DE86910C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Der Zweck 'vorliegender Erfindung ist, die Feuerung als eine Gasfeuerung mit nach unten gehendem Zuge umzubilden. Dies soll erzielt werden durch eine Ent- bezw. Vergasung der in einem Füllschacht befindlichen Heizmaterialien bei beschränkter, vorgewärmter primärer Luftzufuhr unter theilweiser Wärmeentwickelung, sowie durch eine vollkommene Verbrennung der entgasten Producte aufserhalb des Füllschachtes unter vermehrter, vorgewärmter secundärer Luftzufuhr.

Die Destillationsproducte aus dem oberen Theile des Füllschachtes werden aufserdem nach einer Mischkammer abgesaugt und die Destillate den entgasten Producten aufserhalb des Füllschachtes, gemischt mit vorgewärmter secundärer Verbrennungsluft, letztere unter völliger Trennung innerhalb des Einsatzes von der primären Verbrennungsluft zugeführt.

Die ganze Feuerung ist als ein Feuerungseinsatz für Heizöfen, im vorliegenden Falle für einen Kachelofen , construirt. Die Zeichnung zeigt in:

Fig. ι einen Längenschnitt,

Fig. 2 einen Querschnitt,

Fig. 3 einen Grundrifs des Ofens mit Einsatz.

Der Feuerungseinsatz A ist mit einer Füllöffnung c, gemeinsamer Feuer- und Aschenthür d, den Kanälen hnop, den Oeffhungen eil und der Mischkammer m versehen.

Um den Ofen zu heizen, wird zunächst das übliche Holzfeuer durch die gemeinsame Heiz- und Aschenthür d bei entferntem Schutzrost f auf den Rost g gebracht; hiernach wird der Schutzrost/ eingesetzt, die Regulirvorrichtung e geöffnet, die gemeinsame Heiz- und Aschenthür d geschlossen und das Heizmaterial durch Schüttthür c dem Holzfeuer bis zur angedeuteten Höhe im Füllschacht zugefügt, hiernach wird auch die Schüttthür c fest verschlossen.

Die zur Entgasung des Heizmaterials nöthige primäre Verbrennungsluft, welche dem Heizmaterial beschränkt zugeführt wird, nimmt ihren Weg durch die regulirbare Oeffnung e, gelangt nach dem seitlichen Kanal h, erwärmt sich hier an den Seitenwandungen des Einsatzes und tritt durch Oeffnung i zu den Rosten g und f, streicht vorher dabei als warmer Luftstrom über das in einer Schale k befindliche Wasser und gelangt mit Wasserdampf geschwängert zum Heizmaterial, wobei unter schwacher _i Wärmeentwickelung die entgasten Producte je nach der Art des Heizmaterials sich bilden. Bei stark backender Steinkohle ist es nöthig, die Wasserdämpfe dem Heizmaterial zuzuführen, damit die Steinkohle die backenden Eigenschaften verliert. Zu einer vollkommenen Verbrennung der mit primärer Verbrennungsluft gebildeten Gase, die sich unter theilweiser Wärmeentwickelung erzeugt haben, ist es aber nothwendig, dafs denselben abermals frische, vorgewärmte secundäre Verbrennungsluft aufserhalb des Füllschachtes im sogen. Brenner 0 den Gasen zugeführt wird. Die secundäre Verbrennungsluft wird daher durch dieselbe regulirbare Oeffnung e entnommen, geht nach dem seitlichen Abzweigkanal n, erwärmt sich hier an den Seitenwandungen des Einsatzes, gelangt in eine Kammer m und tritt

durch Oeffnungen (Brenner) ο in den Kanal p, um hier auf die vollkommene Verbrennung der primären Gasproducte einzuwirken.

Bei der Anordnung des Füllschachtes mit nach unten gehendem Zuge, wie bei vorliegender Construction, wo der obere Schüttraum geschlossen ist, werden sich im oberen Theile desselben Destillationsproducte und unverbrannte Heizpartikelchen ansammeln, die bei einem zufälligen Oeffnen der Schüttthür c durch eine plötzliche Bildung von explosiblem Gasgemisch, hauptsächlich bei Steinkohlenfeuerung, gefährlich werden können; um dieses zu verhüten, werden diese Destillationsproducte aus dem oberen Schüttraum durch Oeffhungen / nach der Mischkammer m geführt; hier können sie sich mit der secundären. Verbrennungsluft aus dem Kanal η vereinigen und als secundäres Gasgemisch durch Oeffnungen ο in den Kanal ρ zu den primären entgasten Producten treten, um hier zusammen die vollkommene Verbrennung der entwickelten Gasproducte herbeizuführen.

Eine plötzliche Bildung von explodirbarem Gase im oberen Feuerraum wird durch die andauernde Zuführung der secundären Verbrennungsluft unmöglich gemacht, was durch die gemeinsame Luftzuführungsöffnung e erreicht wird. Die Destillationsproducte werden gleich beim Freiwerden aus dem Heizmaterial mit frischer, vorgewärmter secundärer Luft in der Kammer m gemischt und können sich beständig mit dieser im Kanal ρ entzünden.

Nachdem die vollkommene Verbrennung der Heizgase im Kanal ρ vor sich gegangen, nehmen diese ihren Weg in Schlangenwindungen durch den Ofen, geben dabei ihre Wärme den ä'ufseren Kachelflächen ab und ziehen abgekühlt durch das Rauchrohr q zum Schornstein.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch:

   Feuerungseinsatz für Heizöfen mit zwei getrennten, von Feuer- und Aschenthür unabhängigen Luftzuführungen, dadurch gekennzeichnet, dafs die primäre Verbrennungsluft mittelst der regulirbaren Oeffnung (e) durch den Kanal (h) zu den Rosten (g) und (f) geführt wird, während die secundäre Verbrennungsluft durch dieselbe Oeffnung (e) und einen Kanal (n) in eine Mischkammer (m) gelangt, sich hier mit den durch Oeffnungen (I) abziehenden Destillationsproducten vereinigt und sodann mit den abziehenden Feuergasen zur Verbrennung kommt.

   Hierzu ι Blatt Zeichnungen.