DE863899C

DE863899C - Antrieb von Abrollvorrichtungen, insbesondere fuer das Rohpapier bei Pergamentiermaschinen

Info

Publication number: DE863899C
Application number: DEV2374D
Authority: DE
Inventors: Georg Kunze
Original assignee: JM Voith GmbH
Current assignee: JM Voith GmbH
Priority date: 1943-07-18
Filing date: 1943-07-18
Publication date: 1953-01-22

Description

Antrieb von Abrolivorrichtungen, insbesondere für das Rohpapier bei Pergamentiermas chinen Die Erfindung betrifft einen Antrieb für Abrollvorrichtungen und bezweckt die ununterbrochene Zuführung der Papierbahn zur Weiterbearbeitung auch bei Rollenwechsel.
Beim Pergamentieren von Rohpapier ist es erwünscht, daß auch bei Rollenwechsel die dem Säurebad zugeführte Papierbahn keine Unterbrechung erleidet, da jedes Durchführen einer neuen Bahn durch die Säurebäder mit erheblichen Schwierigzeiten und Gefahren für den Arbeiter verbunden ist. Ähnliche Verhältnisse liegen beispielsweise auch beim Zuführen vpn Papier an Rotationsdruckmaschinen und allen den Einrichtungen vor, wo die Weiterverarbeitung der Papierbahn keine Unterbrechung erleiden darf.
Die im Betrieb befindliche Rolle läuft zufolge ihres immer kleiner werdenden Durchmessers mit immer größer werdender Drehzahl um; die in Bereitschaft stehende Rolle muß im Augenblick des Anklebens ihrer Spitze an das Ende der abgelaufenen Rolle auf die volle Arbeitsgeschwindigkeit beschleunigt werden, was bei der großen Masse der vollen Rolle erhebliche Schwierigkeiten bereitet.
Um diese zu meistern, hat man vorgeschlagen, die in Bereitschaft stehende Rolle durch einen an ihr anliegenden, umlaufenden Riemen zu beschleunigen, doch bedarf es hierzu besonders verwickelter Vorrichtungen, um hierbei die gewünschte Arbeitsgeschwindigkeit genau zu erzielen, was besonders deshalb wichtig ist, weil die frische Klebstelle zwischen den beiden Papierbahnenden nicht durch einen zu hohen Zug, der durch eine Geschwinldigkeitsdifferenz zwischen abgelaufener und anlaufender Rolle hervorgerufen wird, beansprucht werden darf.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe, die in Bereitschaft liegende Rolle auf die erforderliche Arbeitsgeschwindigkeit zu beschleunigen, in derWeise erreicht, daß sie kurz vor dem Rollenwechsel an eine Zentralwalze, die mit der gewünschten, Arbeitsgeschwindigkeit angetrieben wird, angedrückt wird, an die auch die im Betrieb befindliche Rolle anliegt.
Damit ist d'ie sichere Gewähr geboten, daß die neue Rolle mit genau der gleichen Geschwindigkeit umläuft wie die alte und daß der Rollenwechsel ohne Unterbrechung vor sich gehen kann.
Vorteilhafterweise werden die Lager der Rollen auf schrägen Schienen geführt, deren Neigung gegen, die Waagerechte so gewählt wird, daß die ablaufende Rolle mit einem gewissen Druck an der angetriebenen Zentralwalze anliegt Wenn die Neigung der Schienen nicht geändert werden kann, dann werden vorteilhafterweise Entlastungsvorrichtungen für die Rollen vorgesehen. Besser ist, wenn die Neigung gegen die Waagerechte geändert werden kann. Dann ist ohne weiteres die Möglichkeit geboten, durch Tieferlegen des Berührungspunktes der neuen Rolle mit der angetriebenen Zentralwalze den Druck der schweren neuen Rolle gegen die Zentralwalze zu verringern und durch Höherlegen des Berührungspunktes der alten Rolle mit der angetriebenen Zentralwalze den Druck der leichten alten Rolle gegen die Zentralwalze zu vergrößern.
Die Verstellung der Neigung der Schienen für die Rollenlager kann vorteilhafterweise vom Durchmesser der ablaufenden Rolle abhängig gemacht werden in der Weise, daß bei kleiner werdendem Durchmesser der Winkel der Führungsschienen gegen die Waagerechte größer wird.
Der Antrieb der Papierrollen durch die Zentralwalze hat den Vorteil, daß die Zugpresse vor dem Säuren'ad der Pergamentiermaschine weitgehend entlastet und die Gefahr des Abreißens der Papierbahn auf dem Wege zwischen Abrollvorrichtung und Säurebad beseitigt wird. Pergamentstrohpapier hat ein sehr lockeres Gefüge, damit die Säure schnell und intensiv auf die Faser einwirken kann. Das hat zur Folge, daß bei starkem Papierzug das Gefüge der Bahn verzogen wird, d. h. daß die Bahn im Säurebad in ihrer Breite stark schrumpft. Diese Gefahr ist durch die Erfindung gänzlich behoben, da keine Bremsen an der Abrollvorrichtung den Zug der Papierbahn vergrößern können. Weiterhin besteht der Vorteil, daß bei Änderung der Arbeitsgeschwindigkeit der Plergamentiermaschine, etwa bedingt durch Änderung des Säuregehaltes der Bander od. dgl., die Geschwindigkeit der ablaufenden Rollen sehr einfach dadurch geändert werden kann, daß der Antrieb der Zentralwalze vom Antrieb der Pergamentiermaschine abhängig gemacht wird.
In den Zeichnungen sind zwei Ausführungsbeispiele mit zwei verschiedenen Papierführungen schematisch dargestellt, und zwar zeigt Abb. I eine Abrolivorrichtung mit festen Führungsschienen und Abb. 2 eine solche mit schwenkbaren Führungsschienen für die Lager der Papierrollen.
Die mit der gewünschten Arbeitsgdschwindigkeit angetriebene Zentralwalze I ist in dem festen Ständer 2 gelagert. An diesem sind zwei Führungen 3a und 3b für die in Betrieb befindliche Rolle 4 und die in Bereitschaft stehende Rolle 5 fest (nach Abb. I) oder schwenkbar (nach Abb. 2) angeordnet, wobei die Lager 6a und 6b für die Rollen 4 und 5 in den Führungen 3a und 3b gleiten.
Während des Betriebes berührt die Rolle 4 im Punkt a die Zentralwalze I und wird von ihr in Umdrehung versetzt. Die in Bereitschaft stehende Rolle 5 wird! zunächst über eine Kette 7b durch ein Handrad 8b und eine Friktionsbremse b außer Berührung mit der Zentralwalze I gehalten. Ist die Rolle 4 ziemlich abgerollt, wird die Rolle 5 durch Lösen der Bremse an die Zentralwalze I abgelassen und durch Reibung im aufgenommen. -,, Berührungspunkt b von' ihr Bei der Ausführung nach Abb. 2 werden die Schienen 3C und 3d geschwenkt, beispielsweise durch Segmente IOa und Iob, die von Ritzeln IIa bzw. IIb angetrieben sind. Der Antrieb dieser Ritzel kann vom Durchmesser der Rollen abhängig gemacht werden.
Je nach der Führung des Papiers muß die Klebestelle zwischen der alten Bahn I2 und der neuen Bahn I3 an der Zugpresse 14 (wie Abb. I) oder am Punkt a zwischen der alten Rolle 4 und der Zentralwalze I (Abb. 2) liegen.
Die Rollstange der abgelaufenen Rolle 4 wird über - einen Kettentrieb 7a, 8a zurückgezogen und aus dem Lager 6a genommen, in das die in Reserve stehende Rolle 15 eingelegt wird.

Claims

PATENTANSPRÜCHE': I. Antrieb von Abrollvorrichtungen, die ohne Unterbrechung bei Rollenwechsel arbeiten müssen, insbesondere für das Rohpapier bei Pergamentiermaschinen, gekennzeichnet durch eine mit der gewünschten Arbeitsgeschwindigkeit angetriebene Zentralwalze (1), die die in Betrieb befindliche Rolle (4) antreibt und die in Bereitschaft stehende Rolle (5) vor dem Rollenwechsel auf die erforderliche Arbeitsgeschwindigkeit beschleunigt.
2. Antrieb von Abrollvorrichtungen gemäß Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungen (3¢, 3d) für die Rollenlager (6a, 6b) schwenkbar sind.
3. Antrieb von Abroll;vorrichtungen gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Neigung der Führungen (3C, 3d) vom Durchmesser der Rollen (4, 5) abhängig ist.