DE863139C - Geraet zur Bearbeitung und Pflege von Spargelbeeten - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ei» Gerät zur Bearbeitung und Pflege von Spargelbeeten. Sie hat den Zweck, die obenliegenden Flächen' und¹ die von diesen· begrenzten Seitenwände zAveier nebeneinanderliegender Spargelbeete in einem Arbeitsgang von Unkraut zu reinigen und den Boden zu lockern.

Bisher wurden für diese Arbeiten zwei Arten von Geräten verwendet, die den gestellten Anforderungen in keiner Weise gerecht wurden und in der Handhabung nur ein Behelfsmittel darstellten.

Das eine Gerät bestand aus einer an einem Bügel starr angebrachten Sense. Dieser Bügel wurde von einem in der Bodenfurche laufenden Pferd gezogen und von dem Bedieruungsmann des Gerätes, schräg über die obenliegende Fläche eines Beetes gehalten, so daß die Sense das Unkraut abschnitt.

Der Nachteil dieses Gerätes bestand darin, daß der Bedienende den Bügel mit der Sense lediglich durch das Unkraut der obenliegenden Beetfläche "führen konnte und dieses abschnitt. Durch die schräg wirkende Zugkraft des Pferdes war kein einwandfreies Arbeiten des Gerätes beim Abschneiden des Unkrautes und erst recht nicht bei der Auflockerung des Bodens möglich.

Das zweite Gerät war ein Hackpflug, der die Furche lockerte und aus je einem an den beiden Seiten dieses Hackpfluges angeordneten Hackschar bestand. Diese Hackschare waren zwar unter verschiedenen Winkeln einstellbar, wurden aber, einmal eingestellt, starr mit dem Hackpflug verbunden, an den beiden die Furche begrenzenden Seitenwänden zweier Beete entlang geführt und hatten die Aufgabe, ,diese Seitenwände zu lockern.

Der Nachteil dieses Hackpfluggerätes lag im der starren. Anordnung der seitlichen Hackschare, so daß die seitlichen Wände der Beete wegen der Un-

ebenheiten, die durch .das' Spargelstechen entstehen, entweder zu viel abgetragem oder gar nicht berührt werden.

Das· Gerät nach der Erfindung löst diese Aufgabe der Reinigung und Lockerung in. der Weise, daß zwei obenliegende Beetflächen zweier benachbarter Beete mittel® entsprechender Messer für die Oberflächen zugleich mit den beiden Seitenflächen dieser nebeneinanderliegendian, von diesen Oberflächen begrenzten Spargelbeete (bearbeitet werden.

Ein- Ausführungsbeispiel nach der Erfindunig ist in der zugehörigen Zeichnung veranschaulicht, und zwar zeigt

Abb. ι den. Pflug in Seitenansicht, Abb. 2 den Pflug voni hinten gesehen,

Abb. 3 die Aufhängung einer Tastrolle für die Einstellung eines Seitenmessers.

Das Gestell ähnelt dem eines. Hackpfluges und wird von dem vorn angeordneten Rad, 3 und den ao beiden hinten angeordneten Rädern 4, die bequem in der Beetfurche laufen können, .getragen. Zur Bearbeitung der Beetoberflächen ist auf jeder Seite des Pfluges ein entsprechend seitlich aufladendes Messer 1 angeordnet. Um eine .selbsttätige Anpassung der beiden Oberflächenmesser 1 an die Unebenheiten der Spargelbeete zu erreichen·, ist der Räderarm 5 für die hinteren Stützarme mittels eines Gelenkes mit der Haltestange 6 (Abb. 2) verbunden. Das Gerät wird mittels der beiden Haltestangen'6 und 7 und der Stellschrauben 8 und 9 den jeweiligen' Beethöhen angepaßt.

Kleinere Unebenheiten in der Beethöhe, .die durch das Spargelstechen entstehe», können bis zu 5 cm Höhenunterschied beim Führen des Gerätes durch mehr oder weniger starken Druck auf die Handgriffe 10, der sich auf /eine Aüsgleichsfeder Ii auswirkt, ausgeglichen werden.

Außerdem ist eine möglichst weitgehende Anpassung der Oberflächenmesser an die Beetform gegeben, indem die Messer entsprechend dem Beetäbstandi voneinander und in bezug auf ihre Höhe einstellbar sind. Zu diesem Zweck sind die Messer 1 von seitwärts verstellbaren! Haltearmen 13 getragen, an denen sie mittels der Halter 12 in der Höhe verstellbar sind.

An den Enden der Arme 13 ist eine Stellplatte 14

vorgesehen, die sich um einen festen Zapfen der Arme 13 drehen kann und mit einem Bogenschlitz über eine Klemmschraube greift, durch welche äi& Steliplatte. im der jeweiligen Winkellage des Beetes an dem zugehörigen Haltearm 13 festgeklemmt

■; wenden kann. Die Halter 12 sind rund und können sich in 'den Hülsen "der S teilplatter]) drehen, so daß die Lage der Messer mach vorn oder hinten ganz -nach Bedarf 'eingestellt werden kann. Die Messer 1 wieder sind in den. zu Hülsen ausgebildeten Enden

. . der Halter 12 drehbar und feststellbar gelagert, so daß auch der Schnittwinkel der Messer einstellbar ist.

Die Anpassung der Seitenrnesser 2 an die Seiten-' wände der beiden zu bearbeitenden Beete erfolgt für verschiedene Beetbreiteni durch Ausziehen der Haltearme 16 für. die Seitenmesser (Abb. 3). Die besondere Schwierigkeit des Anpassens der Seitenmesser an die verschiedenen Schrägen der Beetböschungen wird behoben durch .die Gelenkaufhängung von zwei - Tastrollen 17 an den Haliearmiö (Abb: ι und 3).

Das stete Anliegen der Tastrollen an die Beetwände wird gewährleistet durch die beiden Druck-.federn 18 (Abb. 1 und 3). Diese Tastrollen sind in ihren Haltern 20 in der Höhe verstellbar und feststellbar gelagert. Diese Halter 20 wiederum sind um einen waagerechten Zapfen an ihren Haltearmen 16 schwenkbar. Auf dem Schaft der Tastrollen ist eine dem Schwenkradius der Rollen entsprechend gebogene Führungsstange für eine Feder 18 angeordnet. Die Führungsstange ist durch eine Bohrung in dem zugehörigen Tragarm 16 'hindurchgeführt, und die Feder stützt sich einerseits an den Tragarm 16 und andererseits an einer Federplatte des Rollenschaftes ab, so· daß sie die Tastrollem in steter Auflage an der Beetböschung hält. Die Seitenmesser sind mittels Tragarmen an den Schaft der Rollen befestigt und machen so die Bewegung der Tastrollen mit. Auf diese Weise werden die Messer stets in der richtigen Lage zu den Beetböschungen gehalten.

Eine Tiefenschnittversitellung ist auch bei diesen Messern durch Drehen· der zylindrischen Rollenschäifte 19 in den Haltern 20 möglich.

Die Schrägstelhmg der Seitenmesser (Abb. 2) erleichtert einmal das Schneiden des Unkrautes, gewährleistet ein Hinabfallen des geschnittenen Unrkrautes in< d'ie Beetfurche und verhindert somit ein Verstopfen der Messer.

. Es handelt sich bei idem vorstehend beschriebenen Gerät um ein Sondergerät für den Spargelanbau, .das vornehmlich im der Erntezeit, nach Entfernem der Oberflächenmesser jedoch auch zur Unkrautbeseitigung an den Seitemwänden der Beete nach der Erntezeit benutzt werden kann. Sein wesentlicher Vorteil gegenüber der Unkrautbeseitigung von Hand besteht in folgendem:

ι. Das Gerät garantiert eine gleichmäßige Schnitttiefe und erhält dadurch die Form der Beete;

2. das Gerät beschleunigt den' Arbeitsvorgang der Unikrautbeseitigung ganz wesentlich.

Sein wesentlicher Vorteil gegenüber den bisher gebräuchlichen Geräten besteht in folgenden Punkten:

ι. Unbedingt saubere und gleichmäßige Arbeit;

2. einfache und mühelose Handhabung;

3. unbedingte Vermeidung des Abtragens von Erdreich an den oberen Flächen der Beete;

4. Beschränkung des Abfalles von Erdreich an den Seitenwänden der Beete auf ein erträgliches Mindestmaß durch elastische Anpassung des Schnittdruckes der Seitenmesser auf das Erdreich mittels der Tastrollen.

Claims (4)

1. PATENTANSPRÜCHE:

   ι. Gerät zur Bearbeitung und Pflege von Spargelbeeten, dadurch gekennzeichnet, daß an einem einem Hackpflug ähnelnden Pfluggestelj mit einem vorderen und zwei hinteren Stütz-

   rädern, (3, 4) zwei seitlich ausladende Oberflächenmesser (1) und ebenfalls zwei seitlich angeordnete Bösclranigsmesser (2) angeordnet sind.
2. 2. Gerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sowohl die Oberflächenmesser (1) als auch die Böschungsimesser (2) zwecks Einstellung ,auf verschiedene Höhen, zwecks Anpassung an die Beetform und zwecks Veränderung von Schnittiefe und Schnittwinkel seitlich verstellbar -am Pfluggestell gelagert sind.
3. 3. Gerät nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Böschungsmesser (2) zur selbsttätigen Einstellung der Böschung mit unter Federwirkung stehenden Tastrollen (17) verbunden sind.
4. 4. Gerät nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daßi das Pfluggestell nachgiebig, z. B. entgegen der · Wirkung einer Feder (11), auf den hinteren Stützrollen (4) angeordnet ist.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

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