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Prüflehre für den Anschluß von Gaszählern
Die vorliegende Erfindung
bezieht sich auf eine Prüflehre für den Anschluß von Gaszählern mit Blechgehäusen.
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Um schädliche Spannungen vom Gaszähler fernzuhalten und sein fehlerloses
Arbeiten zu gewährleisten, ist es erforderlich, vor dem Anschliel3en zu prüfen,
ob die Leitungsenden, an die der Zähler angeschlossen werden soll, genau den durch
Normung vorgeschrieibenen Achsenabstand voneinander besitzen und genau in der gleichen
horizontalen und der gleichen vertikalen Ebene liegen.
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Eine solche Prüfung ist auch dann erforderlich, wenn eine der in
vielen Ausbildungen gebräuchlichen sogenannten Anschlußplatten verwendet wird.
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Denn diurch eine Anschlußplatte kann zwar der genaue Achsenzbstand
der beiden Anschlußpunkte gesichert oder eine Abweichung davon unschäidlich gemacht
werden, und es kann bei Verdrehbarkeit der Anschlußwinkelstücke um eine horizontale
Achse der Anschluß auch bei schräg ankommenden Leitungen erfolgen, wenn diese in
der gleichen senkrechten Ebene meist parallel zur Befestigungswand liegen. Es kommt
aber häufig vor, daß die eine oder sogar beide Anschlußleitungen in einer anderen
Ebene ankommen, wobei die Ebenen einander schneiden oder parallel zueinander verschoben
sein können. Es kommt ferner häufig vor, daß Gewindeachse und Rohrachse einer Leitung
einander nicht decken oder daß die Gewindestutzen, welche auf den Verschraubungsunterteilen
des Zählers festgezogen werden und dem Zähler gegenüber die Leitungsenden darstellen,
verschieden tief in die Leitungen
oder in die Rohrwinkelstücke (der
Anschlußplatten eingeschraubt sind, also in verschiedenen horizontalen Ebenen enden.
In allen solchen Fällen ist ein ordnungsgemäßer Anschluß des Zählers, ganz gleich
ob mit oder ohne Anschlußplatte, nicht möglich, und die Anschlußstelle muß vor dem
Anschließen erst sorgfältig nachgerichtet werden.
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Durch die vorliegende Erfindung wird es nun ermöglicht, die Anschlußstelle
vor dem Anschließen schnell und sicher auf das Zutreffen der obengenannten Erfordernisse
zu prüfen.
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Die Erfindung stellt eine Prüflehre dar und bildet ein im wesentlichen
als Doppel-T ausgebil;detes starres Leitungsstück, dessen Enden genau im vorgeschriebenen
Achsenabstand in ein und derselben Ebene gebohrt sind, links wie rechts im gleichen
Abstand von der Achse des Mittelbalkens genau rechtwinklig abgeschnitten und plangeschliffen
sind und beiderseitig Gewindestutzen tragen, die ideen Verschraubungsunterteilen
der anzuschließenden Zählergrößen entsprechen.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt;
es zeigt Fig. I das Gerät als Ganzes, teils in Ansicht, teils im mittleren Senkschnitt,
Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie I-I der Fig. I und Fig. 3 eine Seitenansicht
des linken Endes der Prüflehre nach Fig. I.
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Die Grundform des Geräts ist hier durch ein einziges, vorzugsweise
unter Verwendung von Leichtmetall gegossenes Stück gegeben. Der Mittelbalken I bildet
ein Rohr mit strahlenförmig angeordneten Längsrippen 2. Die Anordnung ist so getroffen,
daM die Achsen der beiden Enden 3 genau in ein und derselben Ebene liegen und die
Achse des Mittelbalkens genau senkrecht schneiden. Dabei entspricht der Achsenabstand
genau der genormten Anschlußweite, die beispielsweise bei den für Haushaltgas ausschließlich
in Betracht komimenden Zählergrößen z. Z. 250 mm beträgt. Ferner sind die Enden
3 genau senkrecht zu ihrer Achse, und zwar links im gleichen Abstand von der Achse
des Mittelbalkens wie rechts, abgeschnitten und plangeschliffen. In ihren Öffnungen
sitzen eingepreßt und durch einen (nicht gezeichneten) Stift od. dgl. gesichert
Schraubstutzen 4. Die oberen von ihnen entsprechen den Verschraubungsunterteilen
der einen, die unteren den Verschraubungsunterteilen der anderen Anschlußgröße.
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Das eine <der beiden Enden, in der Zeichnung das linke, besitzt
in der Fortsetzung der Achse des Mittelbalkens I eine seitliche Bohrung 5, die durch
einen nicht gezeichneten Schraubenbolzen od. dgl. verschließbar ist. Durch sie wird
Idas Innere 6 des rohrförmigen Mittelbalkens q zuän'glich und bei Herstellung des
Rohlings im Gießverfahren der Gußkern leicht entfernbar.
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Man kann das Gerät vorteilhaft noch mit einer Libelle 7 ausrüsten,
die sich am Mittel;balken I leicht befestigen läßt, und, damit man auch auf den
vorgeschriebenen Abstand der Anschlußstelle von der Wand prüfen kanna mit einem
Abstandprüfer 8, welcher in der Zeichnung beispielsweise als U-förmiger Bügel ausgebildet
und mit seinen abgewinkelten Enden in Bohrungen 9 einer der Lãngsrippen 2 des Mittelbalkens
I eingesteckt ist. Diesem A!bstandprüifer- kann natürlich auch jede andere geeignete
Gestaltung gegeben werden.
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Die erfindungsgemäße Prüflehre dient bei der Herstellung des Gaszähleranschlusses
einschließlich Verschraubungen sowie bei der Prüfung und Abnahme der Leitung als
Gaszählerattrappe. Bei der Herstellung des Zähleranschlusses wird sie den Dichtfliächen
der Verschraubungen unter Weglassung der Dichtungsringe angelegt. Kann dies ohne
Gewaltanwendung geschehen, passen die Dichtflächen fugenlos aufeinander und zeigt
die Libelle die genaue Horizontallage an, so ist die Anschlußstelle in Ordnung und
ein spannungsfreier Anschluß des Zählers sichergestellt. Zeigen sich dagegen an
den Dichtflächen Spalte, so ist die Anschluß stelle mit Ungenauigkeiten der ;bezeichneten
Art behaftet.
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Man darf dann den Zähler nicht anschließen, damit er nicht entsprechenden
Spannungen und ;damit der Gefahr der Beschädigung ausgesetzt wird, sondern muß zunächst
die Anschlußstelle den Erfordernissen entsprechend genau richten. Bei der obenerwähnten
Ausführung mit einer Schlauchtülle an je einer der oberen und unteren Schraubkappen
werden in diesem Fall nur die beiden Kappen auf den Zähler aufgeschraubt und das
Dichtigkeitsprüfgerät an die Schlauchtülle angeschlossen.
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Für die Prüfung und Abnahme wider Leitung ist die Prüflehre in weiterer
Ausbildung der Erfindung mit Schraubkappen od. dgl. 10 (je zweien für die Öffnungen
der einen und der anderen Anschlußgröße) versehen, die in der Zeichnung mit gestricheltenLinien
angedeutet sind, sowie mit einer Schlauchtülle ItI für den Anschluß eines Dichtigkeitsprüfers.
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Diese Schlauchtülle kann beispielsweise in der in Fig. I mit gestrichelten
Linien angedeuteten Weise mit einer der Schraubkappen Ilo verbunden sein.
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Man kann sie aber auch an geeigneter Stelle des rohr-förmigen Mittelbalkens
I vorsehen oder schließlich an Stelle des obenerwähnten Verschlußbolzens in die
seitliche Bohrung 5 des einen der beiden Enden 3 einschrauben.
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Ist die Anschlußstelle in Ordnung, so wird nun die Prüflehre zwecks
Vornahme der weiteren Prüfungen nach Auflegen der Dichtungsringe mit den an den
Leitungsenden befestigten Verschraubungsoberteilen verschraubt, und nachdem die
unteren Öffnungen der beiden Enden 3 mit den zugehörigen Schraubkappen verschlossen
wurden, kann die Leitung (vom Gaszählerabsperrhahn bis zur Verbrauchsstelle) der
üblichen Druckprüfung, meist bei 500 mm WS, unterzogen werden.
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Auch die Störungssuche wird durch die erfindungsgemäße Prüflehre
sehr erleichtert. Man braucht nur Enden Zähler abzuschrauben und die Prüflehre mit
aufgeschraubten unteren Verschlußkappen an seine Stelle zu setzen, um die Leitung
der vorerwähntenDruckprüfung unterziehen zu können.
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In entsprechender Weise ermöglicht die erfindungsgemäße Prüflehre
auch, den Z'ähler an seinem Auf -
stellungsort getrennt unter Druck
zu prüfen. In diesem Fall wird die Prüflehre auf den Zähler aufgeschraubt, und nach
Verschluß ihrer oberen Öffnungen kann das Dichtigkeitsprüfgerät an die Schlauchtülle
angeschlossen werden.
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Die Verwirklichung der Erfindung ist nicht an das hier beschriebene
und dargestellte Ausführungsbeispiel gebunden, sondern ist auch in anderer Weise
möglich. Insbesondere fallen unter die Erfindung auch solche Ausführungen, bei denen
die gemeinsame Ebene der oberen Bohrungsachsen mit derjenigen der unteren einen
Winkel bildet.