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Selbsttätiger Türschließer Es sind selbsttätige Türschließer für die
`küren von Krankenhäusern, Lagerhäusern, Gastwirtschaften, Fahrradkellern u. dgl.
bekannt, welche aus einem an der Tür oder an dem Türrahmen befestigten Gehäuse mit
daran angebrachter Spiralfeder bestehen, die mittels eines mit der Feder verbundenen
und an dem Türrahmen oder .an der Tür angebrachten Armes gespannt wird, wenn die
Tür geöffnet wird, und welche durch ihre Spannkraft die Tür selbsttätig schließt,
wenn diese freigegeben wird. Um ein zu schnelles Schließen der Tür zu verhindern,
ist im Gehäuse ein mit der Feder verbundener Kolben angeordnet, welcher beim öffnen
und Schließen der Tür in einer mit Öl gefüllten Kammer hin und her gleitet. Dieser
Kolben wirkt als Flüssigkeitsbremse, indem ein im Kolben angeordnetes Ventil bei
der der Öffnung der Türentsprechenden Bewegung des Kolbens einen D@urchlaßkanal
für das Öl öffnet, während bei der dem Schließen der Tür .entsprechenden Bewegung
des Kolbens das Ventil für den Durchfluß des Öls durch den Kolben geschlossen wird.
Bei dieser Bewegung des Kolbens drückt dieser das Öl :durch einen in der Kammer
vorgesehenen Kanal auf die andere Seite des Kolbens.
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Es sind ferner selbsttätige Türschließer bekanntgeworden, bei welchen
in der Nähe der Zylinderenden zwei Durchlässe für die Bremsflüssigkeit und eine
die Durchlässe steuernde Regelschraubje vorgesehen sind, wobei der Steuerteil der
Regelschraube für den letzten Teil der Schließbewegung der Tür in der Ebene des
zugeordneten Durchlasses
eine Nut aufweist, welche in eine axial
gerichtete Nut übergeht und die Geschwindigkeit der Tür auf dem letzten Teil ihrer
Schließbewegung je
nach der durch Betätigung der Regelschraube bewirkten Stellung
der Nut und der hierdurch veränderten Länge des Weges für die Bremsflüssigkeit zu
regeln und einzustellen gestattet.
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Man hat auch schon eine Vorrichtung zum Dämpfen der Schließbewegung
der Tür mittels Flüssigkeitsbremse vorgeschlagen, bei welcher das eine Ende des
Bremszylinders durch einen Deckel abgeschlossen ist, der mit einem Rückschlagventil
und einem mit dem Bremsflüssigkeitsraum verbundenen Durchgangskanal versehen ist,
wobei an dem Zylinderdeckel ein länglicher Ansatz sitzt, der in den hohlen Bremskolben
hineinragt und zugleich zur Führung seiner den Kolben nach auswärts drückenden Feder
und :der Ventilspindel des Rückschlagventils dient.
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Zur Hemmung der Schließbewegung bei derartigen Türschließern, bei
welchen der teils als offene Nut und teils als Schrägbohrung ausgeführte Rückströmkanal
für die Bremsflüssigkeit durch eine Querbohrung geht, hat man auch schon die Regelschraube
für die Größe der Durchlaßöffnung der Schrägbohrung in der Querbohrung angeordnet.
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Allen @diesen selbsttätigen Türschließern haftet der Mangel ran, daß
die Tür nach der, öffnung sich alsbald wieder zurückbewegt, und zwar mit praktisch
gleichbleibender Geschwindigkeit, bis die Tür fast ganz geschlossen ist, wobei der
letzte kurze Schließweg dadurch erfolgt, daß das öl mit einem von der gespannten
Feder hervorgerufenen Schlag aus der Kammer herausgetrieben wird, so daß die völlige
Schließung der Tür gesichert ist.
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Durch die Erfindung soll erreicht werden, daß die Tür nach erfolgter
öffnung noch eine kurze Zeit im geöffnetem Zustand verharrt, bevor sie ihre normale
Verschlußbewegung beginnt.
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Zu .diesem Zweck ist gemäß der Erfindung in der Wand der den Kolben
aufnehmenden Kammer, bzw. des Zylinders, ,ein Kanal angeordnet, von welchem das
feine Ende in den Zylinder vor dem Kolben und das andere Ende an der Stelle mündet,
wo ,der Kanal bei Beginn der dem Schließen der Tür entsprechenden Bewegung des Kolbens
durch den Kolben selbst geschlossen wird. Außerdem ist im Zylinder ein zweiter und
wesentlich engerer Kanal vorhanden, welcher es gestattet, daß das vor dem Kolben
befindliche öl sehr langsam an dem 'Kolben vorbeifließt. Wenn dann der Kolben nach
einigen Sekunden den erstgenannten Kanal wieder freigegeben hat, wird beim normalen
Schließen der Tür das öl durch diesen abfließen.
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Der enge Durchlaß, durch welchen das Öl während der Sperrtuig des
Ölkanals fließen soll, kann z. B. durch den schmalen Zwischenraum zwischen dem Kolben
und der Wand der den Zylinder bildenden Kammer gebildet sein. Man kann aber auch
einen sehr engen Kanal. in der Kammerwand herstellen, von welchem das eine Ende
vor dem Kolben und das andere Ende hinter dem Kolben ,ausmündet, und zwar in einer
solchen Weisse und in einem solchen gegenseitigen Abstand, daß der Kolben während
seiner Bewegung die Mündungen des Kanals nicht schließen kann. Im letzteren Fall
kann man auch einen Kanal vom üblichen Querschnitt vorsehen und ihn mit einer einstellbaren
Vorrichtung zur Verengung des Querschnittes ausrüsten, z. B. mit einem Nadelventil.
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Falls man den normalen Spielraum zwischen Kolben und Zylinder beibehält,
kann der mit einer Vorrichtung zur Verminderung des Querschnittes versehene Kanal
,außer zur Regulierung der Zeit, während welcher die Tür offensteht, bevor sie ihre
normale Schließbewegung beginnt, auch als normale Flüssigkeitsbremse dienen, sofern
man nicht wünscht, daß die Tür offen stehen soll, in welchem Fall man dann .den
sonst durch den Kolben abgesperrten Kanal durch eine besondere Vorrichtung schließt.
Der Türschließer gemäß der Erfindung wirkt :dann ganz wie ein üblicher Türschließer.
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Sowohl der durch den Kolben abgesperrte als auch der normale, an beiden
Seiten des Kolbens ausmündende Kanal ist zweckmäßig von dem Zylinderboden ab ausgebohrt
und mit einem Sitz versehen, gegen welchen eine im Zylinderboden eingeschraubte
Stellschraube mit einer @entsprechenden Sitzfläche mehr oder weniger tief eingeschraubt
werden kann, zwecks Regulierung der Durchflußgeschwindigkeit des öls durch die Kanäle
und damit der erforderlichen Zeit, während welcher die Tür ihre Schließbewegung
beendet bzw. ganz geschlossen wird.
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In der Zeichnung ist die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel veranschaulicht,
und zwar zeigt Fig. i eine Draufsicht auf den Türschließer, Fig. z eine Vorderansicht
des Türschließers mit teilweise entferntem Gehäuse und Fig.3 einen Querschnitt durch
die den Kolbenzylinder bildende Kammer in größerem Maßstab. Der Türrahmen i ist
mit der Tür 2 versehen.
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Gemäß Fi,g. i .steht die Tür ein wenig offen. Der Türschließer besteht
hauptsächlich aus einem zylindrischen Gehäusie 3, welches mittels der Befestigungsflansche
4 an der Tür festgeschraubt ist. Im Gehäuse isst eine Spiralfeder angeordnet, deren
äußeres Ende 6 .an dem Gehäuse befestigt ist, während deren inneres Ende mit einer
im Gehäuse drehbar gelagerten Welle 7 verbunden ist. An der Welle ist über dem Gehäuse
ein Zahnrad 8 befestigt. An dem oberen Ende der Welle 9 ist ein Arm i o drehbar
gelagert, der durch einen drehbaren Haken i i mit dem Zahnrad 8 zwecks lVIitnahme
dieses Zahnrades und Spannung der Feder verbunden ist. Der Arm i o ist durch seine
einstellbare Gelenkverbindung 12, 13 ,an den Beschlag 14, der mittels Schrauben
15 an dem Türrahmen befestigt ist, drehbar angeschlossen.
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Die Welle 7 ist im Gehäuse 3 in einem Lager 16 gelagert, das Beine
unter der Feder 5 liegende und quer zu dem Gehäuse 3 verlaufende Kammer 17 abgrenzt.
Dvese Kammer bildet den Zylinder für den Kolben 18, der durch seinen Kurbelzapfen
19 mit der Welle 7 verbunden ist.
Die Kammer 17 ist mit Öl gefüllt
und der Kolben 18 weist eine Durchbohrung 2o auf (vgl. Fig. 3),
in welcher
ein nur m einer Richtung öffnendes Ventil 2 i angeordnet ist. Dieses Ventil öffnet
bei der Rückwärtsbewegung des Kolbens von dem Zylinderboden 22 hinweg die freie
Durchströmnung durch den Kana12o, welche Bewegung der Öffnung der Tür entspricht.
Bei der durch die gespannte Feder hervorgerufenen Schließung der Tür, wobei der
Kolben sich nach vorn gegen den Zylinderboden zu bewegt, wird das Ventil21 geschlossen
und die Zeit für das Schließen der Tür ist nunmehr abhängig von der Zeit, innerhalb
welcher das Öl von dem vorderen Ende der Kammer zu dem hinteren Ende fließt, d.
h. von dem Querschnitt des Durchlasses zwischen den beiden Seiten des Kolbens. In
der Wand des Zylinders 23 befindet sich eine von dem Zylinderboden 22 ausgehende
Bohrung 24, deren inneres Ende 25 etwas verengt ist, so daß zwischen dem äußeren
und inneren Ende ein- Sitz 26 für eine in den Kanal einschraubbare Ventilstange
mit Ventilsitz 35 gebildet wird. Die Mündung 27 des inneren Teils 25 des in der
Zylinderwand angeordneten Kanals befindet sich an der Stelle, wo der Kolben 18,
nachdem die Tür um go` geöffnet gewesen ist, seine rückwärtige Bewegung gegen den
Zylinderboden 22 beginnt, so daß der Kolben die Mündung 27 alsbald schließt. Das
vor dem Kolben befindliche Öl kann jetzt nur an die Rückseite des Kolbens durch
den sehr engen Zwischenraum zwischen Kolben- und Zylinderwand hindurchtreten, was
z. B. 8o Sek. dauert. Wenn der Kolben hierauf die Öffnung 27 passiert hat, so daß
diese frei ist, strömt das Öl schnell durch den Kanal 24, 25, und die Tür schließt
in gewöhnlicher Weise.
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Falls der Kolben sehr dicht im Zylinder schließt, oder wenn man die
Zeit für den Vorbeitritt des Kolbens vor der Mündung 27 vermindern will, kann man
einen zweiten, dem Kanal 24,25 ganz entsprechenden Kanal 28,29 in der Zylinderwand
anordnen, dessen Mündung 3o jedoch in der Kammer 17 in solcher Entfernung vom Zylinder
23 ausmündet, daß der Kolben bei seiner Rückwärtsbewegnug die Öffnung 3o nicht schließen
kann.
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Zwischen dem vorderen Teil 28 und dem hinteren Teil 29 des Kanals
befindet sich ein Sitz 31, gegen welchen der Sitz 32 eines Ventils 33 hin und zurück
geschraubt werden kann. Wünscht man, wie gesagt, daß :die Tür Beine kürzere Zeit
offensteht als die angenommenen 8o Sek., so öffnet man das Ventil 33 ein
wenig, wodurch das Öl teilweise durch den Kanal 28, 29 zu der Kammer 17 austritt.
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Das Ventil 33 im Kanal 28, 29 dient somit zur Feinregulierung der
Zeit, während welcher die Tür offen stehen soll, wogegen das Ventil 34 im Kanal
24,25 zur Regulierung der Zeit dient, die benötigt wird, um die Tür ganz zu schließen.
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Bei vollkommener Schließung des Ventils 34 und entsprechender Öffnung
des Ventils 33 wird das Zurückhalben der offenen Tür aufgehoben, rund der Türschließer
wirkt ganz wie ein gewöhnlicher Türschließer. . Die vorderen, dem Zylinderboden
zugekehrten Teile 24 und 28 der Kanäle münden in bekannter Weise im Zylinderboden
aus, so daß sie von dem Kolben bei seiner hin und her gehenden Bewegung nicht geschlossen
werden können. Die Ventile 3 und 34 sind in Büchsen 36 und 37 :eingeschraubt, die
unter Zwischenlage von Dichtungsscheiben 38 und 39 in entsprechende mit Gewinde
versehene Bohrungen im Zylinderboden eingeschraubt sind.