DE863449C - Verfahren zum Vorbehandeln von Holz mit Dampf fuer den Sulfitaufschluss bei der Zellstoffgewinnung - Google Patents
Verfahren zum Vorbehandeln von Holz mit Dampf fuer den Sulfitaufschluss bei der ZellstoffgewinnungInfo
- Publication number
- DE863449C DE863449C DEW4978A DEW0004978A DE863449C DE 863449 C DE863449 C DE 863449C DE W4978 A DEW4978 A DE W4978A DE W0004978 A DEW0004978 A DE W0004978A DE 863449 C DE863449 C DE 863449C
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- wood
- steam
- pulp production
- hours
- cooking
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired
Links
Classifications
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D21—PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
- D21C—PRODUCTION OF CELLULOSE BY REMOVING NON-CELLULOSE SUBSTANCES FROM CELLULOSE-CONTAINING MATERIALS; REGENERATION OF PULPING LIQUORS; APPARATUS THEREFOR
- D21C1/00—Pretreatment of the finely-divided materials before digesting
- D21C1/02—Pretreatment of the finely-divided materials before digesting with water or steam
Landscapes
- Paper (AREA)
Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Vorbehandeln von Holz mit Dampf
für den Sulfitaufschluß mit dem Ziel, eine schnellere Durchtränkung des Holzes mit Kochflüssigkeit zu
erreichen. Es handelt sich um ein Verfahren, dessen kennzeichnendes Merkmal darin besteht, daß geschältes
oder ungeschältes Holz bei einer Temperatur von 80 bis ioo°, also bei höchstens atmosphärischem
Druck, während wenigstens 10 Stunden, vorzugsweise 12 bis .16 Stunden, mit Dampf behandelt
wird, wonach 'gegebenenfalls eine Kühlung durch Zusatz von Wasser vorgenommen wird.
Eine solche Vorbehandlung wirkt in der Weise auf die Holzstruktur, daß der Kochvorgang in bedeutend
kürzerer Zeit als bei bekannten Methoden beendet ist. Gleichzeitig weist die gekochte Masse
eine bedeutend bessere Qualität auf.
Diese Vorteile sind darauf zurückzuführen, daß das neue Verfahren die Voraussetzungen für ein
schnelles Eindringen der Kochflüssigkeit mit allen Bestandteilen in das Holz schafft. Die Zeit für die
Dampfbehandlung dürfte von entscheidender Bedeutung sein. Nach der Behandlung gemäß der Erfindung
wird das Holz zweckmäßig durch Zuführen von Wasser abgekühlt.
Bei den 'bekannten Verfahren, bei denen die Schnitzel beispielsweise mit Sulfitkochsäure durchtränkt
werden, wird die Kochflüssigkeit vom Holz selektiv aufgesaugt, d. h. Schwefeldioxyd diffundiert
leichter hinein als das Calciumsulfit. Wenn die Temperatur im Kocher zu schnell gesteigert
wird, können, bevor die durch die Sulfonierungsreaktionen im Innern der Schnitzel gebildeten festen
Lignosulfonsläuren mit Kalk gesättigt sind, die SuI-
fonierungsprodukte auf Grund ihrer zu hohen Azidität
sich leicht polymerisieren oder kondensieren. DiesePolymerisations- oder Kondensationsprodukte
können alsdann nicht herausgelöst werden, weshalb Teile des Holzes unvollkommen aufgeschlosssen
werden. Aus diesen Gründen muß die Temperatur-. steigerung während des Durchtränkens sehr langsam
vor sich gehen. Die 'gesamte Kochzeit wird infolgedessen sehr lang.
ίο Durch die Dampfbehandlung gemäß der Erfindung
wird eine Schwellung 'des Hol'zes hervorgerufen, und außerdem gehen anscheinend noch andere
strukturelle Veränderungen vor, die zur Folge haben, daß das Holz äußerst schnell mit allen Komponenten
der KocMauige durchtränkt -wird. /Hierdurch
kann die Temperatur sehr schnell gesteigert werden, ohne daß die Gefahr der Bildung unlöslicher
Polymerisate besteht.
Durch die Vorbehandlung gemäß der Erfindung werden auch die Gerbstoffe herausgelöst, die in das
Holz während der Lagerung eingedrungen sind (rindenbeschädigtes Holz). Diese Gerbstoffe sind
ein Hindernis für die Durchtriänkung und machen daher einen normalen Aufschluß der Außenschdcht
des Holzes unmöglich, dieses bleibt alsdann unaufgeschlossen oder unvollständig aufgeschlossen. Bei
dem gemäß der Erfindung dampfbehandelten Holz wird dagegen auch die Außenschicht gleichzeitig
mit der übrigen Holzmasse vollkommen aufgeschlossen,
wodurch die Verluste an Masse beim Kochen vermindert werden.
Die gesamte Kochzeit kann sich gegebenenfalls, wie dies immer der Fall ist, je nach der Beschaffenheit
des Holzes etwas ändern, aber als Beispiel kann angeführt werden, daß Schnitzel, die bei den
üblichen Verfahren eine Kocbzeit von 12 bis 14 Stunden erfordern, nach der Vorbehandlung des
Holzes gemäß der Erfindung mit ausgezeichnetem Ergebnis in etwa 8 Stunden gekocht werden können.
wobei besonders zu bemerken ist, daß die Masse im letzteren Fall vollkommen gleichmäßig aufgeschlossen
wird, ohne unaufgeschlossene Teile, die auf den Sieben zurückbleiben. Der gleichmäßige Aufschluß
hat natürlich eine bemerkenswerte Steigerung der Ausbeute an^Masse zur Folge, da der Aufschluß
gleichzeitig in den verschiedenen Schichten der Schnitzel vor sich geht. Hierzu kommt, daß der
Prozentgehalt an. Unaufgeschlossenem (Zweigmasse
einschließlich 'Siebabfall) höchstens etwa 1% wird. '
Das Verfahren gemäß der Erfindung kann mit Vorteil mit einer Entrindung durch Dampfbehandlung
kombiniert werden, es ist aber in gleicher - Weise anwendbar für bereits entrindetes Holz.
Außerdem wird- durch die angegebene Erhöhung der Ausbeute und die bessere Qualität der Masse durch
die verkürzte Köebzeit eine größere Kapazität der . Fabrikanlage" erreicht, und schließlich wird ein Teil
Kochwärme durch kleinere Strahlungsverluste gespart.
Das Verfahren gemäß der/Erfindung kann beispielsweise
folgendermaßen durchgeführt werden.
Unentrindete Holzstämme werden in einer Wärmekammer unter atmosphärischem Druck mit
Dampf bei einer Temperatur von 901° 15 Stunden
lang behandelt, wobei das gebildete Kondensat kontinuierlich aus der Wärmekammer abgezapft wird.
Nach der Behandlung mit Dampf wird das Holz durch Übersprühen mit Kühlwasser gekühlt. Das
Kondensat und das erwärmte Kühlwasser werden gesammelt und zur Vorwärmung der nächsten Beschickung
benutzt, die in einer danebenliegenden Kammer behandelt werden soll. Nach dieser Vorbehandlung
läßt sich die Rinde von den Stämmen leicht durch Bespritzen mit Wasserstrahlen bei
einem Druck von 15 kg/cm2 entfernen. Die Rinde kann indessen auch in anderer Weise entfernt werden,
wie durch Reiben u. dgl.
Die. aus dem vorbehandelten Holz erhaltenen Schnitzel werden äußerst schnell gekocht, da die
Durchtränkung mit Kochsäure schnell und gleichmäßig vor sich geht. Die Temperatur im Kocher
wird hierbei bis auf etwa 1040 während der beiden ersten Stunden gesteigert. Nach 4 Stunden wird
die Temperatur beispielsweise auf 1260 und nach
6V2 Stunden auf etwa 143° gesteigert. Eine Kochung von Fichtenholz für Viskosemasse wird auf diese
Weise nach einer Kochzeit von 8 Stunden fertig, wobei die Masse eine Kupferviskosität von 25 bis
30 Centipoise bei einer Pergamanatzahl' von etwa 10 erhält. Die Abgasung und die Ablaugung geschieht
in gewöhnlicher Weise. Es sei erwähnt, daß die Masse sehr wirksam und schnell abgelaugt wird, da
durch die Vorbehandlung ein besonders gleichmäßiger Aufschluß erreicht und dlie Struktur der
Schnitzel in der Kochung auch bei stark niedergekochten Massen beibehalten wird.
T) · -1
Bereits entrindete Stämme werden gemäß dem Verfahren des Beispiels 1 vor dem Zerkleinern zu
Schnitzeln mit Dampf behandelt. Die Kochung erfolgt in der gleichen Weise wie im Beispiel 1 angegeben
ist.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH:Verfahren zum Vorbehandeln von Holz mit Dampf für den Sulfitaufschluß bei der Zellstoffgewinnung, dadurch gekennzeichnet, daß entrindetes oder unentrindetes Holz mindestens 10 Stunden lang, zweckmäßig 12 bis 16 Stunden, bei einer Temperatur von 80 bis ioo°, also bei höchstens atmosphärischem Druck, mit Dampf behandelt wird, worauf es gegebenenfalls durch Zufuhr von Wasser abgekühlt wird.Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 399 876, 413 268.1 5627 1. S3
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
CH291829D CH291829A (de) | 1951-01-18 | 1951-01-08 | Verfahren zur Vorbehandlung von Holz zwecks Herstellung von Zellstoff. |
DEW4978A DE863449C (de) | 1951-01-18 | 1951-01-18 | Verfahren zum Vorbehandeln von Holz mit Dampf fuer den Sulfitaufschluss bei der Zellstoffgewinnung |
FR1031881D FR1031881A (fr) | 1951-01-18 | 1951-01-30 | Procédé de traitement préliminaire du bois en vue de la fabrication de la cellulose |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEW4978A DE863449C (de) | 1951-01-18 | 1951-01-18 | Verfahren zum Vorbehandeln von Holz mit Dampf fuer den Sulfitaufschluss bei der Zellstoffgewinnung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE863449C true DE863449C (de) | 1953-01-19 |
Family
ID=7592533
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEW4978A Expired DE863449C (de) | 1951-01-18 | 1951-01-18 | Verfahren zum Vorbehandeln von Holz mit Dampf fuer den Sulfitaufschluss bei der Zellstoffgewinnung |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
CH (1) | CH291829A (de) |
DE (1) | DE863449C (de) |
FR (1) | FR1031881A (de) |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE399876C (de) * | 1924-07-31 | Maschf Augsburg Nuernberg Ag | Verfahren und Vorrichtung zum Betrieb von Kochanlagen, insbesondere zur Herstellung von Zellstoff | |
DE413268C (de) * | 1924-06-01 | 1925-05-05 | Hubert Braeunlich | Verfahren zur Vorbehandlung von Holz oder aehnlichen Stoffen zum Zwecke der papier-Pappe-Herstellung o. dgl. |
-
1951
- 1951-01-08 CH CH291829D patent/CH291829A/de unknown
- 1951-01-18 DE DEW4978A patent/DE863449C/de not_active Expired
- 1951-01-30 FR FR1031881D patent/FR1031881A/fr not_active Expired
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE399876C (de) * | 1924-07-31 | Maschf Augsburg Nuernberg Ag | Verfahren und Vorrichtung zum Betrieb von Kochanlagen, insbesondere zur Herstellung von Zellstoff | |
DE413268C (de) * | 1924-06-01 | 1925-05-05 | Hubert Braeunlich | Verfahren zur Vorbehandlung von Holz oder aehnlichen Stoffen zum Zwecke der papier-Pappe-Herstellung o. dgl. |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR1031881A (fr) | 1953-06-26 |
CH291829A (de) | 1953-07-15 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE1253031B (de) | Verfahren zur Herstellung mechanischen und/oder chemomechanischen Faserstoffs aus lignozellulosehaltigem Material | |
DE1031114B (de) | Verfahren zur Herstellung von Zellstoff aus pflanzlichen Stoffen | |
DE69400416T2 (de) | Verfahren zur Verbesserung von Holz niedriger Qualität | |
DE1246384B (de) | Verfahren zum Impraegnieren zellstoffhaltiger Rohstoffe mit Chemikalien | |
DE863449C (de) | Verfahren zum Vorbehandeln von Holz mit Dampf fuer den Sulfitaufschluss bei der Zellstoffgewinnung | |
DE1099837B (de) | Verfahren zur Herstellung von Halbzellstoff oder Zellstoff aus harzreichem Holz | |
DE567296C (de) | Verfahren zur Herstellung von spinnfaehigen Bastfasern | |
DE2644155C2 (de) | Kontinuierliches Aufschluß- und Ruckgewinnungsverfahren für pflanzliche Faserrohstoffe zur Herstellung von Zellstoff im organischen Lösungsmittel | |
DE862546C (de) | Verfahren zum Vorbehandeln von Holzschnitzeln mit Dampf fuer den Sulfitaufschluss bei der Zellstoffgewinnung | |
DE2654958A1 (de) | Verfahren zur behandlung von holz | |
DE3346528C2 (de) | ||
DE593890C (de) | Verfahren und Einrichtung zur Herstellung von Zellstoff | |
DE910836C (de) | Verfahren zum Trocknen, Vergueten, insbesondere Quellvergueten und Durchfaerben von Holz | |
DE831322C (de) | Verfahren zur Herstellung von Faserplatten und Formkoerpern aus Lignocellulose | |
DE527950C (de) | Verfahren zur Gewinnung von Sulfitzellstoff | |
DE464240C (de) | Verfahren zur Herstellung von Zellstoff aus Holz | |
DE667615C (de) | Verfahren zur Herstellung von Zellstoff aus harzreichem Holz, insbesondere Kiefernholz | |
DE969167C (de) | Verfahren zum Herstellen von Textilfaserzellstoff | |
DE366701C (de) | Verfahren zur Vorbehandlung des zellulosehaltigen Rohstoffes bei der Herstellung vonZellulose | |
DE540052C (de) | Verfahren zur Herstellung von Zellstoff | |
AT73771B (de) | Verfahren zur Vorbehandlung von Lignocellulosen. | |
DE749200C (de) | Verfahren zum Herstellen von Zellstoff aus harzreichem Holz | |
DE554826C (de) | Verfahren zur Herstellung von Sulfitzellstoff | |
AT119115B (de) | Verfahren zur Herstellung einer Zellstoffmasse. | |
DE1005824B (de) | Verfahren zur Erzeugung von alphacellulosereichem, pentosanarmem Zellstoff |