DE869962C - Verfahren zur Erniedrigung der Viskositaet von braunschwarzen, viskosen, homogenen Kondensationsprodukten aus Aceton und Diphenylamin - Google Patents

Verfahren zur Erniedrigung der Viskositaet von braunschwarzen, viskosen, homogenen Kondensationsprodukten aus Aceton und Diphenylamin

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DE869962C
DE869962C DEU1214A DEU0001214A DE869962C DE 869962 C DE869962 C DE 869962C DE U1214 A DEU1214 A DE U1214A DE U0001214 A DEU0001214 A DE U0001214A DE 869962 C DE869962 C DE 869962C
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diphenylamine
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pyrolysis
condensation
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Ivan Mankowich
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    • C08ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
    • C08LCOMPOSITIONS OF MACROMOLECULAR COMPOUNDS
    • C08L21/00Compositions of unspecified rubbers

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Description

  • Verfahren zur Erniedrigung der Viskosität von braunschwarzen, viskosen, homogenen Kondensationsprodukten aus Aceton und Diphenylamin Diese Erfindung betrifft eine Herstellungsmethode für flüssige Aceton-Diphenylamin-Kondensationsprodukte, die eine so niedrige Viskosität besitzen, daß sie ohne weiteres bei gewöhnlichen Temperaturen gehandhabt werden können. Die Produkte der Erfindung sind nicht nur durch ihre niedrige Viskosität gekennzeichnet, sondern auch durch ihre ausgezeichneten Eigenschaften als Antioxydantien für Kautschuk und durch ihren niedrigen Gehalt an freiem Diphenylamin. Freies Diphenylamin ist kein befriedigendes Antioxydans für Kautschuk.
  • Die homogenen flüssigen Produkte, die durch Kondensation von Aceton mit Diphenylamin, in Übereinstimmung mit den Vorschriften von ter Horst, amerikanische Patentschriften 1807 355 und I g=3 =o8, und Meuser, amerikanische Patentschrift 1975 167, erhalten werden, haben große technische Bedeutung als Zusatzstoffe für Kautschukmischungen erhalten. Wenn diese flüssigen Kondensationsprodukte in natürlichen oder synthetischen Kautschuk einverleibt werden, verleihen sie diesem außergewöhnliche Widerstandsfähigkeit gegen Oxydation sowohl bei normalen als auch bei erhöhten Temperaturen, und sie erhöhen auch die Biege-Widerstandsfähigkeit, d. h. den Widerstand gegen Zerstörung bei wiederholtem Biegen, in großem Maße. In der Tat gehören sie zu den wirkungsvollsten und befriedigendsten Antioxydantien für Kautschuk, die bis jetzt entwickelt wurden.
  • Jedoch weisen diese flüssigen Aceton-Diphenylamin-Kondensationsprodukte eine unerwünscht hohe Viskosität auf. Ihre Viskosität ist so hoch, daß die Handhabung und das Abwiegen dieser Produkte schwierig ist und es notwendig war, sie zur Viskositätsverminderung zu erhitzen, um sie aus ihren Behältern zu entfernen oder sie in anderer Weise während ihres Gebrauches handhaben zu können. Die Fachleute haben erkannt, daß diese Produkte einen viel größeren Gebrauchswert haben würden, wenn sie eine niedrigere Viskosität bei gewöhnlichen Temperaturen hätten.
  • Die vorliegende Erfindung bezweckt, ein einfaches und wirtschaftliches Verfahren zu schaffen, um die Viskosität von solchen flüssigen, zusammengesetzten Aceton-Diphenylamin-Kondensationsprodukten so zu erniedrigen, daß die Produkte ohne Erwärmen gehandhabt werden können, wobei die antioxydierende Wirksamkeit und andere für die Bereitung von Kautschuk wünschenswerten Eigenschaften nicht beeinträchtigt werden und das direkt mit den Produkten durchgeführt werden kann, so wie sie nach den angeführten Patenten von ter Horst und Meuser anfallen, z. B. ohne irgendeine Zwischenbehandlung, um den restlichen Katalysator daraus zu entfernen: Es wurde gefunden, daß die unerwünscht hohe Viskosität von flüssigen Aceton-Diphenylamin-Kondensationsprodukten, die in Übereinstimmung mit den Vorschriften der oben zitierten Patentschriften von ter Horst und Meuser hergestellt werden, auf einen solchen Wert reduziert werden kann; daß die flüssigen Kondensationsprodukte leicht bei gewöhnlichen Temperaturen gehandhabt werden können, ohne sie zu erwärmen, wenn man solche unerwünscht viskosen, flüssigen Kondensationsprodukte bei Temperaturen zwischen 215 und 40o° der Pyrolyse in Gegenwart einer kleinen Menge eines Katalysators unterwirft. Als Katalysatoren kommen in Frage Brom, Jod, Bromwasserstoffsäure, Jodwasserstoffsäure und Bromide und Jodide der Schwermetalle außer denen des Bleis.
  • Es kann nichts mit Sicherheit über den Mechanismus gesagt werden, durch den die Pyrolyse gemäß der Erfindung den Rückgang der Viskosität der Flüssigkeit bewirkt. Es ist jedoch wahrscheinlich, daß eine Art innere Umlagerung innerhalb der Molekülstruktur des flüssigen Produktes eine Rolle spielt, eine Umlagerung, die von einer ausgeprägten Verringerung der Viskosität begleitet ist. Es scheint sicher, daß der Reaktionsablauf keine Fortsetzung der ursprünglichen Kondensationsreaktion ist, weil das Ausgangsmaterial bereits vollkommen kondensiert ist und kein weiteres Wasser mehr abspalten kann.
  • Während der Pyrolyse gemäß der Erfindung findet keine Entfernung oder Bildung irgendeines Stoffes statt. Die Pyrolyse wird in Abwesenheit von Aceton ausgeführt, da das Ausgangsmaterial acetonfrei ist und nicht umgesetztes Aceton nach der ursprünglichen Kondensation und vor der Pyrolyse gemäß der Erfindung entfernt worden ist. Die Verminderung der Viskosität, die durch die gegenwärtige Erfindung hervorgerufen wird, ist nicht die Folge einer Bildung von freien Diphenylamin während der Pyrolyse. Ein hoher Gehalt der Aceton-Diphenylamin-Kondensationsprodukte an freiem Diphenylamin fällt normalerweise mit niederer Viskosität zusammen, ist aber aus Gründen, die weiter unten angeführt werden, unerwünscht. Der Gehalt des Produktes der Erfindung an freiem Diphenylamin ist, innerhalb der analytischen Fehlergrenzen, identisch mit dem des Ausgangsmaterials. Dieses regeneriert unter den Bedingungen der Pyrolyse kein Diphenylamin, und der Gehalt an freiem Diphenylamin bleibt deshalb im wesentlichen unverändert. Der Gehalt an nicht umgesetztem Diphenylamin sowohl des Ausgangsmaterials als auch des Produktes der Erfindung, ist geringer als 25 °/o. Diese obere Grenze ist wichtig, weil freies Diphenylamin kein befriedigendes Antioxydans für Kautschuk darstellt, da es flüchtig ist und deshalb den Kautschuk beim Altern nicht gegen Oxydation schützt. Wäre die Abnahme der Viskosität einer Zunahme des Diphenylamingehaltes zuzuschreiben, würde das Produkt einen sehr zweifelhaften Wert als Antioxydans für Kautschuk besitzen.
  • Das Ausgangsmaterial, welches gemäß der Erfindung benutzt wird, ist eine braunschwarze, viskose, homogene, zusammengesetzte Flüssigkeit, welche durch Kondensation von Aceton und Diphenylamin in einem molaren Verhältnis von Aceton : Diphenylamin größer als z : z, bei einer Kondensationstemperatur oberhalb 2oo° gewöhnlich von 22ö bis 26o° unter Druck nach den Vorschriften der oben zitierten amerikanischen Patentschriften von t er Horst und Meuser hergestellt wird. Das molare Verhältnis von Aceton : Diphenylamin liegt gewöhnlich im Bereich von 1,2 : z bis q. : _; ein bevorzugtes Verhältnis ist ungefähr 2 : z. In Übereinstimmung mit den Verfahren nach den Patentschriften von ter Horst und Meuser werden diese Reaktionskomponenten in einem Autoklav auf Temperaturen zwischen Zoo und 26o° in Gegenwart eines Katalysators erhitzt. Als Katalysatoren verwendet man Brom, Jod, Bromwasserstoffsäure, Jodwasserstoffsäure und die Bromide und Jodide der Schwermetalle mit Ausnahme des Bleis. Da die Reaktion fast ausschließlich in Autoklaven ausgeführt wird, werden die Reaktionspartner in der flüssigen Phase gehalten. Der Druck beträgt zwischen 35 und 49 kg/cm2. Gewöhnlich werden Reaktionszeiten in der Größenordnung zwischen 3 und 25 Stunden verwendet. Am Ende dieser Zeit wird der Inhalt des Autoklavs abgekühlt, und das überschüssige Aceton und das freie Wasser werden durch Erhitzen unter vermindertem Druck entfernt, wobei man eine braunschwarze, homogene Flüssigkeit erhält, welche frei von Sauerstoff ist und deshalb nicht weiteres Wasser abzuspalten oder beim Erhitzen eine weitere Kondensation einzugehen vermag. Diese Flüssigkeit ist ein außergewöhnlich gutes Antioxydans für Kautschuk, aber die Viskosität ist zu hoch, sie liegt beträchtlich über zoo Poise bei 3oo°. Die Flüssigkeit enthält weniger als 25 Gewichtsprozent an freiem Diphenylamin und spaltet, wie oben gesagt, kein Diphenylamin beim Erhitzen ab. Um als Antioxydans für Kautschuk brauchbar zu sein, müssen flüssige Aceton-Diphenylamin-Kondensationsprodukte weniger als 25 Gewichtsprozent freies Diphenylamin enthalten. Sowohl das Ausgangsmaterial als auch das Produkt, das nach der Erfindung hergestellt wird, erfüllen diese Anforderung.
  • Die Viskosität der Ausgangsmaterialien, die nach der Erfindung pyrolysiert werden, kann innerhalb weiter Grenzen variieren, je nach den besonderen Bedingungen, welche bei der Ausführung der Kondensation nach den oben zitierten Patentschriften von ter Horst und Meuser angewandt werden. Diese Kondensationsprodukte haben eine Viskosität, welche bei 30' beträchtlich größer als ioo Poise ist und zwischen 150 und über 5000 Poise variiert. Allgemein hat jedoch das Produkt, das man nach den Vorschriften dieser Patente erhält, eine Viskosität zwischen 25o und 500 Poise, und für solche Kondensationsprodukte ist die Erfindung im besonderen anwendbar.
  • Gemäß der Erfindung wird das flüssige Kondensationsprodukt bei 215 bis 400' pyrolysiert, bis seine Viskosität geringer als ioo Poise bei 3o' ist und vorzugsweise so lange, bis sie weniger als 5o Poise bei 30' beträgt. Die Pyrolyse wird in Gegenwart einer geringen Menge eines der oben aufgezählten Katalysatoren ausgeführt. Es wurde gefunden, daß dieselben Katalysatoren, welche zur Durchführung der Kondensation geeignet sind, ebenfalls für die Pyrolyse und die damit zusammenhängende Verminderung der Viskosität katalytisch wirken. Daher ist es nicht notwendig, aus dem Ausgangsmaterial den bei der Kondensation verwendeten Katalysator zu entfernen, weil dieser auch als Katalysator für die Pyrolyse wirkt. Wenn jedoch das Kondensationsprodukt, welches als Ausgangsmaterial verwendet wird, vom Katalysator befreit wurde, kann eine katalytische Menge der oben aufgezählten Katalysatoren vor der Pyrolyse wieder zugesetzt werden. Es wurde gefunden, daß die Katalysatormenge, welche erforderlich ist, um die Pyrolyse zu katalysieren, im allgemeinen von derselben Größenordnung ist wie diejenige, die üblicherweise bei der Kondensation zur Herstellung des Ausgangsmaterials verwendet wird. Zum Beispiel wird eine Katalysatormenge zwischen o,i und 5, vorzugsweise zwischen o,i und- i,o Gewichtsprozent bezogen auf das Gewicht des Ausgangskondensationsproduktes, verwendet, um die Viskositätserniedrigung durch Pyrolyse herbeizuführen.
  • Erfindungsgemäß werden Katalysatoren, welche Jod enthalten, z. B. freies Jod oder Jodwasserstoffsäure oder Jodide von Schwermetallen außer denen des Bleis, bevorzugt. Der am meisten angewandte Katalysator ist Ferrojodid. Andere Katalysatoren, welche oft verwendet werden, sind Jod, Brom, Jodwasserstoffsäure, Bromwasserstoffsäure und Zinkbromid. Ferner kommen in Frage die Jodide und Bromide von Zinn, Aluminium, Kobalt, Kupfer, Wismut, Antimon, Eisen, Mangan und Zink.
  • Die Pyrolysetemperatur ist von Wichtigkeit. Aus nicht zu verstehenden Ursachen bewirkt die Pyrolyse etwas unterhalb 215' eine Viskositätsvergrößerung des flüssigen Produktes. Pyrolyse bei noch niedrigeren Temperaturen, z. B. bei ioo bis z25', bewirkt keine Änderung der Viskosität. Im Gegensatz dazu bewirkt die Pyrolyse bei Temperaturen innerhalb des erfindungsgemäßen Bereiches eine deutliche Abnahme der Viskosität. Die Pyrolyse oberhalb 400' ist unbefriedigend wegen der thermischen Zersetzung des Produktes. Bevorzugt wird die Pyrolyse bei 215 bis 325'.
  • Die Pyrolyse wird üblicherweise bei atmosphärischem Druck ausgeführt. Jedoch können Drücke oberhalb und unterhalb des atmosphärischen Druckes verwendet werden, obwohl sich gewöhnlich kein besonderer Vorteil in ihrer Anwendung bietet.
  • Als Beispiel der Verwendung eines Unterdruckes kann die Mischung der Ausgangsflüssigkeit und des Katalysators in einem geeigneten Druckgefäß erwärmt werden, welches evakuiert ist und welches außerdem mit einer Rückflußeinrichtung zur Kondensation flüchtiger Materialien versehen ist.
  • Die Länge der Pyrolysnzeit variiert weit und ist abhängig von vielen Faktoren, wie Anfangsviskosität, gewünschte Endviskosität, Natur des besonderen Ausgangsmaterials, Natur und Menge des verwendeten Pyrolysekatalysators und der Temperatur, bei welcher die Pyrolyse ausgeführt wird. Auf jeden Fall sollte die Pyrolyse genügend lange durchgeführt werden, um die Viskosität der Flüssigkeit auf weniger als ioo Poise bei 30' zu reduzieren. Vorzugsweise wird die Pyrolyse fortgesetzt, bis die Viskosität weniger als 5o Poise bei 30' beträgt, da derartige Aceton -Diphenylamin-Kondensationsprodukte am leichtesten ohne Erhitzen gehandhabt werden können.
  • Im allgemeinen kann die gewünschte Viskositätserniedrigung durch Pyrolyse bei den angegebenen Temperaturen zwischen 1/2 und io Stunden erreicht werden, wobei die Zeit, die zur Erreichung einer gegebenen Viskositätserniedrigung erforderlich ist, umgekehrt proportional der Pyrolysetemperatur ist. So wird bei Pyrolysetemperaturen von 300' oder höher die gewünschte Viskositätserniedrigung oft in weniger als 2 Stunden erreicht, wohingegen bei Temperaturen unterhalb 275' Zeiten von 8 bis io Stunden erforderlich sind, um eine ähnliche Viskositätserniedrigung zu erzielen.
  • Das Beispiel 5 der amerikanischen Patentschrift 2 oo2 642 beschreibt die Kondensation von Aceton und Diphenylamin bei Temperaturen, die ioo' nicht überschreiten, zur Herstellung eines weißen, festen Kondensationsproduktes. Ein solches Kondensationsprodukt ist in seinen physikalischen und chemischen Eigenschaften und besonders in seiner Wirksamkeit als Antioxydans für Kautschuk, völlig verschieden von den flüssigen Kondensationsprodukten von Aceton-Diphenylamin, mit denen sich die vorliegende Erfindung befaßt. So ist der Wert des weißen, festen Aceton-Diphenylamin-Kondensationsproduktes, das nach Teil i von Beispiel 5 des genannten Patents und anderen hergestellt wird, als Antioxydans für Kautschuk wesentlich geringer. Meuser und andere unterwarfen dieses weiße, feste Produkt einer weiteren Behandlung, welche von ihnen als eine weitere Kondensation unter Austritt von Wasser beschrieben wird. Diese Behandlung bestand in einem 3 stündigen Erhitzen des festen Reaktionsproduktes auf 25o°, wobei es in eine dunkle viskose Flüssigkeit verwandelt wird. Diese dunkle viskose Flüssigkeit ist in ihren antioxydierenden Eigenschaften für Kautschuk weder mit dem Ausgangsmaterial noch mit dem Produkt der vorliegenden Erfindung vergleichbar. Es steht fest, daß ihr Wert als Antioxydans für Kautschuk ziemlich beschränkt ist und daß sie technisch nie mit den Materialien, mit denen sich die gegenwärtige Erfindung befaßt, konkurrieren kann.
  • Das Beispie15 der Patentschrift von Meuser wurde im Laboratorium nachgearbeitet. Es wurde gefunden, daß die Behandlung, die durch Meuser in dem zweiten Teil des Beispiels 5 durchgeführt wird, eine Regeneration von Diphenylamin bewirkt, welches in dem Produkt als freies Diphenylamin erscheint. Das dunkle, viskose flüssige Produkt, das man so nach Beispiel 5 erhält, enthält 34,4 % freies Diphenylamin. Es hatte eine Viskosität von io,2 Poise bei 3o°. Jedoch war diese niedere Viskosität bedingt durch die Gegenwart des hohen Anteils an freiem Diphenylamin. Dies wurde dadurch gezeigt, daß man das dunkle, flüssige Produkt, welches man nach Beispiel s erhält, der Destillation unterwirft, um einen Teil des freien Diphenylanüns zu entfernen. Auf diese Weise wurde der Gehalt an freiem Diphenylamin auf 14,8 °/o erniedrigt, aber die Entfernung von freiem Diphenylamin war von einer deutlichen Viskositätserhöhung begleitet. Das so destillierte Kondensationsprodukt hatte eine Viskosität von 212 Poise bei 30° und war so dem Material, das als Ausgangsmaterial in der vorliegenden Erfindung benutzt wird, eher vergleichbar, als dem Produkt der Erfindung.
  • Das weiße, feste Aceton-Diphenylamin-Kondensationsprodukt, das von Me-Liser auf 25o° erhitzt wird, enthält kein freies Diphenylamin. Der Schmelzbereich von 179 bis i84°, der von Meuser angegeben wird, verträgt sich nicht mit der Anwesenheit einer wesentlichen Menge von freiem Diphenylamin an diesem Punkt, viel weniger noch die relativ großen Mengen von freiem- Diphenylamin, welche im Endprodukt ihres Beispiels 5 gefunden werden. Es wird behauptet daß das freie Diphenylamin gleichzeitig mit dem Freiwerden von Wasser auftritt. Auf jeden Fall besitzt Meuser im Falle seines Patents 2 oo2 642 zu keiner Zeit ein Material, welches mit dem erfindungsgemäßen Ausgangsmaterial oder dem Pyrolysenprodukt vergleichbar ist. Es ist kein Grund ersichtlich, warum das weiße, feste Produkt von Meuser, wenn man es der Hitzebehandlung unterwirft, fähig ist, freies Diphenylamin abzugeben, wohingegen das Material, welches nach der Erfindung behandelt wird, einer solchen Freisetzung nicht fähig ist.
  • Es sollte betont werden, daß die Kondensation von Aceton, und Diphenylamin außerordentlich kompliziert und zum gegenwärtigen Zeitpunkt nur teilweise zu erklären ist. Die Kondensationsprodukte selbst sind undeffinierbarer Natur. Die Kondensationsbedingungen und besonders die Kondensationstemperatur bestimmen zum großen Teil und irreversibel die Natur des erhaltenen Produktes und seine Verwendbarkeit als Antioxydans für Kautschuk. Daher liefert nach dem Verfahren von Meuser die Kombination einer Vorkondensation von Aceton und Diphenylamin bei niederer Temperatur und Atmosphärendruck mit anschließender Behandlung bei 25o° und Atmosphärendruck ein Produkt, welches vollkommen verschieden ist von dem Ausgangsmaterial, mit dem erfindungsgemäß gearbeitet wird und welches durch die Tatsache charakterisiert ist, daß es durch Kondensation bei einer Temperatur über 2oo° und bei einem Druck über dem Atmosphärendruck hergestellt wird, der genügt, die Reaktionspartner in der flüssigen Phase zu halten, wobei diese Bedingungen während der ganzen Kondensation von Aceton und Diphenylamin aufrechterhalten werden.
  • Aus dem Vorhergehenden ist ersichtlich, daß es nicht möglich ist, die Resultate der Erfindung zu erzielen, wenn man den Vorschriften des Patents von Meuser folgt. Ein zusätzlicher, betonter Unterschied zwischen der vorliegenden Erfindung und dem Beispiel 5 des Patents von M eu s e r ist der, daß die Pyrolysestufe der Erfindung durch viel kleinere Mengen von Katalysator katalysiert wird, als sie im Verfahren von Meuser vorhanden sind. So war im Beispiel s des Patents von Meuser der Prozentsatz von Jod in dem Material, das auf 25o° erhitzt wurde, ungefähr 3,4 %. In einem anderen Experiment wurde das Beispiel s vollkommen nachgearbeitet, mit der Ausnahme, daß die Katalysatormenge auf i,14 °/o Jod verringert wurde. Mit dieser Modifikation enthielt das Produkt das beim Erhitzen des festen, weißen Körpers auf 250° während 3 Stunden erzielt wurde, 62 °/o freies Diphenylamin. Das erzielte Produkt war vollkommen unbrauchbar wegen dieses außerordentlich hohen Gehalts an freiem Diphenylamin. Weiterhin war dieses Produkt eine Zweiphasenmischung, welches technisch in keiner Weise brauchbar wäre und in der Tat nicht den geringsten praktischen oder technischen Wert hätte, da ein brauchbares Antioxydans für Kautschuk ein homogenes Material sein muß.
  • Verwiesen sei auch auf die amerikanische Patentschrift 2 202 934 von Tuley. Diese beschreibt die Herstellung von festen, harzartigen Kondensationsprodukten von Aceton - Diphenylamin durch Einleiten von Acetondampf in eine gerührte Masse von geschmolzenem Diphenylamin bei Temperaturen im Bereich von ioo bis ungefähr 2oo°, wobei festgestellt wird, daß bei Temperaturen über i7o° Verluste von Katalysator undAmin eintreten und weichereProdukte erhalten werden. In dieser Patentschrift wird weiterhin festgestellt, daß bei Temperaturen unterhalb i40° weiche Reaktionsprodukte, die viel unverändertes Amin enthalten, erzielt werden. Jedoch zeigt dieses Verfahren nicht, daß die Pyrolyse der flüssigen Aceton-Diphenylamin-Produkte, mit denen sich die-Erfindung beschäftigt, diese von Produkten unerwünscht hoher Viskosität in Produkte niedrigerer Viskosität überführt.
  • Endlich sei auf die amerikanische Patentschrift 2 233 590 von D ewey verwiesen, worin die Herstellung fester, harzartiger Aceton-Diphenylamin-Kondensationsprodukte in einem Autoldav im Temperaturbereich von iio bis 2oo° und vorzugsweise zwischen 140 und 16o° beschrieben wird; es sagt nichts über eine Pyrolyse im Sinne der Erfindung aus. Die Pyrolyse der gegenwärtigen Erfindung kann in jeder geeigneten Weise und in jeder geeigneten Apparatur vorgenommen werden. Sie kann diskontinuierlich, z. B. durch Erhitzen einer innigen Mischung von Ausgangsflüssigkeit und Katalysator auf die angegebene Temperatur in irgendeinem geeigneten Gefäß ausgeführt werden. Sie kann kontinuierlich ausgeführt werden, z. B. durch Durchleiten eines Stromes des flüssigen Ausgangsmaterials, das mit Katalysator vermischt ist, durch ein entsprechend erhitztes Rohr. Nach der Pyrolyse kann das Pyrolysat auf eine geeignete Temperatur abgekühlt werden, worauf der restliche Katalysator, wenn dies erwünscht ist, in geeigneter Weise, z. B. durch Waschen mit wäßrigerNatronlauge und anschließendes Trocknen, entfernt werden kann. Das resultierende Material ist als Antioxydans für Kautschuk gebrauchsfertig. Beispiel Das flüssige Reaktionsprodukt von Aceton (2 Mol) und Diphenylamin (i Mol), das nach dem Verfahren von Meuser gemäß Beispiel i der amerikanischen Patentschrift 1975 167 hergestellt wird und eine Viskosität von 390 Poise bei 30° besitzt, wurde zur Pyrolyse verwendet. Dieses Material war von nicht umgesetztem Aceton und von zurückgebliebenem Katalysator befreit.
  • Die Pyrolyse wurde ausgeführt durch Mischen eines Ferrojodidkatalysators mit dem flüssigen, zusammengesetzten Aceton-Diphenylamin-Kondensationsprodukt und darauffölgendesErhitzen bei Atmosphärendruck, unter Temperatur- und Zeitbedingungen, die in der folgenden Tabelle angegeben sind. Das Pyrolysat wurde gekühlt und die Viskosität bei 3o° bestimmt. Die Tabelle zeigt die Ergebnisse der Pyrolyse.
  • Ungefähr o,46 % Ferrojodid, entsprechend 0,38 % Jod, wurden als Katalysator zugefügt.
    Temperatur Zeit
    2 Stunden I 8 Stunden
    15o° 598 Poise 66o Poise
    200° 61o - i 586 -
    215° 355 - 349 -
    -
    235° 265 - 128
    250, 136 - ig -
    300° 79 - 8,T -
    320° 49 - 8,9 -
    Aus der Tabelle ist ersichtlich, daß die Viskosität des ursprünglichen Kondensationsproduktes durch die Pyrolyse bei Temperaturen unterhalb von 2i5° in großem Maße erhöhtwurde, nämlichbei i5o und 2oo°, bei Zeiten von 2 und 8 Stunden. Im Gegensatz dazu bewirkte die Pyrolyse bei einer Temperatur von 2i5° eine beträchtliche Abnahme der Viskosität des Materials, und die Pyrolyse bei höheren Temperaturen bewirkte eine noch stärkere Abnahme. Die antioxydierenden Eigenschaften des pyrolysierten Produktes für Kautschuk waren denen des ursprünglichen Kondensationsproduktes völlig gleichwertig, und die Pyrolyseprodukte, die eine Viskosität von weniger als 5o Poise hatten, hatten gegenüber dem nicht pyrolysierten Material den wichtigen Vorzug, daß sie sehr leicht bei gewöhnlicher Temperatur gehandhabt werden können, wodurch die Notwendigkeit einer Erwärmung fortfällt.
  • Aus dem Vorhergehenden ist ersichtlich, daß die vorliegende Erfindung viele Vorteile bietet. Das Verfahren ist einfach und leicht auszuführen. Apparate und Regeleinrichtungen sind einfach. Die Erfindung liefert ein wirtschaftliches und wirksames Verfahren, flüssige Kondensationsprodukte aus Aceton und Diphenylamin aus solchen Kondensationsprodukten, welche eine unerwünscht hohe Viskosität haben, zu bereiten und so ihre Handhabung und den Gebrauch zu erleichtern. Die antioxydierenden Eigenschaften gegenüber Kautschuk werden in keiner Weise durch die Pyrolyse beeinträchtigt. Die Pyrolyse ist von keiner Regeneration von Diphenylamin begleitet, da die Mengenverhältnisse von freiem und gebundenem Diphenylamin im Verfahrensprodukt, innerhalb der analytischen Fehlergrenzen, identisch mit denen im Ausgangsmaterial sind. Ein anderer Vorteil ist der, daß eine kleine Katalysatormenge genügt, um die Viskositätserniedrigung bei der Pyrolyse hervorzurufen.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: x. Verfahren zur Erniedrigung der Viskosität von braunschwarzen, viskosen, homogenen Kondensationsprodukten aus Aceton und Diphenylamin, die durch Kondensation von Aceton mit Diphenylamin im Molverhältnis größer als i : i bei Temperaturen über 2oo°, vorzugsweise 22o bis 26o°, und Überdruck in Gegenwart einer kleinen Menge eines aus Brom, Jod, Brom- oder Jodwasserstoffsäure oder den Bromiden oder Jodiden von Schwermetallen, ausgenommen Blei, bestehenden Katalysators und anschließende Abtrennung von nicht umgesetztem Aceton und Wasser erhältlich sind, die eine Viskosität von weit über ioo, vorzugsweise 25o bis 500 Poise bei 3o° besitzen und deren Gehalt an freiem Diphenylamin weniger als 25 % beträgt, dadurch gekennzeichnet, daß man die genannten Kondensationsprodukte bei einer Temperatur von 215 bis 400° in Abwesenheit von Aceton und in Gegenwart einer geringen Menge eines der vorstehend genannten Katalysatoren der Pyrolyse unterwirft, bis die Viskosität des Reaktionsproduktes auf weniger als ioo Poise bei 30° gesunken ist.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß man o,i bis i Gewichtsprozent Katalysator, bezogen auf das angewandte Kondensationsprodukt, verwendet.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Pyrolyse 1/2 bis io Stunden durchführt.
DEU1214A 1951-06-05 1951-06-05 Verfahren zur Erniedrigung der Viskositaet von braunschwarzen, viskosen, homogenen Kondensationsprodukten aus Aceton und Diphenylamin Expired DE869962C (de)

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