DE865056C - Verfahren zur Verbesserung von Polyamidmassen - Google Patents

Description

• Verfahren zur Verbesserung von Polyamidmassen Polyamide, besonders Mischpolyamide, z. B. solche aus adipinsaurem Hexamethylendiamin und E-Aminocapronsäure, besitzen auf Grund ihrer guten allgemeinen Eigenschaften und ihres bei flächenartigen Gebilden vorhandenen lederartigen Griffs besonderes Interesse als Lederaustauschmaterial. Sie werden zur Erhöhung der Weichheit oft mit Weichmachungsmitteln versetzt. Damit wird gleichzeitig eine Verbesserung der Kältebeständigkeit und insbesondere der Schlagfestigkeit bei tiefen Temperaturen erreicht. Man kann durch Recken der Polyamide bzw. der aus ihnen mit Weichmachungsmitteln hergestellten Massen die Kältebeständigkeit noch weiter verbessern, jedoch ist das Recken von großflächigen Gebilden, z. B. von Preßplatten von etwa 3 m Länge und z m Breite, technisch schwierig durchführbar. Das Recken ist außerdem meist nur in einer Orientierungsrichtung möglich, da Maschinen für zweiseitige Reckung großer Polyamidgebilde noch nicht bestehen. Eine Verbesserung der Kältebeständigkeit von Polyamidmassen für Lederaustauschzwecke ist aber für viele Anwendungsgebiete erwünscht.
• Es wurde nun gefunden, daß man die Kältebeständigkeit von Polyamidmassen verbessern kann, wenn man sie mit Polykondensationsprodukten kombiniert, die durch Einwirkung von Düsocyanaten oder wie diese wirkenden Verbindungen auf harzartige Kondensationsprodukte aus zweiwertigen Alkoholen und zweibasischen Carbonsäuren erhalten sind und bei deren Herstellung außerdem eine geringe Menge höher als bifunktioneller Verbindungen, z. B. eines mehr als zweiwertigen Alkohols oder Polyisocyanats, einer mehr als zweiwertigen Carbonsäure, einer Oxydicarbonsäure oder einer Dioxymonocarbonsäure, mitverwendet ist. Durch Einwirkung der höher als bifunktionellen Verbindung tritt eine geringe Vernetzung der sonst linearen Moleküle der Kondensationsprodukte ein. Sie sind von gummiartiger Elastizität und versteifen auch bei tiefen Temperaturen kaum. Überraschenderweise sind sie mit Polyamidmassen gut verträglich und vermitteln eine erhöhte Weichheit und erhöhte Beständigkeit gegen Schlagbeanspruchung bei tiefen Temperaturen.
• Die Herstellung der Polyamidmassen gemäß der Erfindung kann in an sich bekannter Weise erfolgen, z. B. in einem Kneter oder auf dem Mischwalzwerk. Die Menge der dem Polyamid zur Erhöhung der Kältebeständigkeit zuzusetzenden gummiartigen Polykondensationsprodukte richtet sich nach dem Verwendungszweck und kann z. B. io bis 5o °/o betragen. Eine deutliche Verbesserung der Kältebeständigkeit zeigt sich bereits bei Zusätzen von etwa 12 °/o. Bei der Herstellung der Massen kann man die gummiartigen Polykondensationsprodukte mit den Polyamiden mischen oder aber auch im Kneter oder auf der Mischwalze zunächst das Polyamid, gegebenenfalls im Gemisch mit Weichmachungsmitteln mit einem harzartigen Kondensationsprodukt aus zweiwertigen Alkoholen und zweibasischen Carbonsäuren und gegebenenfalls einer geringen Menge einer mehr als bifunktionellen Verbindung vermischen und nach Homogenisierung Diisocyanate und gegebenenfalls eine geringe Menge Tri- oder Tetraisocyanat einwirken lassen. Die Weiterverarbeitung der Mischung, der Pigmente und Farbstoffe zugesetzt werden können, erfolgt zweckmäßig durch Verpressen in Etagenpressen bei Temperaturen von etwa i5o bis 22o° je nach Zusammensetzung der Mischung.
• Beispiel In einem 18o° heißen Kneter werden 7oo Teile eines Polyamids aus 6o % adipinsaurem Hexamethylendiamin und 400/0 E-Aminocapronsäure und 35o Teile Benzolsulfonsäuremonomethylamid verknetet. in das homogene Gemisch werden Zoo Teile eines Kondensationsproduktes aus i Mol Adipinsäure, o,9 Mol ÄthylEnglykol und o,1 Mol Glycerin eingearbeitet und hiErauf 37 Teile 4, 4'-Düsocyanatodixylylmethan zugesetzt. Man knetet 2o Minuten und fügt 21 Teile 4, 6, 4'-Triisocyanatodiphenyl sowie io Teile Ruß der Mischung zu. Nach 15 Minuten Kneten entsteht eine homogene Mischung, die bei 17o° zu Platten verpreßt wird. Die Platten -sind bei - 25° noch weich und gegen Schlagbeanspruchung beständig.

Claims (3)

1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Verbesserung von Polyamidmassen, insbesondere für Lederaustauschzwecke, dadurch gekennzeichnet, daß man die Massen mit Polykondensationsprodukten kombiniert, die durch Einwirkung von Diisocyanaten oder wie diese wirkenden Verbindungen auf harzartige Kondensationsprodukte aus zweiwertigen Alkoholen und zweibasischen Carbonsäuren erhalten sind und bei deren Herstellung außerdem eine geringe Menge einer höher als bifunktionellen Verbindung mitverwendet ist.
2. 2. Verfahren gemäß Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Polykondensationsprodukte in fertigem Zustand verwendet werden.
3. 3. Verfahren gemäß Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Polykondensationsprodukte in Gegenwart der Polyamide in Mischmaschinen bei erhöhter Temperatur erzeugt werden.