-
Achszähleinrichtung mit einseitig wirkenden Impulsgebern Die Impulsgeber
von Achszähleinrichtungen müssen so eingerichtet sein, daß sie bei jeder beliebigen
Achse bzw. bei jedem beliebigen Rad mit Sicherheit einen Impuls erzeugen und an
die Zählvorrichtung weiterleiten. Hierbei liegt eine gewisse Schwierigkeit darin,
daß sich von Achse zu Achse die Ansprechbedingungen stets ändern können, und zwar
aus zwei Gründen. Erstens sind die Abmessungen der Radreifen, die von den meisten
bekannten Einrichtungen zur Einwirkung auf die Impulsgeber benutzt werden, sehr
großen Schwankungen unterworfen, denn es ändert sich sowohl die Stärke als auch
die Breite und die Spurkranzhöhe der Reifen in weiten Grenzen. Zweitens haben auch
die Radsätze im Gleis ein großes seitliches Spiel, das durch die in Krümmungen vorhandenen
Spurerweiterungen noch vermehrt wird. Nicht nur in Krümmungen nutzen die Radsätze
das ihnen zur Verfügung stehende Spiel oft nach beiden Seiten voll aus, sondern
auch im geraden Gleis bringt es der Sinuslauf der Fahrzeuge mit sich, daß die Spurkränze
der Radsätze bald an der Innenkante der rechten, bald an derjenigen der linken Schiene
anlaufen. Impulsgeber, die nur einseitig einer Schiene angebracht sind, müssen daher
so eingerichtet sein, daß sie auch im ungünstigsten Fall, d. h. wenn der
Radsatz
am stärksten zu der dem Impulsgeber abgewandten Seite hin verschoben ist, noch sicher
ansprechen. Das bedingt einen besonderen Aufwand; z. B. große Abmessungen der Polschuhe
des Impulsgebers, so daß es sich nicht vermeiden läßt, diese Teile über Schienenoberkante
anzubringen. Hier können sie durch unvorschriftsmäßige Fahrzeugteile, z. B. durch
verbogene Schienenräumer, leicht beschädigt werden.
-
Für Impulsgeber, bei denen eine Wicklung oder ein permanenter Magnet
ein magnetisches Feld erzeugt, auf das die Räder einwirken und dessen Veränderung
über eine Empfangseinrichtung das Zählwerk- betätigt, hat man bereits vorgeschlagen,
die Quelle des magnetischen Feldes auf der einen und die Empfangseinrichtung auf
der anderen Seite einer Fahrschiene anzuordnen. Dadurch wird zwar die Einrichtung
gegen seitliche Verschiebung der Radsätze relativ unempfindlich, aber es gelangt
nur ein verhältnismäßig kleiner Teil der von der Quelle ausgehenden Kraftlinien
in die Empfangseinrichtung, besonders, wenn die Teile der Einrichtung sich nicht
allzuweit über Schienenoberkante erheben sollen, so daß auch hierdurch die Schwierigkeiten
nicht überwunden sind. Eine andere Anordnung, bei welcher der als Quelle des zu
beeinflussenden Feldes dienende Magnet mit jedem seiner Pole unmittelbar mit je
einer Schiene des Gleises verbunden ist, hat den Nachteil, daß die räumlich sehr
ausgedehnten Schienen eine sehr beträchtliche magnetische Streuung hervorrufen.
-
Erfindungsgemäß können Achszähleinrichtungen mit ein§eiiig wirkenden
Impulsgebern dadurch verbessert und wirksamer gestaltet werden, daß man in Fahrtrichtung
gesehen an der gleichen Stelle des Gleises zwei voneinander unabhängige Impulsgeber
verwendet und diese entweder zu jeder Seite einer Schiene oder auf den beiden Innenseiten
oder den beiden Außenseiten der Schiene anordnet, wobei die auf die Zählvorrichtung
wirkenden Teile der Impulsgeber bei Einrichtungen mit Ruhestrombetrieb in Reihe,
bei Einrichtungen mit Arbeitsstrombetrieb parallel geschaltet werden. Bei starker
seitlicher Verschiebung eines Radsatzes sind hierbei stets für einen der beiden
Impulsgeber günstige Ansprechbedingungen vorhanden; das Ansprechen eines Impulsgebers
genügt aber, um auf die Zählvorrichtung einzuwirken. Der für das Ansprechen ungünstigste
Fall ist die Mittelstellung des Radsatzes; die Impulsgeber müssen daher so ausgebildet
sein, daß sie in dieser Stellung gerade noch anzusprechen vermögen, während beiden
bekannten Einrichtungen die Empfindlichkeit einseitig wirrender Impulsgeber so groß
sein müß; daß sie auch noch ansprechen, wenn sich das Rad über die Mittelstellung
hinaus so weit wie möglich vom Impulsgeber entfernt hat. Die Verringerung der Forderungen
an die Empfindlichkeit der Impulsgeber ermöglicht eine ganz wesentliche Vereinfachung
dieser Apparate, so daß der durch die Doppelanordnung bedingte Mehraufwand hierdurch
wieder ausgeglichen wird. Darüber hinaus ermöglicht aber die Einrichtung gemäß der
Erfindung, die Apparate nur unwesentlich über Schienenoberkante emporragen zu lassen
oder auch über Schienenoberkante liegende Teile ganz zu vermeiden.
-
In den Figuren sind Beispiele der Erfindung näher erläutert. Mit i
ist die Fahrschiene und mit 7 das Rad bezeichnet. Nach Fig. z ist auf der Außenseite
der Fahrschiene der Impulsgeber 2, auf der Innenseite der Fahrschiene der Impulsgeber
3 angeordnet. Die strichpunktierte Linie gibt die Umgrenzung des lichten Raumes
an. Entsprechend der Lichtraumbegrenzung ist der Impulsgeber 3 tiefer angeordnet
als der Impulsgeber 2. In dem Beispiel ist angenommen, daß es sich um Impulsgeber
für permanentmagnetische Achszählung bändelt. Die Erfindung ist jedoch nicht auf
permanentmagnetische Achszählung beschränkt, sondern kann auch auf jede bekannte
Art von Achszählung angewendet werden. In F ig. 2 ist beispielsweise eine elektromagnetische
Achszählung angenommen, wobei die Impuls.geber aus je zwei Polschuhen-. bestehen,
zwischen denen sich zwei Erregerspulen 5 und eine Empfangseinrichtung,6, z. B. ein
magnetisches Relais, befinden. Jede Empfangseinrichtung enthält einen Kontakt, der
beim Ansprechen der Einrichtung geöffnet wird. Kommt das Rad 7 über die Impulsgeber,
so steigt der von den Spulen 5 erzeugte Magnetfluß an und bringt die Empfangseinrichtung
6 zum Ansprechen.
-
In der in Fig: i gezeichneten Stellung ist das Rad weit zur Gleismitte
hin verschoben und bedeckt daher die Polschuhe des Impulsgebevs 3. Dieser wird daher
ansprechen, selbst wenn der Impulsgeber 2 unbeeinflußt bleibt. Der Kontakt 8 in
der Empfangseinrichtung des Impulsgebers 2 bleibt daher geschlossen, während der
Kontakt 9 des Impulsgebers 3 geöffnet wird und dadurch den Ruhestromkreis des Zählwerkes
io unterbricht und dieses zum Ansprechen bringt. Wollte man in der bisher bekannten
Art nur mit einem Impulsgeber, z. B. nur mit dem an der Außenseite der Schiene angeordneten
Impulsgeber arbeiten, so müßte dessen Empfindlichkeit so groß sein, daß er auch
auf das Rad in der gezeichneten Stellung ansprechen könnte. Das ist aber bei der
im Beispiel gezeichneten Ausführung, bei der alle Teile des Impulsgebers unter.
Schienenoberkante liegen, ummöglich. Es ist somit ein besonderer Vorteil der Erfindung,
daß sie bei Achszähleinrichtungen, die mit magnetischen Gleich- öder Wechselfeldern
arbeiten, die Anwendung von Impulsgebern ermöglicht; die nicht über Schienenoberkante
emporragen. Werden zur Erzielung richtungsabhängiger Zählung zwei Zählpunkte unmittelbar
hintereinander angeordnet, so können die beiden einander zugewendeten Polschuhe
der in Fahrtrichtung aufeinanderfolgenden Impulsgeber zu einem einzigen vereinigt
werden.