektronen durchlaufenen Weges und dementsprechend eine scheinbare Erhöhung des Gasdruckes. Die Elektrodenkonfiguration mit geteilter Kathode eignet sich auch besonders dazu, in einem Gase unter bereits niedrigem Druck eine Entladung einzuleiten. 



   Die Erfindung ist in der Zeichnung näher erläutert. Die Figuren dieser Zeichnung stellen einige Ausführungsbeispiele für die Elektrodenkonfiguration und die Anordnung der das magnetische Feld erzeugenden Magnetspule dar. Die Elektroden sind selbstverständlich in einem geschlossenen Entladungsgefäss angeordnet, welches, nur um die Figuren der Zeichnung einfach zu halten, nicht mitdargestellt ist. Die Magnetspulen werden zweckmässig ausserhalb des Entladungsgefässes angeordnet. 



   Der in   Fig. l   und 2 dargestellte Elektrodensatz besteht aus einer stabförmigen kalten Kathode 1 und einer sie gleichachsig umgebenden zylindrischen Anode 2. Die Elektroden sind von einer Magnetspule 3 umgeben. Die elektrischen Kraftlinien erstrecken sich radial zwischen der Kathode und der Anode (siehe die gestrichelten Linien), während die magnetischen Kraftlinien parallel zu der Achse des Elektrodensatzes sind (siehe die Pfeile). Die magnetischen und elektrischen Kraftlinien stehen somit im ganzen Entladungsraum senkrecht zueinander. Die Elektronen erhalten zufolge des magnetischen Feldes in an sich bekannter Weise eine solche Ablenkung aus ihrer Bahn, dass sie sich um die Kathode herumbewegen, so dass der von ihnen durchlaufene Weg erheblich vergrössert wird.

   Wie oben auseinandergesetzt, bewirkt dies im Hinblick auf Ionenbildung eine scheinbare Erhöhung des Gasdruckes, somit eine wesentliche Vergrösserung der Stromstärke und Herabsetzung der Zündspannung. 



   Bei einer bestimmten Ausführungsform war der Halbmesser des   Kathodenzylinders 0. 5 mm   und derjenige des Anodenzylinders 15 mm und bestand die Gasfüllung aus Argon unter einem Druck von   0. 1   mm. Die Elektroden wurden unter Zwischenschaltung eines Widerstandes von 5000 Ohm an eine Gleiehstromquelle von 1000 Volt angeschlossen. Ohne magnetisches Feld betrug der Entladungstrom   0'l mA,   während bei erregter Magnetspule, die derart gebaut war, dass die magnetische Feldstärke in der Entladungsbahn annähernd 300 Gauss war, der Entladungsstrom 30   m"1   betrug. Das magnetische Feld bewirkte somit eine 300faehe Verstärkung des Stromes. 



   Wollte man in derselben Vorrichtung mit derselben Stromquelle und demselben   Vorsehalt-   widerstand den Entladungsstrom auf   7mA   einstellen, so wäre zu diesem Zweck ohne magnetisches Feld ein   Argondruck von 0. 33 111m erforderlich,   hingegen mit einem Magnetfeld von annähernd 300 Gauss nur ein Argondruck von   0. 06   mm. Das Magnetfeld bewirkte somit unter diesen Bedingungen eine fünfbis sechsfache scheinbare Vergrösserung des Gasdruckes. 



   Die Kathode 1 ist aus einem Werkstoff hergestellt, mit dem ein zu überziehender Gegenstand bedeckt werden soll. Soll eine Wolframhaut auf den Gegenstand aufgebracht werden, so verwendet man eine Wolframkathode, hingegen eine Silberkathode, wenn eine   Silberhaut   aufgebracht werden soll. Der zu überziehende Gegenstand wird derart in der Nähe der Kathode angeordnet, dass er mit den zerstäubten   Kathodenteilehen überzogen   wird. In manchen Fällen kann der Gegenstand auf der Innenseite der Anode angeordnet werden. Man kann das Verfahren auch zur Herstellung besopders diinner Metallfolien anwenden.

   In diesem Fall schlägt man die zerstäubten   Ka1hodenteilchen   auf einer Unterlage nieder, die, nachdem sie zufolge der Kathodenzerstäubung mit einer dünnen Metallhaut überzogen worden ist, von dieser Haut entfernt wird. 



   Infolge des wesentlich verstärkten Stromes prallt auf die Kathode eine grössere Anzahl von Ionen auf, und die Geschwindigkeit, mit der diese Ionen auf sie aufprallen, ist   sehr gross h'Mge   des niedrigen Gasdruckes. Dies führt eine intensive   Zerstäubung   der Kathode herbei und die zerstäubten Kathodenteilchen wandern leicht durch das Gas unter vermindertem Druck. 



   Das in den Fig. 3 und 4 dargestellte Ausführungsbeispiel zeigt einen Elektrodensatz, der aus einer stabförmigen Kathode 4 und einer Anode besteht, die aus zwei runden, senkrecht zu der Achse der Kathode angeordneten Platten 5 und 6 gebildet wird. Das magnetische Feld wird von einer gleichachsig mit der Kathode angeordneten Magnetspule 7 erzeugt. Während der Entladung kann man in der Nähe der Kathode 4 den   Faradayschen   Dunkelraum und das negative Glimmlicht erkennen. Es ist bekannt, dass sich in diesen Teilen der Entladung die elektrischen Kraftlinien immer senkrecht zu der   Kathodenfläche   orientieren und dass im Dunkelraum praktisch der ganze Potentialuntersehied zwischen den Elektroden zusammengedrängt ist, während das elektrische Feld im übrigen Teile des Entladungsraumes nur schwach ist.

   Die magnetischen Kraftlinien verlaufen parallel zu der Achse der Kathode und stehen somit in der Nähe der Kathode senkrecht zu den elektrischen Kraftlinien. Infolgedessen werden die Elektronen abgelenkt und umschwärmen die Kathode, so dass der von ihnen durchlaufene Weg stark vergrössert wird. 

 <Desc/Clms Page number 4> 

 



   Die Fig. Ï und 6 zeigen ein weiteres Ausführungsbeispiel in Form eines Elektrodensatzes, der aus einer zylindrischen Anode 8 und einer aus zwei runden, nahe den offenen Enden der   zylindrischen   Anode 8 angeordneten Platten, z. B. Eisenplatten 9 und M, gebildeten Kathode besteht. Der Zylinder 8 
 EMI4.1 
 raum der Achse der Anode parallel sind. 



   Die von der Platte   9   ausgehenden Elektronen wurden beim Fehlen des magnetischen Feldes   längs gebogener Bahnen   gegen die zylindrische Anode hinwandern. Unter dem Einfluss des mag-   netisehen   Feldes beschreiben diese Elektronen jedoch mehr oder   weniger sehraubenlinienfiirmige   Bahnen um die magnetischen Kraftlinien herum, so dass diese Elektronen von der Anode ferngehalten werden. Kommen die Elektronen in die Nähe der Kathodenplatte 10, so werden sie in ihrer forischreitenden Bewegung gebremst und wieder in der   Richtung   nach der Platte 9   zurückgedrängt. Sie wandern   somit zwischen den Kathodenplatten 9 und 10 hin und her, bis sie   schliesslich   nach der Anode S entweichen.

   Der auf diese Weise   vergrösserte   Elektronenweg bedirgt auch hier   eine grosse Verstärkung   des Stromes. Die Länge des Anodenzylinders 8 braucht nicht immer   annähernd   so gross wie die Entfernung der Kathodenteile 9 und 10 voneinander zu sein, vielmehr kann sie auch kleiner sein. Sogar mit einer aus einem   ringförmigen   Draht   bestehenden   Anode werden gute Ergebnisse erreicht. 



   Das Wesentliche der   Elektrodenkonfiguration   nach den Fig. 5 und 6 besteht darin, dass die beiden Kathodenteile durch ein nicht von der   Anode abgefangenes Magnet-Kraftlinienbünde]   miteinander verbunden sind, so dass die Elektronen, die unter dem Einfluss des   magnetischen   Feldes den magnetischen Kraftlinien zu folgen suchen, sich zwischen den Kathodenteilen hin und her bewegen. 



  Diese Kathodenteile können unter Umständen auch mechanisch eine Einheit bilden. 



   Wie oben auseinandergesetzt, bewirkt das magnetische Feld bei dieser   Arfordnurg auch   eine Herabsetzung der   Zündspannung.   In einem bestimmten Fall war der Durchmesser bzw. die linge der Anode   4. 0 bzw. 60 MM und die gegenseitige Entfernung   der Platten 9 und 10, deren Durchmesser etwa demjenigen der Anode entsprach,   betrug 70mm.   Der Strom der Magnetspule wurde derart ge- 
 EMI4.2 
   nähernd   1000 Volt,   während diese Spannung   beim Fehlen des Magnetfeldes schon bei   eirem Argon-   druck von   0-03 Mfm 1500 Volt war.   



   Auch die   Ent1adungsstromstiirke   in dieser   Einrichtung   ist so gross, dass eine erhebliche Zerstäubung des Kathodenstoffes auftritt. Die zerstäubten kathodentilchen verbinden sich mit den   Gasmolekülen   und erniedrigen infolgedessen den Gasdruck. Auf diese Weise kann der Gasdruck leicht bis unterhalb 0-01 Mikron herabgesetzt werden. Es ist nicht ausgeschlossen, dass ein Teil des Gases nicht von den zerstäubten Katodenteilchen gebunden, vielmehr in Form von Ionen von der glaswand 
 EMI4.3 
 herbeizuführen. In manchen Fällen kann man zur Erzeugung des magnetischen Feldes auch einen Dauermagneten verwenden. 



   Soll auf einen Gegenstand ein Gemisch aus zwei verschiedenen Metallen aufgebracht werden, so kann man zwei oder mehr Kathoden aus berschiedenen Metall oder eine Kathode verwenden. die aus verschiedenem Metall bestehende Teile besitzt. Zu diesem Zweck eignet sieh besonders beispielsweise die Anordnung nach den Fig. 5 und 6, da man in diesem Fall die beiden Kathodenteile 9 und 10 aus verschiedenem Stoff herstellen kann. 



   PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur   Kathodenzerstäubung   mittels einer elektrischen   Glimmentladung   in einer Gasatmosphäre unter geringem Druck (kleiner als   0#2 mm), besonders zum Überziehen von   Gegenständen mit Metallhäutchen oder zur Herabsetzung des Druckes eines Gases, dadurch   gekennzeichnet,   
 EMI4.4 
   konfiguration   sowie der Verlauf und die Stärke dieses Magnetfeldes derart gewählt sind, dass der   Ent-   ladungsstrom erheblich   stärker   ist als beim Fehlen des Magnetfeldes.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in mindestens einem Teil des Ent- ladungsraumes die magnetischen Kraftlinien bei vor sich gehender Entladung einen Winkel grosser als 45 , zweckmässig einen Winkel von welligstens annähernd 90 , mit den elektrischen Kraftlinien einschliessen.
    3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Elektrodenkonfiguration und der Verlauf sowie die Stärke des Magnetfeldes derart gewählt sind, dass die Zündspannung wesent- EMI4.5 <Desc/Clms Page number 5> 4. Verfahren nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Elektroden parallel oder gleichachsig zueinander angeordnet sind und die magnetischen Kraftlinien senkrecht zu den kürzesten Verbindungslinien der Elektroden stehen.
    5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Kathode zwei Teile besitzt, die durch ein nicht von der Anode abgefangenes Bündel magnetischer Kraftlinien miteinander verbunden sind.
    6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Kathodenteile aus senkrecht zu den magnetischen Kraftlinien angeordneten Platten bestehen und dass die Anode aus einer parallel zu diesen Kraftlinien angeordneten Platte, einem solchen Draht oder einem solchen Zylinder besteht.
    7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Kathodenteile aus verschiedenem Werkstoff bestehen. EMI5.1
AT159454D 1935-12-28 1936-12-24 Verfahren zur Kathodenzerstäubung mittels Glimmentladung. AT159454B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE159454T 1935-12-28

Publications (1)

Publication Number Publication Date
AT159454B true AT159454B (de) 1940-09-10

Family

ID=29413101

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
AT159454D AT159454B (de) 1935-12-28 1936-12-24 Verfahren zur Kathodenzerstäubung mittels Glimmentladung.

Country Status (1)

Country Link
AT (1) AT159454B (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE3004546C2 (de) Penning-Zerstäubungsquelle
DE2229825C3 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Erzeugung eines energiereichen Elektronenstrahls
DE1814802A1 (de) Vorrichtung zur Herbeifuehrung von Kernfusionen
DE1920300A1 (de) Vorrichtung zur Herbeifuehrung von Kernfusionen
DE1044295B (de) Ionenquelle
DE3881579T2 (de) Ionenquelle.
DE1919451B2 (de) Elektronenstrahlkanone zur erzeugung eines elektronenstrahls hoher leistung
DE2901554C2 (de)
AT159454B (de) Verfahren zur Kathodenzerstäubung mittels Glimmentladung.
DE1906951B2 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Erzeugung einer Schar von Elektronenstrahlen
DE3707545A1 (de) Anordnung zur stabilisierung eines lichtbogens zwischen einer anode und einer kathode
DE720676C (de) Anordnung zur Konzentration eines Elektronenstrahlenbuendels zu einem fadenfoermigen Strahl in einer hoch evakuierten Roehre mit Gluehkathode
DE814918C (de) Elektrisches Entladungsgefaess mit einem gerichteten Elektronenbuendel
DE869668C (de) Kathodenstrahlroehre mit Ionenfalle
DE927588C (de) Aus einem Magneten und zwei Polschuhen bestehendes Magnetgestell
DE634981C (de) Einrichtung zur regelbaren Verstaerkung der Gasionisation in vorevakuierten Gluehkathodenroehren
DE1075272B (de) Iomsationsgetterpumpe
DE910810C (de) Magnetfeldroehre
DE726834C (de) Vorrichtung zur Gleichrichtung von Wechselstrom hoher Spannung mit mindestens einer aus einem Wechselstromnetz gespeisten Ionenentladungsroehre
AT154771B (de) Elektrische Entladungsvorrichtung.
DE734825C (de) Magnetfeldroehre mit einem permanenten Magneten zur Erzeugung des den Elektronenstrom beeinflussenden Magnetfeldes
DE1690684A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Spruehen mit Hochfrequenz
DE1950872C (de) Elektronenstrahlerzeugungssystem
AT216646B (de) Röntgenschattenmikroskop mit einem elektronenoptischen System und einer Vorrichtung zur Beseitigung von Astigmatismus
DE495560C (de) Elektrische Entladungsroehre