DE937584C - Verfahren zur Reinigung von waessrigen Loesungen von Wasserstoffperoxyd - Google Patents

Verfahren zur Reinigung von waessrigen Loesungen von Wasserstoffperoxyd

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DE937584C DEP5767A DEP0005767A DE937584C DE 937584 C DE937584 C DE 937584C DE P5767 A DEP5767 A DE P5767A DE P0005767 A DEP0005767 A DE P0005767A DE 937584 C DE937584 C DE 937584C
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Description

Die Erfindung betrifft die Reinigung wäßriger Lösungen von Wasserstoffperoxyd und insbesondere ein Verfahren zur Entfernung von Schwermetallverunreinigungen aus diesen.
Es wurden schon verschiedene Verfahren zur Entfernung von Schwermetallverunreinigungen aus wäßrigen Wasserstoffperoxydlösungen vorgeschlagen, da Verunreinigungen dieser Art, obwohl sie nur in geringfügigen Konzentrationen vorliegen, in aktiver Weise die Zersetzung des Peroxyds katalysieren. Es ist schon seit langem bekannt, daß geringe Konzentrationen von Metallionen, wie solche von Eisen, Kupfer, Nickel, Blei, Chrom oder Mangan, in Wasserstoffperoxyd unerwünscht sind und die Peroxydlösung völlig untauglich und sogar zur Lagerung unsicher machen können. Eine der wirkungsvollsten Methoden, die zur Entfernung solcher Ionen vorgeschlagen wurden, ist in der USA.-Patentschrift 2017 440 von Hawkinson vorgeschlagen worden, gemäß deren in der zu reinigenden Lösung eine Fällung von Zinnhydroxyd erfolgt, das als Kollektor für solche Verunreinigungen wirkt und seinerseits darauf zusammen mit den mitausgefällten Verunreinigungen aus der Lösung durch Filtration entfernt wird. Die erhaltenen Ergebnisse sind ausgezeichnet. Indessen wird diese Methode am wirksamsten portionsweise ausgeführt, was nachteilig ist und
die Anwendung von ziemlich sorgfältig ausgeführten und sorgsam gewarteten Filtern erfordert. Gegenstand der Erfindung ist ein weiter verbessertes Verfahren der Reinigung von Wasserstoffperoxydlösungen, das rasch und hochwirksam ist und in kontinuierlichem Verfahren unter Anwendung einer einfachen Vorrichtung ausgeführt werden kann. Gemäß der Erfindung umschließt das Verfahren einer wirksamen Reinigung die Anwendung von ionenaustauschenden Harzen. Weitere Gegenstände der Erfindung ergeben sich aus deren Beschreibung, die nachstehend niedergelegt ist.
Es bestand die Vermutung, daß ionenaustauschende Harze, im folgenden »Ionenaustauscher« genannt, mit Nutzen zur Reinigung von Wasserstoffperoxyd angewendet werden könnten. Es hat sich indessen herausgestellt, daß Ionenaustauscher, wie sie allgemein z. B. zur Entmineralisierung von Wasser angewendet werden,· bei der-Reinigung von Wasserstoffperoxyd nicht von praktischem Nutzen sind und daß deren Anwendung überaus gefährlich sein kann und zu Explosionen führt, insbesondere dann, wenn es sich um konzentrierte Lösungen, d. h. solche mit wenigstens 25 % Wasserstoffperoxyd handelt; jedoch wurde beobachtet, daß unter gewissen, sorgsam kontrollierten Bedingungen Kationenaustauscher einiger weniger spezieller Arten erfolgreich angewendet werden können.
Die zur Anwendung für den vorliegenden Zweck tauglichen Kationenaustauscher sind solche von dem Typus der aromatischen Kohlenwasserstoffpolymeren, die ringgebundene Sulfonsäuregruppen als ionenaktive Gruppen enthalten. Besonders geeignet sind die am Kern sulfonierten Polymerisate aromatischer Vinylverbindungen. Beispiele solcher Harze sind die sulfonierten vernetzten Polymerisate von Polyvinylarylverbindungen oder von Mischungen von Polyvinylarylverbindungen mit Monovinylarylverbindungen, wie in der USA.-Patentschrift 2366007 von D'Alelio beschrieben sind. Jedoch sind auch diese Harze in der Form, wie sie in den Handel gelangen, nicht gut brauchbar, da sie, um für vorliegenden Zweck geeignet zu sein, einer »Eignungs «-Behandlung (Konditionierung) unterworfen werden sollen, wobei sie in die Wasserstofform übergeführt werden und Schwermetallbestandteile vollständig oder im wesentlichen vollständig entfernt werden.
Demgemäß werden die Ziele der Erfindung dadurch verwirklicht, daß wäßrige Wasserstoffperoxydlösungen, die gereinigt werden sollen, mit Kationenaustauschern vom Typus eines kernsulfonierten, aromatischen Kohlenwasserstoffs in Berührung gebracht werden, wobei die Kationenaustauscher vorher mit einer wäßrigen Lösung einer starken Säure behandelt werden, bis das Harz in die Wasserstofform übergeführt ist und die Menge an Schwermetallionen, die an das Harz gebunden ist, auf weniger als den hundertsten Teil der gesamten potentiellen Eisenionenbindungskapazität des Harzes vermindert worden ist. Das pH der zu reinigenden Lösung soll zwischen ο und 3,6 liegen, und die Anwendung des Harzes soll unterbrochen werden bzw. eine Regenerierung des Harzes soll stattfinden, sobald die an das Harz gebundene Menge an aus der Lösung entfernten Schwermetallionen auf eine Menge vermehrt ist, die nicht mehr als OjOI der Eisenionenbindungskapazität des Harzes entspricht. Eine auf diese Weise vollzogene Reinigung hat sich als hochwirksam und brauchbar erwiesen.
Die Erfindung wird im folgenden durch einige Beispiele erläutert.
Beispiel 1
Eine Kolonne aus sogenanntem »Dowex 50«- Harz, einem im Handel erhältlichen Kationenaustauscher vom Typus der kernsulfonierten, aromatischen Kohlenwasserstoffe, wie sie beschrieben sind in der USA.-Patentschrift 2 366 007 und in Ind.--Ing. Chem. 40, 1350 (1948), wurde durch kontinuierliches Waschen mit einer io°/oigen Schwefelsäurelösung gebrauchsfertig gemacht, bis die ausfließende Säure aus der Kolonne mit Kaliumrhodanid einen negativen Test auf Eisen ergab und das Harz vollständig in die Säureform übergeführt war. Die Harzkolonne wurde dann mit Wasser gewaschen, bis das ausfließende Wasser mit Bariumchlorid einen negativen Test auf Sulfationen ergab.
160 g eines so vorbehandelten Harzes wurden in ein Glasrohr mit einem Durchmesser von 7,6 cm auf eine Glaswollunterlage eingebracht, die ihrerseits auf einer Schicht keramischer Füllkörper gelagert wurde. Das Rohr und die Unterlagen wurden vor dem Gebrauch gründlich mit Säure gereinigt. Eine rohe wäßrige 3S°/oige Wasserstoffperoxydlösung, die im elektrolytischen Verfahren hergestellt ■ wurde und ein pH im Bereich von 0,7 bis 1,5 hatte, wurde kontinuierlich etwa bei Raumtemperatur abwärts durch die Kolonne aus vorbehandeltem Harz durchlaufen gelassen, und zwar in Mengen von etwa 1 ecm Lösung je Gramm Harz in der Minute. Das pH war bestimmt worden durch Glas- *°5 elektroden mit einem Beckman-pH-Meter bei 250. Die am Boden des Rohres ausfließende Lösung wurde zur Prüfung in sauberen Behältern gesammelt. Der Durchlauf der Lösung durch die Kolonne wurde unterbrochen, bevor die aus der Lösung mittels Ionenaustausches durch das Harz entfernten Schwermetallverunreinigungen das Äquivalent von 0,01 der potentiellen Eisenionenbindungskapazität des Harzes erreichten. Das Harz wurde dann für den Wiedergebrauch durch Waschen mit io°/oiger Schwefelsäure regeneriert, bis die ausfließende Säure wiederum einen negativen Test auf Eisenionen ergab, worauf mit Wasser gewaschen wurde, bis die Waschflüssigkeit einen negativen Test auf Sulfationen ergab. Nacheinander wurden sieben Portionen von 300 ecm einer io°/oigen Schwefelsäure verwendet. Die Analyse der Peroxydlösung vor und nach dem Durchgang durch die Harzkolonne zeigte keinen Verlust an aktivem Sauerstoff, der auf die Berührung mit dem Harz zurückzuführen wäre, :'
Beständigkeitsprüfungen erwiesen, daß Proben der obengenannten rohen Wasserstoffperoxydlösungen vor dem Durchgang durch die Harzkolonne vollständig in io bis 15 Stunden bei ioo° zersetzt wurden. Im Gegensatz dazu zeigten verschiedene Probeentnahmen der Peroxydlösung nach dem Durchgang durch die Harzkolonne Verluste von nur 0,5 bis 3% des Gehalts an aktivem Sauerstoff in 15 Stunden bei ioo°. Teile des gereinigten Produkts wurden durch Zusatz von Natriumstannat und Natriumpyrophosphat in Mengen entsprechend 0,13 und 0,10 g/l stabilisiert, wie in der USA.-Patentschrift 1958204 von Reichert beschrieben. Diese gereinigten stabilisierten Proben zeigten ausgezeichnete Beständigkeiten in einem pH-Bereich von 1,5 bis 4,5, wobei die Verluste an aktivem Sauerstoff in 15 Stunden bei ioo° sich in den Grenzen von 0,2 bis 0,7% hielten.
Beispiel 2
Eine rohe 35°/oige Wasserstoffperoxydlösung, die im elektrolytischen Verfahren hergestellt war, wurde, wie im Beispiel 1 beschrieben, gereinigt. Hierbei wurde »Dowex 5o«-Harz angewendet, das mit io°/oiger Schwefelsäure vor dem Gebrauch, wie im Beispiel r beschrieben, behandelt wurde. Ungefähr 2100 Gewichtsteile Lösung wurden gereinigt mit einem Teil Harz, bevor die Menge aus dem Harz entfernter Schwermetallionen 0,01 der potentiellen Eisenionenbindungskapazität des Harzes äquivalent war. Die Stabilität der gereinigten Lösung war so, daß nicht mehr als 1 % Verlust an aktivem Sauerstoff in 15 Stunden bei ioo° auftrat. Es wurde nicht bestimmt, wie oft das Harz in zufriedenstellender Weise regeneriert und wiederverwendet werden kann. Aber Laboratoriumsversuche haben gezeigt, daß das Harz in dieser Weise zur zufriedenstellenden Reinigung von wenigstens und wahrscheinlich weit mehr als dem 5ooofachen seines Gewichtes an rohem Wasserstoffperoxyd angewendet werden kann.
Eisen ist nicht das einzige unangenehme Schwermetall, das aus Wasserstoffperoxyd durch vorliegendes Verfahren entfernt werden kann. Es können auch, so vorhanden, Blei-, Kupfer-, Nickel- und Manganionen auf diese Weise, wie im Beispiel 3 gezeigt, entfernt werden.
Beispiel 3
Eine rohe 35%>ige Wasserstoffperoxydlösung wurde, wie im Beispiel 1 beschrieben, gereinigt, nach welchem der angewendete Kationenaustauscher mit io%iger Schwefelsäure extrahiert war. Sieben Portionen von 300 ecm einer ioVoigen Säure wurden zur Extraktion verwendet, wobei die aufeinanderfolgend angewendeten Portionen aus 160 g Harz Eisen in Mengen von 7,5, 19,5, 16,5, 13)5» 6, 4,5 und 1,5 mg entfernten. Ungefähr 83% des Eisens wurde bei den vier ersten Waschungen entfernt. In einem ähnlichen Versuch wurde gefunden, daß die zur Extraktion von 160 g angewendete io°/oige Säure aus dem Harz die folgen
den Schwermetalle in den in der Tabelle angezeigten Mengen entfernte.
Metalle mg gefunden Aus dem Peroxyd
entfernt in Teilen s
pro Million.
Eisen
Blei
Kupfer
Mangan
Nickel
93,8
21,2
2,1
' i,3
10,5
0,252
0,057
O,OO6
0,003
0,028
Beispiel 4
200 g »Dowex 5o«-Harz wurden, wie im Beispiel ι beschrieben, vorbehandelt. Rohe 7o°/odge Wasserstoffperoxydlösung wurde durch eine Kolonne des vorbehandelten Harzes in einem Glasrohr von 6,35 cm Durchmesser abwärts fließen gelassen in einer Menge von 150 bis 200 ccm/Min. Die Stabilität der ungereinigten Lösung entsprach einem Verlust an aktivem Sauerstoff von ungefähr 3 bis 16% in 16 Stunden bei ioo°, während die gereinigte, aber nicht stabilisierte Lösung einen Verlust an aktivem Sauerstoff in der Größenordnung von 0,4 bis 1,5% unter denselben Testbedingungen zeigte.
Beispiel 5
Eine rohe unstabilisierte i3°/oige Wasserstoffperoxydlösung, die aus einem Anthrachinonverfahren zur Herstellung von Wasserstoffperoxyd stammte, wurde bei einem pfj von 3,5 mit »Dowex 5o«-Harz in der im Beispiel 1 beschriebenen Weise gereinigt, jedoch mit der Abweichung, daß das Harz mit i2°/oiger Salzsäure an Stelle Schwefelsäure vorbehandelt war. Nach der Behandlung mit dem Harz wurde die Peroxydlösung durch Zusatz von je o,i g/l an Natriumpyrophosphat und Natriumstannat gereinigt. Das gereinigte stabilisierte Produkt zeigte einen Verlust an aktivem Sauerstoff von 1,4% während 16 Stunden bei ioo°. Dieselbe rohe Lösung, die nicht mit Harz behandelt war, aber die in derselben Weise stabilisiert worden war, zeigte einen Verlust an aktivem Sauerstoff von 2,6% unter denselben Testbedingungen.
110 Beispiel 6
Eine rohe unstabilisierte 37%ige Wasserstoffperoxydlösung, die ebenfalls aus einem Anthrachinonverfahren zur Herstellung von Wasserstoffperoxyd stammte, wurde bei einem pH von 2,6, wie im Beispiel 5 beschrieben, gereinigt. Der Verlust an aktivem Sauerstoff des gereinigten Produkts nach der Stabilisierung mit je 0,1 g/l an Natriumstannat und Natriumpyrophosphat war 1,05% während 16 Stunden bei ioo°. Die rohe Lösung, die nicht mit Harz behandelt war, aber in derselben Weise stabilisiert worden war, verlor 22% ihres aktiven Sauerstoffs unter denselben Testbedingungen.
Die meisten Ionenaustauschstoffe sind für den Gebrauch bei der Wasserstoffperoxydreinigung nicht geeignet, da sie entweder die Peroxyd-
zersetzung beschleunigen oder durch konzentrierte; Wasserstoffperoxyd angegriffen werden oder beide Eigenschaften besitzen. Anorganische Zeolithe und. kohlenstoffhaltige Ionenaustauscher, wie sie durch Sulfonierung von Kohle erhalten werden, sind eindeutig ungeeignet. Harze vom Typus der sulfonierten Phenolaldehyde werden durch konzentriertes Wasserstoffperoxyd angegriffen. Die einzigen Kationenaustauschharze, die sich als hochwirksam ίο zur Entfernung von S.chwermetallionen aus Wasserstoffperoxyd erwiesen haben und die keine Peroxydzersetzung bewirken und gegenüber konzentriertem Wasserstoffperoxyd stabil sind, sind die Harze vom Typus der kernsulfonierten Kohlen-Wasserstoffe. Eben diese Harze müssen in einem Wasserstoffarbeitsgang an Stelle des üblichen Natrium- oder Ammoniumarbeitsganges behandelt werden, und sie müssen vorbehandelt werden, wenn ihre Anwendung zufriedenstellend sein soll. Darüber hinaus muß, wenn die Reinigungsbehandlung wirksam sein soll, das pH der zu reinigenden Wasserstoffperoxydlösung zwischen ο und 3,6 liegen, was niedriger ist als das pH, das im allgemeinen bei Ionenaustauschvorgängen vorliegt. Wenn das pH, gemessen unter Verwendung eines Beckman-pH-Meters und Gaselektroden, niedriger ist als o, ergibt sich keine wirksame Schwermetallionenabscheidung. In der Tat verhält es sich so, daß, wenn die Azidität wesentlich unter den Wert, der pu = ο entspricht, heruntergeht, Schwermetallionen von dem Harz an die Lösung abgegeben werden, anstatt daß solche Ionen von dem Harz aus der Lösung entfernt werden.
Wenn der pH-Wert der Lösung wesentlich höher als 3,6 liegt, ist die Wirksamkeit des Harzes in bezug auf die Schwermetallionenentfernung vermindert, vielleicht deshalb, weil bei solchen höheren pH-Werten wenigstens einige Metallverunreinigungen als Hydroxyde anwesend sind, die das Harz verunreinigen. Der günstigste pH-Bereich erstreckt sich von ungefähr pjj = 0,7 bis ungefähr pjj = 2,5. Die Einstellung des pH-Wertes der Lösung wird vorzugsweise durch Zugabe von Schwefelsäure bzw. Ammoniumhydroxyd vorgenommen. Die potentielle Kationenbindungskapazität kann errechnet werden aus dem Gehalt an Sulfonsäuregruppen. So hat z. B. »Dowex 5o«-Harz einen Schwefelgehalt von rund 8,9%, was 22,5% SO3H oder einer potentiellen Eisenionenbindungskapazität So von 5,2 °/o seines Gewichts entspricht. Bei den meisten Kationenaustauschvorgängen erfordert das Austauscherharz eine Regeneration, nachdem 50% oder mehr seiner Kationenbindungskapazität verbraucht ist. Indessen wurde gefunden, daß bei der Reinigung von Wasserstoffperoxydlösungen mit den hier genannten Harzen eine wirksame Reinigung dann nicht erreicht werden kann, wenn mehr als etwa 0,01 der potentiellen Schwermetallbindungskapazität, bezogen auf Eisenionen, verbraucht ist. Demgemäß muß das Harz anfänglich so vorbehandelt werden, daß mehr als rund 0,99 seiner potentiellen Kapazität vorliegt, und es muß regeneriert werden, sobald mehr als ungefähr 0,01 seiner Kapazität verbraucht ist. Die Regeneration auf diesem Austauschniveau ist gleichfalls wichtig vom Standpunkt der Peroxyd- und Harzstabilität, da Harze mit hohem Gehalt an gebundenen Schwermetallen in aktiver Weise die Peroxydzersetzung und die Reaktion zwischen Peroxyd und Harz katalysieren. Wenn die Menge der gebundenen .Verunreinigungen genügend hoch ist, kann eine Berührung zwischen konzentrierten Peroxydlösungen und Harz sogar gefährlich sein. So reagiert z. B. eine 35%ige Wasserstoffperoxydlösung mit einem mit Eisen verunreinigten Harz in heftiger Weise. Die Reaktion ist exotherm, entwickelt Gas und kann möglicherweise gefährlich sein. Indessen wurde gefunden, daß, wenn das Harz, wie gezeigt, regeneriert worden ist, kein wesentlicher Verlust an Peroxyd oder keine Reaktion zwischen Peroxyd und Harz stattfindet. In den Beispielen ist ja auch, angegeben, daß kein meßbarer Verlust an aktivem Sauerstoff während der Reinigungsbehandlung entsteht.
Eine rohe, aber praktische Methode zur Bestimmung, wann ein angewendetes Harz der Regeneration bedarf, besteht darin, eine Probe des Harzes mit der doppelten Gewichtsmenge an io°/oiger Schwefelsäure zu versetzen und das Gemisch 10 Minuten stehenzulassen. Die Säure wird dann vom Harz abgezogen und ihr Eisengehalt mit der allgemein bekannten colorimetrischen Kaliumrhodamidmethode bestimmt. Wenn der Eisengehalt der Säure ungefähr 30 Teile pro Million Eisen übersteigt, ist eine Regeneration des Harzes geboten. Vorzugsweise wird das Harz regeneriert, bevor der Eisengehalt der Säure gemäß dem vorgenannten Test 15 Teile pro Million übersteigt. Derselbe Test kann auch angewendet werden, um zu bestimmen, ob ein Harz vor dem erstmaligen Gebrauch oder während der Reaktion in richtiger Weise vorbehandelt wurde. Wenn dies der Fall ist, hat die Säure bei dem vorgenannten Test einen Eisengehalt, der wesentlich niedriger liegt als 30 Teile pro Million, im allgemeinen nicht über 5 Teile pro Million und vorzugsweise etwa ο bis 1 Teil pro Million.
Die Behandlung, durch die ein handelsübliches Harz oder ein bereits angewendetes, der Reinigung bedürftiges Harz in einen zur Anwendung geeigneten Zustand übergeführt wird, umfaßt das Waschen des Harzes mit einer wäßrigen Lösung einer starken Säure, bis das Harz in den Zustand der Wasserstoffbindung übergeführt worden ist und Schwermetallverunreinigungen vollständig oder im wesentlichen vollständig in der vorstehend angegebenen Weise entfernt worden sind. Salzsäure, Salpetersäure, Phosphorsäure und Schwefelsäure sind alle geeignet und werden im allgemeinen in Konzentrationen von etwa 2 bis 20 Gewichtsprozent verwendet. Der Gebrauch von.Schwefelsäure wird jedoch bevorzugt. Ein bequemer Weg der Ausführung der Vorbehandlung besteht darin, die Säure durch ein bestimmtes Bett für das Harz durchlaufen zu lassen, bis der Säureausfluß einen negativen Test auf Eisen, bestimmt mit der Kaliumrhodamidmethode, zeigt. Vorzugsweise, jedoch nicht not-
wendigerweise wird das säurebehandelte Harz mit Wasser gewaschen, um es von einem Überschuß an Säure vor der Anwendung zu befreien. So wird vorzugsweise das Harz, das mit Schwefelsäure behandelt wurde, mit Wasser gewaschen, bis die Waschwässer an Sulfationen frei sind, so daß das gereinigte Peroxyd nicht in unerwünschter Weise mit Sulfat verunreinigt ist.
Der Kontakt der zu reinigenden Wasserstoffperoxydlösung mit dem vorbehandelten Harz kann in irgendeiner der üblicherweise angewendeten Kationenaustauschmethoden vorgenommen werden. Im allgemeinen ist es am bequemsten, die Lösung durch ein bestimmtes Bett für das Harz abwärts zu bewegen. Die Kontaktdauer ist nicht entscheidend, da die Austauschreaktion rasch verläuft und längere Kontaktzeiten als nötig und gewöhnlich ohne Nachteil sind. Die Temperatur während des Kontaktes ist auch nicht besonders entscheidend, und jede Temperatur vom Gefrierpunkt der Lösung bis zum Maximum, das normalerweise bei der Behandlung solcher Lösungen angewendet wird, z. B. ungefähr 400, kann mit Erfolg angewendet werden. Gewöhnliche Temperaturen, z. B. 20 bis 300, sind völlig zufriedenstellend, und ihnen ist der Vorzug zu geben.
Das vorliegende Verfahren ist wirksam bei der Reinigung von Wasserstoffperoxydlösungen von praktisch jeder Konzentration, aber seine Anwendung zur Reinigung konzentrierter Lösungen, d. h. solcher von wenigstens 25 %, dürfte die günstigste sein. Lösungen mit Konzentrationen von über etwa 50 Gewichtsprozent H2O2 scheinen keine besonderen oder außergewöhnlichen Behandlungsfragen aufzuwerfen. Indessen ist es bei stärker konzentrierten Lösungen, z, B. solchen von 70 bis 90 %>, welche wegen ihres niedrigen Wassergehalts explodieren können, ratsam, Vorkehrungen zu treffen, um jeglicher Gelegenheit zur Temperaturerhöhung vorzubeugen, z. B. durch Anordnung von Kühlmänteln. Als eine besondere Sicherheitsvorkehrung seien Mittel empfohlen, durch die ein rasches Überfluten des Systems mit Wasser vorgenommen werden kann, für den Fall, daß irgendeine beachtliehe Temperaturerhöhung in irgendeinem Teil des Systems bemerkt wird. Indem, wie gezeigt, einige Wagnisse bei der Anwendung des Verfahrens auf Lösungen von 70- bis o,o°/oiger Konzentration in Rechnung zu stellen sind, müssen solche Lösungen immer verständig behandelt werden. Werden sie aber so behandelt, dann können sie erfolgreich mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens gereinigt werden. Immerhin findet die Erfindung ihre vorteilhafteste Anwendung in der Reinigung von Lösungen niedrigerer Konzentration, vorzugsweise also bei Lösungen von etwa 25- bis 5o%viger Konzentration.
Selbstverständlich müssen alle Vorrichtungen vor dem Gebrauch sorgfältig gereinigt sein. Vorrichtungen aus keramischem Material, Glas oder rostfreiem Stahl sind geeignet. Bleiausstattungen, sogar bleiausgekleidete Behälter, wie sie üblicherweise zur Aufbewahrung verdünnter Schwefelsäure verwendet werden, sollten nicht in Gebrauch genommen werden, da eine Verunreinigung des Harzes oder 6g des Peroxyds mit größeren Mengen an Schwermetallen sehr gefährlich sein kann.

Claims (3)

PATENTANSPRÜCHE:
1. Verfahren zur Reinigung wäßriger Wasserstoffperoxydlösungen, dadurch gekennzeichnet, daß solche Lösungen bei einem pH von ο bis 3,6, vorzugsweise zwischen 0,7 und 2,5, mit kernsulfonierten, aromatischen Kohlenwasserstoffverbindungen als Kationenaustauscherharz im Zustand der Wasserstoffbindung in Berührung gebracht werden, mit der Maßgabe, daß wesentlich weniger als ein Hundertstel der potentiellen Metallbindungskapazität des zur Anwendung kommenden Harzes verbraucht ist und die Be- ■ handlung der Lösung mit dem Harz unterbrochen wird, bevor ein Hundertstel der Bindungskapazität des Harzes verbraucht ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wasserstoffperoxydlösung eine Konzentration von 25 bis 50 Gewichtsprozent H2O2 aufweist.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Harz angewendet wird, das ein kernsulfoniertes Polymerisat eines aromatischen Vinylkohlenwasserstoffs darstellt.
Angezogene Druckschriften:
USA.-Patentschrift Nr. 2 500 149.
509 616 1.56
DEP5767A 1950-06-24 1951-06-24 Verfahren zur Reinigung von waessrigen Loesungen von Wasserstoffperoxyd Expired DE937584C (de)

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