DE864989C - Verfahren zur Erzeugung hochdisperser Kuepenfarbstoffe in Form der Kuepensaeuren - Google Patents
Verfahren zur Erzeugung hochdisperser Kuepenfarbstoffe in Form der KuepensaeurenInfo
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Description
- Verfahren zur Erzeugung hochdisperser Küpenfarbstoffe in Form der Küpensäuren Zusatz zum Patent 845336 Die in der koloristischen Technik als Küpensäureverfahren bekannte Arbeitsweise wird in der Weise gehandhabt, daB die Küpen, das sind die Lösungen der Natriumleukoverbindungen, in überschüssigem Alkali und in Gegenwart eines Reduktionsmittels, wie Hydrosulfit, nach vorhergehendem Hinzufügen geeigneter Verteilungs- oder Dispergiermittel mit organischen Säuren neutralisiert werden. Im allgemeinen erhält man dann die freie Leukoverbindung oder Küpensäure in Form kolloidaler Lösung bzw. feinstverteilter Suspension. In dieser hohen Feinverteilung liegt der besonders praktische Wert der Küpensäure begründet. Es'ergab sich nun manchmal die Schwierigkeit, daB die Küpensäuren nicht in der gewünschten Feinverteilung, sondern in mehr oder minder grobflockiger, für färberische Operationen unverwertbarer Form vorliegen. Dieser unerwünschte Vorgang kann einerseits dadurch bedingt sein, daß eine zulässige Konzentrationsgrenze überschritten wird oder daß ein Farbstoff, wie z. B. das 4, 4'-Dioxyindanthron, überhaupt nicht zur Bildung feinverteilter Suspensionen der Küpensäure befähigt ist. Durch diese Umstände war die universelle Anwendbarkeit des Küpensäureverfahrens beeinträchtigt. Es wurde nun die Beobachtung gemacht; daß derartige flockige Aufschlämmungen der =Küpensäuren durch einen nachträglichen Zerkleinerungsprozeß in ihrer Feinverteilung so wesentlich verbessert werden konnten, daß sie für färberische Zwecke. sowie solche der Druckerei eine ausgezeichnete Eignung aufwiesen. Als Verfahren, die hier in Frage kommen, seien Klotzoperationen genannt, wie sie in der Stück-und Apparatefärberei üblich sind. In der Druckerei interessiert die Küpensäureform bei solchen Farbstoffen, die sich nach dem hauptsächlich gebrauchten Verfahren unter Verwendung von Pottasche und Natriumformaldehydsulfoxylat nur schwer fixieren lassen. Unter Fixieren wird hier das Binden des Farbstoffes an die Ware verstanden, was einen vorangegangenen Reduktionsprozeß voraussetzt.
- In weiterer Ausbildung des Verfahrens des Hauptpatents wird hier die Zerkleinerung grobflockiger Küpensäureaufschlämmungen in den- Färberei- oder Druckereibetrieb 'verlegt. Dabei können, so sehr auch andererseits hohe Konzentrationen interessieren, zum Teil . auch verhältnismäßig geringe Farbstoffkonzentrationen verarbeitet werden, zumal bei solchen Produkten, die bei der bisherigen Arbeitsweise keine stabile Ktipensäurelösung oder -suspension gaben, Hierbei lassen sich auch mit weniger intensiven Zerkleinerungsmethoden, als sie nach dem Hauptpatent regelmäßig vorzusehen sind, zufriedenstellende Effekte erzielen. So genügt es zuweilen; die. Küpensäureansätze auf einer Romogenisiermaschine zu zerkleinern oder aber der Einwirkung des Ultraschalls auszusetzen. Es stellt sich überraschenderweise heraus, daß die konzentrierten Küpensäureansätze, wie sie vor der Trocknung gemäß den Beispielen i bis 5 des Hauptpatents erhalten werden, auch direkt für färberische Zwecke gebraucht werden können. Besonders hervorgehoben sei dies für das Beispiel 5 des Hauptpatents, wo der in der Schwingmühle erhaltene Teig sich so anwenden läßt, daß auf einem Foulard, bei einmaliger Passage, ein Gewebe mit so viel Farbstoff beladen werden kann, daß bei anschließender kontinuierlicher Entwicklung des Farbstoffes, wobei unter Entwicklung Löslichmachen und Fixierung auf dem Material verstanden wird, sich das bekannte Dunkelblau für Arbeitskleidung in höchster färberischer Qualität erhalten läßt. Beispiel i i kg des braunen Küpenfarbstoffes, wie er durch Kondensation von i Mol i, 4-Diaminoanthrachinon mit a Mol i-Bromanthrachinori und nachheriges Schmelzen mit Ätzalkali erhalten wird; werden mit o,8 kg Ätznatron fest und i,3 kg Hydrosulfit bei Gegenwart von 1,3 kg des Nätriumsalzes des Kondensationsproduktes aus ß-Naphthalinsulfönsäure und Formaldehyd bei 70° in 30 1 ,Wasser verküpt und nach io Minuten mit Essigsäure oder Ameisensäure neutralisiert. Die grobflockige Suspension der Küpensäure des angewandten Farbstoffes wird auf einer Schwingmühle gemahlen, wobei eine äußerst gleichmäßige Verteilung erreicht wird. Verwenjet man diesen Ansatz zu einem Klotzprozeß, z. B. für ein Zellwollgewebe, so erhält man nach einmaliger Passage auf dem Foulard und Entwickeln in blinder Flotte auf dem jigger ein tiefes Braun mit hervorragender Egalität und Durchfärbung.
- Beispiel 2 Arbeitet man mit den gleichen Mengenverhältnissen wie bei i, führt aber die Neutralisation unter intensiverem Rühren, z. B. auf einem Turbomischer, durch, so genügt zur Erzielung der gewünschten Feinverteilung der Küpensäure ein kurzfristiges Behandeln auf einer Romogenisiermäschine. Beispiel 3 1,25 kg Indanthron (N, N'-Dihydro-i, 2', 2, i'-dianthrachinonazin) werden mit o,8 kg Ätznatron fest und i,2 kg Hydrosulfit und 5 kg des Natriumsalzes des Kondensationsproduktes aus ß-Naphthalinsulfonsäure und Formaldehyd einige Minuten bei 7o° in 451 Wasser verküpt und die Küpe in vorgelegte Ameisensäure eingerührt, wobei Neutralisation des Alkalis und Ausscheidung der violetten Küpensäure in gröber Verteilung erfolgen. Auf einem Naßmahlgang läßt sich dann eine hervorragende Verteilung erreichen. In ähnlicher Weise wie nach Beispiel i angewandt, erhält man ein tiefes Blau.
- Beispiel 4 zoo g 4, 4'-Dioxyindanthron werden mit Zoo g Ätznatron fest und Zoo g Hydrosulfit unter Zusatz von 75 g eingetrockneter Sulfitcelluloseablauge und 125 g des Natriumsalzes des Kondensationsproduktes aus ß-Naphthahnsulfonsäure und Formaldehyd in z81 Wasser bei 70° verküpt, dann mit Essigsäure neutralisiert und auf 2o 1 Flotte eingestellt.
- Die auf diese Weise erhaltene Küpensäure ist trotz der relativ niedrigen Konzentration grobflockig. Durch 1-/2stündiges Zerkleinern, der Färbstoffteilchen auf einer Schwingmühle wird eine so weitgehende Aufteilung erreicht, daß eine pseudokolloidale Lösung der Küpensäure des 4, 4'-Dioxyindanthrons, erzielt wird. Klotzt man mit dieser Lösung ein Baumwollgewebe auf einem Dreiwalzen-Foulard und entwickelt die Ware nach Passage eines zweiten Foulards, der mit einer Lösung aus 3o g Ätznatron fest und 50 g Hydrosulfit/1 beschickt ist, und führt die Ware anschließend durch einen Schnelldämpfer; so erhält man nach der üblichen Fertigstellung (Oxydieren, Waschen, Spülen) hellblaue Färbungen von ausgezeichneter Egalität. Beispiel 5 6 kg Hydronblau B Plv. ioo °% (Schultz Farbstoff-Tabellen, 7. Aufl., Nr. 1113) werden mit 4 kg Ätznatron fest und 3 kg Hydrosulfit in Gegenwart von 6 kg getrockneter Sülfitcelluloseablauge in 45 1 Wasser bei 7o° verküpt und anschließend mit 5 1 Eisessig unter Rühren neutralisiert. Die grobflockige Aufschlämmung der Küpensäure wird zur Erzielung der gewünschten Feinverteilung im zirkulierenden Arbeitsprozeß auf einem Naßmahlgang behandelt, wobei eine Feinverteilung erreicht wird, die für Klotzprozesse eine hervorragende Eignung garantiert. Wird dann in hnlicher Weise, wie in Beispiel 4. beschrieben, ein Baumwollgewebe mit dieser Küpensäurelösung geklotzt und anschließend kontinuierlich entwickelt, so erhält man in einem Arbeitsgang ein tiefes Dunkelblau, wie es für Arbeiterkleiderstoff gebräuchlich ist.
Claims (6)
- PATENTANSPRÜCHE: i. Ausbildung des Verfahrens zur Erzeugung hochdisperser Küpenfarbstoffe in Form der Küpensäuren nach Patent 845 336, dadurch gekennzeichnet, daß man Küpen in beliebiger Konzentration neutralisiert und die so erhaltene mehr oder weniger grob verteilte Aufschlämmung der Küpensäuren einem Zerkleinerungsprozeß unterwirft zur Erzielung für unmittelbare Verwendung in der Färberei bzw. Druckerei bestimmter Suspensionen.
- 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Zerkleinerung als Naßmahlung durchgeführt wird.
- 3. Verfahren nach Anspruch i oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Zerkleinerung auf einer Homogenisiermaschine durchgeführt wird.
- 4. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Zerkleinerung mit Hilfe des Ultraschalls erzielt wird.
- 5. Verfahren gemäß einem der Ansprüche i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Neutralisation unter intensiver Durchmischung beider Lösungen von Küpe und Säure während des Neutralisationsvorganges durchgeführt wird.
- 6. Verfahren gemäß einem der Ansprüche i bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß vor oder nach der Verküpung Dispergiermittel zugesetzt werden. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 622 761, 626 813, 628 756, 628 757, 630 207, 472 341britische Patentschriften Nr. 462 548, 416 878, 343 102; USA.-Patentschrift Nr. 2 147 635; französische Patentschrift Nr. 658 615.
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DET1878A DE864989C (de) | 1950-07-18 | 1950-07-18 | Verfahren zur Erzeugung hochdisperser Kuepenfarbstoffe in Form der Kuepensaeuren |
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DET1878A Expired DE864989C (de) | 1950-07-18 | 1950-07-18 | Verfahren zur Erzeugung hochdisperser Kuepenfarbstoffe in Form der Kuepensaeuren |
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DE (1) | DE864989C (de) |
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- 1950-07-18 DE DET1878A patent/DE864989C/de not_active Expired
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