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Verfahren und Maschine zum Einwickeln plastischer Stoffe insbesondere
von gelatinösen Sprengstoffen od. dgl.
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Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Maschine, um
plastische Stoffe, z. B. gelatinöse Sprengstoffe od. dgl. einzuwickeln. Bisher wurde
ein derartiger Stoff z. B. mittels Schnecken oder Kolben durch eine Öffnung gedrückt
und das entsprechend geformte Gut auf die gewünschte Menge abgeschnitten und dann
das Stück einzeln von Hand in Papier gewickelt. Auch hat man bereits derartige Stoffe
in eine Vorratskammer bestimmter Größe gedrückt und dann aus dieser Kammer in eine
entsprechend vorbereitete Hülle überführt und diese dann nach dem Einbringen des
Gutes vollständig geschlossen. Während das Einwickeln von Hand sehr umständlich
und teuer ist, haben die automatischen Verpackungsmaschinen vielfach den Nachteil,
daß die Explosivstoffe mit sich reibenden Teilen in Verbindung kommen können, so
daß Explosionen nicht restlos auszuschalten sind.
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Um ein einfaches und sicheres Verfahren zum Einwickeln von Sprengstoffen
od. dgl. zu erzielen. wird gemäß der Erfindung vorgeschlagen, von einem gewalzten
Vlies des Stoffes ein bestimmtes Volumen abzutrennen und durch ein Mundstück od.
dgl. zusammen mit einem Ende des Einwickelpapieres einer Zelle der Einwickdmaschine
zuzuführen, in der der Stoff zylindrisch gepreßt und durch seitlich zugeführte Wickeldorne
zum Umwickeln des Verpackungspapieres gedreht wird.
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Anschließend werden in an sich bekannter Weise
die
überstehenden Enden der Papierumhüllung an beiden Seiten der zylindrischen Packung
durch Faltung verschlossen.
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Bei der praktischen Ausführung kann ein Abstechmesser durch eine
senkrechte Bewegung von dem durch ein Transportband od. dgl. zugeführten Vlies einen
Streifen abtrennen, der durch eine Schwenkbewegung des Messers dem Mundstück zugeführt
und aus diesem durch einen Stempel der Einwickelzelle zugeführt wird. Hierbei ist
das Einwickelpapier vor die Zelle gezogen und wird durch das Mundstück in die Zelle
gedrückt und durch das Verpackungsgut an die Wandung der Zelle gepreßt, wovon durch
einen Stempel der überstehende Zipfel des Einwickelpapieres an das Gut angedrückt
wird.
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Bei einer Maschine zur Ausübung dieses Verfahrens kann die Einwickelzelle
aus einem etwa halbkreisförmigen Teil bestehen, der an einem Revolverkopf befestigt
ist, und außerdem aus zwei gesteuerten Klappen zusammengesetzt sein. Ist der Inhalt
der Zelle umwickelt, so werden in die beiden überstehenden Enden der Papierumhüllung
Wickeldorne eingeführt, die mit Greifern zum Festhalten des Papierzipfels während
des Umwickelns versehen sind.
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Um ein leichtes Abziehen der - mit dem Verpackungsgut in Berührung
kommenden Stempel zu erreichen, sind die Stirnflächen der Stempel hohl ausgebildet
und mit einer Gummimembran überzogen, so daß sie sich leicht von Idem Verpackungsgut
lösen können.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel einer Maschine zur Ausübung
des Verfahrens gemäß der Erfindung dargestellt, und zwar zeigt Abb. I die Seitenansicht
vor Beginn des Verfahrens, Abb. 2 die Ansicht nach Idem Abtrennen eines Streifens
von dem Vlies, Abb. 3 das Eindrücken der Papieibahn,.
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Abb. 4 das Eindrücken des Verpackungsgutes, Abb. 5 das Schließen
der Einwickelzelle, Abb. 6 die Draufsicht und Abb. 7 einen Schieber in vergrößertem
Maßstab; Das einzuwickelnde Gut wird durch nicht dargestellte Walzenpaare in an
sich bekannter Weise -zu einem Vlies I ausgewalzt und an den Seiten besäumt, so
daß die gewünschte Breite vorhanden ist.
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Das so ausgewalzte und besäumte Gut wird mittels eines Transportbandes
2 der Einwickelmaschine zugeführt (Abb. I). tiber dem Rand des. so zugeführten Vlieses
1 befindet sich ein Abstechmesser 3, das an einem Hebel 4 um die Achse 5 schwenkbar
gelagert ist.
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Die Achse 5 befindet sich an einem Hebel6, der durch den Steuerhebel
7 um die Achse 8 geschwenkt werden kann. Durch die Druckstange g wird nun zunächst
der Hebel 6 nach unten verschwenkt, so daß das Messer 2 einen Streifen 10 von dem
Vlies abtrennt, wie in Abb. 2 dargestellt ist. Anschließend wird durch die Zugstange
II der zweiarmige Hebel 4 geschwenkt, so daß der Streifen 10 von dem Messer über
eine Gleitbahn I2 einem Mundstück I3 zugeführt werden kann.
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Das von einer Rolle 14 kommende Einwickelpapier 15 wird -durch Vorziehwalzen
(nicht dargestellt) zwischen das Mundstück 13 und eine Revolverzelle I6 gebracht,
wie in Abb. I und 2 ersichtlich ist. Anschließend wird das Mundstück 13 in Richtung
der Einwickelzelle I6 bewegt und drückt hierbei das Papier 15 in die Zelle hinein
(Abb. 3). Gleichzeitig wird das Papier 15 durch die Messer 17 und I8 in der benötigten
Länge abgeschnitten. Das MUndstück 13 wird hierbei durch einen Schieber 19 über
eine Druckstange 20 betätigt. Anschließend drückt ein Schieber 21, der von der Druckstange
22 betätigt wird, das zu verpackende Gut in die Zelle I6 hinein.
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Gleichzeitig werden mit dem Eindrücken des Gutes die beiden Klappen
23, die sich neben der Zelle I6 schwenkbar an dem Revolverkopf 24 befinden, heranbewegt,
so daß sich ein zylindrischer Hohlraum bildet, der nach dem Einschieben des Gutes
ganz ausgefüllt wird (Abb. 4). Auf diese Weise erhält das Gut die gewünschte zylindrische
Form. Selbstverständlich könnte die Zelle in Verbindung mit den beiden Klappen 23
auch jede andere Form, z. B. eine sechskantige, prismatische oder ähnliche Form
erhalten.
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Das Mundstück I3, der Schieber 2I und das Abstechmesser 3 gehen dann
in die Ausgangsstellung nach Abb. 1 und 5 zurück. Zum leichteren Lösen des plastischen
Gutes von dem Schieber 21 ist dieser nach Abb. 7 mit einem gespannten Gummistreifen
3S versehen.
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Nach der Rückwärtsbewegung des Mundstückes drückt ein Zipfelandrücker
25 den unteren Papierzipfel 26 an das Gut heran, wie in Abb. 5 angedeutet ist. Anschließend
bewegen sich die Wickeldorne 27 und 28 auf die Zelle zu und dringen hierbei in die
nicht ausgefüllten Hohlräume der Papierpackung ein, wie aus Abb. 6 zu erkennen ist.
An den Wickeldornen befinden sich Greifer 29 bzw. 30, die die Papierzipfel erfassen.
Dann werden die Wickeldorne 27 und 28 z. B. durch senkrechte Zahnstangen 3I bzw.
32 in Umdrehung gesetzt, so daß hierbei das Gut vollkommen eingewickelt wird. Dann
werden die Greifer 29 und 30 geöffnet, und die Wickeldorne gehen mit ihren auf einem
Schlitten 33 oder 34 befindlichen Lagerböcken 35 und 36 zurück. Anschließend wird
durch Schalten des Revolverkopfes 24 um seine Achse 37 das umhüllte Gut zu einer
an sich bekannten Faltstation gebracht, bei der die überstehenden Papierenden eingefalten
werden. Nach dem weiteren Schalten des Revolvers wird durch Öffnen leder Klappen
23 das fertigverpackte Gut aus der Zelle entfernt.
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Eine solche Einrichtung bat gegenüber allen bekannten Vorrichtungen
dieser Art den großen Vorteil, daß das zu verpackende Gut praktisch nicht mit Maschinenteilen
in Verbindung kommt, bei denen durch Reibung Wärme entstehen könnte.
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Auch wird weitestgehend vermieden, daß bei dem eigentlichen Wickelvorgang
das Gut mit Metallteilen in Berührung kommt, da der größte Teil der Oberfläche des
Gutes von vornherein durch das Verpackungspapier verdeckt ist.
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Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel
beschränkt; so kann beispielsweise das Vlies auch aus einzelnen Stücken bestehen,
die nebeneinander auf das Transportband gelegt werden. Auch kann man das Verfahren
und die Maschine bei anderen Verpackungsgütern vorteilhaft verwenden, z. B. zum
Einwickeln von Käse od. dgl., der nach Möglichkeit nicht durch Transportschnecken
od. dgl. verarbeitet werden soll.
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PATENTANSPROCHE I. Verfahren zum Einwickeln plastischer Stoffe, insbesondere
von gelatinösen Sprengstoffen, dadurch gekennzeichnet, daß von einem gewalzten Vlies
(I) od. dgl. des Verpackungsgutes ein bestimmtes Volumen abgetrennt und durch ein
Mundstück (I3) od. dgl. zusammen mit einem Ende des Einwickelpapieres (I5) einer
Zelle (I6) eines Revolvers (24) od. dgl. zugeführt wird, in der das Gut gepreßt
und durch seitlich zugeführte Wickeldorne (27, 28) zum Umwickeln des Verpackungspapieres
gedreht wird.