DE86589C - - Google Patents
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Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C01—INORGANIC CHEMISTRY
- C01G—COMPOUNDS CONTAINING METALS NOT COVERED BY SUBCLASSES C01D OR C01F
- C01G49/00—Compounds of iron
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
vü
Vorliegende Erfindung betrifft die Behandlung von eisenoxydischem Material, insonderheit
von eisenhaltigen Rückständen, wie solche z. B. in grofsen Mengen als verhältnifsmäfsig werthlose
Masse beim Rösten der Kiese in Schwefelsäurefabriken .erzeugt werden; dieselben bestehen
im wesentlichen aus Eisenoxy.d, enthalten aber auch Eisenoxyduloxyd, Eisensulfid,
Kieselsäure und zuweilen auch Salze anderer Metalle.
Nach vorliegender Erfindung wird der eisenoxydische Theil solchen Materials in Eisen,-oxydul
umgewandelt, welches als Farbe (Malerfarbe) oder in der Pharmacie benutzbar ist.
Zur Ausführung dieses Verfahrens läfst man zunächst solches oxydische Eisenmaterial über
ein Sieb gehen oder entfernt die etwa enthaltenen Steine auf sonstige geeignete mechanische
Weise. Die so gereinigte Masse wird zu einem feinen Pulver zerkleinert oder zermahlen
und gewünschtenfalls durch einen magnetischen Separator geführt, welcher völlig oder zum
gröfsten Theil das Schwefeleisen und daneben auch Eisenoxyduloxyd entfernt. Hiernach wird
die Masse mit amorphem metallischem Eisen gemischt. Man rechnet etwa 35 Gewichtstheile
Eisen auf je 100 Gewichtstheile des in der Masse enthaltenen Eisenoxydes. Die Mischung
wird in einem Tiegel unter Abschlufs .der Luft auf Rothglut erhitzt und dann ebenfalls
unter Abschlufs der Luft bis auf gewöhnliche Temperatur abgekühlt. Das Eisenoxyd hat sich
nach folgender Gleichung in Eisenoxydul umgewandelt :
Fe2 O3 + Fe = 3 Fe O.
Zur Ausführung des Verfahrens im Grofsbetrieb kann man an Stelle des Tiegels ein
Eisenrohr anwenden, welches auf beiden Enden dicht verschlossen ist. Einer dieser Verschlufsdeckel
ist mit einem verschliefsbaren Auslafs versehen, so dafs etwa vorhandene Luft während
der Erhitzung aus der Mischung entweichen kann; dieser Auslafs mufs jedoch verschlossen
werden, ehe das Rohr aus dem Ofen genommen wird, in welchem es erhitzt wurde, um bei der Abkühlung das Eindringen von
Luft in das Rohr zu verhindern. Das erhaltene Eisenoxydul ist zur Herstellung von amorphem
Eisen geeignet.
Enthalten die gerösteten Pyrite nur geringe Mengen von Kieselsäure und Schwefeleisen, so
kann man dieselben zur Herstellung von Eisenoxydul benutzen, welches als Malerfarbe
(Schwarz) benutzbar ist. Es ist alsdann die Benutzung eines magnetischen Separators nicht
nothwendig, so dafs auch etwa vorhandenes Eisenoxyduloxyd zur Reduction gelangt. Hierbei
verfährt. man entsprechend vorliegender Erfindung wie folgt.
Nachdem die abgesiebten und gemahlenen Pyritabbrände sofort mit amorphem metallischem
Eisen gemischt sind, werden dieselben unter Luftabschlufs zu Rothglut erhitzt. Die Menge
des anzuwendenden Eisens hängt von dem Gehalt der Masse an Eisenoxyd und Eisenoxyduloxyd
ab. Diese beiden Oxyde werden durch Eisen zu Eisenoxydul reducirt, jedoch erfordert das letztere eine viel höhere Temperatur
als das erstere. Eisenoxyd gebraucht ungefähr 35 pCt. metallisches Eisen, Eisen-
oxyduloxyd dagegen nur 25 pCt. zu seiner Umwandlung in Eisenoxydul. Die Reaction
Fe2 O3 + Fe= 3 Fe O erzeugt jedoch eine
grofse Hitze, welche bei der Reduction von Eisenoxyduloxyd mitwirkt. Demzufolge gebraucht
man in der Praxis zur Reduction einer Mischung von Eisenoxyd und Eisenoxyduloxvd
zu Eisenoxydul, welches Gemenge in den Kiesabbränden vorkommt, nur ebenso viel Hitze,
wie zur Reduction von. Eisenoxyd allein.
Sobald Eisenoxydul in praktisch reinem Zustande gewünscht wird, wie solches z. B. für
pharmaceutische Zwecke erforderlich ist, .wird das in vorbeschriebener Weise erhaltene unreine
Eisenoxydul in verdünnter Schwefelsäure gelöst und filtrirt. Das in der unreinen Masse
enthaltene Schwefeleisen wird hierbei zersetzt, und es entsteht eine schwache wässerige Lösung
von schwefelsaurem Eisenoxydul. Zu dieser Lösung fügt man so viel einer schwachen
wässerigen Natron- oder Kalilauge zu, bis kein Niederschlag mehr entsteht. Dieser Niederschlag
wird auf ein Papierfilter gebracht und mit Wasser gewaschen, bis die ablaufende Flüssigkeit
mit Chlorbarium keinen Niederschlag giebt. Der auf dem Filter verbleibende Rückstand
wird nun bei 1000C. und darauf bei 3500C.
getrocknet. Auf solche Weise erhält man reines Eisenoxyd, von welchem 100 g mit 35 g
Eisenpulver gemengt, alsdann in einem Tiegel dicht eingeprefst und nach Verschlufs des
Tiegels zu Rothglut erhitzt werden. Die stark zusammengesunkene Masse besteht nunmehr
aus Eisenoxydul. Dieses besitzt ein specifisches Gewicht von 5,566, oxydirt sich bei gewöhnlicher
Temperatur an der Luft nicht (auch selbst nicht im kochenden Wasser), es löst sich
leicht in Salz- oder Schwefelsäure unter Erzeugung von grofser Hitze; wird dasselbe an
der Luft auf 400° C. erhitzt, so verbrennt es ohne Weiteres unter Bildung von Eisenoxyd.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Verfahren zur Herstellung von Eisenoxydul aus Eisenoxyd oder Eisenoxyduloxyd (insbesondere zur Verwerthung von Kiesabbränden) durch Einwirkung von amorphem Eisen auf das eisenoxydische Material.
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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Family
ID=358629
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE86589C (de) |
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