AT232991B - Verfahren zur Isolierung von Benzoesäure - Google Patents

Verfahren zur Isolierung von Benzoesäure

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  Verfahren zur Isolierung von Benzoesäure 
 EMI1.1 
 

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   Die in den Harzen enthaltene Benzoesäure wird vorzugsweise auf beliebige zweckmässige Weise rückgewonnen und es hat sich als vorteilhaft erwiesen, die Harze unter heftigem Rühren in einem Extrak- tionsgefäss mit warmem Wasser zu waschen, wobei man eine Benzoesäurelösung erhält, die geringe Harz- mengen enthält, welche durch neuerliches Dekantieren abtrennbar sind. Die beim Waschen der Harze erhaltene Benzoesäurelösung bzw.

   Lösungen werden vorzugsweise der beim ersten Dekantieren erhaltenen
Lösung beigegeben, die sodann wie folgt behandelt wird. c) Die im allgemeinen fast gesättigte Benzoesäurelösung (Konzentration   3,     5 - 3, 80/0)   wird in einer oder mehreren Stufen kristallisiert. d) Das Kristallisationsprodukt wird geschleudert und bildet nach dem Trocknen die nach dem erfin- dungsgelnässen Verfahren hergestellte reine Benzoesäure. Die Ausbeute beträgt   92-96je   der ursprünglich im Oxydationsprodukt enthaltenen Benzeosäure.

   Die erhaltene Benzoesäure enthält noch geringe, erträgliche Anteile an Nebenprodukten. e) Die derart abgetrennten Mutterwässer der Kristallisation werden (nach einem Ablauf, der im all- gemeinen zwischen 1/5 und 1/10 ihres Gesamtvolumens schwankt) dem rohen Oxydationsprodukt des Toluols hinzugefügt, zwecks Durchführung der Destillation des Azeotrops Wasser-Toluol, wie oben be- schrieben. Die Zugabe wird jedoch vorzugsweise nach einer Vorbehandlung der Mutterwässer durchgeführt, die auf die   Weilerverwertung   der Benzoesäure einen wichtigen Einfluss besitzt. Die   Mutterwässer   enthalten nicht geringe Mengen Benzoesäure, Katalysator (im allgemeinen in Form von Kobaltbenzoat) und lösliche Verunreinigungen, vorwiegend Benzaldehyd.

   Sie werden vorzugsweise vorgewärmt, indem sie als Kühlmittel in Berührung mit den Dämpfen des Azeotrops Wasser-Toluol, welche von der Destillation herkommen, gehalten werden. Die Lösung kühlt die Dämpfe ab und verursacht ihre Kondensation. Das Kondensat scheidet sich in zwei Schichten, von denen die obere Toluol ist, das einen Teil der Benzoesäure und des Aldehyds der Mutterwässer extrahiert und im allgemeinen rückgewonnen wird, indem es neuerlich der Oxydation zugeführt wird, von welcher das nach dem erfindungsgemässen Verfahren behandelte Reaktionsgemisch herrührt. Die erwärmten Mutterwässer, die auch das Wasser des Azeotrops und das destillierte Überschusswasser enthalten, werden hingegen der   bei der Oxydation erzeugten Toluollösung in   der beschriebenen Weise zugegeben. 



   Verfährt man in der besagten bevorzugten Weise, dann sieht man, dass sich die   Mutterwässer   nicht an Benzaldehyd anreichern, da ein Grossteil des erzeugten Aldehyds   (z. B. 75 - 8rP/o)   mit dem rückgewonnenen Toluol in den Kreislauf zurückgeführt wird. Dies ist unter verschiedenen Gesichtspunkten von Wichtigkeit. Der Aldehyd ist ein Produkt, welches rückgewonnen werden muss, da es als Zwischenprodukt bei der Herstellung von Benzoesäure dienen kann, und es wird auf diese Weise rückgewonnen. Da die Benzoesäure eine wichtige Anwendung besitzt, bei der eine darauffolgende Hydrierung erforderlich ist, darf der Benzaldehyd anderseits die Säure selbst nicht begleiten, da er in der Hydrierphase ein starkes Gift darstellt.

   Da die Löslichkeit des Benzaldehyds in den Wässern auf etwa 0,   33%   beschränkt ist, würden sich die   Mutterwässer,   wenn sie ohne der   genannten Vorerwärmung   in den Kreislauf zurückgeführt würden, bei jedem Zyklus im Ausmass von 13 bis 20 g Benzaldehyd je Kilogramm erzeugter Benzoesäure (dies ist die Menge, welche sich in einen Oxydationszyklus bildet) mit Benzaldehyd anreichern. Würde eine Kon-   zentration   von 0, 33 erreicht werden, dann würde sich jede weitere Menge Benzaldehyd mit der Benzoesäure während der Kristallisation abscheiden und die Säure wäre vergiftet und für die folgende Hydrierung ungeeignet.

   Die Gegenstrombehandlung der Mutterwässer mit den Dämpfen des Azeotrops WasserToluol bringt somit die überraschende Wirkung mit sich, dass die Mutterwässer sozusagen "gewaschen" werden, wobei die Benzaldehydkonzentration auf einem solchen Niveau gehalten wird, das keine Vergiftung des Prozesses eintritt und der   Benzaldehyd der Oxydationsphase   zurückgeführt wird, so dass er einen nützlichen Rückgewinn darstellt, ohne dass hiefür Kosten aufgewendet werden müssen, ja sogar mit einem wertvollen Wärmerückgewinn. 



   Die derart gereinigten Mutterwässer können sodann ohne weiteres der bei der Oxydation erhaltenen Toluolmischung zugefügt werden, um den Arbeitskreislauf zu eröffnen, der soeben beschrieben wurde. 



   Nachfolgend wird ein Durchführungsbeispiel des erfindungsgemässen Verfahrens beschrieben, wobei angenommen wird, dass von Produkten ausgegangen wird, die durch die Oxydation von Toluol im Beisein eines aus Kobaltönanthat bestehenden Katalysators erhalten wurden. Obwohl die Oxydation in Anwesenkeit des Kobaltönanthats nicht zur Erfindung gehört, wird nachfolgend doch der besseren Übersicht halber auch die Oxydationsphase zu Beginn beschrieben. 



   Beispiel : In ein Reaktionsgefäss   mit einem Fassungsvermögen   von 500   l   werden 400 kgToluol samt dem Katalysator eingebracht, der aus Kobaltönanthat besteht und dessen Menge   0, 1150/0   Kobalt bezogen auf das Toluol beträgt. 

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   Die Oxydation wird durch steigende Luftzufuhr begonnen, bis zu einer stündlichen Höchstmenge von 24,2   m3,   wobei die Temperatur im Reaktionsgefäss auf 1450C gehalten wird. Wenn sich im Reaktionsgefäss eine Benzoesäurekonzentration von   23%   einstellt, wird das kontinuierliche Verfahren begonnen, indem frisches Toluol zugeführt und die oxydierte Mischung laufend abgeführt wird. Die Katalysatorkonzentration in der Masse wird durch fortlaufende Zufuhr einer Toluollösung des Katalysators konstant gehalten. 



   Das Verfahren im fortlaufenden Betrieb ist in dem Schema der Zeichnung dargestellt. 



   ImfolgendenBeispiel sind dieGewichte undVolumen der umgesetzten Mittel als stündlich verbraucht aufzufassen. 



   In die Oxydationsvorrichtung wird eine toluolreiche Rückflussmischung eingeleitet, die aus 44, 139 kg Toluol,   0, 9   kg Benzoesäure und 0, 33 kg Nebenprodukten besteht, welch letztere 0, 215 kg Benzaldehyd enthalten. Diese Rückflussmischung wird wie nachfolgend beschrieben erhalten. Ferner werden 11,529 kg frisches Toluol, das 0,064 kg Kobalt in Form von Kobaltönanthat enthält, hinzugefügt. Die zugeführte
Luftmenge beträgt nach wie vor 24,2 m3 und die austretende Luftmenge 19,82 m3. 



   Nach erfolgter Oxydation wird die oxydierte Lösung, welche 13,251 kg Benzoesäure enthält, kontinuierlich abgeführt, was einer Säureproduktion von 13,25 kg + 0,281 kg, als Kobaltbenzoat vorliegend, von dem 0,9 kg abgezogen werden müssen, da bereits im Rückflussgemisch enthalten, entspricht. Die Gesamtproduktion beträgt somit 12,63 kg. Zieht man in Betracht, dass die nach der Oxydation abgehende Luft je Kubikmeter 50, 5 g Toluol mitführt, errechnet man, dass 11,529-1 kg = 10, 53 kg Toluol verbraucht wurden, entsprechend 0, 835 kg Toluol je Kilogramm erzeugter Benzoesäure, mit einer Ausbeute von   89, 8%   der Theorie. Die Ausbeute bezogen auf das gesamte Oxydationsprodukt beträgt hingegen, wenn man sowohl die Benzoesäure als auch die Nebenprodukte berechnet,   971o   der Theorie. 



   Die Reinigung der Benzoesäure wird nach den vorher beschriebenen Kriterien, insbesondere auf folgende Weise durchgeführt. Der oxydierten abgeführten Lösung werden 447,6 kg Rückführwasser, das wie nachfolgend erläutert erhalten wird und das   l,   649 kg Benzoesäure und 0, 135 kg Benzaldehyd   (0"Wo   bezogen auf das Wasser) enthält, hinzugefügt. Sodann wird die Destillation bei   90 - 920C, d. h.   bei höheren Temperaturen als der Siedetemperatur des Azeotrops Wasser-Toluol, durchgeführt, so dass zusammen mit   dem Azeotrop ein Wasserilberschuss   abdestilliert. Man erhält in der Tat 44, 139 kg Toluol und 27,6 kg Wasser.

   Die Dämpfe des Azeotrops Toluol-Wasser und des überschüssigen Wassers werden durch Waschen mit den   Mutterwässem   der Kristallisation der Benzoesäure abgekühlt und kondensiert. Aus der so erhaltenen Flüssigkeitsmasse, die das Kondensat der genannten Dämpfe und die zu ihrer Waschung verwendeten Mutterwässer umfasst, erhält man eine Schicht von 44, 139 kg Toluol, enthaltend 0,9 kg Benzoesäure und   0, 33 kg N "uprodukte   (0,219 kg Benzaldehyd), welche - wie bereits   erwähnt - in   die Oxydationsvorrichtung zurückgeleitet wird. Die wässerige Masse wird hingegen wie gesagt der oxydierten Lösung zugesetzt. Sie enthält 447,6 kg Wasser einschliesslich der 27,6 kg Wasser, das in den bei der Destillation erzeugten Dämpfen enthalten ist. 



   Der Destillationsrückstand, bestehend aus einer etwa   3, Steigen   wässerigen Benzoesäurelösung und andern Stoffen, wird der   Dekantierung zugeführt, Im   ersten Dekantiergefäss wird eine Trübe abgetrennt, die   81o   der sich im Kreislauf befindenden Benzoesäure und   53%   Nebenprodukte enthält. Das Dekantieren wird bei   940C   durchgeführt. Die Trübe gelangt dann in das zweite Dekantiergefäss, wo noch Wasser zu-   gefügt wird   und man eine   zweite truble   erhält, die weniger reich an Benzoesäure (0,   8%   der Gesamtmenge) ist. Die beiden Abläufe der Dekantierung werden sodann kristallisiert und geschleudert, was mit beliebigen geeigneten Vorrichtungen durchgeführt werden kann.

   Man erhält 11,722 kg kristallisierte Benzoesäure mit einer Ausbeute der Reinigung von   93%. Die   Ausbeute an kristallisierter Benzoesäure bezogen auf Toluol beträgt   84%   der Theorie. Die Benzoesäure enthält noch eine gewisse Menge Nebenprodukte, u. zw. 0, 33 kg, so dass sie zu   9 Wo   rein ist. 



   Die Kristallisationswässer bestehen aus 504,58 kg Wasser mit einem Gehalt von 0,591 kg Nebenprodukten (0, 417 kg Benzaldehyd),   3, 06   kg Benzoesäure und 1, 695 kg Kobaltbenzoat. Diese Wässer werden nach Ablauf von etwa 1/6 ihres Volumens in der erwähnten Weise zum Waschen der Dämpfe des Azeotrops Toluol-Wasser und des überschüssigen Wassers der Destillation verwendet. 



   Der Ablauf enthält Benzoesäure sowohl gelöst als freie Säure als auch in Form von Benzoat und   wei-   ters 0,063 kg   (22%   der Gesamtmenge) Benzaldehyd, das aus der Anlage entfernt wird. 



   Sowohl die gelöste Benzoesäure als auch jene in Form von Kobaltbenzoat können mit verhältnismässig 
 EMI3.1 
 

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   Es versteht sich, dass das beschriebene Durchführungsbeispiel nur erläuternden und nicht einschränkenden Wert besitzt und dass insbesondere die angeführten Mengenwerte, Fördermengen und Prozentsätze verändert werden können, sowie auch zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens beliebige geeignete Vorrichtungen gewählt werden können. Auch die Zusammensetzung des Ausgangsmaterials, das durch Oxydation des Toluols erhalten wird, kann verändert werden. Das durchgeführte Verfahren zur Oxydation des Toluols bildet keinen Teil der Erfindung und kann ein beliebiges geeignetes Verfahren sein. 



  Insbesondere kann der Katalysator auch ein anderer sein und wenn man   einen Kobaltkatalysator   verwendet, dann braucht er nicht das im Beispiel erwähnte Kobaltönanthat sein. Die durch Veränderung des rohen Ausgangsmaterials eventuell erforderlichen Anpassungen können im Rahmen der Erfindung durch einen Fachmann ohne weiteres durchgeführt werden. 



    PATENTANSPRÜCHE :    
1. Verfahren zur Isolierung gereinigter Benzoesäure aus dem bei der Oxydation von Toluol mit Sauerstoff oder diesen enthaltenden Gasen bei erhöhter Temperatur in flüssiger Phase und in Gegenwart eines Oxydationskatalysators, insbesondere eines Cobaltoxyds oder des Cobaltsalzes einer Carbonsäure,   erhaltenen Qxydat, dadurch gekennzeichnet,   dass dem Oxydat mehr Wasser zugesetzt wird als zur Bildung einer azeotropischen Mischung mit dem darin enthaltenen Toluol erforderlich ist, das genannte Azeotrop sodann restlos abdestilliert, die danach vorliegende wässerige Benzoesäurelösung von den harzartigen Nebenprodukten abdekantiert, in einer oder mehreren Stufen zur Kristallisation gebracht und das Kristallisationsprodukt, vorzugsweise durch Abschleudern, isoliert wird.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass dem Oxydat so viel, vorzugsweise die 10- bis 15fache Gewichtsmenge, Wasser zugesetzt wird, dass nach der Destillation eine wässerige Benzoesäurelösung mit einer Konzentration von 3 bis 5 Gew.-% vorliegt.
    3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Destillation bei einer höheren Temperatur als dem Siedepunkt des Azeotrops, beispielsweise bei 90-95 C, durchgeführt wird, so dass ein Wasserüberschuss in bezug auf die Zusammensetzung des Azeotrops destilliert.
    4. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Abdekantieren derwässerigen Benzoesäurelösung von denharzartigen Nebenprodukten bei einer Temperatur von mindestens 90 C vorgenommen wird.
    5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass aus den abdekantierten harzartigen Nebenprodukten die Benzoesäure mit warmem Wasser extrahiert wird.
    6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass ein Grossteil des Kristallisationswassers dem aufzuarbeitenden Oxydat hinzugegeben wird.
    7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3 und 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Kristallisationswasser zuerst mit den Dämpfen des Azeotrops Toluol-Wasser bzw. des Azeotrops und des überschüssigen Wassers in direkte Berührung gebracht wird, wobei die Dämpfe kondensieren, worauf nach erfolgter Schichtentrennung die gesamte wässerige Schicht dem Oxydat hinzugegeben wird, wogegen die Toluolschicht, die im wesentlichen aus einer Toluollösung von Benzoesäure und Nebenprodukten, insbesondere Benzaldehyd, welche aus dem Kristallisationswasser extrahiert wurden, besteht, zusammen mit frischem Toluol und Katalysator der Oxydation wieder zugeführt wird.
    8. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass man von einem Oxydat ausgeht, welches aus 20 - 350/0 Benzoesäure, 0, 2- 0, 5% Benzaldehyd, 1, 5-3% ändern Nebenprodukten, Rest Toluol besteht.
AT797562A 1961-10-11 1962-10-09 Verfahren zur Isolierung von Benzoesäure AT232991B (de)

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