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Vorrichtung zur Behandlung von Textilgut in Behältern mit umkehrbarem
Flottenstrom Zur Behandlung von Textilgut in Naßbehandlungsbehältern, beispielsweise
mit Beueh-, Bleich-oder Färbeflotten, ist es bekannt, die Flotte mit wechselnder
Strömungsrichtung durch das Textilgut zu schicken. Die Umkehr der Flottenumwälzrichtung,
die je nach dem Aufbau des Behälters bzw. der Art des zu behandelnden Textilgutes,
wie losen Faser- oder Stranggutes oder auf Kreuzspulen gewickelten :Materials, als
axiale Durchströrnung, d. 1i. von unten nach oben oder umgekehrt, oder aber als
radiale Strömung von innen nach außen oder umgekehrt vorgesehen sein kann, geschieht
dabei durch ein als Hahn, Schieber oder Ventil ausgebildetes Umschaltorgan, das
die Druck-und Saugleitung der Umwälzpumpe wahlweise mit den Anschlüssen der Zu-
oder Abflußleitung des Behälters verbinden läßt.
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Außer der Handverstellung des Umschaltorgans hat man auch schon dessen
selbsttätige Umstellung in bestimmten Zeitintervallen durch mechanische Schaltgetriebe
vorgeschlagen, die z. B. mittels eines Maltheserkreuzes die Umschaltung bewirken.
Solche Schaltgetriebe sind umständlich im Aufbau, arbeiten stoßhaft und sind daher
großem Verschleiß unterworfen. Auch ist ihre Einstellbarkeit auf unterschiedliche
Schaltzeitstufen nicht ohne weiteres möglich. Ferner ist ihre Ausschaltung für den
Übergang auf eine Handverstellung des Umschaltorgans
schwierig,
wobei überdies noch die Verstellkraft für -die Umschaltung dann vom Bedienungsmann
selbst aufgebracht werden muß.
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Nach der Erfindung werden alle diese Mängel dadurch beseitigt, daß
das Umschaltorgan für die Behandlungsflotte durch eine parallel mit oder von ,der
Welle der Flüssigkeitspumpe angetriebene 'hydraulische, vorzugsweise auf unterschiedliche
Schaltzeitstufen einstellbare Schaltvorrichtung wechselweise selbsttätig umstellbar
ist.
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Das führt zu folgenden Vorteilen: Durch die im Drucköl laufenden Teile
der Schaltvorrichtung ist ein Verschleiß fast gänzlich vermieden. Die Einstellung
auf unterschiedliche -Schaltzeiten läßt sich durch eine Abflußregelung im Kreislauf
der Schaltflüssigkeit in einfacher Weise vornehmen. Ferner ist die Umschaltung von
der selbsttätigen, auf die handbetätigte Steuerung als reine Schaltbewegung durchzuführen,
bei der die Verstellkraft für. das Umschaltorgan weiterhin von der hydraulischen
Schaltvorrichtung aufgebracht wird. Auch lassen sich zudem alle Bedienungshandhaben
beispielsweise bei unter Flur liegender Pumpe und` Flottenleitung durch entsprechendes
Hochführen der Flüssigkeitsleitungen der Schaltvorrichtung in Birne passende Bedienungshöhe
verlegen.
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Statt hydraulisch kann die Schaltvorrichtung natürlich auch pneumatisch
oder pneumatisch-hydraulisch betrieben sein.
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Zur Ausschaltung der selbsttätigen Wirkungsweise und Übergang auf
Handsteuerung mit beliebiger Bestimmung der Richtung und Dauer der Flottenumwälzung
ist es zweckmäßig, die hydraulische Schaltvorrichtung mit einer von Hand be dienbaren
Umsteuerkupplung auszurüsten.; mittels deren das Umschaltorgan für die Flotte der
selbsttätigen, Steuerung der Schaltvorrichtung entzogen und der Handsteuerung der
Schaltflüssigkeit unterworfen wird.
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Vorzugsweise besteht die hydraulische Schaltvorrichtung aus einem
Schaltzylinder, dem die von einer Zahnradpumpe geförderte Druckflüssigkeit zur wechselweisen
Umstellung des Umschaltorgans in bestimmten, durch einen Steuerzylinder geregelten
Zeitintervallen zugeführt wird. Der Steuerzylinder bildet dabei einen .Flüssigkeitsspeicher,
dessen. von der Druckflüssigkeit der Zahnradpumpe hin und her gesteuerter Kolben
in den gegenseitigen Endlagen zweckmäßig über einen Kippschalter einen Steuerschieber
für die Druckflüssigkeit wechselweise so umsteuert, daß die Druckflüssigkeit in
den beiderseitigen Umsteuerlagen zunäc'Ilst auf den Schaltzylinder des Umschaltorgans
wirksam wird und nach dessen Verstellung dem Steuerzylinder für die Verschiebung
seines Kolbens in die ,:ntgegengesetzte End- und Umsteuerlage zufließt.
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Der Zufluß zum Steuerzylinder nach der Umschaltung des Schaltzylinders
wird selbsttätig durch ein Druckventil geregelt, das erst nach der durch die vollzogene
Schaltbewegung des Schaltzylinders sich einstellenden Druckerhöhung den Zufluß der
Flüssigkeit zum Steuerzylinder freigibt. Um die Schaltzeitstufen von dem Speichervermögen.
des Steuerzylinders unabhängig zu machen, wird zweckmäßig der Zufluß zum Steuerzylinder
durch ein in die Zuflußleitung eingebautes Abström- oder Leckventil beliebig regelbar
gemacht, so daß mit einem verhältnismäßig kleinen Steuerzylinder beliebig lange
Zwischenzeiten zwischen dem Wechsel des Flottenumlaufs erreichbar sind. Ferner wird
erfindungsgemäß noch 4n der Zuflußleitung zum Steuerzylinder ein Überdruckleerlaufventil
vorgesehen, das bei eingestellter Handsteuerung des (Schaltzylinders die von der
Zahnradpumpe geförderte Flüssigkeit nach erreichter Endlage :des Steuerzylinders
in einen Ölvorratsb-ehälter abführt. Der vom Steuerzylinder bewegte Kippschalter
ist mit dem den Umfluß der Druckflüssigkeit bestimmenden Steuerschieber durch die
von Hand bedienbare Umsteuerkupplung so verbunden., daß mit der Umschaltung der
Kupplung auf Handsteuerung des Flottenumschaltorgans der Steuerzylinder aus der
Wirkungsverbindung mit dem Steuerschieber ausgerückt wird.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung sind an Hand der Beschreibung eines
in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels einer Vorrichtung zur Behandlung
von Textilgut in Behältern mit umkehrbarer Flotte nach der Erfindung ersichtlich.
. Fig. i zeigt den Behandlungsbehälter mit angeschlossener Flottenumwälzpumpe und
dem für die Umkehr . des Flottenstromes in die Zu- und Ableitung eingebauten Umschaltorgan,
dessen Umschaltung durch die im Schema darüber dargestellte hydraulische Schaltvorrichtung
selbsttätig geregelt wird.
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Fig. 2 und 3 geben im Längs- und Querschnitt die von der selbsttätigen
auf Handbedienung einstellbare Steuerschieberkupplung wieder.
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Der Naßbehandlungsbehälter i ist ,in bekannter Weise an die Umwälzpumpe2
für die Behandlungsflotte so angeschlossen, daß das im Behälter zu behandelnde Textilgut
durch Verstellen eines Umschaltorgans 3, beispielsw,iee eines Vierwegehahns, in
die eine oder andere Endlage von der Flotte wechselweise -von außen nach innen oder
umgekehrt durchflossen wird.
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Das Umschaltorgan 3 ist mit dem Kolben-4 eines Schaltzylinders 5 verbunden.
An die Deckel- und Kurbelseite des Schaltzylinders schließt je eine Zu- bzw. Ableitung
6 bzw. 7 an, die zu einem Verteilerstück 8 führen, in dem ein Steuerschieber 9 drehbar
gelagert und von der dargestellten senkrechten Stellung in eine waagerechte Stellung
umschaltbar ist. In das Verteilerstück ä mündet ferner die Druckleitung io einer
von der Welle der Umwälzpumpe 2 angetriebenen Zahnradpumpe 11, deren Saugleitung
12 in einen Ölvorratsbehälter 13 reicht.
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Von der Druckleitung io zweigt eine Leitung 14 ab, die unter Einschaltung
eines Druckventils 15, eines Abström- oder Leckventils 16 und eines Überdruckieerlaufventils
17 in das Verteilerstück ä mündet. Von diesem führt ferner je eine Leitung ff; bzw.
i9 auf die Gegenseiten eines Steuerzylinders 2o und schließlich noch je eine oben
' bzw.
unten abgeführte Abflußleitung 2i zum Ölvorratsbehülter 13.
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Im Steuerzylinder 2o ist ein Kolben 22 verschieblich gelagert, der
über ein Gestänge 23 die Betätigungsfeder 2d. eines Kippschalters 25 spannt und
in den beiden Kolbenendlagen diesen Schalter schlagartig umsteuert. Die Schaltwelle
26 (Fig. 2 und 3) des Schalters 25 durchsetzt den Steuerschieber 9 und ist
mit diesem durch eine von. Hand umschaltbare Kupplung 27 über einen Mitnehmerstift
28 verbunden, so daß der Steuerschieber- 9 durch die Schaltbewegungen des Schalters
25 in den jeweiligen. Endlagen des Steuerzylinders in die Senkrecht- oder Waagerechtstellung
geschaltet wird. Die Umsteuerkupplung 27 kann mit Hilfe des Handgriffes 29 aus der
Kupplungsverbindung mit der S,chaltwel1C 26 gelöst werden. In dieser Stellung ist
dann der Steuerschieber 9 über die Mitnehmerfeder 30 nur mit der UmsteuerkuppIung
27 gekuppelt, während die Schaltwelle 26 aus der Wi.rkungsverbindun.g mit dem Steuerschieber
9 ausgerückt ist.
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Die Wirkungsweise der selbsttätigen hydraulischen Schaltvorrichtung
ist folgende: In der in der Zeichnung wiedergegebenen Stellung fließt die von der
Zahnradpumpe i i geförderte Druckflüssigkeit über die Leitung io in das Verteilerstück
8 und wird von hier über die Leitung 7 auf die untere Seite des Schaltzylinders
5 zugeführt. In der dargestellten Endstellung des Schaltzylinders 5 steigt der Druck
der Schaltflüssigkeit dann so weit an, daß das Überdruckventil 15 in der Abzweigleitung
14 sich öffnet. Die von der Zahnradpumpe i i laufend weiter geförderte Flüssigkeit
fließt nunmehr im Verteilerstück 8 über die Leitung 18 der rechten Kolbenseite des
Steuerzylinders 2o zu. Der Kolben 22 wird dadurch in die linke Endlage verstellt,
wobei die Flüssigkeit aus dem linksseitigen Hubraum des Steuerzylinders über die
Leitung i9, Verteilerstück 8 und dessen untere Abflußleitung 21 in den Ölvorratsbehälter
13 abfließt. Beim Einlaufen. in die linke Endlage schaltet dann der Kolben 22 über
den Kippschalter 25 den Steuerschieber 8 aus der gezeichneten senkrechten Stellung
in die waagerechte Stellung über. Infolge dieser Umschaltung wird zunächst die von
der Zahnradpumpe i i über die Leitung io geförderte Flüssigkeit mit der Leitung
6 des Schaltzylinders in Verbindung gebracht und dessen bisherige Druckleitung 7
mit # der Abflußleitung 21 verbunden, so daß sich der Schaltkolben :I zur Verstellung
des Umschaltorgans 3 abwärts bewegt. Sobald der Schaltkolben d. in die untere Endlage
verschoben ist, wächst der Druck in der Leitung io wieder an und öffnet das in der
Abzweigung 14 liegende Druckventil 15, so daß die weitere Förderung der Zahnradpumpe
nun über das Verteilerstück 8 und die Leitung i9 auf die linke Seite des Steuerzylinders
20 gelangt und dessen Kolben auf die rechte Zylinderseite verschiebt, wobei dort
die Flüssigkeit über die Leitung 18, das Verteilerstück 8 und dessen obere Abflußleitung2i
in den Ölbehälter 13 abströmt. Im Bereich der Endlage des Steuerzylinderkolbens
22 erfolgt dann wieder die Umschaltung des Steuerschiebers 9 durch den Kippschalter
25, womit die Ausgangsstellung für eine Wiederholung des beschriebenen Schaltspiels
wieder erreicht ist.
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Um eine von dem Speichervermögen des Steuerzylinders 2o unabhängige
Zeitfolge der Schaltvorgänge zu erzielen, kann das in die Leitung 14 eingebaute
Abström- bzw. Leckventil 16 mehr oder weniger geöffnet werden, so daß durch einen
mehr oder minder großen Abfluß der von der Zahnradpumpe geförderten Schaltflüssigkeit
der Zufluß zum Steuerzylinder 2o verringert und damit seine Verstellung in die rechts-
oder linksseitige Schaltlage verzögert wird. Auf diese Weise läßt sich der Steuerzylinder
auch für sehr lange Schaltzeitstufen in sehr kleinen Abmessungen halten und doch
auf beliebige Zwischenzeiten zwischen den Schaltvorgängen einstellen.
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Durch Verstellung der Umsteuerkupplung 27 mittels des Handgriffes
29 läßt sich die Schaltwelle 26 von der Wirkungsverbindung mit dem Steuerschieber
9 trennen. Wird die Umsteuerkupplung 27 nach Fig. 2 in die rechte Endstellung auf
der Schaltwelle 26 herübergeschoben, so besteht über die in einer Längsnut des Schiebers
9 verschiebbare Feder 3o nur noch eine Verbindung des Steuerschiebers 9 mit der
Kupplung 27. Hierlyei ergibt sich dann fürHa.ndsteuerung derFlottenströmungsrichtun:g
im Naßbe@handlun,gsbehälter i folgende Wirkungsweise: Durch Einstellung des aus
der Kupplung mit der Schaltwelle 26 ausgerückten Steuerschiebers 9 mittels des Handschalters
27 in die eine oder andere der beiden durch einen Anschlagstift 31 begrenzten Steuerlagen
wird zunächst wieder die von der Zahnradpumpe i i geförderte Flüssigkeit auf die
Verstellung des Schaltkolbens, im Schaltzylinders wirksam. Durch die Druckerhöhung
am Ende des Umschalthubes fließt die von der Pumpe i i weiter geförderte Flüssigkeit
durch Öffnen des Druckventils 15 über die Leitung 14 dem Verteilerstück 8 zu und
verschiebt den Steuerkolben 22 wieder wie bei der selbsttätigen Arbeitsweise je
nach Schaltstellung der Kupplung in die rechte oder linke Endlage. Dabei erfolgt
die Umschaltung des Kippschalters 25, die aber durch die Entkupplung des Steuerschiebers
9 von Schaltwelle 26 wirkungslos ist; d. h. eine Umsteuerung der Schaltflüssigkeit
tritt nicht ein, und der Kolben bewegt sich in die von der Kupplungsstellung bestimmte,
z. B. linke Endlage. Ist diese erreicht, so nimmt der Druck im Steuerzylinder 2o
so weit zu, daß das Überdruckleerlaufventil 17 geöffnet wird und nunmehr die von
der Zahnradpumpe geförderte Flüssigkeit in den Ölbehälter 13 abströmt. Soll nach
einer beliebigen Zeit die Strömungsrichtung der Behandlungsflotte umgekehrt werden,
so wird der Steuerschieber 9 durch die Umsteuerkupplung 27 mittels des Handgriffes
29 in die waagerechte Lage eingestellt. Dadurch wird zunächst wieder die von der
Zahnradpumpe i i geförderte Flüssigkeit auf den Schaltzylinder 5 zur Verstellung
des Umschaltorgans
3 wirksam, nach dessen Umstellung der wachsende
Flüssigkeitsdruck das Druckventil- 15 öffnet und nun die Druckflüssigkeit über die
Leitung i9 dem Steuerzylinder 2o zuführt, wobei dessen Kolben 22 jetzt nach rechts
verschoben wird und in der rechten Endstellung stehenbleibt, wo durch den dann anwachsenden
Druck wieder das Überdruckleerlaufventil 1w7 geöffnet wird, und die von der Pumpe
i i laufend weiter geförderte Flüssiä <eit in den Ölvorratsbehälter 13 abfließen
läßt.
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Durch Einschalten der Handkupplung 27 in die Eingriffslage mit dem
Mitnehmerbolzen 28 der Schaltwelle26 kann jederzeit wieder auf die selbsttätige
Arbeitsweise der Schaltvorrichtung übergegangen werden.