-
Vorrichtung zum Ausziehen von Nägeln und ähnlichen Verbindungsmitteln,
die aus einer Zange mit zwei Schenkeln besteht Es sind bereits zahlreiche Einrichtungen
bekannt, um Nägel, Stifte oder Krampen aller Art auszuziehen, die zur Vereinigung
von Holzteilen dienen. Bei diesen bedient man sich der verschiedenartigsten Mittel,
beginnend mit den. einfachsten, wie Zange und Hammer, bis zu den vollkommensten
Sondervorrichtungen. Alle bisher bekannten Einrichtungen weisen jedoch den Nachteil
auf, d,aß sie die Gefahr in sich bergen, den Inhalt, z. B. einer Verpackung, zu
zerstören, insbesondere wenn es sich um zerbrechliche Gegenstände handelt. Andererseits
zerstören sie -die Holzteile bzw. sprengen diese auseinander, wodurch die Teile
unbrauchbar werden. Ferner sind die herausgezogenen Nägel verbogen oder zerbrochen
und können nicht wieder benutzt werden. Schließlich aber bringt die Betätigung dieser
Vorrichtungen, beim Ausziehen von Nägeln ein unangenehmes Geräusch mit sich.
-
Ziel der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zu schaffen, :die es erlaubt,
diese Nachteile zu vermeiden. Diese Vorrichtung bietet außerdem den Vorteil, daß
sie mit nur einer Hand bedient zu werden braucht, während die andere frei bleibt,
um einen Druck auf den Gegenstand auszuüben, aus dem die Nägel herausgezogen werden
sollen, und um ihn festzuhalten, wodurch die Arbeit erleichtert wird. Im übrigen
ist die Vorrichtung äußerst einfach in ihrem Aufbau, und die dem Verschleiß am
meisten
unterliegenden Teile können leicht, )schnell und mit wenig Kosten ausgewechselt
werden. Die Vorrichtung weist deshalb eine sehr hohe Lebensdauer auf.
-
Eine beispielhafte Ausführungsform gemäß der Erfindung wird nachstehend
unter Bezug auf die Zeichnung wiedergegeben, in der Abb. i eine Seitenansicht der
Vorrichtung, Abb. 2 eine Draufsicht auf die Vorrichtung und Abb. 3 -und q. eine
Ansicht bzw. eine Draufsicht auf einen der Zähne darstellen, die. den herauszuziehenden
Nagel unmittelbar fassen.
-
Die Vorrichtung besteht aus zwei Hauptschenkeln aus Eisen, Stahl oder
einem anderen geeigneten Werkstoff, die miteinander nach Art einer Zange gelenkig
verbunden sind. Einer dieser Schenkel, der in gewisser Weise die Grundlage oder
das Stützstück bildet, ist aus. einem Stab i von rechteckigem Querschnitt hergestellt
und mit einem zugespitzten Ende versehen, das in einen Handgriff 2 eingeführt wird.
Das andere Ende ist zu einem Futter 3 ausgebildet, das leicht nach der einen Seite
hin abgebogen ist und eine axiale Ausnehmung aufweist, in der ein Zahn q. aufgenommen
ist, dessen besondere Formgebung nachstehend beschrieben wird. Die Befestigung dieses
Zahnes geschieht über eine seitliche Klemmschraube 5. Der andere Schenkel der Zange
ist in gleicher Weise aus einem Stab 6 mitRechteckquerschnitt gebildet und zwischen
zwei Laschen 7 angelenkt, die zu beiden Seiten, des Schenkels i befestigt sind.
Das vordere Ende @d-ieses Schenkels 6 geht in ein Futter 8 über, das in Richtung
auf das Futter 3 zu' abgebogen ist und in gleicher Weise eine axiale Ausnehmung
zur Aufnahme eines Zahnes q. aufweist, der über eine seitliche Klemmschraube 9 befestigt
ist. Das hintere Ende des Stabes 6 ist durch zwei seitliche Stützlaschen io verlängert,
die im wesentlichen einen rechten Winkel gegenüber dem Schenkel i bilden und über
ihn hinter den Lagerlaschen 7 hinausragen, d. h. ihn kreuzen. Zwischen den äußeren
Emden .der beiden Laschen io ist eine frei drehbare Stützrolle i i gelagert. Zwischen
den beiden Schenkeln i und 6 und unterhalb der Gelenkachse 12 des oberen Futters
sind die beiden Lagerlaschen 7 untereinander durch eine Zwischenlage 13 verbunden,
auf der eine Torsionsfeder 14 aufgerollt ist, .deren beide Enden gegen die Innenflächen
der beiden Futter anliegen, so daß diese auseinanderzugehen bestrebt sind.
-
Die beiden Zähne q. nach Abb. 3 und q. werden je von einem
Schaft mit Kreisquerschnitt gebildet, der aus, Stahl hoher Festigkeit oder einem
anderen geeigneten Werkstoff besteht. Das eine Ende des Schaftes ist eingekerbt
und schräg angeschnitten. Man kann in gleicher Weise auch Zähne verwenden, die an
ihren beiden Enden" eingekerbt und schräg angeschnitten, sind. Die auf diese Weise
gebildete Kerbe an den Endender Zähne legt sich beiderseits um den Schaft und unter
den Kopf des herauszuziehenden, Nagels. Es versteht sich, daß die beiden Zähne q.
in den Futtern. in geeigneter Weise zueinander gelagert sein müssen. Die Wirkungsweise
der Vorrichtung ist wie folgt: Man ergreift den Handgriff 2 z. B. mit der rechten
Hand, während die linke Hand den Gegenstand erfaßt, aust Odem .die Nägel herausgezogen
werden sollen. Man nähert das untere Futter 3 dem herauszuziehenden Nagel, indem
man es von oben nach unten in einer leichten Schräglage so vorstößt, daß -die Schenkeldes
unteren Zahnes die Neigung haben, in das Holz und unter den Kopf des Nagels einzugreifen.
Während man die Vorrichtung mit dem unterem, Zahn auf diese Weise im Eingriff beläßt,
senkt man ,den Handgriff. Dabei stützt sich die Rolle i i auf der Oberfläche des
Gegenstandes ab. Man senkt den Handgriff weiter, so daß .die Stützrolle auf dem
Gegenstand in Richtung auf den Handgriff zu abrollt, wenn die Einstellung der Laschen
io in entsprechender Weise gewählt ist. Die Laschen io folgen der Bewegung und verschwenken
auf diese Weise den gesamten oberen Schenkel der Zange im entgegengesetzten Uhrzeigersinn
um die Gelenkachse 12. Der obere Zahn q. nähert sich dem Kopf des herauszuziehenden
Nagels, und seine Stellung sowie seine Lage sind so eingerichtet, daß er ebenfalls
in das Holz eindringt und sich mit seinen Schenkeln unter den Kopf des Nagels auf
der entgegengesetzten Seite anlegt. Das Ausziehen des , Nagels wird unter der Wirkung
des von oben nach unten auf den Handgriff ausgeübten Druckes bewirkt, wobei die
gesamte Zange um die Achse der Stützrolle i i verschwenkt wird, die als Stützpunkt
dient.
-
Es sei darauf hingewiesen, da.ß die Stützrolle um so mehr die Neigung
zeigt, sich nach hinten zu bewegen, je stärker die auf den Handgriff ausgeübte Kraft
ist. Hieraus ergibt sich in gleicher Weise ein um so stärkeres Einklemmen des herauszuziehenden
Nagels. Andererseits erhöht die Verringerung des Abstandes zwischen dem Nagel und
dem Stützpunkt der Rolle auf dem Gegenstand in gleicher Weise wie der auf den Handgriff
ausgeübte Druck die Kraftübertragung, wobei der Nagel in einer mehr oder weniger
geradlinigen Richtung herausgezogen wird. Man vermeidet auf diese Weise, ihn zu
verbiegen.
-
Das Ausziehen des Nagels mittels .der beschriebenen Vorrichtung ist
sehr leicht und sehr schnell durchzuführen. Es kann z. B in wenigen Sekunden durchgeführt
werden, selbst -in dem Fall, -wo der Nagel keinen Kopf aufweist.
-
Die Beschreibung gibt nur eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung
wieder, und man kann, ohne von dem Erfindungsgedanken abzuweichen, verschiedene
Ausführungsformen und Einzeländerungen vorsehen. So kann man z. B. die Neigung der
Futter sowie die Neigung und die Stellung der Stützlaschen io gegenüber den Schenkeln
in verschiedener Weise festlegen. Die Form der Zähne und ihrer Spitzen kann abgeändert
werden, und man kann sie z. B. mit Riefen oder Rillen ähnlich denen in einer Feile
versehen, damit sie auf diese Weise besser an den Nägeln halten.. Man kann gleichfalls
andere Mittel vorsehen, um die einem
besonderen Verschleiß unterliegenden
Teile auszuwechseln. Zu diesem Zweck können die Schenkel der Zange aus mehreren
Stücken zusammengesetzt sein, die in geeigneter Weise miteinander verbunden sind,
z. B. mit einer Schwalbenschwanzverbindung. Endlich kann man die Zange mit einem
Verbindungshaken versehen, der die Futter miteinander vereint und es. auf diese
Weise erlaubt, sie in geschlossener Stellung am Nagel zu halten. Dieser Haken kann
am unteren Schenkel vorgesehen sein und vor den Lagerlaschen 7 liegen, wobei er
sich in ein Loch oder eine Ausnehmung im Futter 8 hineinlegen kann. Man kann in
gleicher Weise eine Vorrichtung vorsehen, .die es erlaubt, den Haken mit einem mit
dem Handgriff verbundenen Bedienungshebel zu betätigen.